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Veröffentlicht am 03.07.2023

Was bleibt nach dem Tod? - Das Kaleidoskop des eigenen Lebens

Die Erinnerungsfotografen
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Wer sich vielleicht bereits jemals die Frage gestellt hat, was nach dem Tod passiert, bekommt im Roman "Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi eine mögliche Antwort.

Während in unserer westlichen ...

Wer sich vielleicht bereits jemals die Frage gestellt hat, was nach dem Tod passiert, bekommt im Roman "Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi eine mögliche Antwort.

Während in unserer westlichen Welt der Tod sprichwörtlich totgeschwiegen wird, offenbart Hiiragis Roman eine ganz andere Sicht der Dinge darauf, wenn ein Mensch aus dem irdischen Leben tritt.

Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist der Fotograf Hirasaka und dessen auf den ersten Blick außergewöhnliches Fotostudio. Noch niemand von uns hat wohl von einem solchen Studio für gerade Verstorbene gehört oder gelesen.

Dieses Fotostudio bildet quasi das Bindeglied zwischen der vormaligen irdischen Welt und dem sich anschießenden Reich der Toten.

Bilder und Erinnerungen an das vormalige Leben spielen eine sehr gewichtige Rolle in der ganzen Handlung, wie auch das folgende Buchzitat zeigt.

"Fotos besitzen eine ziemliche Macht, nicht wahr?"

Der Inhalt des Buches wirkte unmittelbar auf mich ein und ich war sehr schnell im sehr angenehmen und dennoch besonderen Flow der Geschichte gefangen. Sprach- und bildgewaltig trifft Hiiragi in jedem einzelnen Abschnitt den richtigen Ton und zauberte mir persönlich die entsprechenden Bilder auf meine imaginäre Leinwand.

Das Buch handelt zwar vordergründig vom Tod, aber ist meiner Meinung nach ein unheimlich schöne Ode an das Leben selbst.

Mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit hier das Ableben thematisiert wird verblüffte mich persönlich immer wieder aufs Neue.

Wer sich auf das Buch und das Thema einlässt bekommt ein sehr tiefgründiges Buch, das lange nachwirken wird.

Für mich persönlich war es eines meiner ganz besonderen Jahreshighlights 2023.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Zwischen Macht und Ohnmacht ...

Plagiat
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Jochen Frechs aktueller Politthriller "Plagiat" hatte es für mich wirklich in sich.

Die ganze Storyline schien für mich nicht zu weit her geholt und wirkte auf mich persönlich überraschend realistisch, ...

Jochen Frechs aktueller Politthriller "Plagiat" hatte es für mich wirklich in sich.

Die ganze Storyline schien für mich nicht zu weit her geholt und wirkte auf mich persönlich überraschend realistisch, so dass ich vom Start weg ziemlich schnell mitten in der Handlung war.

Die unterschiedlichen Perspektiven machen für mich persönlich dann erst einen richtig guten Thriller aus.

Dabei spielt dann eben auch die Macht sowie die Ohnmacht der Politiker eine ganz bestimmte Rolle.

Welche Einflussnahme auf Politiker ist dann überhaupt legitim und wie sollten Politiker auf solche direkten oder indirekten Einflüsse reagieren, um nicht zu willenlosen Marionetten zu mutieren?

Alles in allem ein solides Hörbuchformat, das mir spannende Unterhaltung geboten hat.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Einblicke in die Hexenküche der Computerprogrammierung

Programmieren für Kids – Lerne HTML, CSS und JavaScript
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Im Buch "Programmieren für Kids – Lerne HTML, CSS und JavaScript" für angehende "IT-Nerds" geht es insbesondere darum, die Kinder an die entsprechenden Programmiersprachen heranzuführen und ihnen diese ...

Im Buch "Programmieren für Kids – Lerne HTML, CSS und JavaScript" für angehende "IT-Nerds" geht es insbesondere darum, die Kinder an die entsprechenden Programmiersprachen heranzuführen und ihnen diese bestimmten Fähigkeiten zu vermitteln.

Didaktisch ist das Buch für Kinder ab ca. 9 Jahren nach unserer Meinung gut aufgebaut.

Neben den eigentlichen Informationen rund um die Programmiersprachen gibt es insgesamt 6 Challenges, die sogenannten Missionen, die dann gelöst werden sollten. Damit es den Kindern auch Spaß macht ist das ganze Konstrukt in eine Geschichte eingebettet.

Eingangs einer jeden Challenge gibt es ausführliche Erklärungen, die zur eigentlichen Mission dann hinführen und die Kinder darauf vorbereiten. Die einzelnen Challenges als solches steigern sich vom Zeitbedarf und von den Fertigkeiten stetig.

Summa summarum weckt das Buch schnell das Interesse für die unterschiedlichen Programmiersprachen und was mit ihnen dann gestaltet werden kann. Nicht nur Kinder werden hier ein Aha-Erlebnis haben. Auch die Eltern bekommen tiefere Einblicke in die Thematiken des Programmierens. Genrerell empfehle ich das begleitete Lesen des Buches bzw. sollte man zumindest bei Rückfragen des Kindes dann zur Verfügung stehen.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Fake News als solche entlarven und ihnen zukünftig nicht mehr auf den Leim gehen

What the Fake!
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Etrit Asllanis aktuelles Sachbuch "What the Fake! - Wie du die Wahrheit von Falschmeldungen unterscheidest" räumt mit einem sehr bedeutendem Thema unserer Zeit auf.

Dreh- und Angelpunkt sind die berühmt ...

Etrit Asllanis aktuelles Sachbuch "What the Fake! - Wie du die Wahrheit von Falschmeldungen unterscheidest" räumt mit einem sehr bedeutendem Thema unserer Zeit auf.

Dreh- und Angelpunkt sind die berühmt berüchtigten Fake News, die wie Asllani allerdings selbst aufzeigt kein neumodisches Phänomen sind sondern wohl eher so alt wie wir Menschen selbst.

Unheimlich kurzweilig führt er durch das Thema hindurch, klärt dabei konsequent auf, hilft Fake News als genau solche zu entlarven und schult unser Auge bzw. unseren Horizont ganz einfach dafür, kritischer mit den unzähligen Informationen tagtäglich umzugehen und nicht gutgläubig zu sein.

Asllanis Werk ermutigt dabei selbstkritisch zu sein, die Psychologie hinter den gestreuten bewussten Falschmeldungen zu verstehen und geht dabei auch auf sehr verbreitete Verschwörungsmythen (z.B. Reptiloide, Flatearth, New World Order, Pizzagate, Chemtrails, 9/11) ein, die insbesondere während der Coronapandemie dann wieder neuen Vorschub bekamen.

Nach dem Lesen fühle ich mich nun noch besser dafür gewappnet, Fake News als solche zu entlarven und ihnen nicht mehr auf den Leim zu gehen.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Eine wunderschöne Parabel auf die aktuellen Herausforderungen an uns alle

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Der britische Autor John Ironmonger konnte mich bereits bei seinem Werk "Der Wal und das Ende der Welt" restlos begeistern.

Jetzt in seinem aktuellen Roman "Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" schickt ...

Der britische Autor John Ironmonger konnte mich bereits bei seinem Werk "Der Wal und das Ende der Welt" restlos begeistern.

Jetzt in seinem aktuellen Roman "Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" schickt er uns zurück in das kleine Fischerdorf St. Piran in Cornwall und erzählt eine weitere grandiose Geschichte, die man nicht mehr so schnell aus dem Kopf bekommen wird.

Auch, wer "Der Wal und das Ende der Welt" nicht gelesen hat, wird gut mit diesem Roman zurecht kommen.

Die Schreibe von Ironmonger ist für mich immer wieder sehr wohltuend. Bei mir entstehen während des Lesens dann sofort die entsprechenden Bilder im Kopf und ich kann mich sehr schnell in die ganzen Szenerien fallen lassen und in die eigentliche Handlung tief eintauchen.

Gegensätzlicher könnte die beiden Hauptprotagonisten in diesem Plot wohl nicht sein.

Ein älterer Politiker, der dem Thema Klimawandel eher kritisch gegenübersteht und ein junger dynamischer Klimaaktivist, der weiß was die Uhr diesbezüglich für alle von uns geschlagen hat. Wäre da bloß nicht die sprichwörtliche Schnapsidee der Wette im Pub gewesen, die beide Schicksale miteinander verbindet.

Mehr möchte ich zum eigentlichen Plot gar nicht verraten.

Die beschriebenen Szenerien wirkten auf mich sehr real und vor allem sehr eindrücklich.

Ironmongers Roman wirkte auf mich persönlich wie eine mahnende Parabel an uns alle.

Wir begleiten dabei die beiden Protagonisten auf einer Zeitreise in die Zukunft, die den Klimawandel und dessen Auswirkungen dann spürbar werden lassen.

Für mich persönlich trifft Ironmonger mit seinem aktuellen Roman den Nagel auf den Kopf und man kann nur hoffen, dass dieser von einem breiten Publikum gelesen wird. Vielleicht bedarf es ja auch solcher fiktiven Geschichten, um dann in der breiten Masse ein engagierteres Umdenken anzustoßen.

Das Buch und das aufgegriffene Thema könnten nach meiner Ansicht wohl aktueller nicht sein, wenn man sich beispielsweise in Erinnerung ruft, wie der aktuelle CDU-Chef Merz zum Thema Klimaschutz steht.

"Es ist gerade nicht so, dass morgen die Welt untergeht. Wenn wir in den nächsten 10 Jahren die Weichen richtig stellen, sind wir auf einem guten Weg."

Auch wenn im Buch ein fiktives Szenario beschrieben wird, ist dieses leider nicht so weit weg von unserer aktuellen Realität oder gar utopisch, wie das vorherige Zitat eines deutschen Spitzenpolitikers zeigt.

Mich hat der Roman sehr schnell gepackt und ich empfand das Thema richtig gut in Szene gesetzt. Die ganze Tonalität, die Ironmonger anschlägt, passen ausgesprochen gut zum gesamten Kontext.

Wenn wir alle an einem Strang ziehen und uns nicht auseinander dividieren lassen schaffen wir hoffentlich noch den erhofften Turnaround für unser aller Überleben.

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