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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2016

Ein Zuhause für besondere Menschen

Die Insel der besonderen Kinder
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Die Idee hinter Ransom Riggs Geschichte ist wirklich einzigartig. Er nimmt alte skurrile Fotografien her und spinnt um diese Fotos herum eine Geschichte. Die Fotos gibt es wirklich und ein besonderes Schmankerl ...

Die Idee hinter Ransom Riggs Geschichte ist wirklich einzigartig. Er nimmt alte skurrile Fotografien her und spinnt um diese Fotos herum eine Geschichte. Die Fotos gibt es wirklich und ein besonderes Schmankerl in diesem Buch ist, dass diese Fotos sogar an den entsprechenden Stellen abgedruckt sind. Die Aufmachung des Buches ist top! Ich bin gespannt, wie das in den Folgebänden weitergeht.

Die Geschichte beginnt gruselig und diesen Grusel behält sie auch die ganze Zeit über bei. Durch eine düstere Atmosphäre wird Spannung aufgebaut und ein Geheimnis jagt ein anderes. Ich muss aber leider sagen, dass mir die Umsetzung nicht immer so gut gefallen hat. Die Geschichte an sich oder besser gesagt, die Handlung, ist dann doch nicht so etwas Besonderes, wie erwartet. Der Handlungsverlauf ist manchmal etwas langweilig und konstruiert. Manches hab ich als aufgesetzt empfunden, einfach, weil der Autor eben gewisse Fotos in der Geschichte unterbringen wollte und die Handlung dann eben irgendwie dorthin lenken musste. Das war dann nicht immer so nachvollziehbar.

Die Charaktere waren jedoch toll. Die verrückten Besonderheiten, die diese Kinder haben/sind konnten dem Ganzen sehr viel Charme einbringen. Nur Jack, der Hauptprotagonist, konnte mich nie so richtig berühren bzw. konnte ich nie eine richtige Beziehung zu ihm aufbauen. Sein Charakter war für mich nicht richtig ausgebaut - austauschbar.

Der Schreibstil war da jedoch schon ganz was anderes. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte kaum aufhören. Riggs schreibt sehr flüssig und hat eine sehr jugendliche Schreib- und Denkweise verwendet.



Fazit

Nicht ganz so gut, wie erwartet, da mir die Umsetzung der Geschichte nicht immer so gut gefallen hat. Jedoch machen eine sehr schöne Idee und ganz viel Fantasie diese Geschichte trotzdem sehr lesenswert. Die Aufmachung des Buches ist zusätzlich noch etwas Besonderes!

Veröffentlicht am 19.12.2016

Neues aus der Zauberwelt

Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script) (Harry Potter)
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Hach ja, endlich wieder Neues aus der Potter-Welt. Es ist bei mir jetzt schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe, meine Rezi fällt somit anders aus, als wenn ich sie direkt nach dem Beenden der ...

Hach ja, endlich wieder Neues aus der Potter-Welt. Es ist bei mir jetzt schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe, meine Rezi fällt somit anders aus, als wenn ich sie direkt nach dem Beenden der Geschichte geschrieben hätte. Es gefällt mir, wie Rowling immer neue Wege findet, Harry über die Jahre hinweg für uns Potterheads immer wieder neu aufleben zu lassen (Fantastische Tierwesen, jetzt das Theaterstück).

"... und das verwunschene Kind" wird als die 8. Geschichte gehandelt und so wahr die Fakten für die Potter-Welt 19 Jahre später nun sind, also das, was in diesem Buch geschrieben steht, zählt, so schwer fällt es mir, das anzuerkennen.

Für mich ist dieses Buch nicht die 8. Geschichte. Es fühlt sich mehr wie ein Spin-off der Reihe an. Und es ist anders. Durch die Form des Geschriebenen geht sehr viel verloren, vor allem die Kleinigkeiten, die die Originalreihe so authentisch gemacht haben, und doch kann das Buch mit Humor, Einfallsreichtum und dem Zauber der Potter-Welt überzeugen. Bis zur Mitte des Buches war ich jedoch skeptisch. Die Handlung kam mir aus den Haaren herbeigezogen vor, die Charaktere hatten kaum Raum sich zu entwickeln oder gaben mir die Chance, sie richtig kennenzulernen. Das Theaterstück ist eben, was es ist. Auf der Bühne hat alles sicher eine ganz andere Wirkung. Und trotzdem... Als ich das Ende gelesen hatte, war ich geflasht. Rowling weiß, wo sie ansetzen muss, dass auch eingefleischte Fans wehmütig werden. Sie lässt Harry's Vergangenheit durch seinen Sohn nochmal aufleben und bringt wunderbare Charaktere, Szenen und Emotionen aus den ersten 7 Büchern zurück. Ab der Mitte war ich dann auch von der Handlung eingenommen und es wurde richtig spannend und ich habe der Auflösung entgegengefiebert.

Rowling's Liebe für ihre erschaffene Welt und ihre Kreativität spürt und bestaunt man das ganze Buch über. Sie hat die Potterwelt mit der Zeit gehen lassen, jedoch hat sie nichts von ihrem Charme eingesteckt.



Fazit

Für jeden Harry Potter Fan ein MUSS! Lasst euch auf die Theaterform ein und erlebt gemeinsam mit altbekannten und neu liebgewonnenen Charakteren ein zauberhaftes Abenteuer. Die Handlung ist bis zur Mitte noch etwas wirr und seltsam, aber man liest sich ein und staunt über den Einfallsreichtum, lacht über den einzigartigen Humor und lässt sich vom Charme der Zauberwelt einlullen.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Faszinierende Aussichten

Ein anderes Wort für Glück
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Die Geschichte in O'Briens Buch "Ein anderes Wort für Glück" läuft immer nach dem gleichen Schema ab. Maggie und Kevin nehmen an einem Quizwettbewerb teil, der sich über 12 Wochen zieht, diese 12 Wochen ...

Die Geschichte in O'Briens Buch "Ein anderes Wort für Glück" läuft immer nach dem gleichen Schema ab. Maggie und Kevin nehmen an einem Quizwettbewerb teil, der sich über 12 Wochen zieht, diese 12 Wochen sind auch die Kapitel und der Quizabend ist ein fester Bestandteil davon. Außerdem verlaufen die Handlungsstränge von Maggie und Kevin lustigerweise ähnlich, obwohl sie selten miteinander zu tun haben und irgendwie untypisch verlaufen.

Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was die Geschichte zu ihrem Vorteil abgerundet hat und viele Sichtweisen zugelassen hat. Besonders charmant waren natürlich die beiden schon etwas älteren Hauptfiguren (Kevin, 47, und Maggie glaube ich 53). Das war mal was erfrischend anderes zu lesen.

Durch die Beschreibungen von Kevin bekommt man bald ein Bild von ihm und "diagnostiziert" etwas bei ihm, dass man glaubt zu verstehen. Bei seinem Neffen Patrick wird dies dann wirklich diagnostiziert und man macht Rückschlüsse und Verbindungen. Das, was mit diesen beiden besonderen Menschen los ist, wird nie richtig genannt oder genauer erläutert. Es wird "das Syndrom" genannt und ich finde das irgendwie gut. Es ist ja dann doch nur ein Wort und eine Schublade, in die man versucht Menschen einzuordnen. Hier handelt es sich eigentlich um eine Liebesgeschichte für Zwischendurch, die dann doch ernste Untertöne anschlägt. Mir hat die Idee super gut gefallen und Umsetzung fand ich auch sehr gelungen. Ich liebe ja Kreuzworträtsel und Quizfragen, da bin ich voll auf meine Rechnung gekommen.



Fazit

Eine Liebesgeschichte mit Wohlfühlfaktor und doch ernsten Untertönen. Top Idee und top Umsetzung. Sympathische, vielschichtige Charaktere und ein flüssiger und angenehmer Schreibstil haben mir einige schöne Lesestunden beschert. Die Autorin hat das, was wir Autismus und Asperger-Syndrom nennen, in eine unterhaltende und lustige Geschichte verpackt ala "Das Rosie-Projekt" (ist aber doch sehr anders).

Veröffentlicht am 13.12.2016

Jeder Tag ein Abenteuer

Letztendlich sind wir dem Universum egal
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A wacht jeden Tag in einem anderen Körper auf. Stelle man sich das mal vor. Mal ist A ein Mädchen, dann wieder ein Junge. Irgendwann erwischt es A (A ist zu dem Zeitpunkt ein Junge). Er trifft ein Mädchen ...

A wacht jeden Tag in einem anderen Körper auf. Stelle man sich das mal vor. Mal ist A ein Mädchen, dann wieder ein Junge. Irgendwann erwischt es A (A ist zu dem Zeitpunkt ein Junge). Er trifft ein Mädchen und ist so fasziniert von diesem, dass er mehr als nur einen Tag mit ihm verbringen will.

Es ist eigentlich eine Liebesgeschichte, die sich fantastischen Elementen bedient. Mit dem Körperwechsel von A spielt der Autor mit Gender- und Geschlechterrollen, was mir sehr gefallen hat. Er provoziert fast die Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen, wie wichtig einem das Äußere bei anderen Menschen ist, ob der Charakter nicht über allem stehen sollte und wir uns doch immer wieder von nichtssagenden Merkmalen täuschen lassen.

So außergewöhnlich und lesenswert diese Geschichte auch ist, waren die Charaktere doch etwas blass meiner Meinung nach. Vor allem Rhiannon konnte mich nicht so ganz überzeugen. Die Handlung ergibt sich irgendwie durch die äußeren Umstände und umrahmt die besondere Situation von A und Rhiannon. Der Autor gibt viele Einblicke in die verschiedensten Familien und Lebenslagen, was jedes Mal spannend ist, wenn ein Tag neu anfängt und man erst erfahren muss, wo man mit A gelandet ist.

Levithan hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Dass er für Jugendliche geschrieben hat, merkt man jedoch stark. Aber die Themen, die in diesem Buch angesprochen werden sind gerade im Jugendalter sehr wichtig und können einen sensibleren Umgang miteinander fördern.


Fazit

Außergewöhnliche Teenager-Liebesgeschichte, die zum Nachdenken über eigene Vorurteile, Oberflächlichkeiten und ungesunde Beziehungen anregt. Das Jugendbuch spielt mit Geschlechter- und Genderrollen und zeigt auf, dass am Ende immer der Charakter eines Menschen zählt!

Veröffentlicht am 13.12.2016

Skurrile Geschichte. Anstrengend zu lesen

Lucy Schröders gesammelte Wahrheiten
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Lucy verkriecht sich nach dem Tod ihres Vaters in ihrer Wohnung und verlässt monatelang nicht das Haus. Als ihre zwei neuen Mitbewohner eine Maßnahme dagegen unternehmen, beklagt sie sich auch noch, warum ...

Lucy verkriecht sich nach dem Tod ihres Vaters in ihrer Wohnung und verlässt monatelang nicht das Haus. Als ihre zwei neuen Mitbewohner eine Maßnahme dagegen unternehmen, beklagt sie sich auch noch, warum sie ihr helfen wollen.

Lucy ist eine sehr eigenwillige Figur, die alles direkt ehrlich anderen ins Gesicht sagt und sehr ruppige Umgangsformen hat. Klar, sie hatte eine schwierige Kindheit und nicht so viel von Mitmenschlichkeit mitbekommen, aber auch das letzte bisschen Feingefühl ging da irgendwo verloren. Mir war sie ein bisschen zu nervig und ich konnte sie nicht so richtig in mein Herz schließen.

Ich kann nicht sagen, dass die Geschichte nichts in mir ausgelöst hätte, aber es waren nicht viele positive Dinge dabei. Ich musste mich eher zwingen weiter zu lesen und hatte nicht so eine große Freude daran.

Die Szenen, in denen Lucy mit ihrer Internetbekanntschaft schreibt und später auch persönlich kennenlernt, waren mir am liebsten. Ansonsten hat es mich ziemlich kalt gelassen. Ich konnte das Ganze nicht greifen. Es war mir zu wirr und zu distanziert erzählt. Eine Reihe schnell abgehandelter Szenen und Ereignisse, bei denen ich nicht wirklich dabei war. Außerdem kommen einige magische Elemente vor, die ich nie ganz einordnen konnte...

Der Schreibstil war nicht ganz unschuldig an dem Ganzen. Ich fand keinen Zugang zur Geschichte, weil mir auch der Schreibstil nicht so zugesagt hat: Viele ungewöhnliche Ausdrücke und eine sehr distanzierte Erzählhaltung. Mit Rehleins anderem Roman "Die erstaunliche Wirkung von Glück" hatte ich bei Weitem nicht solche Probleme. Diese Geschichte war sogar überaus toll!



Fazit

Eine zu eigenwillige Protagonistin, mit der ich nur wenig verbinden konnte und zu der ich keinen Bezug bekommen habe. Eine Geschichte, die man nicht zu ernst und bei der man Gegebenheiten einfach hinnehmen sollte. Ein gewöhnungsbedürftiger Schreibstil hat mir die Sache nicht leichter gemacht und somit war es kein so großer Genuss dieses Buch zu lesen. Eine Chance sollte man Lucy aber allemal geben!