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Veröffentlicht am 17.06.2020

Ein Jahr lang kreativ sein

Mein kreatives Tagebuch für mehr Glück
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„Mein kreatives Tagebuch für mehr Glück“ von Christine Rechl ist so viel mehr als ein Tagebuch. Es spornt mich an, mal wieder kreativ zu werden, meine Gedanken, Ideen und Fantasien fliegen zu lassen um ...

„Mein kreatives Tagebuch für mehr Glück“ von Christine Rechl ist so viel mehr als ein Tagebuch. Es spornt mich an, mal wieder kreativ zu werden, meine Gedanken, Ideen und Fantasien fliegen zu lassen um sie dann hier zu verewigen. Es gibt kleine Projekte für Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die dazu anregen, sich mit den Eigenheiten einer jeden Jahreszeit zu beschäftigen.
Die Bilder am Beginn des Büchleins regen die Fantasie an. Dann geht’s ans lockermachen mit einem Liniensalat, Kringel und Kreisen und der Auswahl des Zeichengerätes. Es folgen Linienspiele und es wird Zeit für schöne Worte. Gelingt es nicht gleich sich auf seine Kreativität einzulassen, gibt es eine Orientierungshilfe. Es macht Spaß, sich mal wieder hinzusetzen und seine Gedanken auf Papier fließen zu lassen. Es lässt mich innehalten und den Inhalt auf mich wirken.
Die vielen leeren Blätter werde ich nicht nur durch „Malereien“ füllen. Hier werde ich auch Worte aus mir heraus purzeln lassen, Fotos und vielleicht Gräser oder Blütenblätter einkleben und einfach meine kindliche Seite wieder mal hervor holen.
Allein das Anschauen der kleinen vorgegebenen Kritzeleien weckt kleine Glücksgefühle, lässt mich abschalten und innehalten.
Ein Jahr lang wird mich dieses Buch nun begleiten um sich von mir füllen zu lassen. Und ich bin schon gespannt, was am Ende alles dabei rauskommen wird.

Ein wunderschönes kleines Buch, das für Entspannung und Entschleunigung sorgen wird. Als Geschenk für Erwachsene oder auch für Jugendliche sehr geeignet. Ich jedenfalls habe schon Einige im Kopf, denen ich das Buch schenken werde.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Sandspiele mal anders

Mordssand
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Sandbildhauer Paule Gertjes treibt die Männer und Frauen des Architekturbüros Wiborg und Voss zu harten Schlägen auf den Sand an, damit er sich später zu einer Skulptur verarbeiten lässt. Stararchitekt ...

Sandbildhauer Paule Gertjes treibt die Männer und Frauen des Architekturbüros Wiborg und Voss zu harten Schlägen auf den Sand an, damit er sich später zu einer Skulptur verarbeiten lässt. Stararchitekt Friso Wiborg hat seine Mitarbeiter zu einer teambildenden Maßnahme in die Sandskulpturenwerkstatt „Sandiek“ in Westerhever im Nordwesten der Halbinsel Eiderstedt eingeladen. Er selbst möchte sich hier ein eigenes Denkmal schaffen. Dazu kommt es leider nicht mehr.
Das Kommissar-Ehepaar Tammo Anders und Fenna Stern, die seit einiger Zeit in einem Viergenerationenhaus in St.-Peter-Ording leben, merkt schnell, dass es bei diesem Sandtoten nicht leicht sein wird, den Täter zu ermitteln. Durch sein überhebliches Auftreten und seinen absoluten Gewinnerwillen hatte er sich im Laufe der Zeit viele Feinde gemacht. Z.B. die Aktivistengruppe „Die Grünen Windmühlen“, die verzweifelt versuchen den Bau des Friso-Tower-Hotels an der Küste zu verhindern.
Es ist wirklich ein verzwickter Fall an dem sich Tammo und Fenna die Zähne hier ausbeißen müssen. Viele Verdächtige, viele kleine Indizien, viele kleine Hinweise – aber je mehr die Kommissare heraus bekommen, um so undurchsichtiger und verwirrender wird der Fall. Aber auch dieser Fall wird am Schluss gelöst und bis ins Kleinste nachvollziehbar aufgedröselt.

Ulrike Busch hat es auch diesmal mit ihren wortgewaltigen und bildhaften Beschreibungen schnell geschafft, dass ich mitten drin in der Geschichte und ganz nah an den Verdächtigen und den Kommissaren war. Besonders, da ich aus ihrem Vorwort schon wusste, wo ich in diesem Fall auf den Mord stoßen würde. Ihr Besuch bei der Familie Schütt, die im realen Leben die Sandskulpturenwerkstatt betreibt und auch ein kleines Hotel auf dem Gelände beherbergen, machen richtig Lust, dort selbst am Sand mal Hand anzulegen. Dieser ganz besondere Ort, ein ganz spezieller Fall, ausgefallene, interessante Protagonisten und die genauen Recherchen der Autorin sind es, die diesen Fall wieder sehr spannend und lesenswert machen.
Als Protagonist hat mir hier ganz besonders der Sandbildhauer Paule Gertjes gefallen. Wenn er von seiner Kunst erzählt, merkt man richtig, wie er für seine Kunst brennt.

Es ist mir bei diesem Fall sehr schwer gefallen, mich auf einen Täter festzulegen. Immer neue Spuren, immer neue Indizien und immer wieder neue Verdächtige – boah, mein Spickzettel ist vor lauter Fakten schnell zu klein geworden. Auf die Konstellation, die sich Ulrike Busch hier ausgedacht hat, wäre ich nicht gekommen.

Das Familienleben von Fenna und Tammo nimmt wie schon in den Vorgängerbänden wieder einen größeren Raum ein. Ich freue mich immer, wenn ich wieder etwas mehr über die Menschen, die ich nun schon eine Zeit lang in ihrem Leben begleite, erfahre. Mir haben es auch die teils humorvollen Dialoge angetan. Da komme ich neben dem ganzen Ermitteln auch mal zum Schmunzeln.
Für Anders und Stern Neulinge werden die Familienmitglieder und die wichtigsten Ermittler auf den ersten Seiten vor Beginn der Geschichte als Stammpersonal vorgestellt.

Ein spannender Fall, interessante Protagonisten und ein wunderschönes Umfeld für einen ungewöhnlichen Mordfall. Die Geschichte hat die 5 Sterne absolut verdient.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Großartig!

Heilkraft der Alpen
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Das Cover des Buches hat mich sofort für sich eingenommen und nun, da ich das Buch in Händen halte, bin ich ganz begeistert. Es fühlt sich ein bisserl rau an, was sehr gut zu den aus dem Boden hervortretenden ...

Das Cover des Buches hat mich sofort für sich eingenommen und nun, da ich das Buch in Händen halte, bin ich ganz begeistert. Es fühlt sich ein bisserl rau an, was sehr gut zu den aus dem Boden hervortretenden Felsbrocken passt.
Das Buch liegt super in der Hand und gleich das erste Doppelfoto macht Lust auf einen Ausflug in die Bergwelt der Alpen.

Bei den 11 Punkten des Inhaltsverzeichnisses bin ich mir sicher, dass es sehr wissenschaftlich zugehen wird. Aber beim Lesen kam es mir dann doch nicht so gewichtig vor. Es gibt schon sehr viel über Studien zu lesen, die die medizinische Wirksamkeit belegen. Immer mal wieder sind Diagramme eingefügt und vor allem wunderschöne Fotos. Aber das Lesen war für mich dann doch sehr unterhaltsam.

Hauptsächlich geht es um den Menschen von heute, ums Wandern, um die Bewegung in der freien Natur, um Wellness für Körper und Seele, um Waldbaden. Alles Ansätze, die in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung erlangt haben. Die Menschen aus den Städten drängen in die Natur. Weil sie gemerkt haben, wie gut es ihrem Körper und der Seele tut, einfach mal wieder richtig durchatmen zu können. Allein auf einer Bank zu sitzen und in die grüne Natur zu blicken tut der Seele sooo gut. Besonders beeindruckt hat mich hier die Wirkung der Wassertröpfchen der Krimmler Wasserfälle vor allem bei Asthmatikern.

Ich erfahre, wieso wandern glücklich macht; lerne die Wurzeln der Naturmedizin, die Wirkstoffe der Natur und den Einfluss auf Allergien, Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Stress, Adipositas, Hoffnungslosigkeit und Depressionen kennen. Alles wird so leicht und einfach erklärt, dass auch ich als Laie es verstehen kann.
Ich erfahre sehr viel Wissenswertes in diesem Buch, das aber ohne den lehrerhaft erhobenen Zeigefinger auskommt. Es gibt Anregungen. Wandern kann man auch im Mittelgebirge, durch Wiesen im Flachland. Es müssen nicht immer die Alpen sein, die aber durch ihre Lage, ihre verschiedenen Höhen und Vegetationen einen ganz hohen Stellenwert für unsere Gesundheit einnehmen. Man muss nur den ersten Schritt tun um zu merken, wie gut es dem eigenen Körper und der Psyche tut, sich in der Natur zu bewegen.

Ein tolles Buch für alle, die unter einer der vielen Zivilisationskrankheiten leiden, um zu sehen, wie einfach man die meisten davon zumindest lindern kann. Und für alle, die sich für die Alpen und für Ökomedizin interessieren.
Ein hochwertiges Buch mit interessanten Fakten und Einblicken, das ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Ein spannender Fall auf der dänischen Insel Bornholm

Bornholmer Schatten
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Sarah Pirohl, die nicht, wie es ihrem Vater gelegen gekommen wäre, Jura studiert hat, sondern den Polizeidienst angetreten hat, nimmt sich eine Auszeit, nachdem ihr erster Fall, bei dem sie eigenverantwortlich ...

Sarah Pirohl, die nicht, wie es ihrem Vater gelegen gekommen wäre, Jura studiert hat, sondern den Polizeidienst angetreten hat, nimmt sich eine Auszeit, nachdem ihr erster Fall, bei dem sie eigenverantwortlich ermittelt hat, ziemlich in die Hose gegangen ist. Der Mann, der als Mörder seiner Stieftochter verurteilt wurde, hat sich in der Zelle erhängt. Nachdem dann die zweite Leiche einer jungen Frau auftaucht und der Mörder sie in einem Bekennerschreiben auch noch verhöhnt, zieht sich Sarah auf die dänische Insel Bornholm zurück, wo sie mit ihren Eltern viele Jahre Urlaub gemacht hat und wo Freunde von ihr ein kleines Wochenendhaus besitzen. Als eine dritte Leiche gefunden wird, packt Sarah der Ehrgeiz und sie beginnt, zusammen mit der Kriminalpsychologin Hannah Jakob, Lone Giesing, die in Sachen Internetrecherche nicht zu toppen ist und Frederik Thomsen, einem jungen dänischen Journalisten mit deutschen Wurzeln, im Verborgenen zu ermitteln.

Ich kennen schon einige Bücher von Katharina Peters. Ihr Schreib- und Erzählstil hat mir immer gut gefallen und so war ich ganz gespannt auf den ersten Fall einer neuen Reihe um die ehrgeizige und sehr sympathische junge Kommissarin Sarah Pirohl. Die Autorin hat es auch hier wieder sehr schnell geschafft mich zu fesseln und mitten hinein zu ziehen in einen neuen, sehr interessanten Fall. Vielleicht auch, weil der Weg zur Auflösung über ein politisches Thema läuft, was bei uns seit einigen Jahren hoch aktuell ist. Mehr wird aber nicht verraten.

Ein sehr gut durchdachter Fall mit einigen Wendungen, auf die ich so nicht gefasst war. Intrigen, auf die ich nicht gekommen wäre und ein Geheimnis, das ich genau wie Sarah nicht in ihrer Familie vermutet hätte.
Da ich diese oft blutrünstige, grausligen Beschreibungen der Toten nicht mag, finde ich es hier sehr gut gemacht, wie die Beschreibungen sehr nüchtern und ohne unaufgeregt klingen.
Die Personen, die ich hier kennenlerne, wirken alle sehr echt und menschlich, haben Ecken, Kanten und agieren mutig, selbstlos oder aber so, dass ich nicht mit ihnen befreundet sein möchte (sie mit mir vermutlich auch nicht).

Ein sehr gut geschriebener, sehr spannender und interessanter Bornholm-Krimi mit einer neuen, unverbrauchten, liebenswerten Kommissarin, mit der ich gerne weitere Fälle lösen würde.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Eine Liebeserklärung an das Alter

Besser spät als nie
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Eine ältere Dame im Bademantel, in der Hand ein Buch und ein Glas Rotwein – das könnte ich sein. Dazu der Text „eine Liebeserklärung an das Alter“. Dieses Buch musste ich unbedingt lesen. Und es hat sich ...

Eine ältere Dame im Bademantel, in der Hand ein Buch und ein Glas Rotwein – das könnte ich sein. Dazu der Text „eine Liebeserklärung an das Alter“. Dieses Buch musste ich unbedingt lesen. Und es hat sich wirklich gelohnt.

In 69 kurze Kapiteln lässt mich Mechthild Grossmann an ihren Gedanken rund ums alt / älter werden und ums alt sein teilhaben.

Es gibt viele nachdenkliche Momente in den Geschichten, die sie erzählt; Momente bei denen ich schmunzeln oder herzhaft lachen musste. Sie spricht mir regelrecht aus der Seele. Sie hat mit ihren Erfahrungen so recht. Ich kann das bezeugen, denn auch ich bin schon etwas älter und die allermeisten ihrer Gedanken treffen auch auf mich zu. Oft habe ich mich dabei erwischt, wie ich kurz nicke. Denn sehr viele der Situationen, die hier angesprochen und beschrieben werden, kenne auch ich sehr gut.

Ich finde es toll, wie sie mit ihrer Zunge und ihrer Fantasie neue Länder erkundet. Wie sie mit dem Vergessen ihres Mannes umgegangen ist; wie sie erst vor ein paar Jahren auf ihre erste große Reise nach Südamerika geht.
Ich bewundere, wie und warum sie alleine Weihnachten feiert und wie mit mit dem neuen Online Shopping umgeht. Sie schneidet Themen wie Altersarmut, Rente, häusliche Pflege von Angehörigen und unsere Wegwerfgesellschaft an. Zu allem hat sie eine Meinung, der ich mich nur anschließen kann.
Sie philosophiert über die Einsamkeit im Alter und ihre Einstellung zum Tod. Erzählt über das weltbeste Pistazieneis in Rom und über Jogginghosen, die sie früher nie getragen hätte.
Sie hat mich an manches erinnert, was ich auch aus meiner Kindheit und Jugend kenne. Die selbstgestrickten Wollstrümpfe aus ihrer Jugend, die an Strumpfgürteln festgemacht wurden und elendig gekratzt haben, die auch ich tragen musste, hatte ich schon verdrängt.

Ich mag ihren Erzählstil, ich mag ihre Einstellung zum Leben und zum Tod. Gerne würde ich mich auf einen Plausch mit ihr auf ihren Balkon setzen und im Sommer Melonenschnitze futtern.

Ein tolles Buch der fast 80-jährigen Mechthild Grossmann über die kleinen und großen Momente des Älterwerdens, aufgeschrieben von ihrer Enkelin Dorothea Wagner.
Eine Lektüre für Alt und Jung, für Seniorinnen, Mütter, Kinder und Enkel, die die Welt aus den Augen einer alten Dame kennenlernen möchten.

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