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Veröffentlicht am 11.11.2022

Definitiv ein toller Comic für Enola-Fans, für feinfühlige Kinder aber mit Vorsicht und am besten unter elterlicher Aufsicht zu genießen.

Enola Holmes (Comic). Band 3
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Meine Meinung

Das dritte kriminalistische Abenteuer für Enola Holmes in »Der Fall der verhängnisvollen Blumen« wurde nun auch in einer bezaubernden Comicadaption von Serena Blasco bei Toonfish im Splitter ...

Meine Meinung

Das dritte kriminalistische Abenteuer für Enola Holmes in »Der Fall der verhängnisvollen Blumen« wurde nun auch in einer bezaubernden Comicadaption von Serena Blasco bei Toonfish im Splitter Verlag veröffentlicht.

Nachdem Enola sich bei ihrem letzten Fall ziemlich verausgabt hat und Gefahr läuft von ihrem Bruder Sherlock aufgespürt zu werden, hat sie sich zunächst zurückgezogen. Doch als Dr. Watson als vermisst gemeldet wird, kann Enola nicht länger tatenlos herumsitzen und entschließt sich dazu eigene Ermittlungen aufzunehmen, die sie direkt in das Haus von Mrs. Watson führt, wo ihr ein Blumenstrauß ins Auge sticht, der ihr durch die Sprache der Blumen wichtige Hinweise liefert.

Bevor sie jedoch bei Mrs. Watson ihre Aufwartung macht, schlüpft Enola in eine neue Verkleidung, dieses Mal schlüpft sie in die Rolle einer vornehmen Dame, mit jeder Menge Staffage und vornehmem Umgangsformen. Doch wer Enola bereits kennengelernt hat, darf sich sicher, sein, dass dies nicht die einzige Rolle sein wird, die ihr neuer Fall erfordert.

Die Suche nach Mr. Watson führt Enola Holmes auch an sehr gefährliche Orte und bis hin zu einer Irrenanstalt, wo das Mädchen sich als Wäscherin einschleicht und von den schrecklichen Behandlungsmethoden (Elektroschocks, Lobotomie) erzählt bekommt. Ganz schön harter Tobak für junge Leserinnen und Leser!

Auch wenn diese Ausgabe um einiges düsterer als die beiden vorherigen Bände ist und man spürt, wie brenzlig es für die junge Nachwuchsdetektivin wird. Die fabelhaften aquarellierten Illustrationen von Serena Blasco nehmen der Geschichte etwas ihrer Härte.

Fazit

Definitiv ein toller Comic für Enola-Fans, für feinfühlige Kinder aber mit Vorsicht und am besten unter elterlicher Aufsicht zu genießen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 14.01.2022

Veröffentlicht am 11.11.2022

Altes und Neues verschmilzt hier zu einer zeitgenössischen Hexengeschichte mit einem bestechenden Charme.

Die Chroniken von Under York. Band 1
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Meine Meinung

Hexen und Hexer unter New York City? Das klingt für mich nach einer perfekten Mischung und was soll ich sagen? Sylvain Runberg und Mirka Andolfo haben mich mit ihrem zeitgenössischen Urban-Fantasy-Comic ...

Meine Meinung

Hexen und Hexer unter New York City? Das klingt für mich nach einer perfekten Mischung und was soll ich sagen? Sylvain Runberg und Mirka Andolfo haben mich mit ihrem zeitgenössischen Urban-Fantasy-Comic auf Anhieb verzaubert!

Die Hauptprotagonistin ist Alison, eine junge Erwachsene, die uns durch ihre Tagebucheinträge mit genügend Wissen ausstattet, um sofort in die magische Geschichte von »Die Chroniken von Under York (1) Der Fluch« einsteigen zu können.

Alison ist vor ihrem magischen Erbe aus der Parallelwelt ›Under York‹ an die Oberfläche geflohen und nimmt ihre Zukunft nun selbst in die Hand, und so versucht sie als Künstlerin Fuß in der Weltmetropole zu fassen. Tatsächlich bleiben ihre außergewöhnlichen Werke nicht lange unbemerkt, doch am großen Tag ihrer Ausstellungseröffnung sucht sie ihre Vergangenheit heim.

Das Geheimnis von ›Under York‹ steht auf wackeligen Beinen, denn der mächtige Dämon Marduk aus dem alten Babylon bedroht das friedliche Leben der Hexen und Hexer im Untergrund. Alisons Familie ist verschwunden und steht unter Verdacht, sodass die fünf mächtigsten Clans von ›Under York‹ sie zur Verantwortung ziehen.

Sylvain Runberg hat das Fantasy-Rad nicht neu erfunden, aber eine kongeniale Mischung kreiert, die »Die Chroniken von Under York« zu einem magischen Leseabenteuer aus Modernität, alten Legenden und Diversität macht. Die Vielfalt der Immigration in den USA, insbesondere im kulturellen Schmelztiegel New York Cities spiegelt sich im Rat der fünf magischen Clans wider, denn dort finden sich nicht nur Vertreter der indigenen amerikanischen Bevölkerung, sondern auch Magier aus China, Afrika, Mexiko und Irland.

Die Jahrhunderte alte Verfolgung von Hexen, vor allen Dingen den Frauen ihrer Zunft, bringt einen besonderen Touch in die Story. Alison stellt sich gegen ihr magisches Vermächtnis und möchte sich von keinem ihr Leben vorschreiben lassen, wodurch ein feministisches Thema Eingang ins Geschehen findet. Außerdem zeigt die Hauptprotagonistin eine große Stärke, indem sie sich ihren größten Ängsten stellt. Mehr dazu kann ich allerdings nicht verraten, ohne zu spoilern, daher liest man den Comic am besten einfach selbst!

Mirka Andolfos berauschend-trendiges Artwork, eine Kombination aus Gothic-Schick mit leicht mangaesken Zügen, hat es mir schon eine Weile angetan. Zusammen mit der magischen Story von Sylvain Runberg und in kräftige Farben getaucht, fühlt man sich direkt in eine faszinierende Parallelwelt gezogen.

Eine durch etwas mehr Text leicht verständliche Storyline und die klaren Zeichnungen Andolfos machen »Die Chroniken von Under York« zu einem guten Objekt für Comic-Einsteiger.

Fazit

Eine magische Parallelwelt im Untergrund von New York City und eine bestechende Hauptprotagonistin in Kombination mit den stylischen Illustrationen von Mirka Andolfo haben mich direkt abgeholt. Altes und Neues verschmilzt hier zu einer zeitgenössischen Hexengeschichte mit einem bestechenden Charme.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 12.01.2022

Veröffentlicht am 11.11.2022

Manche Kinder begleitet das Böse und die Monster des Alltags, in diesem Comic wird daraus ein mystisches und subtil gruseliges Erlebnis.

Das Schiff der verlorenen Kinder. Band 1
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Meine Meinung

Nach ihrer ersten fantastischen Zusammenarbeit (»Die Schöne und die Biester«) legen Boris Koch und Frauke Berger mit »Das Schiff der verlorenen Kinder (1) Nr. 4213« den Grundstein zu einem ...

Meine Meinung

Nach ihrer ersten fantastischen Zusammenarbeit (»Die Schöne und die Biester«) legen Boris Koch und Frauke Berger mit »Das Schiff der verlorenen Kinder (1) Nr. 4213« den Grundstein zu einem magisch-düsteren Abenteuer in die kindliche Psyche mit subtilem Gruselfaktor.

Leo spielt Bär und wird von seinen wütenden Eltern zusammen mit seinem kleinen Bruder Felix auf ihr Zimmer geschickt. Als die Tür zugesperrt ist, geht etwas Komisches vor sich, denn ihr Fenster verwandelt sich in ein Bullauge. Die Brüder scheinen von ihrem Zuhause abgetrennt zu sein, denn als sie durch ihre Zimmertür treten, finden sie sich in einem kuriosen Schiff voller mysteriöser Türen.

Mit Messer und Zwille bewaffne gehen Leo und Felix auf Erkundungstour und stoßen auf Monster und andere Kinder, die an Bord des Schiffs ›Seelenfänger‹ zu Gast sind. Der Kapitän des Schiffs verschwand einst und ist längst in Vergessenheit geraten, aber man erzählt sich, dass er früher die ›Seelenfänger‹ durch eine Welt aus Träumen lenkte und auf der Rückseite der Wirklichkeit reiste, immer auf der Suche nach verängstigten, bedrohten, eingesperrten und verstoßenen Kindern und Jugendlichen, die er an Bord nahm.

»Das Schiff der verlorenen Kinder« zu lesen fühlt sich an, wie durch die Schranktür nach Narnia zu treten oder wie Alice durch den Kaninchenbau ins Wunderland zu fallen. Außerdem klingen Einflüsse aus ›Peter Pan‹ und der ›Rattenfänger von Hameln‹ an, und ich bin mir sicher, dass man bei mehrmaliger Lektüre noch anderes in den Bildern finden kann.

Frauke Bergers fantasievolle Illustrationen, die in magischer Kolorierung erstrahlen, lassen auch auf eine wunderschöne Welt hoffen und kommen mit wenig Text aus. Die Bildsprache ist großartig und so wird auch schnell klar, dass sich hinter dem Schiff und ihren kindlichen Passagieren eine tiefe Finsternis verbirgt, die für Gänsehaut sorgt.

Die Kinder müssen gegen ihre eigenen Monster kämpfen (die von Frauke Berger wirklich furchteinflößend in Szene gesetzt wurden) und vor allen Dingen wollen Leo und Felix herausfinden, was es mit dem Schiff eigentlich auf sich hat. Zum Ende bleiben viele Fragen offen, sodass man direkt Lust auf die Fortsetzung bekommt.

Fazit

Manche Kinder begleitet das Böse und die Monster des Alltags, in diesem Comic wird daraus eine mystisch und subtil gruseliges Erlebnis in aufregender Farbpracht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 20.12.2021

Veröffentlicht am 11.11.2022

Ein herzerwärmender Klassiker, der weitaus mehr als ein Erziehungsroman aus dem 19. Jahrhundert ist.

Little Women. Beth und ihre Schwestern
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Beschreibung

1860. Die vier Schwestern der Familie March könnten unterschiedlicher nicht sein und so geht jede der jungen heranwachsenden Frauen trotz ihrer starken Verbindung zueinander auch ihren eigenen ...

Beschreibung

1860. Die vier Schwestern der Familie March könnten unterschiedlicher nicht sein und so geht jede der jungen heranwachsenden Frauen trotz ihrer starken Verbindung zueinander auch ihren eigenen Weg. Meg träumt von einer eigenen Familie, Jo möchte unabhängig sein und Schriftstellerin werden, die schüchterne Beth ist zufrieden und wagt keine großen Zukunftsaussichten und die eitle und wissbegierige Amy will es in ihrem Leben zu einer feinen Lady bringen.

Meine Meinung

Louisa May Alcott gelang Mitte des 19. Jahrhunderts mit ihrem Roman »Little Woman: Beth und ihre Schwestern« ein Überraschungserfolg und nun wurden beide Teile des neuenglischen Klassikers über die vier March-Schwestern, welcher übrigens bereits mehrfach verfilmt wurde (zuletzt 2019 mit Emma Watson, Saoirse Ronan, Eliza Scanlen und Florence Pugh), in einer Neuübersetzung von Monika Baark und den bezaubernden Illustrationen von Kera Till in einer schmucken Hardcoverausgabe im Reclam Verlag neu aufgelegt.

Die amerikanische Schriftstellerin Louisa May Alcott verfasste schon in jungen Jahren ihre ersten Texte und wuchs in Neuengland auf, sodass sich in ihrem Roman »Little Woman« einiges aus ihrem eigenen Leben findet und man kann durchaus annehmen, dass sich bezüglich ihrer eigenen Tätigkeit ein Teil von ihr selbst in der Figur der Jo March findet.

Einen Klassiker aus dem 19. Jahrhundert aufzuschlagen, der von einer Frau geschrieben wurde, lässt bei mir direkt Erinnerungen an die Romane von Jane Austen und Co. erwachen, doch »Little Woman« ist nicht direkt mit den romantischen Betrachtungen in diesen Werken vergleichbar, doch die scharfe Beobachtungsgabe der Gesellschaft in dieser Zeit ist durchaus sehr präsent.

Mir hat es unheimlich gut gefallen, die Familie March kennenzulernen und das Leben der vier Schwestern mit ihren unterschiedlichen Charaktereigenschaften, Zielen und Träumen zu verfolgen. Meg, Jo, Beth und Amy leben in bescheidenen Verhältnissen und erhalten von der liebevollen Mutter jede Menge weiße Ratschläge für die Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Stellenweise bekommt man dadurch den Eindruck, dass es sich um einen strengen Erziehungsroman handeln könnte, der junge Mädchen zu Bescheidenheit und braver Folgsamkeit anhält. Louisa May Alcott geht mit ihrer Geschichte jedoch einen anderen Weg, indem sie ihren Romanheldinnen ganz besondere Eigenschaften zukommen lässt und sie ihren selbstbestimmten Weg beschreiten lässt.

Meg, die älteste der March-Schwestern, findet die Rolle der Frau, die eine gute Partie heiraten muss, um sich ein schönes Leben ohne finanziellen Sorgen zu sichern, nicht gerecht und dennoch wünscht sie sich für ihre Zukunft nichts sehnlicher, als eine eigene Familie. Jo, die eigentlich Josephine heißt, wäre lieber gleich als Junge auf die Welt gekommen und mit ihrer forschen Art erobert sie sogleich mein Herz, Beth wohnt eine rührende Genügsamkeit inne, sodass sie sich stets mehr um andere sorgt als um sich selbst und die Jüngste, Amy, möchte mit Fremdwörtern Eindruck schinden und ist die Künstlerin unter den Schwestern.

Die Handlung verläuft in ruhigen Tönen und vermittelt ein detailliertes Bild vom Heranreifen eines Mädchens zur Frau in der damaligen Zeit. Die Charaktere und deren Schicksal wurde mit so viel Liebe gezeichnet, dass man meinen könnte, es handele sich um eine wahre Geschichte mit realen Persönlichkeiten. Zwischen den Kapiteln machen sich die feinen Illustrationen der Künstlerin Kera Till, die eine Doppelseite, Seite oder gar nur eine kleine Randnotiz umfassen, hervorragend. Mit zarten Farben koloriert untermalen die floralen Muster, Teekannen, Tassen und natürlich die Darstellung der Schwestern den Text perfekt. Durch diese wundervolle Aufmachung eignet sich das Buch auch perfekt zum Verschenken oder sich selbst beschenken.

Fazit

Ein herzerwärmender Klassiker, der weitaus mehr als ein Erziehungsroman aus dem 19. Jahrhundert ist, denn er punktet mit liebevoll gezeichneten Charakteren, die perfekt mit der Storyentwicklung harmonieren.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 19.12.2021

Veröffentlicht am 11.11.2022

Ein zeitloser Klassiker als wundervolle Graphic Novel aufbereitet!

Das Bildnis des Dorian Gray
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Meine Meinung

Amálie Kovářová und Petr Šrédl haben mit ihrer Graphic Novel »Das Bildnis des Dorian Gray« einen meinen absoluten Lieblingsklassiker adaptiert. Den Roman von Oscar Wilde habe ich vor über ...

Meine Meinung

Amálie Kovářová und Petr Šrédl haben mit ihrer Graphic Novel »Das Bildnis des Dorian Gray« einen meinen absoluten Lieblingsklassiker adaptiert. Den Roman von Oscar Wilde habe ich vor über zehn Jahren für mich entdeckt, als eine Verfilmung mit Ben Barnes und Colin Firth in die deutschen Kinos kam.

Nun gibt es die berühmte Geschichte um zeitlose Jugend, Dekadenz und Moral also auch als Comic, welchem ich sogleich verfallen bin. Die Charaktere des Malers Basil Hallward, seines jugendlichen und äußerst attraktiven Models Dorian Gray und die des zynischen Dandys Lord Henry Wotton wurden famos aufgegriffen und erhalten durch die Illustrationen von Amálie Kovářová und Petr Šrédl die passende Kontur.

In fesselnden Panels wird dargestellt, wie Dorian Gray bei Basil Hallward auf Lord Henry Wotton trifft und von da an in seiner jugendlichen Naivität immer mehr dessen Lebensstil verfällt. Schließlich wird das Bildnis des tugendhaften Dorian Gray fertigstellt und dieser geht mit seinem Herzenswunsch einen Pakt ein, welcher das Bildnis altern lässt und jegliche Spur des Lebens an dem Menschen vorbeiziehen lässt. Dorian führt von nun an ein lasterhaftes Leben und geht jedem Vergnügen nach, das sich ihm bietet. Doch früher oder später kann sich auch Dorian Gray nicht mehr vor sich selbst und seinen Taten verstecken.

Der Sogwirkung von Oscar Wildes Klassiker kann man sich auch über 130 Jahre nach Erstveröffentlichung einfach nicht entziehen, sind die Intentionen der Geschichte doch immer noch aktuell. Sicherlich würde auch ein heutiger junger Erwachsener nicht der Versuchung widerstehen können, einen Pakt einzugehen, der immerwährende Jugend und Schönheit bringt, ganz ohne die Konsequenzen zu bedenken.

Fazit

Ein zeitloser Klassiker als wundervolle Graphic Novel aufbereitet!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 02.12.2021