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Veröffentlicht am 18.01.2019

Zwei Schwestern am Scheideweg ihres Lebens- Kurzweiliger, warmherziger Wohlfühlroman in ländlicher Idylle, für Fans von Sarah Morgan oder Nora Roberts

Um fünf unter den Sternen
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Nessie und Sam erben von ihrem Vater, der ihre Familie bereits vor Jahren verließ als die beiden Mädchen noch Kleinkinder waren, einen Dorfpub. Da beide momentan an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen, ...

Nessie und Sam erben von ihrem Vater, der ihre Familie bereits vor Jahren verließ als die beiden Mädchen noch Kleinkinder waren, einen Dorfpub. Da beide momentan an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen, sehen sie ihr Erbe als Chance auf einen Neuanfang. Während Nessie in Scheidung von ihrem Mann Patrick lebt, hat sich Ex-PR Beraterin Sam im fernen London mit dem falschen Mann eingelassen, was sie letztendlich ihren Job kostete.
Der Dorfpub entpuppt sich als geschätzter Mittelpunkt der Bewohner von Little Monkham und alle warten bereits gespannt auf die beiden Erbinnen, da deren Vater Andrew, sehr beliebt im Ort war.

Nessie und Sam, fallen aus allen Wolken, als sie davon hören, denn für sie war ihr alkoholkranker Vater eine wandelnde Katastrophe auf zwei Beinen, der sich in den ganzen Jahren nie wieder bei ihnen gemeldet hatte.
Little Markham hält aber noch zwei weitere Überraschungen für die Schwestern bereit. Zum einen den attraktiven, verwitweten Schmied Owen und den Herzensbrecher Joss. Und die Eröffnung der resoluten Dorfpatriarchin Franny, die Nessie und Sam bereits einen Neueröffnungstermin des Pubs präsentiert. Dabei bedarf es eigentlich reichlich Zeit und Arbeit, den etwas heruntergekommenen Pub wieder vorzeigbar zu machen. Werden die beiden Schwestern den Neuanfang in Little Monkham schaffen?

Die Novität, „Um fünf unter den Sternen“, von Holly Hepburn, besteht eigentlich streng genommen aus fünf Kurzromanen, die vorab bereits als E-Books veröffentlicht wurden. Nun sind sie erstmals in einem Sammelband, in Taschenbuchform herausgegeben worden, was mich sehr gefreut hat, da ich ausschließlich Printbücher lese.
Im Fokus steht die Entwicklung der beiden Schwestern, doch auch das Dorfleben ist ein wichtiges Thema in diesen Geschichten, die mit reichlich Wohlfühlatmosphäre versehen wurden von der Autorin.
Holly Hepburns Schreibstil erinnert mich ein wenig an den von Autorinnen wie Sarah Morgan oder Nora Roberts. Man sollte hier keine überraschenden Wendungen erwarten, doch dank des sehr bildhaften Erzählstils, wird man als Leser sehr schnell hineingezogen in das Dorfleben von Little Monkham und kann sich durchaus auf kurzweilige Lektüre freuen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass die Autorin ihren Figuren ein wenig mehr Raum für gemeinsame Dialoge und Aussprachen gelassen hätte- vieles wird einfach zu schnell und unspektakulär abgehandelt; doch abgesehen davon, hat mir der Fortsetzungsroman in fünf Teilen sehr gut gefallen.

Jeder Teil umfasst eine Jahreszeit und am Ende hat man Nessie, Sam und die Dörfler ein ganzes Jahr begleitet. Und ehrlich gesagt fiel es mir zu diesem Zeitpunkt dann doch etwas schwer sie gehen zu lassen, da ich sie, im Laufe der Zeit, allesamt sehr liebgewonnen hatte.

Dennoch, einen Punkt habe ich bei meiner Bewertung abgezogen, weil ich mir etwas mehr Tiefgang und Ausführlichkeit in gewissen Situationen gewünscht hätte. Wer sich jedoch lediglich von einem schönen Wohlfühlroman unterhalten lassen möchte und Romane im Stile einer Sarah Morgan oder Nora Roberts liebt, kann hier beruhigt zugreifen.
Explizite Liebesszenen sucht man in „Um fünf unter den Sternen“, allerdings vergeblich. Dies nur als eine kleine Warnung an Fans erotischer Lektüre.
Ihr findet folgende Kurzromane in diesem Band vor:

„Schneeglöckchen unter den Sternen“, „Herzklopfen unter den Sternen“, „Sommerträume unter den Sternen“, „Herbstzauber unter den Sternen“, „Ein Weihnachtsbaum unter den Sternen“.

Kurz gefasst: Zwei Schwestern am Scheideweg ihres Lebens- Kurzweiliger, warmherziger Wohlfühlroman in ländlicher Idylle, für Fans von Sarah Morgan oder Nora Roberts.



Veröffentlicht am 10.01.2019

Solider Romantic Suspense, doch mir fehlte das gewisse Etwas…

Stachel im Herzen
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Die attraktive Jordie Bennet, scheint sich verlaufen zu haben, denn die heruntergekommene Bar, in der sie sich befindet, ist wohl kaum ihr Stil. Zumindest denkt dass Shaw, einer der beiden gedungenen Killer, ...

Die attraktive Jordie Bennet, scheint sich verlaufen zu haben, denn die heruntergekommene Bar, in der sie sich befindet, ist wohl kaum ihr Stil. Zumindest denkt dass Shaw, einer der beiden gedungenen Killer, die engagiert wurden, um Jordie zu töten. Eigentlich wollten Shaw und Mickey, ihr Opfer gleich am nächsten Tag in deren Wohnung umbringen, doch Mickey findet, dass die Gelegenheit zu günstig wäre, um sie ungenützt verstreichen zu lassen. Plan B muss her. Und doch hat sich der siegessichere Mickey gründlich verzockt. Nur wenige Minuten, nachdem Jordie die Bar verlassen und er seine Waffe auf sie angelegt hat, ist er tot, erschossen von Shaw. Dieser hat nämlich einen völlig anderen Plan. Er will allein abkassieren und nimmt Jordie als Geisel mit.

Als Jordie gefesselt erwacht, ist sie in Todesangst. Doch ihr Kampfeswille ist ungebrochen; was Shaw mächtig imponiert. Dennoch macht er ihr ganz nüchtern klar, dass er nicht zögern wird, sie zu erschießen, sollte sie versuchen, zu fliehen. Gleichwohl, tief in ihrem Inneren, glaubt Jordie nicht daran, dass Shaw ihr wirklich etwas antun wird. Zwar hat er Mickey kalt und skrupellos getötet, doch zeigt er sich im Umgang mit ihr vorsichtig. Und es knistert gewaltig zwischen dem Entführer und ihr.
Shaw stellt Jordie viele Fragen, etwa über ihren kriminellen Bruder Josh, der die zweite Hand eines reichen, aber gefährlichen Mannes war und dessen finanzielle Geschicke leitete, bis Josh ausstieg, um einen Deal mit dem FBI auszuhandeln. Nun ist Josh auf der Flucht, nachdem er das FBI ausgetrickst hat und sein ehemaliger Arbeitgeber scheint nicht nur Jagd auf Josh zu machen, sondern auch Jordie umbringen zu wollen. Doch warum? Was verschweigt die attraktive Schöne dem undurchsichtigen Shaw?

In Sandra Browns aktuellem Roman „Stachel im Herzen“, steht diesmal ein ungewöhnliches Heldenpaar im Fokus. Zwar knistert es gewaltig zwischen ihnen, doch sind sie lange nicht ehrlich zueinander. Ihre Geheimnisse, die sie voreinander verbergen, wiegen schwer, daher fiel es mir schwer, ihnen die große Liebe füreinander abzunehmen. Auch wirkte Jordies „Wuschigkeit“ in Shaws Nähe etwas deplaziert, bedenkt man, dass sie immerhin um ihr Leben bangen musste. Ich gebe es zu, ich bin kein großer Freund von „Stockholm-Syndrom“ Storys und die Autorin lässt nicht nur Jordie etwas zu lange im Dunklen tappen, sondern auch ihre Leserschaft. Ab dem Moment, als gewisse Geheimnisse gelüftet werden, geschieht das dermaßen unspektakulär, dass ich schon etwas enttäuscht war. Vor allem wartet „Stachel im Herzen“, leider mit sehr wenig Spannungselementen auf; somit ist dies keine Lektüre für reine Thriller oder Krimifans, die hier etwas „Slaughter“-ähnliches erwarten.

Es handelt sich hier eher um einen sogenannten Romantic Suspense und dementsprechend sollte man sich bewusst machen, dass die Autorin viel mehr Wert auf die Weiterentwicklung der Liebesgeschichte legt, besonders im zweiten Teil des Romans. Ich hätte mir allerdings nicht nur allein sexuelle Anziehungskraft als Basis gewünscht, sondern Gespräche, die es dem Leser einfacher gemacht hätten, die Love Story zwischen Shaw und Jordie zu glauben.
Die Thrillerhandlung köchelt diesmal leider auf extrem niedriger Stufe dahin, ich habe mich zum ersten Mal beim Lesen eines Sandra Brown Thrillers, durch gewisse Romanpassagen durchkämpfen müssen und hatte innerlich schon mit dem Roman, den ich als sehr durchschnittlich empfand, rein von der Handlung her, abgeschlossen, bis ca. 100 Seiten vor dem Ende. Dann zaubert die Autorin nochmals eine Wendung aus ihrem Hut, die ich so niemals erwartet hätte und die ich so genial gelungen umgesetzt fand, dass ich statt der 3.5 von 5 Punkten, dann doch auf volle 4 Punkte aufgerundet habe. Übrigens, an Sandra Browns Schreibstil gibt es nichts zu rütteln, der ist routiniert, die Dialoge der Akteure sind lässig und lebhaft geschrieben; kommen wie in einem Hollywood-Actionfilm daher und wer das mag, wird sich sicherlich gut unterhalten fühlen, von Sandra Browns neuem Roman. Dennoch, die Autorin hat schon packendere Geschichten geschrieben

Kurz gefasst: Solider Romantic Suspense, doch mir fehlte das gewisse Etwas…

Veröffentlicht am 06.01.2019

Schöner, kurzweiliger Unterhaltungsschmöker, dem die Wohlfühlatmosphäre aus allen Poren dringt

Das kleine Café in Kopenhagen
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Kate arbeitet für eine PR-Agentur, ist ein regelrechter Workaholic und wartet händeringend auf die Beförderung. Doch dann kommt alles anderes. Ein Kollege bekommt ihren Posten- ausgerechnet ihr Freund, ...

Kate arbeitet für eine PR-Agentur, ist ein regelrechter Workaholic und wartet händeringend auf die Beförderung. Doch dann kommt alles anderes. Ein Kollege bekommt ihren Posten- ausgerechnet ihr Freund, mit dem sie eine heimliche Affäre hatte und der sich nicht nur heimlich auf die Stellenausschreibung beworben, sondern auch noch Kate Ideen, für die seinen ausgegeben hatte. Sie ist entsetzt und hinterfragt zum ersten Mal ihren beruflichen Werdegang. Jedoch soll Kate noch eine Chance erhalten. Ein dänischer Geschäftsmann hat sich kurzfristig angekündigt, der in London ein riesiges Kaufhaus eröffnen will.
Lars, so heißt der Besitzer der Kaufhauskette, will den Londonern zudem das besondere Lebensgefühl der Dänen, Hygge, näher bringen und hat sich deswegen an Kates Agentur gewandt.

Kate erhält die undankbare Aufgabe, sozusagen auf die Schnelle, ein geeignetes Konzept vorzulegen. Dennoch, sie macht einen guten Eindruck auf Lars und so lädt er Kate und sechs Journalisten, die sie auswählen soll, auf eine Reise ein, gen Kopenhagen.
Dort sollen die das dänische Lebensgefühl kennenlernen, denn die geeignete Prise Hygge, ist unverzichtbar für Lars Kaufhauskette und so soll das Werbekonzept für seine Kaufhauskette natürlich sehr hyggelig ausfallen.

Es wird gar nicht so einfach für Kate, passende Journalisten zu finden. Besonders an einem, beißt sie sich zunächst die Zähne aus. Ben hasst PR-Agenturen und PR-Menschen insbesondere. Zudem wurde er kurz zuvor, von seinem Vorgesetzten, nach einem missglückten Artikel, in ein anderes Ressort versetzt und hasst den „seichten“ Bereich Lifestyle über alles.

Zufällig lernt Kate aber auf einer Party Bens Vorgesetzten kennen, ahnt bei dem schicksalhaften Gespräch jedoch nicht, wen sie vor sich hat. Dieser wittert reichlich Werbeeinnahmen und zwingt Ben, später dazu, die Reise nach Kopenhagen anzutreten. Aber auch Ben und Kate begegnen sich auf der Party, führen ein Gespräch miteinander, ohne zu wissen, dass sie sich nur einen Tag zuvor am Telefon angegiftet haben. Es knistert zwischen ihnen, doch dann packt Kate die Angst und sie läuft davon.

Am Tag der Abreise treffen sich die Journalisten und Kate am Flughafen und dort fällt Kate auch aus allen Wolken, als sie begreift, dass der attraktive Fremde von der Party und der mürrische Journalist von neulich am Telefon, ein und dieselbe Person sind.
Allerdings ist sie viel zu professionell in ihrem Job, als dass sie sich von ihren verwirrten Gefühlen ablenken lassen würde, oder?

„Das kleine Cafe in Kopenhagen“, bildet den Auftaktband zu einer Buchreihe um eine kleine Gruppe von Bekannten, die sich in diesem ersten Teil, besser kennenlernen und zu Freunden werden. Hier ist es PR-Frau Kate, die sich ausgerechnet in den brummeligen, aber attraktiven Ben verliebt.

In Julie Caplins Lektüre steht der Wohlfühlfaktor an oberster Stelle. Mögen auch manche Rezensenten bemerken, dass die Geschichte mit keinen großartigen Überraschungen aufwartet oder sich Schwierigkeiten rasch in Wohlgefallen auflösen- ich wusste bereits im Vorfeld, worauf ich mich einlasse und habe das Lesen dieses Wohlfühlromans wirklich genossen. Okay, man sollte schon ein Faible für Harmonie verströmende Geschichten haben, denn die Autorin stellt das Thema „Hygge“ sehr in den Fokus, geht dabei aber nicht so wirklich in die Tiefe (ein kleiner Kritikpunkt meinerseits). Das hat mich jedoch nicht wirklich lange gestört, denn ich mochte die bunt zusammen gewürfelte Truppe, die sich in Kopenhagen zusammenraufen und ihre privaten Probleme angehen muss, sehr. Und die Mutter von Lars, die in Kopenhagen ein Cafe betreibt, ist einfach nur zuckersüß, genauso wie ihre Zimtschnecken.

Die Liebesgeschichte zwischen Kate und Ben kommt allerdings recht langsam und erst spät in Fahrt, dann aber kann sie durchaus mit Romantik punkten.
Ich fand, dass die Chemie beim Heldenpaar stimmte und vor allem wirkte die Liebesgeschichte plausibel erzählt. Hocherotische Romanpassagen sollte man hier nicht erwarten, dennoch ist es definitiv auch eine Geschichte für Liebesromanfans.

Die Sehenswürdigkeiten von Kopenhagen finden ebenfalls Erwähnung in dieser Geschichte, wenn sie jedoch eher schmückendes Beiwerk bleiben. Manche Schilderungen hätte ich mir etwas ausführlicher beschrieben und ins Detail gehend gewünscht.
Julie Caplins Schreibstil ist angenehm und flüssig und dank der quirligen Truppe und ihren Kapriolen, verging die Lesezeit bei mir wie im Fluge. Ich bin schon sehr gespannt auf den Nachfolgeband, in dem es dann. die Food-Journalistin Sophie, nach New- York verschlägt. Übrigens erscheint „Die kleine Bäckerei in Brooklyn“, bereits im Mai 2019.

Kurz gefasst: Schöner, kurzweiliger Unterhaltungsschmöker, dem die Wohlfühlatmosphäre aus allen Poren dringt.

1. Teil: Das kleine Cafe in Kopenhagen
2. Teil: Die kleine Bäckerei in Brooklyn
3. Teil: Die kleine Patisserie in Paris



Veröffentlicht am 13.12.2018

Ein gelungenes „Wiederlesen“ mit „Friends“. Unterhaltsames und wissenswertes, inoffizielles Fanbuch über die erfolgreichste Serie der 90er Jahre

I'll be there for you
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Der Anlass dieses „Fanbuches“, hat mich erst einmal überrascht die Brauen hochziehen lassen. 25 Jahre sind mittlerweile vergangen, seit der ersten Folge „Friends“- eine meiner Lieblingsserien, in welcher ...

Der Anlass dieses „Fanbuches“, hat mich erst einmal überrascht die Brauen hochziehen lassen. 25 Jahre sind mittlerweile vergangen, seit der ersten Folge „Friends“- eine meiner Lieblingsserien, in welcher die Freunde Rachel, Ross, Joey, Phoebe, Chandler und Monica in New York turbulente Abenteuer erlebten, sich ver-und entliebten, und auf einen Kaffee oder zwei, im urigen „Central Perk“ zusammentrafen.

Nun, zugegeben, die megaerfolgreiche und megateure TV Serie der 90er und 2000er Jahre, in der zahlreiche Gaststars aus Film und Fernsehen auftraten (und wir sprechen hier durchaus von bekannten Hochkarätern, wie etwa Robin Williams, Billy Crystal, Bruce Willis, Tom Selleck, Brad Pitt, Paul Rudd etc., erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und läuft in regen Wiederholungen auf diversen Kanälen, daher mag es dem Zuschauer vielleicht nicht mehr so wirklich im Bewusstsein sein, dass die letzte Folge der zehnten Staffel, bereits im Jahre 2004, ausgestrahlt wurde, die die Fernsehlandschaft also zehn Jahre lang beigeisterte/spaltete und mitfiebern ließ.

Natürlich sind seit dem Aus von „Friends“, viele andere Sitcoms und Serien in den Fokus der Zuschauer gerückt, wie etwa „How I Met Your Mother“ oder „The Big Bang Theory“, doch im Grunde ebnete „Friends“ diesen, ebenfalls bombastisch erfolgreichen Serien, den Boden für ihren Erfolg. Legendär, die Gagenverhandlungen, denn auch hierbei hielten die „Friends“ Darsteller fest zusammen und zogen an einem Strick. Für die letzte Staffel kassierte jeder der Darsteller über 1 Million Euro. Diese und andere wissenswerte Infos über die Serie, etwa über die Entstehung, nebst Photos vom Set, den Darstellern und deren Vita, liefert dieses Fanbuch. Aber noch so viel mehr. Die Autorin, die selbst ein Fan dieser Serie war und ist, kratzt dazu an der schönen Oberfläche; spart die unschönen Dinge nicht aus. Geht etwa den Fragen nach, ob „Friends“ homophob war und wieso es nur weiße „Freunde“ in diesen Wohnblock in New York verschlagen hat.

Auch 9/11 findet natürlich Erwähnung und welche Auswirkungen dieser schwarze Tag für die USA und die Menschheit an sich, auf das Fernsehverhalten und das Comedyverständnis der Amerikaner hatte. Die Autorin führt auf, was die Darsteller der Serie dazu zu sagen hatten, allerdings und das ist mein einziger Kritikpunkt, scheint sie ihre Informationen lediglich aus Interviews, die in den Medien liefen/zu finden waren, zu beziehen. Wer also hofft, dass die Darsteller in diesem Buch persönlich zu Wort kommen, dürfte etwas enttäuscht sein. Aber gut, nicht umsonst heißt es im Buchtitel schließlich „Das inoffizielle Fanbuch“.
Ein wenig hat es mich dazu gestört, dass die Autorin sich wiederholt mit der Frage auseinandergesetzt hat, wieso „Friends“ so beliebt bei den Zuschauern war. Dieses wiederholte Nachbohren, wirkte auf mich, als müsse die Autorin nach einer Rechtfertigung suchen und sich selbst überzeugen.

Im letzten Kapitel, wird es dann noch einmal spannend- darin wird der Frage nachgegangen, ob es irgendwann einmal ein Wiedersehen geben könnte; gar einen Film in Spielfilmlänge.

Wer die Serie mochte, wird sicherlich beim Lesen viel zu schmunzeln haben; etwa wenn diverse Szenen oder Folgen Erwähnung finden, die sich ins Fanhirn eingebrannt haben; wie etwa Joeys Abneigung, sein Essen zu teilen. Übrigens, selbst berühmte Zitate von Rachel, Ross, Joey, Phoebe, Chandler und Monica, fehlen nicht in diesem Fanbuch und sorgen für einen gelungenen Schmökerabend im Dunstkreis von „Friends“.

Kurz gefasst: Ein gelungenes „Wiederlesen“ mit „Friends“. Unterhaltsames und wissenswertes, inoffizielles Fanbuch über die erfolgreichste Serie der 90er Jahre.

Veröffentlicht am 06.12.2018

Sehr gestrafft, aber unterhaltsam erzählter Psychothriller mit einem interessanten Plot, der leider aber auch einige Schwächen aufweist

Die Vermissten
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Greta, Alex und Smilla, wirken wie eine glückliche Familie, die einen Bootsausflug macht, doch nach einem Abstecher, zu einer kleinen, abgelegenen Insel, kehrt nur Greta zurück. Greta ist völlig aufgelöst. ...

Greta, Alex und Smilla, wirken wie eine glückliche Familie, die einen Bootsausflug macht, doch nach einem Abstecher, zu einer kleinen, abgelegenen Insel, kehrt nur Greta zurück. Greta ist völlig aufgelöst. Eigentlich wollten Alex und die kleine Smilla lediglich kurz auf der Insel verweilen, während Greta im Boot auf sie wartete, vergeblich.

Zurück im Ferienhaus, sucht Greta fieberhaft ihr Handy, um Alex telefonisch erreichen zu können, doch auf seinem Handy springt nur die Mailbox an. Nachdem sie sich erneut aufgemacht hat, um die Insel abzusuchen, wieder ohne Erfolg, beschließt sie einige Zeit später, die Polizei einzuschalten, denn in der Nähe befindet sich zudem eine Gruppe gewalttätiger Jugendlicher, die Greta, während sie Alex und Smilla suchte, bedroht hatten.
Doch nur wenig später bereut Greta ihren Entschluss- die psychisch angeschlagene Frau, muss sich unangenehmen Fragen stellen. Dazu fällt es Greta immer schwerer in ihrer angespannten Lage unterscheiden zu können, was wirklich geschehen ist und was sich ihr überspannter Geist womöglich nur ausgedacht hat.
Was geschah wirklich auf der Insel?

Es ist mein erster Thriller von Caroline Eriksson und zugegebenermaßen, lässt mich die Story mit gemischten Gefühlen zurück. Ich fand, dass die Romanidee, also der Plot als solches, unglaublich viel Potential in sich barg. Doch die Umsetzung des Ganzen; obwohl die Autorin durchaus bildhaft und ausdrucksstark zu erzählen vermag, hat mich leider nicht hundertprozentig überzeugen können.
Dabei beginnt die Geschichte sehr spannend. Während Gretas Partner mit Kind verschwindet und man als Leser, mit den einstürmenden Ängsten und Sorgen der Romanheldin konfrontiert wird, liest sich „Die Vermissten“ unglaublich packend. Ich konnte den Roman kaum zur Seite legen, allerdings muss man diesen Psychothriller aufmerksam lesen, denn Gretas verwirrte Gedankengänge sind nicht immer leicht nachzuvollziehen. Man erfährt, dass die Romanheldin in ihrer Kindheit ein schweres Trauma erlitten hat, mit dem sie bis heute zu kämpfen hat und der Autorin gelingt es zudem Parallelen zu schaffen; bzw. den Bogen zu spannen von Begebenheiten der Vergangenheit, bis in die Gegenwart der Protagonistin.

Ab dem Moment, als man erfährt, was wirklich mit Alex und Smilla geschehen ist, flacht die Story leider sehr ab und auch die Sache mit Smillas Haustier, fand ich einfach nur überflüssig und traurig. Diese Szene hätte die Autorin lieber streichen sollen und stattdessen lieber, den anderen Akteuren des Buches, ein wenig mehr Raum zur Entfaltung bieten sollen. So kommt dann das Ende der Geschichte nicht nur Knall auf Fall, die Autorin verwirrt ihre Leserschaft plötzlich mit weiteren Erzählperspektiven, die ebenfalls in „Ich-Form“ geschrieben sind und weniger aufmerksame Leser sicherlich verdutzt innehalten lassen werden. Auch das „Showdown“ gegen Ende des Romans, hätte einige Spannungsmomente mehr vertragen können, wenn ich auch den beherzten Auftritt, einer der Figuren, als gut und überzeugend geschrieben empfand.

Ich tendiere zwischen 3.5 und 4 Bewertungspunkten für „Die Vermissten“, vergebe aber dann doch die höhere Note, weil mir der Plot an sich gut gefallen hat und sich der Roman auch gut lesen lässt, selbst wenn er kaum skandinavisches Flair verströmt.
Sicherlich, er hätte gut und gerne 100 Seiten länger ausfallen dürfen, dann wäre die Charakterisierung mancher Romanfiguren vielleicht auch ein wenig ausführlicher geraten, doch es ist kein schlechter Thriller.
Übrigens erschien der Roman bereits schon einmal im Jahre 2016 im Penguin Verlag, allerdings mit anderer Covergestaltung.

Kurz gefasst: Sehr gestrafft, aber unterhaltsam erzählter Psychothriller mit einem interessanten Plot, der leider aber auch einige Schwächen aufweist.