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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2020

Mit ein paar kleinen Schwächen

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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Die 30-jährige Ally ist die einzige Überlebende bei einem Flugzeugabsturz über den Rocky Mountains, der Pilot ist auf der Stelle tot. Sofort macht sie sich auf den Weg durch die Wildnis, weiß sie doch, ...

Die 30-jährige Ally ist die einzige Überlebende bei einem Flugzeugabsturz über den Rocky Mountains, der Pilot ist auf der Stelle tot. Sofort macht sie sich auf den Weg durch die Wildnis, weiß sie doch, dass ihr Gefahr droht. Währenddessen muss Maggies Mutter damit klarkommen, dass ihre Tochter das Unglück nicht überlebt haben könnte. Nachdem sie jahrelang keinen Kontakt mehr zu Ally hatte, will sie dennoch nicht an den Tod ihrer Tochter glauben. Fieberhaft taucht sie ein in Allys Vergangenheit und gerät dabei selbst in größte Gefahr.

Die Geschichte wird sowohl aus Allys wie auch aus Maggies Sicht aufgerollt und deckt immer mehr Geheimnisse auf, so dass der Leser zunehmend ein Bild erhält, was wirklich geschehen ist. Aber auch der Verfolger kommt immer wieder mal zu Wort, wenn auch sehr kurz. Das diffuse Gefühl der Gefahr schimmert bereits von Anfang an durch die Zeilen des Buches, wird aber mit zunehmend besser greifbar, bis das wahre Ausmaß endlich klar wird. Diese Diskrepanz allerdings zwischen der Andeutung der Gefahr, was anfangs viel zu vage bleibt, und der reellen Bedrohung hat mich auf den ersten Seiten des Buches abgeschreckt. Erst als ich mich hier durchgebissen hatte, konnte mich die Erzählung richtig packen, und ich fieberte mit beiden Frauen mit, um die Gefahr hinter diesen Geschehnissen aufzudecken. Dann auch konnte ich mich erst in Ally und Maggie einfühlen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass der Spannungsbogen früher eingesetzt und angezogen hätte. Manche Ereignisse sind für mich auch nicht ganz nachvollziehbar und erscheinen unlogisch sowie gewollt aufgesetzt, aber das ist wohl Geschmackssache.

So ganz konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen, dennoch finde ich es für das Debüt einer Autorin kein schlechter Ansatz. Ich gebe eine verhaltene Empfehlung aus und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Düsterer Survivalthriller

Draussen
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Ein Leben draußen, immer mit dem Blick aufs Überleben in schwierigen, ja sogar tödlichen Situationen: Cayenne und ihr Bruder Joshua kennen nur dieses Leben außerhalb der Gesellschaft, zusammen mit ihrem ...

Ein Leben draußen, immer mit dem Blick aufs Überleben in schwierigen, ja sogar tödlichen Situationen: Cayenne und ihr Bruder Joshua kennen nur dieses Leben außerhalb der Gesellschaft, zusammen mit ihrem Ziehvater Stephan, gegen dessen Härte und Drill die beiden Jugendlichen sich immer öfter auflehnen. Vor allem Cayenne sehnt sich zunehmend nach einem normalen Alltag mit Gleichaltrigen. Doch weder sie noch ihr Bruder ahnen, wie schnell sie all das brauchen werden, was sie bei Stephan gelernt haben, denn der Kampf ums Überleben hat schon begonnen.

Mit diesem Thriller schlagen die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr, bekannt aus der Krimi-Reihe um den Allgäuer Kommissar Kluftinger, einen neuen Weg ein, diesmal ist ein düsterer Thriller aus ihren Schreibfedern geflossen. Sie begeben sich in die Szene der Survivalcamps und Prepper, die sich darauf vorbereiten, in Krisensituationen draußen zu überleben. Cayenne und Joshua allerdings können sich an nichts anderes erinnern als an das harte Überleben draußen, stets auf der Flucht vor einer Gefahr, die nur Stephan kennt. Es gibt noch weitere Handlungsstränge, und es dauert eine ganze Weile, bis der Leser erkennen kann, dass alle diese Geschehnisse irgendwie zusammenhängen müssen, und das ist in meinen Augen eines der größten Mankos dieses Thrillers. Hart und kämpferisch geht es zu in dieser Geschichte, auch das liegt mir nicht so ganz, aber das ist ja nun mal Geschmackssache. Auch ist es mir nicht ganz leicht gefallen, nach den Kluftinger-Krimis auf diesen düsteren, harten Thriller umzuschwenken – man hat halt schon so seine Erwartungen. Ich wünsche den Autoren dennoch viel Erfolg auch auf diesem Weg, auch wenn ich mich eher für die Krimi-Reihe begeistere.

Der Thriller hat mir einige spannende Lesestunden beschert, deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Fantasievolles Abenteuerbuch für Kinder

Internat der bösen Tiere, Band 1 - Die Prüfung
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Bei Noël läuft ganz schön viel schief: Vor einigen Monaten im Skilager wollte ein riesiger Schwarzbär ihn töten, bei seiner Flucht hat der Junge ein Auto beschädigt; nun ist das Chemielabor der Schule ...

Bei Noël läuft ganz schön viel schief: Vor einigen Monaten im Skilager wollte ein riesiger Schwarzbär ihn töten, bei seiner Flucht hat der Junge ein Auto beschädigt; nun ist das Chemielabor der Schule abgebrannt. Und warum tauchen plötzlich geheimnisvolle sprechende Tiere in seinem Leben auf? Unversehens findet er sich wieder auf einem Containerschiff auf einer Fahrt ins Unbekannte. In das geheime Internat der bösen Tiere verschlägt es ihn, wo Tiere und Menschen gemeinsam zur Schule gehen. Zunächst aber muss Noël einen Wettkampf gegen einen anderen Jungen gewinnen, um überhaupt aufgenommen dort zu werden.

Noëls Schicksal ist nicht einfach: Er wurde von seiner Mutter schon am Tag nach seiner Geburt verlassen, seine Tante und sein Onkel haben ihn daraufhin adoptiert. Doch so richtig geklappt hat das nicht, und nach den beiden schwerwiegenden Vorkommnissen verzweifelt seine Adoptivmutter völlig an ihm. Dabei weiß der Junge selbst nicht, was gerade vorgeht. Diese knifflige Situation ist sehr eindrücklich beschrieben, schon ab der ersten Seite fühlt man mit dem Jungen, der auf der Suche nach sich selbst ist. Mit Spannung geht der Leser mit Noël auf die Fahrt ins Unbekannte und entdeckt mit großen Augen die sechs geheimen Inseln, die das Internat der bösen Tiere beherbergen. Und natürlich fiebert man beim Wettbewerb mit. Nebenbei erfährt der junge Leser, dass so manches Tier, das wir Menschen so überhaupt nicht schätzen wollen (Ratten, Schlangen, Skorpione) auch noch eine andere Seite besitzen, und schwupps weitet sich die eigene Sichtweise zu mehr Toleranz.

Dieses aufwendig gestaltete fantasievolle Abenteuerbuch entführt Kinder ab 10 Jahren in eine besondere Welt, die gerne entdeckt werden will. Mit diesem ersten Band sind einige wichtige Fragen beantwortet worden, doch es sind noch viele weitere offen, so dass man der Fortsetzung bereits entgegenfiebert. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Spritzige Mischung aus Fantasy, Abenteuer und Humor

Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger (Die Fowl-Zwillinge 1)
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Die Zwillinge Myles und Beckett Fowl sind gerade allein im Heim der Familie, unter der Aufsicht des elektronischen Abwehrsystems Nanni. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände taucht dort zu diesem ...

Die Zwillinge Myles und Beckett Fowl sind gerade allein im Heim der Familie, unter der Aufsicht des elektronischen Abwehrsystems Nanni. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände taucht dort zu diesem Zeitpunkt ein Troll auf, der das Ziel von Lord Teddy Bleedham-Drye ist, denn dieser ist auf der Suche nach einem Mittel für das ewige Leben. Eine junge Welfe weilt mit einem Spezialauftrag auf der Insel und erkennt sofort, dass sie den Troll befreien muss. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt, bei dem die Karten immer wieder neu gemischt werden.

Schon in den beiden so unterschiedlichen Charakteren der Zwillingsbrüder Myles und Beckett steckt jede Menge Spannung für das Buch: Während Myles den Part des Denkers inne hat, ist Beckett der Macher. Die beiden kabbeln sich immer wieder, und dennoch halten sie zueinander wie Pech und Schwefel. Locker-flockig erzählt der Autor Eoin Colfer über die Verwicklungen, die aus der überraschenden Koinzidenz der Ereignisse entsteht, und verblüfft dabei immer wieder über die Verschiebung der Chancen. Dass die Zwillinge die Guten in der Geschichte sind und Lord Teddy der Bösewicht, wird schnell klar, doch was ist mit dem Troll, der Welfe und der Nonne? Da wartet so manche Jagdszene darauf, entdeckt zu werden. Es ist eine besondere Freude, wie die Zwillinge jede neue Herausforderung parieren können, und so manche Situation scheint ohne Aussicht auf eine Lösung zu sein, nur um dann doch mit einem überraschenden Ausweg zu verblüffen.

Das Buch um die Fowl-Zwillinge reiht sich ein in die Bände um Artemis Fowl, allerdings wird deren Kenntnis für diese Geschichte nicht vorausgesetzt, so dass man sich den Fowl-Zwillingen ganz ungehindert widmen kann. Und so eigenwillig die beiden jüngeren Fowl-Kinder sind, sie sind dem Leser doch auf ihre besondere Art von Anfang an sympathisch.

Diese spritzige Geschichte ist ein Muss für Artemis-Fowl-Fans sowie für alle, die eine gelungene Mischung aus rasantem Abenteuer, Fantasy und Humor lieben. Ich vergebe überzeugte 5 von 5 Sternen und empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Regionalkrimi mit kulinarischen Delikatessen

Winteraustern
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In der Winterzeit haben die Austernzüchter Hochkonjunktur, gehören Austern für Franzosen doch traditionell zu Weihnachten dazu. Allerdings sind am Bassin d’Arcachon Austerndiebe unterwegs, es herrscht ...

In der Winterzeit haben die Austernzüchter Hochkonjunktur, gehören Austern für Franzosen doch traditionell zu Weihnachten dazu. Allerdings sind am Bassin d’Arcachon Austerndiebe unterwegs, es herrscht ein harter Kampf um die begehrten, aber arbeitsintensiven Delikatessen. Luc Verlain, zu Besuch bei seinem Vater, einem ehemaligen Austernzüchter, findet bei einer gemeinsamen Bootsfahrt die Leichen zweier junger Männer. Luc und sein Team müssen sich mit dem harten Konkurrenzkampf der Branche auseinandersetzen, um dem wahren Täter auf die Spur zu kommen.

Inzwischen ist dies bereits der dritte Band um den Kommissar, der sich von Paris in die Acquitaine versetzen ließ, solange sein Vater krank ist. Als Sohn eines Austernzüchters weiß er selbst einiges über diesen Beruf, zum anderen kann er auf die Kenntnisse seines Vaters zurückgreifen. Er findet schnell Zugang zu den Austernzüchtern, von denen einige kurz vor der Pleite stehen, weil die Klimaveränderungen Auswirkungen auf die Austernernten haben. Seltsamerweise aber konnte mich der Fall nicht wirklich richtig fesseln, er ist solide geschrieben, aber trotz dem angenehmen Schreibstil und mancherlei überraschenden Wendungen konnte ich mich nicht so richtig für dieses Buch erwärmen, und die Auflösung konnte mich nicht wirklich zufrieden stellen.

Das Buch versteht sich als Regionalkrimi, und so erhalten nicht nur die Austernzüchter eine gebührende Anerkennung, sondern auch die Delikatesse des Meeres, die Auster, und damit verbunden auch die Küche und die Weine der Region. Zusammen mit dem Coverbild weckt das Urlaubsgefühle (auch wenn ich mich für Austern nicht wirklich begeistern mag). So richtig packen konnte mich auch nicht dieser Krimi, auch wenn ich nicht so richtig weiß warum. Ich vergebe 4 von 5 Sternen und gebe Luc Verlain noch eine weitere Chance…

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