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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2024

Bunt, informativ und unterhaltsam zugleich

111 Orte, die von deutscher Geschichte erzählen
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Zu der Reihe „111 Orte ...“ ist nun ein interessantes Buch von Ralf Nestmeyer hinzugekommen, welches uns Stätten der deutschen Geschichte näherbringt. Für jeden Ort wurde auf einer Doppelseite ein ganzseitiges ...

Zu der Reihe „111 Orte ...“ ist nun ein interessantes Buch von Ralf Nestmeyer hinzugekommen, welches uns Stätten der deutschen Geschichte näherbringt. Für jeden Ort wurde auf einer Doppelseite ein ganzseitiges Foto und dazu ein erläuterter Text zusammengestellt. Man merkt beim Durchstöbern und Lesen, dass der Autor Historiker ist. Mir ist er auch als Autor vieler Reiseführer bekannt, seinen Schreibstil schätze ich.
Ralf Nestmeyer schreibt auch hier sachlich und informativ, aber nicht trocken. Klar, die meisten Orte sind mir nicht neu. Es ist jedoch auch nochmal interessant, sich mit den jeweiligen Hintergründen in übersichtlicher Form zu befassen. Und ich habe auch Einiges entdeckt, was mir noch nicht bekannt war.
Mir gefällt, dass die Zusammenstellung eine bunte und unterhaltsame Mischung darstellt. Neben bedeutenden Bauwerken (Hohenzollernburg, Paulskirche) werden auch bedeutende Ereignisse (Auschwitz-Prozesse, Willy Brandts Kniefall) gewürdigt. Sogar Beate Uhse mit dem ersten Sexshop der Welt und das traditionelle Oktoberfest finden Beachtung. Die Auswahl war sicher nicht ganz einfach, ich finde, dass Ralf Nestmeyer dabei ein guter Mix gelungen ist. Ein Buch, welches man immer wieder in die Hand nimmt, um sich damit zu beschäftigen. Geschichte muss nicht langweilig sein!

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Besser als Schokolade

Huch, wer kommt da zu Besuch?
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Dieses wunderbare Buch für die Adventszeit hält 24 Geschichten bereit, die sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen eignen. Die Kapitel haben eine gute Länge (ideal als Gutennachtgeschichte) und ...

Dieses wunderbare Buch für die Adventszeit hält 24 Geschichten bereit, die sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen eignen. Die Kapitel haben eine gute Länge (ideal als Gutennachtgeschichte) und die Geschichten sind lustig geschrieben. Im Mittelpunkt steht Braunbär Malte, der sich auf Besuch seiner Eisbärenfreundin Irma zu Weihnachten freut. Aber eigentlich wollte er ja, wie in jedem Jahr, seinen Winterschlaf halten. Deshalb kann er auch nichts mit Weihnachten anfangen, er hat ja noch nie ein Weihnachtsfest erlebt. Aber wozu hat man gute Freunde! Mit Hilfe von Heiko Hase, Emil Dachs, Frieda Maulwurf und Olga Eule lernt Malte in jedem Kapitel etwas Neues über Weihnachten und die Adventsbräuche.
Ich finde das Buch sehr liebevoll gestaltet. Die zauberhaften und witzigen Zeichnungen von Sam Rassy illustrieren die Geschichte hervorragend und sehr anschaulich. Der Schreibstil gefällt mir auch gut, die Handlung ist kindgerecht und humorvoll verfasst. Braunbär Malte tapst sympathisch durch die kleinen Abenteuer, dabei spielen Zusammenhalt und Freundschaft eine große Rolle.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Drachenplage im Königreich Bellemontagne

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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Wenn man von Prinz und Prinzessin liest, denkt man unwillkürlich an ein Märchen. Und märchenhaft ist dieser Fantasy Roman auf jeden Fall. Es geht um einen berufenen Helden, um einen Helden der kein Held ...

Wenn man von Prinz und Prinzessin liest, denkt man unwillkürlich an ein Märchen. Und märchenhaft ist dieser Fantasy Roman auf jeden Fall. Es geht um einen berufenen Helden, um einen Helden der kein Held sein will, um Könige, die entweder etwas einfach gestrickt oder boshaft sind. Es geht um einen bösen Zauberer und um Drachen: vor allem um Drachen. Und diese treten in allen denkbaren Variationen auf. Im Mittelpunkt stehen ein junger Mann, der ein Herz wie ein Drache hat, diese versteht und von ihnen verstanden wird und eine wunderschöne, mutige und intelligente Prinzessin. Und es geht um Liebe, Freundschaft und Familie.
Eine wunderbar fantasievolle Geschichte ist Peter S. Beagles Feder entsprungen, mit einem guten Schreibstil, der einen mitnimmt. Dazu schöne und auch dramatische und spannende Elemente. Und das Abenteuer endet, wie Märchen enden sollten. Ein großartiger Fantasyroman für Erwachsene und Heranwachsende ab ungefähr 14 Jahren.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Magische Bücher, eines davon öffnet Türen in Zeit und Raum

Das Buch der tausend Türen
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Cassie arbeitet als Buchhändler in New York und teilt sich mit ihrer besten Freundin Izzy eine Wohnung. Eines Tages erhält sie ein Buch, welches ihr viele Türen öffnet und damit auch Möglichkeiten eröffnet. ...

Cassie arbeitet als Buchhändler in New York und teilt sich mit ihrer besten Freundin Izzy eine Wohnung. Eines Tages erhält sie ein Buch, welches ihr viele Türen öffnet und damit auch Möglichkeiten eröffnet. Rücksichtslose Büchersammler gieren nach dem magischen Buch und so geraten die zwei Freundinnen in Lebensgefahr.
Ich habe lange kein Fantasyroman mehr gelesen, der mich so gepackt hat. Der Schreibstil begeistert und ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Die Geschichte legt ein tolles Tempo vor, es gibt nur wenige Momente, in denen es etwas entspannter zugeht.
Man trifft auf sympathische, undurchsichtige und unbarmherzig abgrundtief böse Charaktere, die alle gut beschrieben sind. Eine weitgehend runde Geschichte und wie wer zu der ganz besonderen Persönlichkeit wurde, erklärt sich letztendlich aus der individuellen Lebensgeschichte heraus, die Leserschaft wird nicht im Dunkeln gelassen. Einzig die Erklärung des Schaffensprozesses, wie die Bücher entstanden, hat mich nicht ganz zufriedengestellt. Der Lesespaß war dennoch groß und das Ende sorgt für auch Seelenfrieden bei der Hauptprotagonistin. Empfehlenswert!

Ein Roman, der viele Überraschungen bereithält!

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Tiefe Verbundenheit zwischen zwei Frauen, die Jahrzehnte überdauert

Unsere Jahre auf Fellowship Point
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Agnes und Polly, inzwischen Anfang achtzig, sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen und haben mit ihren Familien die Sommermonate auf Fellowship Point verbracht. Ihre Lebensentwürfe sind sehr unterschiedlich. ...

Agnes und Polly, inzwischen Anfang achtzig, sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen und haben mit ihren Familien die Sommermonate auf Fellowship Point verbracht. Ihre Lebensentwürfe sind sehr unterschiedlich. Agnes schreibt Kinderbücher und unter einem Pseudonym weitere Romane, in denen sich die Gesellschaft von Philadelphia widerspiegelt. Polly dagegen hat sich all‘ die Jahre um ihren Mann, der als Philosophieprofessor arbeitete, und ihre Kinder gekümmert.
Maud, die für den Verlag arbeitet, in dem Agnes ihre Kinderbücher veröffentlicht, würde Agnes gerne dazu bewegen, ihre Memoiren zu schreiben, das weckt in ihr Erinnerungen.
Die Erzählweise, sei es von der gemeinsamen Zeit an der Küste von Maine oder auch der Stadt Philadelphia, ist ruhig und sehr anschaulich. Egal, ob es sich um die Schilderung der Charaktere und deren Beziehungen zueinander oder um die Lebenserfahrungen handelt, alles wird sehr glaubwürdig und fein moduliert dargeboten. Ein Rückblick führt uns auch ins Jahr 1870, die Zeit in der die Gemeinschaft auf Fellowship Point entstand. Ich fand es interessant und wichtig für das Verständnis der Geschichte, so werden auch die Familien und deren Verbundenheit präsenter. Geschickt eingebaut hat die Autorin die aufschlussreichen Geschehnisse der frühen 60er Jahre, indem sie hier Agnes Tagebuch zu Worte kommen lässt. Eine gelungene Verbindung zu den Jahren ab 2000, alles wird dadurch klarer. Im Mittelteil gibt es zwar auch mal einige Längen, wo ich das Gefühl hatte, dass eine Straffung gutgetan hätte. Dies schmälerte jedoch nicht das Lesevergnügen.
Am Ende fügen sich die Erzählstränge und die unterschiedlichen Leben zusammen, ein abgerundetes Bild ergibt sich.
Bei allem Erlebten haben sich die Protagonisten stets ihre Persönlichkeiten bewahrt. Meine Sympathien haben sie. Das Buch hat mir beim Lesen viel Freude bereitet, ich empfehle es unbedingt weiter und werde es nach einiger Zeit sicher erneut lesen.

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