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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2021

Ein vielversprechender Auftakt zu einer Comic-Serie über eine besondere Alien-Invasion!

Trees 1
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Meine Meinung

Waren Ellis kredenzt mit dem ersten Band seiner dystopischen Comic-Serie »Trees – Ein Feind« auf der einen Seite eine typische Infiltrations-Alien-Story, auf der anderen Seite mutet seine ...

Meine Meinung

Waren Ellis kredenzt mit dem ersten Band seiner dystopischen Comic-Serie »Trees – Ein Feind« auf der einen Seite eine typische Infiltrations-Alien-Story, auf der anderen Seite mutet seine Geschichte jedoch mit einer Bandbreite an Themen auf, die viele Fragen aufwerfen und es umso interessanter machen, herauszufinden wohin die Reise schlussendlich gehen wird.

Die Menschheit wird von grotesk anmutenden Bäumen bedroht, die vor mehr als zehn Jahren auf der Erde landeten und bisher in keinster Weise mit der Erdbevölkerung Kontakt aufgenommen haben, doch sie üben einen Druck des Ungewissen aus und führen damit zu den unterschiedlichsten Auswüchsen.

Auf die Vorgänge, die sich überall auf der Erde, im Schatten der Bäume, in Gang gesetzt haben, wird sich in den hier versammelten, ersten acht Ausgaben, ausgiebig beschäftigt und nachdem man sich zunächst kein richtiges Bild davon machen kann, welche Dimension die Story annehmen wird, schleicht sich ein subtiles Grauen ein, dass Gänsehaut verursacht.

Die komplexe Storyline setzt sich aus mehreren Handlungsebenen zusammen, die sich immer wieder abwechseln und somit für ein gewisses Tempo im Lesefluss sorgen. Als Leser*in begleitet man einen jungen Künstler, der sich in eine besondere Zone unter einem Baum in China wagt und dort Erfahrungen mit Transgender und der eigenen Sexualität macht, eine junge Frau in Griechenland, die sich von einem faschistischen Gang-Boss beschützt fühlt und durch die Bekanntschaft mit einem Professor lernt, dass auch sie sich Macht aneignen kann und einem Wissenschaftler auf Spitzbergen, der die trügerisch ruhige Natur der Bäume erforscht und dabei eine Entdeckung macht, die alles verändern wird.

Macht, Sexualität, Transgender und Mafia-Allüren hervorgerufen oder befeuert durch die Ankunft von Alien-Bäume machen »Trees – Ein Feind« zu einem runden Science-Fiction-Thriller, der das Potential zu einer großartigen Serie in sich trägt. Zudem fangen die kantigen Illustrationen von Jason Howard gekonnt das Grauen dieses Horror-Szenarios ein.

Trotz meiner großen Begeisterung vergebe ich keine volle Punktzahl, denn dieser Band fühlt sich eher wie ein Prolog an, der die Weichen für das Kommende stellt, dabei aber kaum erahnen lässt, wohin die Reise gehen wird, und bisher nur Fragen aufwirft, anstatt auch ein paar davon zu beantworten. Meine Neugier ist auf jeden Fall geweckt, umso besser, dass der Folgeband »Trees – Zwei Wälder« bereits im März 2021 erscheinen soll.

Fazit

Ein vielversprechender Auftakt zu einer Comic-Serie über eine besondere Alien-Invasion!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 18.02.2021

Veröffentlicht am 11.06.2021

Die Comic-Empfehlung für Horror-Liebhaber, die den Charme der 80er Jahre zu schätzen wissen und sich dabei gerne von Neuem überraschen lassen!

Joe Hill: Ein Korb voller Köpfe
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Meine Meinung

Brutal, rasant und ganz nach dem Motto „Kopf ab“ sorgt die Story von Joe Hill, der sich bereits mit seiner Horror-Mystery-Serie »Locke & Key« einen Namen machen konnte, für actionreichen ...

Meine Meinung

Brutal, rasant und ganz nach dem Motto „Kopf ab“ sorgt die Story von Joe Hill, der sich bereits mit seiner Horror-Mystery-Serie »Locke & Key« einen Namen machen konnte, für actionreichen Horror, der durch die eindrucksvollen Bilder von Leomacs und Dave Stewart sein ganzes Albtraumpotential entfaltet.

Das Künstler-Team zeichnet zunächst in warmen Tönen eine idyllische Sommerromanze auf Brody Island, die sich zwischen dem Aushilfssheriff Liam und der jungen June abspielt und fängt diese in einem typischen 80er-Comic-Stil ein. An seinem letzten Arbeitstag fährt Liam mit June zu einem Abschiedsessen im Haus des Sheriffs, doch an diesem Tag entkamen Sträflinge bei einem Gefangenentransport der Shawshank-Strafanstalt und wie es das Schicksal so will, dringen diese im Haus des Sheriffs ein.

Liam wird entführt und June kann sich nur durch eine antike Wikinger-Axt aus der Sammlung im Haus verteidigen. Mit mehr Glück als Verstand rollen die Köpfe, aber dies scheint nicht alleine Junes Werk zu sein, denn der Axt wohnt etwas unnatürliches inne, dass die Köpfe und Körper ihrer Opfer weiterleben lässt.

Die Szenerie wird nun durch dunkle Töne wie blau und rot bestimmt, was der Geschichte eine eindringliche Atmosphäre verleiht und zusehends die auskommende Spannung unterstreicht.

Joe Hill liefert mit »Ein Korb voller Köpfe« einen abgeschlossene und äußerst gelungene Horrostory ab, die mit der Nostalgie alter Klassiker spielt, dabei mit Plottwist zu überraschen weis und zudem noch mit einer guten Prise Humor gewürzt ist. Einen besseren Start hätte Hill seinem eigenen Imprint, den »Hill House Comics« nicht verschaffen können.

Fazit

Die Comic-Empfehlung für Horror-Liebhaber, die den Charme der 80er Jahre zu schätzen wissen und sich dabei gerne von Neuem überraschen lassen!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 18.02.2021

Veröffentlicht am 11.06.2021

Düster, blutig und voller schreckenerregender Monster liefert dieser Comic die perfekte Gruselunterhaltung

Something is killing the Children. Band 1
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Meine Meinung

Mit »Something is killing the children« hat sich der Splitter Verlag eine hitverdächtige Serie des erfolgreichen Autors James Tynion IV gesichert, die zwar bekannte Mystery- und Horror-Schemas ...

Meine Meinung

Mit »Something is killing the children« hat sich der Splitter Verlag eine hitverdächtige Serie des erfolgreichen Autors James Tynion IV gesichert, die zwar bekannte Mystery- und Horror-Schemas aufgreift, daraus aber eine faszinierende Storyline mit Suchtpotential präsentiert.

Zahlreiche Kinder werden vermisst, einige werden tot und mit grauenerregenden Verletzungen gefunden, doch kein Erwachsener glaubt dem überlebenden James, dass schreckliche Monster ihr Unwesen treiben und manche suchen die Schuld sogar bei dem Jungen selbst.

Eines Tages taucht die Monsterjägerin Erica Slaughter in Archers Peak auf und stellt sich dem abscheulichen Treiben, dabei erhält sie von James wichtige Informationen. Glücklich darüber, endlich helfen zu können und den Tod seiner Freunde rächen zu können, wagt sich James mit der mysteriösen Kämpferin in ein gefährliches Abenteuer.

Die Komposition aus einem Handlungsverlauf, der nicht nur auf spannende Horrorelemente setzt, sondern auch sehr auf die Charakterentwicklung der Hauptprotagonisten ausgelegt ist, den ausdrucksstarken Zeichnungen von Werther Dell’edera und der stimmigen Koloration von Miquel Muerto lässt auf eine äußerst vielversprechendes und komplexes Gesamtwerk hoffen. Ich freue mich jetzt schon auf eine großartige Fortsetzung!

Fazit

Düster, blutig und voller schreckenerregender Monster liefert dieser Comic die perfekte Gruselunterhaltung und besticht mit mystischem Kleinstadtflair und tougher Frauenpower.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 18.02.2021

Veröffentlicht am 11.06.2021

Eine märchenhafte Schauergeschichte

Der Speichermann
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Meine Meinung

Der bekannte Fantasy-Autor Kai Mayer veröffentlichte bereits 1995 eine Kurzgeschichte über einen namenlosen Jungen und einen bärtigen alten Mann auf dem Dachboden, die nun in einer prachtvollen ...

Meine Meinung

Der bekannte Fantasy-Autor Kai Mayer veröffentlichte bereits 1995 eine Kurzgeschichte über einen namenlosen Jungen und einen bärtigen alten Mann auf dem Dachboden, die nun in einer prachtvollen Comicadaption mit den berauschend schönen Bildern von Jana Heidersdorf vom Splitter Verlag herausgebracht wurde.

Durch die fast schon malerischen Illustrationen der Künstlerin ist man sofort in der winterlichen Schauergeschichte und entdeckt mit dem blondschopfigen Jungen die dunkelsten Ecken des Dachbodens, wo sich so manches Geheimnis verbirgt. Wie zum Beispiel der alte Mann, der in einem schwarzen Loch zwischen den verstaubten Gemälden zu hausen scheint und behauptet der Weihnachtsmann zu sein.

Im Schnelldurchlauf wird das Leben des Jungen dargeboten, wobei der Fokus auf dessen Ausflüge auf den Speicher gerichtet wird. Jedes Mal versucht der alte Mann den Jungen/Mann/Vater/Großvater mit Geschenken zu verlocken. Doch was genau hinter diesem düster bebilderten Märchen steckt, findet man am besten selbst an einem gemütlichen Winterabend im Lesesessel heraus.

Im Anschluss an diese wundervolle Comicadaption ist auch noch die Originalgeschichte sowie Charakterstudien abgedruckt, welches das Leseerlebnis noch komplementiert und zeigt, wie nah sich Jana Heidersdorf in ihrer künstlerischen Umsetzung an das Original hält.

Da es sich bei Der Speichermann um eine abgeschlossene Kurzgeschichte handelt und die Panelführung verständlich gehalten ist, eignet sich dieser Comic auch durchaus für Einsteiger.

Fazit

Eine ebenso düstere wie auch märchenhafte Schauergeschichte über die Mystik von Dachböden und das Geheimnis des Weihnachtsmannes, wundervoll in Szene gesetzt durch die atmosphärischen Illustrationen von Jana Heidersdorf.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 07.01.2021

Veröffentlicht am 11.06.2021

Ein absoluter Must-Read für Klassiker-Fans, in dem Charles Dickens von dem berührenden Schicksal eines kleinen Waisenjungen im viktorianischen England erzählt.

Oliver Twist
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Beschreibung

Oliver Twist wächst als ärmlicher Waisenjunge unter schrecklichen Bedingungen in einem englischen Armenhaus in einer Kleinstadt heran. Als er alt genug ist, um eine Lehre zu beginnen und ...

Beschreibung

Oliver Twist wächst als ärmlicher Waisenjunge unter schrecklichen Bedingungen in einem englischen Armenhaus in einer Kleinstadt heran. Als er alt genug ist, um eine Lehre zu beginnen und der Gemeinde nicht länger zur Last zu fallen, beginnt seine Zeit im Haushalt des Bestatters Mr. Sowerberry, die ihn durch Schikane und Entbehrung schließlich zur Flucht in die Großstadt treibt.

In London gerät Oliver in die Fänger einer diebischen Ganovenbande, die ihn durch Manipulation für ihre Zwecke einspannen will. Doch Oliver tritt in der Stadt auch auf herzensgute Menschen, die sein rechtschaffenes und ehrliches Wesen erkennen und ihm helfen wollen. Schließlich kommen seine Förderer dem unglaublichen Geheimnis, um Olivers Herkunft auf die Schliche.

Meine Meinung

Es gibt kaum eine passendere Lektüre für die (Vor)Weihnachtszeit als ein klassisches Werk aus der Feder von Charles Dickens, neben seinem wohl bekanntesten Werk, seiner »Weihnachtsgeschichte« über Ebenezer Scrooge und die Geister der Weihnacht, ist auch die berühmte Geschichte über den Waisenknaben »Oliver Twist« eine perfekte Wahl!

Die bereits mehrfach gedruckte und verfilmte Geschichte ist nun in einer besonders prachtvollen Hardcover-Ausgabe im Knesebeck Verlag erschienen und trumpft mit den wundervollen, teils farbigen, teils schwarz-weißen Zeichnungen des Künstlers Lev Kaplan auf.

Die gesellschafts- und sozialkritische Geschichte über die Zustände und Klüfte zwischen der armen und reichen Bevölkerung im viktorianischen England erschien zuerst als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift »Bentley’s Miscellany« zwischen 1837 oder 1839 und legt heute, über 180 Jahre später, dennoch eine gewisse aktuelle Brisanz an den Tag, wenn auch hier in den westlichen Ländern keine Kinderarbeit mehr an der Tagesordnung liegt, gibt es noch Orte an denen dies gang und gäbe ist.

Charles Dickens hat auch in diesem Roman sicherlich eigene Erfahrungen mit einfließen lassen, denn auch er wuchs in armen Verhältnissen auf und dürfte daher aus erster Hand erzählen, wie es in diesen Einrichtungen zu ging. Seine Charaktere beschreibt er so bildlich, dass ein wahres Kopfkino entsteht, auch wenn ich mir etwas mehr Authentizität durch Ecken und Kanten der Persönlichkeiten gewünscht hätte. In »Oliver Twist« sind jedoch die finsteren Charaktere fast ausschließlich verdorben und die gutherzigen Menschen ohne jeden Fehl und Tadel (was einen unglaubwürdigen Eindruck entstehen lässt).

Besonders gut gefallen an dieser gefühlvollen und mitreißenden Geschichte, die durchaus auch einen stetig ansteigenden Spannungsbogen vorzuweisen hat, ist die Vermittlung der wichtigsten Eckpfeiler für die Erziehung eines Kindes wie Liebe, Vertrauen und (familiärer) Zusammenhalt. Dem Titelhelden mangelt es jedoch daran, umso erstaunlicher und wertvoller erscheint sein stoisches und liebenswürdiges Gemüt, dass sich von keinen Einflüssen auf die schlechte Bahn bringen lässt. Außerdem lässt Charles Dickens auch nicht ein gutes Maß an Humor vermissen, den er mit spitzer Feder in seinen Zeilen unterbringt.

Fazit

Ein absoluter Must-Read für Klassiker-Fans, in dem Charles Dickens von dem berührenden Schicksal eines kleinen Waisenjungen im viktorianischen England erzählt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.01.2021