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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2018

Absolute Hörempfehlung!

Obwohl es dir das Herz zerreißt
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Zum Inhalt:
Wie der Klappentext schon ankündigt, tritt die an Demenz erkrankte Mary nach jahrelanger Abwesenheit plötzlich wieder in das Leben ihrer Tochter Carloline und damit auch in das Leben ihrer ...

Zum Inhalt:
Wie der Klappentext schon ankündigt, tritt die an Demenz erkrankte Mary nach jahrelanger Abwesenheit plötzlich wieder in das Leben ihrer Tochter Carloline und damit auch in das Leben ihrer Enkel, Katie und Chris. Während Katie neugierig auf diese Großmutter ist, die sie bisher nicht kannte und die sich nur noch fragmentiert an ihre eigene Vergangenheit erinnern kann, versucht sie gemeinsam mit ihrer Großmutter zu ergründen, welche Ereignisse der Vergangenheit dafür gesorgt haben, dass Caroline den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen hat und Katie ihre Großmutter erst jetzt kennenlernt.
Meine Meinung
Ich habe „Obwohl es dir das Herz zerreißt“ als Hörbuch geradezu verschlungen. Neben der bereits im Klappentext angekündigten, angespannten Familiensituation, ist die Geschichte für mich vor allem von einem Hauptthema durchzogen: Es gibt nicht die eine Wahrheit in einer Geschichte. Es gibt nur verschiedene Perspektiven derselben Geschichte. Nach und nach gelingt es Jenny Downham auf berührende Art und Weise die einzelnen Bruchstücke zusammenzuführen. Für den Leser/Zuhörer ergibt sich dadurch ein ganz anders Bild, das einem wirklich nahezu das Herz zerreißt. Denn jeder Charakter für sich genommen ist in seinen Motiven und seinem Schmerz nachvollziehbar dargestellt. Die ganze Tragik der Geschichte von Mary’s Vergangenheit und welche Kette von Umständen letztlich dazu geführt hat, dass sie heute von ihrer Tochter und ihren Enkeln entfremdet ist, sorgen dafür, dass die Geschichte einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Das mag nicht zuletzt an der meiner Meinung nach großartigen Leistung von Ulla Wagener, der Sprecherin der Hörbuch-Version liegen, die sowohl Katie, als auch Caroline und Mary eine individuelle Stimme verleiht. „Obwohl es dir das Herz zerreißt“ erhält von mir daher volle fünf Sterne und eine absolute Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 04.05.2018

Spannendes Abenteuer einer Schmugglerin auf dem Mond

Artemis
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Zur Handlung

In der einzigen Stadt auf dem Mond (Artemis) lebt Jazz Bashara ein bescheidenes Arbeiterleben - nur kann sie sich den Lebensstil, den sie sich eigentlich wünscht, mit Arbeit allein auch ...



Zur Handlung

In der einzigen Stadt auf dem Mond (Artemis) lebt Jazz Bashara ein bescheidenes Arbeiterleben - nur kann sie sich den Lebensstil, den sie sich eigentlich wünscht, mit Arbeit allein auch in absehbarer Zeit nicht leisten. Ihre Lösung: Sie betätigt sich als Schmugglerin und versorgt die reichen Bewohner von Artemis mit verschiedenen Gütern von der Erde, die eigentlich nicht eingeführt werden dürfen. Doch Jazz gerät durch ihre Schmuggleraktivitäten in eine brandgefährliche Lage, aus der sie nun verzweifelt einen Ausweg sucht.

Meine Meinung

Ich habe "Artemis" als gekürzte Hörbuchversion im MP3-Format gehört.

Gelesen wird die Geschichte von Gabrielle Pietermann, der deutschen Synchronstimme von Hermine Granger aus den Harry Potter Filmen. Ich persönlich fand, dass es Gabrielle Pietermann sehr gut gelingt, die lebhafte und aufmüpfige Jazz zu verkörpern, aus deren Sicht die Geschichte hauptsächlich erzählt wird. Unterbrochen wird die Handlung eigentlich nur durch den eingestreuten Briefwechsel zwischen Jazz und ihrem Brieffreund Calvin, der auf der Erde lebt. Durch diese Briefe gewährt Andy Weir einen geschickten und ungekünzelt wirkenden Einblick in Jazz Teenagerzeit, sodass man langsam versteht, wie Jazz zu ihrem Dasein als Schmugglerin gekommen ist.

Dabei ist Jazz durchaus eine Person, die sich in Teilen der Geschichte nicht gerade moralisch einwandfrei verhält. Allerdings hat sie auch eine weiche Seite, ist verletzlicher, als man vielleicht annehmen mag, auch wenn sie gefühlt ständig flucht, schimpft und tobt. Gerade dadurch, dass Jazz immer wieder aus der Haut fährt und die Fassung verliert, fand ich die Geschichte so unterhaltsam. Gabrielle Pietermann fand ich als Stimme von Jazz Bashara absolut brilliant. Sie legt viel Emotion in ihre Stimme und es gab viele Momente, an denen ich schmunzeln oder leicht lachen musste.

Zudem hat mich zutiefst beeindruckt, dass Andy Weir für eigentlich alle Phänomene, die er beschreibt und für alle Dinge, die für die Existenz einer Stadt auf dem Mond notwendig sein könnten, eine sehr genaue Vorstellung hat, an der er die Leser teilhaben lässt. Jazz berichtet immer wieder über dieses und jenes technische Konstrukt in Artemis, und auch ohne alles bis ins kleinste Detail nachvollziehen zu können, hat das ganze für mich stimmig gewirkt. Die Erklärungen werden wiederum geschickt in die Handlung eingewoben, sodass die Abschnitte für mich nie mit technischen Details überfrachtet gewirkt haben.

Von mir erhält "Artemis" von Andy Weir daher volle fünf von fünf Sternen und eine definitive Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Leider war ich enttäuscht

Jeden Tag gehörst du mir
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Wo fange ich bei dieser Rezension nur an? Nach dem Klappentext des Buches habe ich mich auf eine spannende Story gefreut. Leider konnte „Jeden Tag gehörst du mir“ meinen Erwartungen nicht gerecht werden. ...

Wo fange ich bei dieser Rezension nur an? Nach dem Klappentext des Buches habe ich mich auf eine spannende Story gefreut. Leider konnte „Jeden Tag gehörst du mir“ meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Ich versuche, nicht allzu viel vorweg zu nehmen, aber ein bisschen Bezug nehmen muss ich schon auf die Handlung, um darzulegen, warum mir das Buch nicht gefallen hat.
Da wäre zum einen Kate, die Protagonistin der Handlung, die, die im Klappentext mit dem attraktiven Irish Look beschrieben wird. Ich muss mich nicht immer hundertprozentig mit dem Protagonisten einer Handlung identifizieren können, um eine Geschichte spannend und fesselnd zu finden, aber Kate ging mir, nett ausgedrückt, ziemlich auf die Nerven. Neben dem sich dauernd wiederholenden Thema, ob sie einen neuen Mann in ihrem Leben braucht, nachdem sie sich von ihrem Langzeitfreund/Verlobten Phil getrennt hat, wirkte sie in weiten Teilen der Handlung auf mich ziemlich oberflächlich. Das mag vielleicht auch an der Art und Weise gelegen haben, wie die Autorin die Geschichte erzählt. Der Schreibstil war meiner Meinung nach in Teilen relativ simpel, schon fast zu simpel gehalten und an manchen Stellen habe ich mich gefragt, ob unbedingt noch Wörter gebraucht wurden, um zusätzliche Seiten zu füllen. Ein Beispiel hierfür ist für mich die Begrüßung zwischen Kate und einem Arbeitskollegen nach ihrem Urlaub und die Erklärung, warum sie ihm jetzt eine Standardantwort für Leute, die man nicht so gut kennt auf seine Frage nach ihrem Urlaub gibt. Welchem Leser muss man denn solche gesellschaftlichen Floskeln so deutlich definieren?
Hinzu kommen einfach Entwicklungen in der Handlung vor, die mich mit den Augen haben rollen lassen… Kate fühlt sich von einem Serienkiller verfolgt und ihre Reaktion darauf ist, ihr Äußeres zu verändern – ok, noch einigermaßen nachvollziehbar. Die nächste Handlung ist quasi, zusammen mit einer Freundin ein neues Datingprofil anzulegen. Bitte?
Zusammenfassend war „Jeden Tag gehörst du mir“ für mich eher eine Enttäuschung, daher vergebe ich leider auch nur einen Stern.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Nachdenklich stimmendes Jugendbuch

DUMPLIN'
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Für mich ist “Dumplin” ein sehr gelungenes Buch, das sich mit Themen wie Schönheit, Selbstvertrauen, Selbstzweifeln und Selbstakzeptanz und vielem mehr beschäftigt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ...

Für mich ist “Dumplin” ein sehr gelungenes Buch, das sich mit Themen wie Schönheit, Selbstvertrauen, Selbstzweifeln und Selbstakzeptanz und vielem mehr beschäftigt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und regt definitiv auch über die letzte Seite hinaus zum Nachdenken an.
Willowdean, die Protagonistin des Romans, ist übergewichtig. Eigentlich akzeptiert sie sich selbst so wie sie ist. Sie hat kein Problem damit, dick zu sein. Meistens wenigstens. Es gibt aber auch Momente, in denen Will eben nicht mit sich im Reinen ist. So entstehen für sie z.B., als sie sich in Bo verliebt und ihrem Schwarm tatsächlich näherkommt, widersprüchliche Gefühle im Bezug zu sich selbst und ihrer Beziehung zu Bo. In manchen Momenten ist Will unglaublich selbstbewusst, dann wieder wird sie von Selbstzweifeln geplagt. Das Verhältnis zu ihrer Mutter, einer ehemaligen Gewinnerin des Miss Teen Blue Bonnet Schönheitswettbewerbs von Clover City, ist zum Teil sehr angespannt. Auch in der Beziehung zu ihrer besten Freundin Ellen kriselt es. Dass Will nicht konsistent vor Selbstbewusstsein strotzt und eben auch manchmal, aufgrund der Reaktionen ihres Umfeldes auf ihr Gewicht, arg zu kämpfen hat, macht die Geschichte für mich so glaubhaft und rührend und Will zu einer sehr menschlichen Protagonistin. Sie ist, wie alle anderen Menschen auch, eben nicht perfekt, für manche Aktionen und Reaktionen möchte man sie am liebsten zur Vernunft rufen. Ich jedenfalls habe bis zum Schluss mit ihr mitgefiebert und kann „Dumplin‘“ daher sehr empfehlen. Vier Sterne von mir für den Roman von Julie Murphy.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Schöner Reihenauftakt

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
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Für Maus besteht ihre Familie aus ihrer Großmutter, ihrem kleinen Bruder Sperling, der Schiffsmannschaft der Jägerin und ihrem Vater, der allerdings zu Beginn des Romans nicht gemeinsam mit seinen Kindern ...

Für Maus besteht ihre Familie aus ihrer Großmutter, ihrem kleinen Bruder Sperling, der Schiffsmannschaft der Jägerin und ihrem Vater, der allerdings zu Beginn des Romans nicht gemeinsam mit seinen Kindern auf der Jägerin unterwegs ist. Als etwas, das Maus für ein Märchen gehalten hat, sich tatsächlich als wahr herausstellt, beginnt für das junge Mädchen ein Abenteuer, wie sie es bisher noch nicht erlebt hat. Liegt es etwa an ihr, Trianukka vor dem sich ausbreitenden Eis zu retten? Und welche Rolle spielt der neue Steuermann, den ihre Oma mit an Bord genommen hat bei der ganzen Geschichte? Während Maus spannende Abenteuer erlebt, begegnet sie Meergeistern, magisch begabten Landschleichern und dem einen oder anderen fantastischen Tierwesen.
Zuerst einmal möchte ich die wirklich liebevoll ausgestattete gebundene Ausgabe von „Die drei Opale – Über das tiefe Meer“ erwähnen. Neben einer Weltkarte, die es dem Leser ermöglicht, von Anfang an ein Gefühl für die Dimensionen und Orte von Triannukka zu gewinnen, enthält das Buch auch eine detaillierte Zeichnung der Jägerin, wodurch man sich auch das Schiff von Maus‘ Familie sehr gut vorstellen kann. Und dann ist da natürlich die von Meergeistern und Terrodylen bevölkerte Welt, in der Maus lebt. Sarah Driver skizziert mit Trianukka eine interessante, fantastische Welt, über die man in den nachfolgenden Bänden sicher noch mehr erfahren kann. Liebenswerte Charaktere, ein flüssiger, zum Alter der Protagonistin passender Schreibstil und eine spannende Erzählweise runden das Leseerlebnis für mich zu einem gelungenen Gesamtbild ab. Ich bewerte „Über das tiefe Meer“ daher auch mit fünf von fünf Sternen und freue mich auch den nächsten Band!