Spannender und atmosphärisch dichter Romantic Suspense!
Im Schatten der WälderFiona hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag, an dem viele andere einfach zerbrechen würden, aufgerappelt und eine neue Existenz als Hundetrainerin aufgebaut. Sie fühlt sich trotz der Tatsache, ...
Fiona hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag, an dem viele andere einfach zerbrechen würden, aufgerappelt und eine neue Existenz als Hundetrainerin aufgebaut. Sie fühlt sich trotz der Tatsache, dass sie einst einem Serienkiller in die Hände fiel, diesem aber in letzter Sekunde durch Mut und Tapferkeit entfliehen konnte, nach dessen Gefangennahme recht sicher auf ihrer kleinen Insel.
Sie besitzt drei ausgebildete Labradore und gehört zu einer Rettungsstaffel, die vermisste Personen mithilfe der Hunde ausfindig machen kann. Nur um Männer macht sie immer noch einen großen Bogen- zu groß ist noch der Verlustschmerz, den sie erlitt, als der Killer damals ihren Verlobten, den Polizisten Greg, ermordete.
Eines Tages bekommt Fiona Besuch. Es ist der Holzkünstler Simon, der ebenfalls recht einsam lebt und deshalb mit einem kleinen Welpen bedacht wurde. Nur entpuppt sich „Jaw“ als kleine, sehr aktive Nervensäge, die Simon das Leben zur Hölle macht. Damit Simons Socken wieder eine Zukunft haben können, entschließt sich der frischgebackene Hundebesitzer dazu, Jaw von Fiona erziehen zu lassen. Und obwohl die drahtige Fiona eigentlich so gar nicht sein Typ ist, beginnt er sich schließlich doch für sie zu interessieren.
Derweil geschehen mehrere Frauenmorde- genau nach dem gleichen Muster wie damals, doch Fionas Peiniger von einst, sitzt sicher hinter Schloss und Riegel- handelt es sich etwa um einen Nachahmungstäter? Und wenn es so ist, wieso will er auch Fiona töten?
In „Im Schatten der Wälder“ besinnt sich die Autorin wieder auf ihre Stärken- zum einen darauf wunderbare Liebesgeschichten zu schreiben und echt wirkende Figuren mit Ecken und Kanten zu erschaffen und zum anderen langsam Spannung aufzubauen, ohne dabei aber die Liebesgeschichte zu vernachlässigen. Die erste Hälfte des Romans beschäftigt sich zunächst mit dem Kennenlernen der beiden Hauptakteure und zudem erfährt man auch sehr viel über Fionas Beruf und der Hundeerziehung im Allgemeinen.
Fiona ist eine Romanheldin, die geradeheraus ist und die man eigentlich als Leser gleich sympathisch findet. Sie ist trotz ihrer Vergangenheit eine starke Persönlichkeit geblieben, hat allerdings unbewusst aus Selbstschutz auch viel verdrängt. Simon ist zwar auf den ersten Blick nicht unbedingt ein „Charmebolzen“, doch er ist auf eine gewisse Art und Weise auch genau das, was Fiona in ihrer momentanen Situation braucht. Ihm gelingt es immer wieder, Fiona aus der Reserve zu locken und seine zugegeben manchmal etwas gewöhnungsbedürftige Ehrlichkeit, sorgt dafür, dass sich Fiona nach langer Zeit endlich wieder beginnt zu öffnen. Als jedoch das Morden erneut beginnt, entpuppt sich Simon auch als verlässlicher Romanheld, der ihr stets zur Seite steht. Zwar gehört Simon nicht unbedingt zu meinen männlichen Lieblingsliebesromanhelden- dazu waren mir seine Bemerkungen Fiona gegenüber manchmal zu schonungs/gedankenlos, doch er passt zur Heldin wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Die Kriminalhandlung kommt erst ab der Mitte des Romans richtig in Fahrt, wird aber dann immer spannender, da man als Leser auch Einblicke in die Psyche des Killers bekommt. Zwar ist seine Enttarnung keine Überraschung- man erfährt sehr schnell, wer sich dahinter verbirgt, doch die Inszenierung als solche und die Jagd auf Fiona ist durchaus packend geschrieben.
Für amüsante Momente sorgen vor allem Fionas Hunde, allen voran allerdings „Jaws“, Simons naseweiser, neugieriger und süßer Welpe, der seinem Herrchen zunächst einiges an Nerven kostet.
Kurz gefasst: Spannender und atmosphärisch dichter Romantic Suspense!