Auftakt einer neuen Reihe
Das erkaufte GlückDie Hauptfigur, Kriminaloberkommissarin Lea Nielsen, steht vor einer steilen Karriere beim LKA in Hannover, entscheidet sich aber überraschend für eine Stelle im ostfriesischen Wittmund. Ihre Ankunft wird ...
Die Hauptfigur, Kriminaloberkommissarin Lea Nielsen, steht vor einer steilen Karriere beim LKA in Hannover, entscheidet sich aber überraschend für eine Stelle im ostfriesischen Wittmund. Ihre Ankunft wird sofort von einem Fall überschattet: Die 19-jährige Maya van Berg wird vermisst. Was zunächst nach einer jugendlichen Auszeit aussieht – insbesondere da Mayas Mutter, eine erfolgreiche Life-Coachin, eine irritierende Kühle an den Tag legt – entwickelt sich schnell zu einem komplexen und spannenden Geflecht aus Familiengeheimnissen, Lügen und einem Fund in Spanien, der dem Fall eine unerwartete Wendung gibt.
Die Stärken: Charaktertiefe und fesselnder Stil
Der größte Pluspunkt des Buches ist die neue Protagonistin Lea Nielsen. Sie ist eine sofort sympathische Ermittlerin, die man gerne auf ihrem Weg begleitet. Anna Johannsen gewährt tiefe Einblicke in Leas Gedanken und Gefühle, was durch die Ich-Perspektive wunderbar funktioniert. Neben den Ermittlungen muss sich Lea nämlich auch der komplizierten Pflege ihres demenzkranken Vaters widmen – eine menschliche Note, die der Kommissarin enorme Tiefe verleiht und sie sehr nahbar macht.
Der flüssige, gut verständliche und fesselnde Schreibstil von Anna Johannsen sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Die Handlung steigert sich kontinuierlich, von einem ruhigen Beginn zu einem hochspannenden Finale, das die Leser bis zur letzten Seite rätseln lässt. Auch die lebendig gezeichneten Nebencharaktere, von Leas neuen, nicht immer wohlgesonnenen Kollegen bis hin zur undurchsichtigen Familie des vermissten Mädchens, tragen zur dichten Atmosphäre bei.