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Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessant, spannend

Das Geheimnis des Schneemädchens
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Suzie Baker (Walker) will unbedingt das Ansehen ihrer Großmutter wieder herstellen, die vor 40 Jahren des Landesverrats angeklagt werden sollte, aber kurz davor verschwand.
Der Journalist der New York ...

Suzie Baker (Walker) will unbedingt das Ansehen ihrer Großmutter wieder herstellen, die vor 40 Jahren des Landesverrats angeklagt werden sollte, aber kurz davor verschwand.
Der Journalist der New York Times Andrew Stilman wittert hier die Chance für die Geschichte seines Lebens...


Gleich im Prolog erfahre ich von einem Flugzeugabsturz im Montblanc Felsmassiv vom Januar 1966. Bereits hier setzt die erste Spannung ein.

Dann lerne ich Suzie Baker kennen, die zusammen mit ihrem Bergführer und Freund Shamir im Montblanc Massiv klettert und in einer Höhle nach dem 1966 abgestürzten Flugzeugwrack sucht. Bei dieser Suche kommt ihr Freund ums Leben. Hier habe ich mit den Beiden mitgefiebert und mit gelitten. Ich war mit ihnen im Eis gefangen.

In einer Bücherei beginnt dann die eigentliche Geschichte, in der Suzie und Andrew die Hauptrollen spielen. Beide haben ihre Vergangenheit, die ich hier Schritt für Schritt kennenlerne. Ich kann aber nicht sagen, dass sie mir ans Herz wachsen. Sympathie ja, aber beide bleiben für mich irgendwie unnahbar. Besonders bei Suzie geht es mir so, dass ich keinen Zugang zu der emotional sehr starken jungen Frau finde.

Die Geschichte selbst ist äußerst spannend aufgebaut, wobei der Autor immer wieder Wendungen einbaut, die meine Gedanken in eine falsche Richtung laufen lassen. Allerdings lässt hier für mich die Spannung merklich nach, als sich die Sache zu einem politisch hoch brisanten Thema auswächst. Auch die verschiedenen Perspektivwechsel in denen andere Personen zur Sprache kommen und sich des Themas annehmen, lösen die Spannung etwas auf.

Der Schreibstil an sich gefällt mir gut und ich kann dem Geschehen, bis auf die hoch politischen Diskussionen, gut folgen.

Insgesamt habe ich ein spannendes Buch gelesen, dass gerade zum Schluss mit einer interessanten Auflösung aufwartet, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Chaotisch und überzogen

Schwindelfrei ist nur der Tod
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Bereits zum achten Mal ermittelt Kommissar Jennerwein mit seinen Mitarbeitern im wunderschönen bayerischen Ort mit Bindestrich, der namentlich nie erwähnt wird. Es könnte sich aber auch wirklich um jeden ...

Bereits zum achten Mal ermittelt Kommissar Jennerwein mit seinen Mitarbeitern im wunderschönen bayerischen Ort mit Bindestrich, der namentlich nie erwähnt wird. Es könnte sich aber auch wirklich um jeden kleinen malerischen Ort im Werdenfelser Land handeln.
Zusammen mit seinem Team hat er diesmal sehr viel zutun: Der Hauptfall: Ein Heißluftballon ist verschwunden, und mit ihm 6 Passagiere und ein Unbekannter. Ausserdem holt Jennerwein aus dem Gefängnis einen Insassen ab, zu dem er eine ganz besondere Bindung hat.

Den Einstieg in das Buch finde ich absolut super. Hier werde ich mit dem Banküberfall mit Geiselnahme vom 04.08.1971 konfrontiert, den es in der Prinzregentenstraße wirklich gegeben hat. Ich lerne einige Personen kennen, die im Laufe der Geschichte wieder auftauchen.

Dann allerdings wird es für mich schwer, mich auf das Buch zu konzentrieren. Viele unterschiedliche Handlungsstränge, dauernd wechselnde Schauplätze, seine Crew, wo sich einige plötzlich sehr seltsam verhalten, sehr kurze Kapitel - das alles macht das Lesen für mich anstrengend.
Dazu einige sehr unrealistische Vorkommnisse, Kraftausdrücke, die ich so vielfältig nicht brauche und einige wenige gereicht hätten. Alles wirkt sehr übertrieben und aufgesetzt.
Leider leidet an diesem ganzen Sammelsurium auch die Spannung, die, kaum hat sie Fahrt aufgenommen, wieder in sich zusammen fällt.
Auch das Ende lässt mich sehr unbefriedigt zurück, da es an Aufklärung mangelt und ich den Eindruck hatte, hier musste jetzt endlich Schluss sein.

Es gab allerdings auch einige Szenen, bei denen ich grinsen bzw. auch mal laut lachen musste, die aber das ganze andere Chaos nicht beseitigen konnten.

Schade, so vielversprechend der Anfang war, so chaotisch kommt der Rest bzw. der Hauptteil des Buches daher.
Trotzdem bin ich gespannt auf den 9. Fall von Kommissar Jennerwein, bei dem ich hoffe, dass alles wieder etwas ruhiger und glaubwürdiger wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weihnachten und Sylvester auf Sylt

Jahresausklang auf Sylt
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Rita, Rosi und Ute, drei lebenslustige Landfrauen aus der Nähe von Hannover fahren mit dem Zug nach Sylt. Hans-Hugo, einer von drei Männern, die sie auf ihrer letzten Kreuzfahrt kennengelernt hatten, hat ...

Rita, Rosi und Ute, drei lebenslustige Landfrauen aus der Nähe von Hannover fahren mit dem Zug nach Sylt. Hans-Hugo, einer von drei Männern, die sie auf ihrer letzten Kreuzfahrt kennengelernt hatten, hat sie über die Jahreswende auf die Insel eingeladen und im Hotel "Hannover" einquartiert. Im Zug lernen sie noch Uschi und Werner mit ihrem denkenden Koffer Louis kennen, die auch auf dem Weg nach Westerland sind und in einer kleinen Penion "Haus Erwin" logieren. Ina und Basti, ein junges Paar aus Hannover mit einem Reisebüro, bei dem die Damen ihre Kreutfahrten immer buchen, sind mit ihrem Hundchen auch von der Partie.
Als dann die Segeljacht von Uschi und Werner verschwindet und auch Uschi und Werner angeblich nicht im "Haus Erwin" angekommen sind, ist der detektivische Spürsinn der Damen geweckt und sie gehen auf Ermittlungstour. Dazu sieht vor allem Rosi sich befähigt, weil sie ja jeden Dienstag vor dem Fernseher sitzt und sich von Jan Feder, der auch auf Sylt den Jahresausklang begeht, abschaut, wie man Täter dingfest macht...

Gleich zu Beginn des Buches lerne ich die Autorin kennen, bei deren Beschreibungen der Landschaft, der Sehenswürdigkeiten und auch der kulinarischen Genüsse man merkt, dass sie sich oft und sehr gerne auf der Insel aufhält.
Im Prolog kommen dann Paul und Erwin, ein Geisterpärchen, dass auf dem Dachboden von "Haus Erwin" lebt und das nur von Tieren und Kindern gesehen werden kann, dazu.
Auch die anderen Protagonisten: die drei Herren Hans-Hugo, Kalli und Josef; die Damen Rosi, Rita und Ute; Ina und Bastie mit ihrem Hund; und auch den "Kapitän" des "Hauses Erwin" samt Frau und Sohn - und alle habe ich bald ins Herz geschlossen. Jeden auf seine eigene Art und Weise.

Bei den Landpartien, die die drei Pärchen unternehmen, sehe ich z.B. die Kirche St. Severin direkt vor mir. Bei den Waffeln mit heißen Kirschen und Sahne läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Auch den Lakritzwodka würde ich sehr gerne mal probieren. Alles ist so detailliert und liebevoll beschrieben, dass ich mich gleich mittendrin fühle.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, so dass mir die Seiten nur so durch die Hände geflutscht sind. Es macht richtig Spaß, die Insel auf diese Art zu erkunden. Vor allem, wenn man so kompetente Leute dabei hat, wie Hans-Hugo. Egal ob in Westerland, in List, Hörnum, Keitum, Kampen oder Rantum - immer hat er einen kulinarischen Tipp oder eine Idee, was man sich anschauen sollte.

Der "Kriminalfall" an sich ist in meinen Augen eher zur Erheiterung gedacht. Sonst wird den Damen langweilig. Der Humor, der auf allen Seiten mitschwingt gefällt mir sehr gut. Und auch die Aufklärung des Falles kommt nicht wie gewohnt daher. Da hatte ich so nicht mit gerechnet. Aber sehr gut gemacht.

Alles in allem hat mich die Autorin von Sylt überzeugen können und die Insel steht jetzt auf meiner "will ich noch ansehen"-Liste. Um die Protagonisten und Erwin und Paul noch besser kennen zu lernen, werde ich mich auch mit dem Wellengeflüster und der Kreuzfahrt nach Madeira befassen.
Es ist ganz bestimmt nicht das letzte Buch gewesen, dass ich von Brina Stein gelesen habe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord bei den Pfadfindern

Nachtruhe
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Kriminalhauptkommissar Malte Jacobsen bekommt einen Fall nicht aus dem Kopf und sein Leben nicht mehr in den Griff. Auf Anraten seines Chefs wird er nach Waiblingen ins Schwabenland versetzt. Seine Schwester ...

Kriminalhauptkommissar Malte Jacobsen bekommt einen Fall nicht aus dem Kopf und sein Leben nicht mehr in den Griff. Auf Anraten seines Chefs wird er nach Waiblingen ins Schwabenland versetzt. Seine Schwester Heike lebt mit Mann und Sohn in Backnang und ist sofort bereit, ihren Bruder bei sich aufzunehmen, bis er eine eigene neue Bleibe hat.
Noch nicht richtig in seinem neuen Job angekommen muss er sich mit einem Mordfall befassen: Peter von Weyen, der Chef einer Pfadfindertruppe wird erhängt auf einem privaten Zeltplatz in der Nähe von Murrhardt gefunden. Schnell ist klar - es war Mord.
Zusammen mit seiner neuen Kollegin Melanie Brendel beginnt er mit den Ermittlungen.
Dann wird in einem nur wenig tiefen nahegelegenen Fluss die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Auch sie hatte Verbindungen zu den Pfadfindern.
Hängen die beiden Fälle vielleicht zusammen?

In diesem Regionalkrimi geht es zum einen um Mobbing und zum anderen um Kindesmissbrauch. Beides ist in diesem Krimi sehr gut und einfühlsam verarbeitet.

Die einzelnen Charaktäre sind detailliert und anschaulich ausgearbeitet. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, die richtig gut hervorgehoben sind. Meine Sympathien und Antipathien hatte ich daher schnell vergeben.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich von Anfang an Malte Jacobsen in seiner empathischen, ruhigen, kollegialen Art und mit seinem ganz eigenen Humor. Aber auch der Sohn des Opfers Lukas von Weyen habe ich gleich ins Herz geschlossen.

Der Mordfall an sich ist sehr gut nachvollziehbar. Der Spannungsbogen steigt gleich zu Anfang recht hoch und bleibt auch dort, was mich zum einen erstaunt hat, zum anderen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Allerdings hat mich die Autorin, das gebe ich zu, immer wieder auf falsche, sehr gut erdachte Fährten gesetzt, die allerdings im Nichts verlaufen sind. Den Schluss und die Aufklärung hatte ich so nicht erwartet.

Die Gegend in der ermittelt wird, wird sehr anschaulich beschrieben. Ich habe Lust bekommen, mir auch dieses Stück Baden-Würtemberg mal näher anzuschauen.

Wer einen gut durchdachten Krimi mag, der in einer wunderschönen Gegend spielt, spannend und auch noch informativ ist, der ist hier genau richtig.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich bald wieder mit den beiden sympathischen Kommissaren ermitteln könnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gelungener Jugendthriller

Morgen wirst du sterben
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Sophia Rothe und ihr Bruder Moritz leben mit ihren Eltern wohl behütet in Düsseldorf. Julia Klaussen lebt jetzt in Hamburg und will Schauspiel studieren. Philip lebt in München, verdient als Jungunternehmer ...

Sophia Rothe und ihr Bruder Moritz leben mit ihren Eltern wohl behütet in Düsseldorf. Julia Klaussen lebt jetzt in Hamburg und will Schauspiel studieren. Philip lebt in München, verdient als Jungunternehmer richtig gutes Geld und will demnächst seine kapriziöse Freundin heiraten.
Allem Anschein nach haben die vier jungen Leute nichts miteinander zutun. Das änder sich, als alle vier Emails von einem Unbekannten bekommen, der ihnen mitteilt, dass sie am 2. Juli sterben werden...

Ich war gespannt, wie es ist, einen Jugendthriller von Gina Mayer zu lesen. Und ich bin überrascht, wie gut ihr der Einstieg in dieses Genre gelungen ist und hoffe, dass es weitere Thriller für Jugendliche geben wird.

Auch der Aufbau hat mir gut gefallen. Im ersten Drittel werden die vier Jugendichen mit ihrem familiären Hintergrund und ihren Stärken und Schwächen vorgestellt. Sympathien und Antipathien lassen sich von meiner Seite aus schnel vergeben. Dann entwickelt sich um diese Vier herum eine spannende, absolut nachzuvollziehende Geschichte, in der, wie ich finde, Moritz etwas zuwenig Beachtung bekommt. Auch ein kleiner Junge bekommt immer wieder Raum für seine Betrachtungen. Ich hatte gleich den Verdacht, dass es sich hier um die kindlichen Gedanken des Emailschreibers handeln könnte.

Eine gute durchdachte Geschichte, ohne Blutvergießen, trotzdem sehr spannend, fesselnd, interessant und nicht nur für Jugendliche lesenswert.