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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord auf Rügen

Große Fische
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Wegen ihrer großen Liebe zu Kommissariatsleiter Kriminalhaupt-kommissar Paul Paulsen lässt sich Conny Lorenz von Reinbek nach Stralsud versetzen. Bei ihren neuen Kollegen, die sich selbst als mundfaul ...

Wegen ihrer großen Liebe zu Kommissariatsleiter Kriminalhaupt-kommissar Paul Paulsen lässt sich Conny Lorenz von Reinbek nach Stralsud versetzen. Bei ihren neuen Kollegen, die sich selbst als mundfaul bezeichnen, hat sie es absolut nicht leicht. Ihr erster eigener Fall führt sie nach Hiddensee, wo man den Betriebsprüfer Robert Welzer am Strand tot aufgefunden hat. Mord? Selbstmord? Verschmähte Liebe? Eifersucht? Einige Geschäftsleute und eine Frau hätten schon ein Motiv. Conny hat sehr viel zutun, bis sie die Wahrheit recherchiert hat.

Die Seiten sind nur so dahin geflogen, was dem leichten und eingängigen Schreibstil zu verdanken ist. Authentische und sehr vielfältige Protagonisten mit großen und kleinen Macken und Geheimnissen lassen mein Kopfkino immer noch auf Hochtouren laufen. Ausserdem kann ich die kleinen Häuser mit Dach und Schornstein und dem dazugehörigen Zaun, die Conny für ihr besseres Verständnis aus Bastelkarton, Moos, Klebstoff und Draht baut, auf der Styrophorplatte vor meinem inneren Auge entstehen sehen.

Den Fall an sich finde ich sehr gut abgehandelt. Mit immer neuen Wendungen und Erkenntnissen, die wieder in eine andere Richtung führen, baut sich von Anfang an eine gewisse Spannung auf, die stetig ansteigt und anhält bis zum Ende. Obwohl ich recht bald eine Ahnung hatte, wer in den Fall tiefer verstrickt sein könnte, war ich zum Schluss doch ein wenig sprachlos. Die Aufklärung ist schon hart, finde ich.

Bei den Beschreibungen von Land und Leuten spüre ich, dass sich die Autorin in der Gegend von der sie schreibt, sehr gut auskennt. Ich kann das Salz des Meeres und die Algen fast riechen, die raue See auf der Haut spüren. Sie hat es geschafft, mich stark für diesen Landstrich bzw. die Ostseeinseln zu interessieren.

Auch die kleinen Einblicke in Connys Privatleben finde ich gekonnt eingeschleust. Conny ist eine junge Frau, die sich mit ihrer geradlienigen Art sofort in mein Herz geschlichen hat. Von ihr möchte in Zukunft bitte noch mehr zu lesen bekommen.

Wer einen Krimi mit zumeist sympathischen Charaktären, einem ausgefeilten Kriminalfall lesen und in eine wunderschöne Landschaft eintauchen will, der ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kommissar a.D. Sönnigsen ermittelt

Böse Leute
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Böse Leute von Dora Heldt


"Von Verbrechensaufklärung haben die auf dem Revier keine Ahnung" und "Die von der Ostsee haben einfach keine Ahnung" meint Karl.

Der ehemalige, jetzt pensionierte Revierleiter ...

Böse Leute von Dora Heldt


"Von Verbrechensaufklärung haben die auf dem Revier keine Ahnung" und "Die von der Ostsee haben einfach keine Ahnung" meint Karl.

Der ehemalige, jetzt pensionierte Revierleiter aus Westerland Karl Sönnigsen kann seinen Ruhestand einfach nicht genießen. Nun ist seine Frau zur Reha und ihm ist langweilig. Da kommen die Hauseinbrüche, die derzeit gehäuft vorkommen, gerade recht. Da er zu seinem Nachfolger kein gutes Verhältnis und schon gar kein Vertrauen in dessen Ermittlungsarbeit hat, beginnt er mit seinem Freund Onno und den Chorschwestern Inge und Charlotte selbst zu ermitteln. Als es dann auch noch eine Tote gibt, geben die 4 bei ihren Ermittlungen richtig Gas.


Meine Meinung:

Da ich einige der Romane von Dora Heldt verschlungen habe, war ich sehr gespannt, wie sie an einen Krimi heran geht. Und ich bin auch hier restlos begeistert worden.

Die Hauptakteure Karl, Onno, Inge und Charlotte kenne ich bereits aus anderen Geschichten der Autorin und bin so sofort voll in diesen Krimi eingestiegen. Solche Freunde sollte jeder in den späten Jahren seines Lebens haben. Sie sind mir schon richtig ans Herz gewachsen. Ohne viel Blutvergießen, aber mit jeder Menge Ermittlungsarbeit lassen mich die vier Hobbyermittler dabei sein, wie sie Zeugen befragen und Karl, der glaubt, unbedingt zur Verbrechensaufklärung auf der Insel beitragen zu müssen, immer wieder versucht auf dem Revier an Neuigkeiten zu kommen. Ich sitze mit ihnen zusammen in Onnos Küche oder Charlottes Wohnzimmer, wenn sie beratschlagen und Eierlikör süffeln. Heinz und Walter, die Ehegatten von Inge und Charlotte, sind gerade auf einem Immobilienlehrgang und sollen von den Geschehnissen auf der Insel nichts wissen.

Die mir schon bekannten, aber auch die neuen Protagonisten sind liebevoll, farbig und lebensecht gezeichnet. Vor meinem inneren Auge habe ich sie fast alle direkt vor mir sehen können.
Auch die kriminelle Geschichte ist gut durchdacht und absolut nachvollziehbar. Ich hatte zwar schon bald einen Verdacht, wer in die kriminellen Machenschaften verstrickt sein könnte, aber wie alles zusammenhängt, das klärt sich wirklich erst ganz zum Schluss.

Mir gefällt vor allem auch der feine, stichelnde Humor, der mich manches Mal hat schmunzeln lassen.
Die Beschreibungen der Insel sind sehr facettenreich und kommen total echt rüber. Hier merkt man, dass die Autorin weiß worüber sie schreibt. Bei mir ist ein richtiges Wohlgefühl entstanden.

Auch zwei/drei kleine Liebesromanzen entwickeln sich in den ganzen Turbolenzen ganz langsam und fügen sich hervorragend in die Geschichte ein.

Da ich eher eine Liebhaberin der nicht so blutrünstigen Krimis bin, hat mich der erste Krimi von Dora Heldt absolut überzeugt. Ich hoffe, es wird nicht der letzte Fall sein, den Karl mit seinen Freunden löst.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kulinarisch, kriminell und sehr gut

Friedrichsruhe
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Friedrichsruhe von Ute Böttinger
Broschiert: 310 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag;
Auflage: 3., 2016 (3. Februar 2016)


Mitte Juni herrscht bei der Landesgartenschau über Öhringen, Baden-Württemberg, eine ...

Friedrichsruhe von Ute Böttinger
Broschiert: 310 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag;
Auflage: 3., 2016 (3. Februar 2016)


Mitte Juni herrscht bei der Landesgartenschau über Öhringen, Baden-Württemberg, eine schreckliche Schwüle. Moderatorin Petra Scharminski wartet ungeduldig auf den Ehrengast. Sternekoch Olaf Ben Struck soll bei einer Liveübertragung ein weiterer Stern überreicht werden. Aber er kommt nicht.
Kriminalhauptkommissar Karl-Friedrich Freiherr von Bühl und Kriminalkommissarin Marie-Lena Dambach machen sich auf die Suche nach dem Vermissten. In allerletzter Minute können sie etwas Schreckliches verhindern.

Meine Meinung:

Ute Böttinger entführt mich in ihrem Krimi in die Welt der kulinarischen Köstlichkeiten der gehobenen Hohenloher Küche. Hier läuft mir bei den vielfältigen Beschreibungen immer wieder das Wasser im Mund zusammen und ich säße gerne einmal beim Menue "Friedrichsruhe" mit am Tisch. Auch der ein oder andere Restauranttipp ist dabei, den ich mir notiert habe.

Der Kriminalfall ist verzwickt, weil ich lange nicht wusste, was wirklich passiert ist und vor allem warum. Er baut langsam Spannung auf und ich habe bis zum Schluss gehofft, dass der Sternekoch, der hinter ein Geheimnis gekommen ist und dieses publik machen wollte, gerettet werden kann.

Die Figuren sind facettenreich und sehr lebendig beschrieben. Besonders hat es mir KHK Freiherr von Bühl angetan, der aber leider bald in Pension gehen will, was ich schon jetzt bedauere. Zusammen mit KK Dambach hat sich hier ganz langsam ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team ergeben. Beonders die Dialoge und Gespräche der beiden sehr unterschiedlichen Kommissare sind richtig gut gelungen.

Viele interessante Ausflug- und Wandertipps, die ganz leise hier und da einfließen und sehr gut recherchiert scheinen, machen Lust, diese Gegend auch einmal zu besuchen. Genau das macht für mich einen guten Regionalkrimi, als den ich dieses Buch sehe, aus.

Wieder einmal habe ich ein Buch gelesen, dass ich kaum aus der Hand legen konnte. Es hat mich, nicht nur durch den Kriminalfall, von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr leichte, seichte Unterhaltung

Tote Oma mit Schuss
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Tote Oma mit Schuss
Broschiert: 183 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag;
Auflage: 1., 2016 (3. Februar 2016)


Dorfpolizist Hinercks wünscht sich manchmal etwas mehr Action in seinem kleinen Revier. Dass es ...

Tote Oma mit Schuss
Broschiert: 183 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag;
Auflage: 1., 2016 (3. Februar 2016)


Dorfpolizist Hinercks wünscht sich manchmal etwas mehr Action in seinem kleinen Revier. Dass es dann gleich 3 Tote in kürzester Zeit werden, damit batte hier keiner gerechnet...

Christiane Martini nimmt mich in ihrem Kriminalroman, den ich nicht als solchen bezeichnen würde, mit an die Nordsee auf die Halbinsel Eiderstedt nach Osterhever. Hier finden 4 Jungs aus Bayern, die, warum auch immer, als Bazis bezeichnet werden, den ersten Toten im Watt. Nacheinander gibt es 2 weitereTodesfälle, die Hinercks zusammen mit einer Kommissarin, die zufällig in Omas Pension Urlaub macht, zu lösen hat. Für mich ist das alles wie an den Haaren herbeigezogen. Ich vermisse die Logik, die hinter den Kriminalfällen steht, ich vermisse die Spannung, die sich leider nicht einstellt und ich habe Probleme mit einer Sprache, die einem Viertklässler gleicht. Auch die Ausflüge in den bayerischen Dialekt sind für mich grenzwertig. Wenn schon Dialekt, dann richtig. Gut gefällt mir das Personenregister auf den letzten Seiten und das Rezept für die Tote Oma mit Schüsschen werde ich auch mal ausprobieren. Wer sich seine Zeit mit einer netten kleinen Geschichte, einem Cosy-Krimi, aus dem Norden unserer Republik vertreiben möchte, für den ist dieses Buch absolut geeignet. Als Krimileser bin ich absolut nicht überzeugt worden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tödliche Kunst

So unselig schön (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 3)
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So unselig schön von Inge Löhnig
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch


Vicky, Azubi in Claras Reisebüro in Ottobrunn hat ein etwas sonderbares Hobby: Sie ist ein Urban Explorer und fotografiert ...

So unselig schön von Inge Löhnig
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch


Vicky, Azubi in Claras Reisebüro in Ottobrunn hat ein etwas sonderbares Hobby: Sie ist ein Urban Explorer und fotografiert verlassene Industriebrachen und Gebäude. Ihr Hobby führt sie eines Abends auch in eine stillgelegte Brauerei im Süden von München. Hier entdeckt sie eine Hand mit rosa lackierten Nägeln.

Kommissar Konstantin "Tino" Dühnfort soll zusammen mit seinem Team diesen Fall lösen. Schnell zeichnen sich Paralellen zu einem anderen Mordfall in Düsseldorf vor einigen Jahren ab. Auch Vicky geht die Frauenleiche nicht aus dem Kopf und sie versucht auf eigene Faust etwas herauszubekommen. Sie merkt allerdings nicht, dass sie hierbei dem Mörder sehr nahe kommt...


Meine Meinung:

Auch in diesem 3. Buch von Inge Löhnig haben wir es wieder mit dem bereits bekannten und bewährten Ermittlerteam zutun: Dühnfort, Gina und Alois. Immer neue Spuren, die immer wieder verworfen werden, machen das Buch sehr spannend - und das bis zum Schluss.

Mein Fazit: Einfach lesenswert!