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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2018

Gruselige Steiermark

111 schaurige Orte in der Steiermark, die man gesehen haben muss
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Mit seinem etwas anderem Reiseführer gibt Robert Preis, ergänzt durch die tollen Fotos von Niki Schreinlechner, einen spannenden und interessanten Überblick über 111 schaurige Orte in der Steiermark, die ...

Mit seinem etwas anderem Reiseführer gibt Robert Preis, ergänzt durch die tollen Fotos von Niki Schreinlechner, einen spannenden und interessanten Überblick über 111 schaurige Orte in der Steiermark, die man gesehen haben sollte.

Ich lese teils Bekanntes, teils unbekannte Geschichten und Legenden. Egal ob ich mich in Graz, Altenmarkt, Eisenerz, Fischbach, Fürstenfeld, Gröbming, Kindberg, Leoben, Pöllau, Tragöß oder Wies befinde – immer hat der Autor eine unterhalzsame Geschichte für mich bereit. Hier und da läuft mir beim Lesen ein leichter Schauer über den Rücken. Einfach gruselig, wieviel Grausamkeit und Brutalalität es in diesem wunderschönen Fleckchen Erde schon gegeben hat.

Eine Doppelseite der Steiermark und ihren Orten und eine Seite der Landeshauptstadt Graz, auf denen die Strellen markiert sind, die im Buch beschrieben werden, machen den Führer richtig rund. Dazu die Vorstellung von 4 Krimis, die alle in Graz gesettet sind und die Vorstellung 9 weiteren Führern quer durch Österreich.

Intertessant finde ich auch die Erwähnung von verschiedenen Internetseiten und die vielen Literaturhinweise. Hier habe ich schon einige Bücher gesehen, die ich gerne noch lesen würde.

Der Autor und der Fotograf stellen sich ganz zum Schluss auch noch vor.

Ein interessantes Buch mit spannenden Geschichten, die mir die Steiermark noch näher bringen. Nicht nur für Steirer – für alle, die sich für dieses wunderschöne Fleckerl Erde interessieren und mehr darüber wissen wollen.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Mörderisches Paderborn

Padermorde
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Die Herausgeberin Maren Graf stellt in ihrem Buch „Padermorde“ 13 weihnachtliche Kurzkrimis vor. Am Ende des Buches werden die Tatorte noch einmal näher beleuchtet und auch die einzelnen Autoren, z. B. ...

Die Herausgeberin Maren Graf stellt in ihrem Buch „Padermorde“ 13 weihnachtliche Kurzkrimis vor. Am Ende des Buches werden die Tatorte noch einmal näher beleuchtet und auch die einzelnen Autoren, z. B. Andrea Gehlen, Christiane Höhmann, Susanne Kliem, Gisa Klönne, Horst Eckert usw. werden detailliert vorgestellt.

Egal ob Max-Moritz endgültig genug hat von seiner dominanten Mutter und seiner herrschsüchtigen Ehefrau, ob Onkel Thorsten die falschen Tabletten untergeschoben wurden, ob Ehemann und Ehefrau das gleiche Ziel haben, ob das Gedächtnis eines Mannes plötzlich doch wieder kommt, ob Privatermittler Hieronymus C. Doyle von einem geheimnisvollen Fall erzählt, ob es um todbringende Medikamente geht – alles spielt sich in der Adventszeit oder an Weihnachten in Paderborn ab.

Aber nicht nur Taten aus der Jetztzeit bekomme ich vorgesetzt. Ich darf mörderisch auch ins 18. Jahrhundert reisen.

Spannende Geschichten rund um das Weihnachtsfest und die kalte Jahreszeit, die mich gut unterhalten haben. Und interessante Schauplätze in einer Stadt, die ich bisher noch nicht kenne. Sehenswert.

Veröffentlicht am 22.10.2018

In Onolzheim ist der Hammel los

Hammeltanz
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Im hohenlohischen Onolzheim ist wie jedes Jahr im Oktober wieder Hammeltanz. Ein Fest, zu dem der ganze Ort zusammen kommt. In diesem Jahr aber gibt es Querelen. Die Scheune, wo einer der Umzugswagen abgestellt ...

Im hohenlohischen Onolzheim ist wie jedes Jahr im Oktober wieder Hammeltanz. Ein Fest, zu dem der ganze Ort zusammen kommt. In diesem Jahr aber gibt es Querelen. Die Scheune, wo einer der Umzugswagen abgestellt ist, brennt ab – zusammen mit dem Wagen. Bei einem anderen Wagen findet der Mann vom TÜV eine durchschnittene Bremsleitung. Und abends nach dem Hammeltanz wird der neue Büttel Andi Sichler, der nicht nur Freunde in Onolzheim hat, von seiner Frau hinterm Festzelt gefunden. Erstochen - mit dem Degen des Gewinners des Hammeltanzes im Bauch. Außerdem wird der Hammel, der dem Fest seinen Namen gibt, entführt und im Wald wird eine Kunstharzhexe zerschlagen.
Viel Arbeit für das hohenlohisch-westfälische Ermittlerduo Heiko Wüst und Lisa Luft von der Kriminalpolizei Crailsheim, die wohl gerne mitgefeiert hätten.


Dies ist mein zweites Buch von Wildis Streng und so kenne ich die Crailsheimer Ermittler schon ein wenig. Die Oonzamer Kärwe mit dem Hammeltanz lerne ich hier kennen. Genau so wie die vielen Menschen, die am Umzug mit ihren Wagen teilnehmen. Einige davon potentielle Täter. Schön wäre hier ein Verzeichnis der Mitwirkenden gewesen. So musste ich mir einen Spickzettel anlegen, sonst hätte ich die vielen Namen bestimmt durcheinander gebracht.
Die meisten Personen, die hier eine tragende Rolle spielen, sind sehr detailliert und farbig mit Ecken und Kanten und mit ihren Emotionen gezeichnet. Sie haben mein Kopfkino anspringen lassen.

Wer mir wieder sehr gut gefallen hat, sind die Bewohner der Stadt, die noch den einheimischen Dialekt pflegen. Hier musste ich manchen Satz zweimal lesen, damit ich ihn verstanden habe. Aber so war ich auch noch näher am Geschehen dran und in der Geschichte drin.

Die Geschichte an sich ist spannend und interessant aufgebaut. Viele Verdächtige, immer neue Wendungen, die Spannung steigt mit jedem Verdächtigen, der wieder freigelassen werden muss. Der Schluss bzw. der Täter kam für mich ganz unverhofft. Mit dieser Auflösung hatte ich so nicht gerechnet.

Ein spannender Fall, richtig guter Lokalkolorit, die Hohenloher als sympathischer Menschenschlag und richtig gute Unterhaltung von der ich gerne mehr hätte. Ein Lokalkrimi, der bestimmt nicht nur mich begeistert.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Küsterin Kati ermittel wieder

Kati Küppers und der entlaufene Filou
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Johannes „Jo“ Heribert Matthäus Küpper stößt beim Gassigehen mit einem Hund der seiner Frau Katharina „Kati“ Teodora, der Küsterin des Ortes, und ihm zugelaufen ist, im Wald von Niederbroich auf einen ...

Johannes „Jo“ Heribert Matthäus Küpper stößt beim Gassigehen mit einem Hund der seiner Frau Katharina „Kati“ Teodora, der Küsterin des Ortes, und ihm zugelaufen ist, im Wald von Niederbroich auf einen Toten. Von Maden besiedelt und von Larven zerfressen wird der Unkenntliche in die Gerichtsmedizin gebracht. Da aber weder die Entomologin Prof. Dr. Brigitte „Biggi“ Hamacher noch Kriminalhauptkommissar Philip Rommerskirchen und sein Kollege Björn Tiedke in diesem Fall weiter kommen, schaltet sich die Küsterin wieder mal ein. Und sofort geht a bisserl was voran…


Niederbroich, der kleine Ort am Niederrhein, ist für mich wie krimineller Urlaub. Bei Kati, Jo, Bene, Pfarrer Remigius und Kommissar Rommerskirchen fühle ich mich nach meinem letzten Aufenthalt schon wie bei guten Bekannten. Neue Dorfbewohner lerne ich hier auch wieder kennen. Alle mit Ecken und Kanten sehr liebevoll und farbig skizziert. Sympathien zu vergeben, bei dem einen mehr, beim anderen weniger, ist mir hier sehr leicht gefallen. Alle passen perfekt ins Bild des Dorfes.
Apropo Sympathien: Ein Blick hat genügt und ich war hin und weg von Filou, dem kleinen Jack-Rissel-Terier.

Es gibt zwar auch hier einen Toten, aber der sehr humorige und mit einem Augenzwinkern erzählte Krimi zielt nicht auf die Leser, die Blut, Mord und Totschlag brauchen. Gerade die Leichtigkeit gemischt mit Spannung macht für mich hier das Lesen zu einem Genuss.

Eingebettet ist hier auch ein sehr aktuelles Thema: Pflegenotstand im Seniorenheim. Zum einen mag ich es sehr, wenn solche Themen auch in einem Krimi zur Sprache kommen und hier hat das Thema noch einen besonderen Bezug.

Wer Krimi gepaart mit Humor und Lokalkolorit sucht, der ist hier genau richtig. Ich habe die spannenden Lesestunden sehr genossen.
Und ja, liebe Barbara, der Text ist auch ausserhalb des Rheinlandes gut zu lesen und zu verstehen.


Veröffentlicht am 03.10.2018

Gänsehautfeeling

Narbensohn
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Zu allererst hat mich das Cover angezogen, bei dem ich zweimal hinschauen musste, um die beiden zerrissenen Gesichter zu erkennen.
Ein romantischer Thriller – wie soll das denn gehen? Diese Frage wollte ...

Zu allererst hat mich das Cover angezogen, bei dem ich zweimal hinschauen musste, um die beiden zerrissenen Gesichter zu erkennen.
Ein romantischer Thriller – wie soll das denn gehen? Diese Frage wollte ich mir beim Lesen des Buches beantworten. Ich habe es nicht bereut – es geht wirklich und sogar ganz gut.

Helena Weiß möchte Gefangenen eine Stimme geben und interviewt in einer JVA für ein Buch zuerst Kleinkriminelle, dann einen Mörder, Liam Winterfeld. Er zieht sie mit seinen stahlblauen Augen sofort in seinen Bann. Da er einen Großteil seiner Strafe abgesessen hat, kommt er bald auf Bewährung frei. Es bleibt nicht aus, dass sich Helena und Liam auf der Straße begegnen – unter sehr negativen Bedingungen. Und um nicht wieder einsitzen zu müssen, entführt Liam Helena in eine einsame Hütte im Wald.
Wie gefährlich ist dieser gewaltbereite junge Mann? Was hat er mit der jungen Frau vor? Helena versucht alles um ihn davon zu überzeugen, dass die Liebe alles schaffen kann. Immer wieder zeigt sie Liam, was es heißt geliebt zu werden.


Den ersten negativen Eindruck vom Buch hatte ich, als ich es in Händen hielt. Es ist, obwohl es nur 400 Seiten hat, sehr schwer und unhandlich. Was ich aber beim Lesen fast vergessen habe.

Helena und Liam, zwei Protagonisten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide sind sehr tiefgründig, menschlich und klar gestaltet, haben ihre Fehler, Schwächen und Stärken, die hier sehr gut rüberkommen. Beide durchleben auch eine Wandlung, die mir sowohl bei Liam als auch bei Helena sehr gut gefallen hat.
Liam, den seine Kindheit stark geprägt und ihm zu dem gemacht hat, was und wie er heute ist, öffnet sich langsam und lässt Gefühle zu. Er ist mir trotzdem etwas zu böse und zu attraktiv.
Helena, die alles versucht um aus dem Bad Boy einen „normalen“ Mann zu machen, war mir teilweise zu naiv und zu gutgläubig. Wenn ich bei einem Interwiev den Unterschied zwischen Mord und Totschlag nicht kenne, passt für mich etwas nicht.
Die wenigen weiteren Protagonisten wie Helenas Vater und ihr Bruder Florian, Daniel, Anna und Caleb werden ebenfalls sehr gut vorstellbar gezeichnet, haben ein Herz und eine Seele, und waren mir jeder auf seine Weise von Anfang an sehr sympathisch. Ganz im Gegensatz zu Balthasar und Markus, zwei derart widerliche Typen.
Alle lassen mich tief in ihre Seelen blicken, was beim Lesen nicht immer ganz leicht zu ertragen war.

Die Geschichte an sich greift ein sehr brisantes und immer wieder aktuelles Thema auf: Kindesmissbrauch. Da die Autorinnen die Geschehnisse sehr lebhaft, direkt und klar beschreiben, sowohl in der Vergangenheit von Liam, als auch in der Gegenwart, hatte ich mehr als einmal Gänsehaut und traute mich fast nicht weiter zu lesen. Es hat mich schon sehr mitgenommen.

Ab der ersten Seite haben es die beiden Autorinnen geschafft, mich total in die Geschichte hineinzuziehen und und zu fesseln. Bei den kurzen Kapiteln habe ich immer wieder gedacht: Ach nur eins noch. Aber zum Weglegen des Buches musste ich mich immer wieder zwingen.


Ein starkes Cover, eine fesselnde Geschichte zwischen Liebe und Gewalt, brutal, romantisch, leidenschaftlich, tiefblickend, die unter die Haut geht und Gänsehaut erzeugt. Ich habe die letzten Lesestunden sehr genossen. Nun warte ich sehnsüchtig auf eine Fortsetzung.