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Veröffentlicht am 15.09.2016

„Zwei Engel für Poldi“- Poldi kriminalisiert zum zweiten Mal mit viel Herz, Neugier und großer Klappe. Herrlich!

Tante Poldi und die Früchte des Herrn
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Tante Poldis Neffe ist immer noch schwer mit seinem Buchprojekt beschäftigt und so kommt ihm die erneute Anfrage seiner besorgten weiblichen Verwandten gerade recht, die ihn gen Italien zitieren, damit ...

Tante Poldis Neffe ist immer noch schwer mit seinem Buchprojekt beschäftigt und so kommt ihm die erneute Anfrage seiner besorgten weiblichen Verwandten gerade recht, die ihn gen Italien zitieren, damit er Tante Poldi beisteht, die mental eine nicht so günstige Phase durchlebt. Doch als er am Ziel angelangt ist, überrascht ihn Poldi mit einer neuen Geschichte, die sich jüngst ereignet hat und in der Poldi mal wieder schwer kriminalisiert hat.

Alles begann mit dem Mord an einem unschuldigen, kleinen Hund, den Tante Poldi unbedingt aufklären wollte, da es der Hund ihrer Freundin war. Doch ehe sie sich versah, pflasterten weitere, diesmal menschliche Leichen, ihren weiteren Ermittlungsweg und so kam sie wieder einmal ihrem Lieblings-Commissario Montana in die Quere, der es verständlicherweise gar nicht gut aufnahm, dass Poldi erneut die Hobby-Detektivin spielen wollte. Auch die schwierige, aber leidenschaftliche Affäre zwischen Poldi und Montana stand plötzlich auf sehr dünnem Eis, als Poldi fürchten musste, dass sie sich „im Suff“, auf eine heiße Nacht mit einem anderen Mann eingelassen hatte. Doch Poldi wäre nicht Poldi, hätte sie sich von diesen kleinen Nichtigkeiten abhalten lassen zu kriminalisieren und so brachte sie sich plötzlich in große Gefahr, obwohl ihre beiden Mitstreiter beim Ermitteln; ein gottesfürchtiger Pfarrer und eine nette alte Dame, Poldi tatkräftig unterstützten. Konnte Poldi dennoch Licht ins Dunkel bringen und die verzwickten Mordfälle aufklären?

Und gelingt es ihrem Neffen schließlich doch, sein Buch fertig zu stellen?

Nach dem vergnüglichen ersten Teil um die schrullige Tante Poldi mit bajuwarischen Wurzeln, die es über alles liebt Kriminalfälle zu lösen, einen über den Durst zu trinken, tiefschürfende Lebensweisheiten von sich zu geben und strammen Mannsbildern; möglichst in Uniform, nachzustellen, geht es nun weiter mit Poldi, ihrem Neffen und all den anderen, zum Teil auch recht schrägen Nebenfiguren, die sich in Poldis Nachbarschaft tummeln. Einmal mehr lässt Mario Giordano seine Leser teilhaben, an der sizilianischen Lebensweise, aber auch an den liebeswerten Schrullen seiner Romanfiguren und in solchen Momenten fand ich diesen humorigen Cosy Krimi besonders unterhaltend. Aber auch bei Poldis Begegnung mit dem Tod (ein mürrischer Mitarbeiter der Jenseitsfraktion, der jedoch eine Schwäche für Poldis grantige Art zu besitzen scheint) blieb bei mir, beim Lesen dieser Romanpassagen, kein Auge trocken.

Jedoch, so sehr ich Tante Poldi und ihre verrückte Art mag, umso weniger kann mich mittlerweile ihr Neffe erreichen. Seine schriftstellerischen Ergüsse, die er zwischenzeitlich zum Besten gab, trafen leider nicht meinen persönlichen Lesernerv und ansonsten blieb er in diesem zweiten Teil recht blass. Überhaupt fungierte er lediglich noch als Stichwortgeber, wenn Poldi ihren jüngst erlebten Kriminalfall schilderte, was ich sehr schade fand. Auch der Kriminalfall als solcher, entpuppte sich als recht gemütliche Angelegenheit; ab und an hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Spannungselemente gewünscht, auch wenn jedem Leser, der zu diesem Roman greift, klar sein sollte, dass es sich hier in erster Linie um einen humoristischen Roman handelt und man hier keine beinharten düsteren Mordszenarien erwarten kann.
Und dennoch täte der Serie, meiner Meinung nach, ein klein wenig mehr „Action“ nur gut. Klasse hingegen fand ich jedoch, dass Poldis Liebesleben mehr in den Fokus gerückt wurde und ich bin schon gespannt darauf, wie sich Poldis Liebschaft mit Montana weiterentwickeln wird, bzw. ob sie sich überhaupt weiterentwickelt, denn der Cliffhanger gegen Ende des Romans lässt viel Raum für Spekulation diesbezüglich.

Wem könnten die „Tante Poldi“ Krimis gefallen? Auf jeden Fall Lesern, die schräge, sehr humorige Romane mögen, sich nicht am bajuwarischen Dialekt stoßen und womöglich ein Faible für Serien wie „Hubert und Staller“ oder Pfarrer Braun“ haben. Serien, die humoristisch ebenfalls auf meiner Wellenlänge liegen, so dass ich mich, trotz erwähnter kleiner Kritikpunkte wieder prächtig mit Poldis zweitem Fall amüsiert habe.

Kurz gefasst: „Zwei Engel für Poldi“- Poldi kriminalisiert zum zweiten Mal mit viel Herz, Neugier und großer Klappe. Herrlich!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hocherotischer fünfter Teil der „Billionaire Boys Club" Reihe, indem ein Ex-Paar nach Schicksalsschlägen zusammen finden muss

Perfect Passion - Fesselnd
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Jonathan Lyons hat sich mit seiner geerbten Autofirma eine goldene Nase verdient. Mehr als das, er ist Millionär, sieht gut aus und hat eine Riege an einflussreichen Freunden und Geschäftspartnern an seiner ...

Jonathan Lyons hat sich mit seiner geerbten Autofirma eine goldene Nase verdient. Mehr als das, er ist Millionär, sieht gut aus und hat eine Riege an einflussreichen Freunden und Geschäftspartnern an seiner Seite. Dennoch ist er unglücklich, seitdem er vor Jahren die Liebe seines Lebens traf, die ihn jedoch nach einem gemeinsamen Sommer abservierte. Deren Vater, ein berühmter Archäologe und lange Zeit Jonathans Mentor, ist nun verstorben und es sieht so aus, als ob ihn sein Mentor selbst bestohlen hätte.

Aus dem Testament des Archäologen geht jedoch hervor, dass er das betreffende Artefakt jedoch nur versteckt hat und Jonathan und seine Tochter Violet nun auf eine Art Schnitzeljagd gehen müssen, um dieses Artefakt zu finden. Während Jonathan nur zu gern bereits ist, wieder Kontakt mit Violet aufzunehmen, reagiert diese alles andere als begeistert von seinem Vorschlag. Sie hat nämlich schon lange Zeit mit ihrem Vater und Jonathan abgeschlossen. Für ihre damalige Abfuhr hatte Violet dagegen jeden Grund- sie war schwanger…

Im bereits fünften Teil der „Billionaire Boys“, Club Reihe von Jessica Clare, findet nun endlich Jonathan Lyons, seine große Liebe Violet wieder. Doch die kurvige Violet hat sich unglaublich verändert, seit ihrer Affäre vor vielen Jahren. Mittlerweile ist sie bodenständig geworden, arbeitet als Lehrerin und hat scheinbar ihre abenteuerlustige Ader völlig verdrängt. Jonathan ist dennoch immer noch fasziniert von ihr, obwohl ihm ihre abweisende Art große Rätsel aufgibt. Als er jedoch wenig später den Grund dafür erfährt, ist er am Boden zerstört und fürchtet, dass er Violet für immer verloren haben könnte.
Man bekommt es als Leser hier also mit einem Ex-Pärchen zu tun, dass sich nach langer Zeit wieder trifft. Und immer noch sind Gefühle zwischen ihnen. Das erotische Knistern ist von Beginn des Romans praktisch spürbar und natürlich wäre Jessica Clare nicht Jessica Clare wenn sie ihrem Heldenpaar nicht wieder einige, hocherotische Liebesszenen auf den Leib geschrieben hätte, welche die Liebe zwischen den beiden, auf glaubwürdige Art und Weise noch zusätzlich untermauern und den Leser ordentlich ins Schwitzen bringen.

So weit, so gut. Ich konnte mich gut in beide Akteure hineindenken und ihre verschiedenen Standpunkte nachvollziehen. Bis zu einem gewissen Punkt jedenfalls, was Violet anging. Jedoch hat mich ihr Rückzug gegen Ende des Romans dann total verwirrt. Da versichert ihr der arme Mann oft genug wie sehr er sie liebt, dass er nie eine andere wollte und legt ihr praktisch die Welt zu Füßen und Violet ist sich immer noch nicht sicher. Und das, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt ja schon weiß, das Jonathan in Bezug auf ihre damalige Schwangerschaft völlig ahnungslos war. So war mir Violets Unschlüssigkeit dann irgendwann einfach „too much“, was für einen kleinen Punktabzug meinerseits sorgte.

Die „Schnitzeljagd“ dagegen fand ich ganz spannend arrangiert, jedoch bietet sie nur eine kleine Ablenkung vom Wesentlichen und man sollte hier nicht vergessen, dass man in erster Linie einen erotischen Roman vor sich hat. Auf den letzten Seiten hat mich die Autorin jedoch eiskalt erwischt, denn die Zeilen von Violets verstorbenem Vater, haben mir tatsächlich noch ein paar Tränchen der Rührung ins Auge gezaubert, so dass ich für „Perfect Passion- Fesselnd“ gerne 4.5 von 5 Punkten vergebe und eine Leseempfehlung für Fans dieses Genres ausspreche.

Kurz gefasst: Hocherotischer fünfter Teil der „Billionaire Boys Club" Reihe, indem ein Ex-Paar nach Schicksalsschlägen wieder zusammen finden muss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Cade & Kylie- Erotik pur- Der sechste, abschließende Teil der Billionair Boys Club Reihe sorgt für knisternde Unterhaltung

Perfect Passion - Berauschend
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Kylie arbeitet für die Stars und Sternchen in Hollywood, denn sie ist eine talentierte Visagistin. Doch manche ihrer Macken können ganz schön nerven. Besonders stört es Kylie, dass sie wegen ihres Übergewichts ...

Kylie arbeitet für die Stars und Sternchen in Hollywood, denn sie ist eine talentierte Visagistin. Doch manche ihrer Macken können ganz schön nerven. Besonders stört es Kylie, dass sie wegen ihres Übergewichts einige Sticheleien, bis hin zur Diskriminierung, ertragen muss. Als sie sich für ihren neuen Job bei der Sängerin Daphne Petty bewirbt, glaubt sie zunächst, wieder einmal ein hirnloses, spindeldürres Sternchen vor sich zu haben, dass nur ihre äußere Hülle wahrnimmt und sie sogleich mit „dicke Marilyn“ anspricht. Doch Kylie darf nicht wählerisch sein, wenn es um einen neuen Job geht, denn ihre Großmutter leidet an fortschreitender Demenz und lebt in einem Pflegeheim, deren Unterbringung Kylie reichlich Geld kostet.
Kylie bekommt den Job und soll Daphne Petty auf ihrer kommenden Tour begleiten.

Eines Tages trifft sie beim Kaffeeholen einen attraktiven blonden Mann, der sogleich mit ihr zu flirten beginnt. Kylie hat Spaß an dem Zusammentreffen, doch nur wenig später entpuppt sich der Mann als bester Freund von Daphne. Daphne behauptet sogar, dass er mehr als das wäre, was Kylie ins Grübeln bringt. Doch sie glaubt sowieso nicht, überhaupt eine Chance bei einem Mann zu haben, der unermesslich reich und attraktiv ist und zudem noch eine Freundin hat, die ein berühmtes Popsternchen ist. Cade lässt zu ihrer Überraschung nicht locker und es kommt zu einem One Night Stand zwischen ihnen, der Kylie völlig verwirrt, denn Cade will mehr von ihr. Doch Kylie zögert, würde ihre Affäre herauskommen, könnte das ihren Job kosten…

Endlich ist er zu haben, der Abschlussband der Billionairs Boy Club Reihe und das Warten auf den sechsten Teil „Perfect Passion- Berauschend“ hat sich wirklich gelohnt. Klasse fand ich, dass die Autorin hier mit Kylie eine Romanheldin erschaffen hat, die mal nicht so gertenschlank geraten ist, wie so viele andere Akteurinnen in Liebesromanen. Und zu Cade brauche ich ja eigentlich nicht mehr viel sagen, denn er hatte in den Vorgängerbänden ja schon einige denkwürdige Auftritte. Er gehörte von Beginn an zu meinen Lieblingsfiguren in der Serie und ich befürchtete erst, die Autorin würde ihn mit der überspannten, drogenabhängigen Daphne zusammenbringen. Gottlob hat sich die Autorin in dieser Hinsicht anders entschieden! Zwischen Kylie und Cade stimmt auf Anhieb die Chemie und damit beziehe ich mich nicht nur auf die erotische Komponente, auch wenn es in diesem sechsten Teil diesbezüglich, selbstverständlich wieder sehr hot zugeht.
Denn auch die Romantik kommt hier nicht zu kurz: Stichwort: Cades Liebeserklärung an Kylie, die einem wirklich ziemlich unter die Haut geht.

Warum also der kleine Punktabzug?

Zum einen fand ich, dass Cade seine Liebe für Daphne ein wenig zu schnell verliert und dafür, dass er angeblich ja so ein enger Vertrauter von Daphne ist, diese ziemlich fix links liegen lässt. Hier hätte ich mir zumindest ein paar ernstere und klärende Gespräche zwischen den Beiden gewünscht.

Außerdem fehlten mir ein wenig mehr gemeinsame Gespräche zwischen Cade und Kylie bezüglich ihrer Vergangenheit. Also eigentlich typische Kennenlerngespräche. Die beiden landen sehr schnell im Bett und ab diesem Zeitpunkt können sie dann auch nicht mehr voneinander lassen, was hinsichtlich der Tatsache, dass man hier in erster Linie einen erotischen Roman vor sich hat, ja auch nicht unbedingt arg ist; doch Jessica Clare hat in ihren anderen Teilen der Serie schon gezeigt, dass sie durchaus auch in der Lage ist, Tiefgang, eine gute Story und knisternde Erotik miteinander zu verbinden und so war ich etwas enttäuscht in dieser Hinsicht.

Ansonsten gibt es aber von meiner Seite aus nichts zu meckern. Mir hat auch „Perfect Passion- Berauschend“ wieder sehr gut gefallen und ich bin schon ganz gespannt auf die neue, bald erscheinende Serie „Perfect Touch“, in dem es auch ein Wiedersehen mit den Millionären geben wird.

Kurz: Cade & Kylie- Erotik pur- Der sechste, abschließende Teil der Billionair Boys Club Reihe sorgt wieder für knisternde Unterhaltung. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Isabelle & Jens- Gibt es die Liebe auf den ersten Blick wirklich?

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Die Floristin Isabelle hat ihren Traummann noch nicht gefunden. Die Suche nach ihm gestaltet sich ziemlich schwierig, weil Isabelle ein wenig anspruchsvoll ist. Allerdings sieht sie das nicht so. Sie möchte ...

Die Floristin Isabelle hat ihren Traummann noch nicht gefunden. Die Suche nach ihm gestaltet sich ziemlich schwierig, weil Isabelle ein wenig anspruchsvoll ist. Allerdings sieht sie das nicht so. Sie möchte halt nur eine Beziehung, wie die ihrer Eltern, die sich in den 80ern kennen und lieben lernten. Es soll sogleich „Boom“ machen zwischen ihrem zukünftigen Partner und ihr. Und natürlich muss der Partner in spe auch die gleichen Interessen wie Isabelle haben.

Doch sie hat ziemliche Macken, die von ihren Freunden großzügig toleriert werden. So etwa muss ihre Woche strategisch durchgeplant werden. Isabelle hasst Überraschungen und wenn etwas ihren geordneten Tagesablauf durcheinander bringt.

Als der Chinese um die Ecke, plötzlich von einem auf den anderen Tag schließt und Isabelle nicht mehr ihre geliebte Suppe bekommt, die sie sonst tagtäglich in der Mittagspause zu sich genommen hat, sinkt ihre Laune auf den Tiefpunkt. Dennoch ist sie neugierig auf den neuen Inhaber und beschließt dem Rat ihrer Chefin des Blumenladens Brigitte, in dem Isabelle arbeitet zu folgen und mal spontan zu sein und offen für etwas anderes. Doch Jens, der neue Besitzer des Gourmetladens, reagiert ziemlich verschnupft und verständnislos, als Isabelle ihn um eine Suppe bittet, die keinesfalls auf der Tageskarte steht. Beide geraten sich so dermaßen in die Haare, dass Isabelle das Restaurant wutschnaubend verlässt.

Doch man sieht sich, wie das Sprichwort schon sagt, immer gleich zweimal im Leben und so kreuzen sich erneut die Wege zwischen ihnen, als sie Jens Schwester Merle beim Stehlen einer Skulptur im Blumenladen ertappt. Um einer Anzeige zu entgehen, erpresst Isabelle Jens kurzerhand. Sie will von ihm den Auftrag für die Tischdekoration in seinem Lokal. Jens stimmt zähneknirschend zu und so sehen sich die beiden nun sehr oft. Als Merle erneut in Schwierigkeiten gerät und Isabelle als Retter in der Not fungiert, kommt es aber langsam zu einer Annäherung zwischen Isabelle und Jens. Nur ist nicht mehr als Freundschaft drin, oder? Schließlich ist Jens in Isabelles Augen äußerst schwierig!

Vor einiger Zeit las ich Petra Hülsmanns Romane „Hummeln im Herzen“ und „Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen“ und fand beide Geschichten unterhaltsam und gut geschrieben. So habe ich mich gefreut, als ich erfuhr, dass es nun einen neuen Roman der Autorin gibt. „Glück ist, wenn man trotzdem liebt“: Dieser Roman steht und fällt jedoch mit der exzentrischen, schwierigen Heldin des Romans, Isabelle. Ob er einem gefällt, wird viel davon abhängen, ob man sich mit Isabelles Macken innerhalb der Story arrangieren kann. Denn Isabelle agiert zeitweise schon ziemlich strange bis hin zur Nervigkeit. Mir gelang es jedoch Isabelles Macken zum größten Teil auszublenden, bzw. sie zu tolerieren, weil es natürlich auch einen guten Grund für Isabelles anspruchsvolle Ader gibt. Und dieser ist eigentlich recht traurig, basiert er nämlich auf einer Lüge. Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle aber nicht sagen, um nicht spoilern zu müssen.

Aber Isabelle, auch wenn sie schwierig bleibt, ist dann auch in ihrem Rahmen lernfähig. Zudem ist selbst Jens nicht allzu einfach gestrickt, so dass der Romantitel „Glück ist, wenn man trotzdem liebt“, nicht nur philosophisch klingt und sehr wahr ist, sondern auch auf das Heldenpaar passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Ganz stark fand ich in dieser Geschichte aber auch wieder die Nebenfiguren; allen voran den Taxifahrer Knut, der hier wieder einmal einen denkwürdigen Auftritt in einem von Petra Hülsmanns Romanen bekommt und auch Jens Schwester Merle mochte ich sehr.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich ein wenig langsam, ich fand dass die Geschichte gut und gerne um 50 Seiten hätte gekürzt erzählt werden können und auch Jens Nebenbuhler war mir etwas zu schablonenhaft gestrickt, aber abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten habe ich mich auch vom aktuellen Roman der Autorin gut unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Isabelle & Jens- Gibt es die Liebe auf den ersten Blick wirklich? Unterhaltsamer Liebesroman, der durchaus auch mal ernstere Untertöne anschlägt. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein mutmachender Young Adult, über das Auf und Ab des Lebens...

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
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Maggie lebt mit ihrer Mutter, ihrer jüngeren Schwester, ihrer Großmutter und ihrem Onkel Kevin in Chicago. Als sich Maggies Mutter in den Iren Colm verliebt, ist es mal wieder so weit. Maggies Mutter nimmt ...

Maggie lebt mit ihrer Mutter, ihrer jüngeren Schwester, ihrer Großmutter und ihrem Onkel Kevin in Chicago. Als sich Maggies Mutter in den Iren Colm verliebt, ist es mal wieder so weit. Maggies Mutter nimmt den Heiratsantrag von Colm an und zieht mit ihren beiden Töchtern in Colms Heimat. Maggie ist traurig, denn zum einen weiß sie genau, dass die Ehe ihrer wankelmütigen Mutter sowieso nicht lange dauern wird und zum anderen fehlt ihr Onkel Kevin, ein drogenabhängiger Rockmusiker, sehr in Irland. Maggie interessiert sich nämlich, genau wie Kevin auch, der knapp zehn Jahre älter ist als sie, sehr für Rockmusik und so wird sie nie den Tag vergessen, als Kevin sie mitnahm zu einem Pearl Jam Konzert, das sie völlig begeisterte. Selbst ein Care- Paket aus Chicago, kann sie nicht wirklich über den Verlust ihres Onkels hinwegtrösten, dessen Verrücktheit und Exzentrik, sein Hang zur Musik, Poesie und guten Büchern, ihr fehlt.

Als er eines Tages mit ihr telefoniert, erzählt er ihr von einem „Nirvana“ Konzert, das bald im Rom stattfinden wird und das sie seiner Meinung nach unbedingt besuchen soll. Maggie wundert sich über seine Eindringlichkeit, denn solch einen Trip und Irland bis nach Italien würde ihr ihre Mutter niemals erlauben.

Überhaupt ist es in Irland völlig anders. Die Menschen im Ort haben strenge moralische Grundsätze, was auch für die Oberen ihrer neuen Schule gilt. Dort fühlt sich Maggie wie eine Außenseiterin, selbst wenn sie sich kurzfristig mit Aine, einem Mädchen aus ihrer Klasse anfreundet und damit beginnt zum ersten Mal Jungs zu daten.
Doch einer von ihnen, der Sohn des Gaststättenbesitzers im Ort, Eoin, interessiert Maggie sehr, nachdem er ihr eines Nachts zur Hilfe kommt. Erwidert er aber Maggies Gefühle?

Aufmerksam wurde ich durch Jessie Ann Foleys Young Adult durch den Titel und das Cover, dass an das „Nirvana“ LP Plattencover des Titels „Nevermind“, erinnert. Ich lese sehr gerne Romane, die in den 80er, 90er Jahren oder früher spielen und wie hier, allerdings im weitesten Sinne mit Musik zu tun haben.

So wie einst „Nirvanas“ Frontmann Kurt Cobain, ist auch der Onkel der Romanheldin ein Musiker, der Maggie stets eine Zuflucht und Ablenkung von ihrer verkorksten Familie bietet. Selbst wenn er drogenabhängig ist, was Maggie jedoch lange Zeit nicht ahnt.

Im ersten Teil des Romans lernt man Maggies Welt kennen; eine Welt, in der sich die junge Heranwachsende oft allein und unverstanden von ihrer übrigen Familie und ihrer Mutter fühlt und in der die besondere Beziehung zu ihrem Onkel, der Maggies Idol ist, in den Fokus gestellt wird. Maggies Leben ist geprägt von wenigen Glücksmomenten, da sie sehr unter der sexuellen Sprunghaftigkeit ihrer Mutter leidet. Einen weiteren Ruhepol, stellt für das Mädchen die Oma dar, allerdings ist diese weit weg, als Maggie mit ihrer jüngeren Schwester, Mutter und deren Verlobten nach Irland auswandert.
In Irland fühlt sich Maggie als Außenseiter und es fällt ihr im Gegensatz zu ihrer Schwester sehr schwer, neue Freunde zu finden. Eine Art Großvaterersatz findet sie in dem 99jährigen Dorfältesten, der ihr zuhört und kluge Ratschläge gibt.

Da Maggies Welt nicht gerade eine fröhliche Welt ist, die ermuntert das Schöne darin zu sehen und selbst an kleinsten Glücksmomenten festzuhalten, überrascht Maggies Überlebenswille den sie an den Tag legt, auch wenn ihr das Schicksal immer wieder Steine in den Weg legt. Besonders als sie sich auf die Reise gen Rom macht, hat mir die Romanheldin wahnsinnig imponiert und ich war besonders berührt von den stillen Momenten in diesem Roman; etwa wenn Buchzitate so treffend eingesetzt werden, dass sie direkt unter die Haut gehen oder aber, wenn die Autorin den Leser kurz hinter die Fassade von Maggies Familie blicken lässt, wo nicht alles schwarz oder weiß ist.

Allerdings sind die Romanpasagen, in denen man mehr über die wahre Gefühlswelt von Maggies Familie erfährt, leider etwas zu dünn gesät, da dieser Roman nicht gerade sehr dialogreich ist, was ich ein wenig schade fand. Lediglich über Maggies zerrissene Gefühlswelt erfährt man etwas; mir war es jedoch etwas zu wenig, um restlos abtauchen zu können ins Buch. Vielleicht wäre es geschickter gewesen den Roman aus der „Ich-Perspektive“ zu schreiben, damit einem die Romanfigur und deren Gedanken- und Gefühlswelt noch näher kommt.

Ein Lichtblick bietet dann im zweiten Teil Eoin. Auch er hat in Bezug auf familiäre Probleme „sein Päckchen“ zu tragen und seine Story hat mich berührt. Die bittersüße Liebesgeschichte zwischen ihm und Maggie hat mich ebenfalls verzaubert und ein gewisser Brief an anderer Stelle des Romans (mehr darf ich nicht verraten um nicht zu spoilern) hat mir dann sogar einige Tränen entlockt.

„Das Jahr in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm“, mag zwar ein Young Adult sein, an dem ich kleine Dinge zu kritisieren habe, wie auch, dass die Autorin den Zeitgeist der 90er Jahre leider nur durch die Aufzählung von diversen Musikstücken der Zeit heraufbeschwört, was ich eindeutig als nicht ausreichend empfand. Doch abgesehen davon ist es aber ein Roman der Mut macht, mit Lebensweisheiten aufwartet und der mich, trotz seiner melancholischen Grundstimmung, gut unterhalten hat. Übrigens kann man sich die Songs aus dem Buch anschließend gesammelt im Web anhören. Eine Verlinkung zur Webseite, befindet sich hinten im Buch.

Kurz gefasst: Ein mutmachender Young Adult, über das Auf und Ab des Lebens und ein Mädchen das trotz aller Widrigkeiten und Nackenschläge bereit ist für sein Glück zu kämpfen.