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Veröffentlicht am 21.05.2019

I love New York- Berührende Liebesgeschichte mit einer einfach nur wunderschönen Liebeserklärung. Mein Lesetipp!

Die kleine Bäckerei in Brooklyn
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Die Foodjournalistin Sophie, fällt aus allen Wolken, als ihr das Angebot unterbreitet wird, für ein halbes Jahr nach New York zu gehen, um dort für eine Zeitung zu arbeiten, denn der Job ist heiß begehrt. ...

Die Foodjournalistin Sophie, fällt aus allen Wolken, als ihr das Angebot unterbreitet wird, für ein halbes Jahr nach New York zu gehen, um dort für eine Zeitung zu arbeiten, denn der Job ist heiß begehrt. Doch zunächst will sie ablehnen, denn sie ist seit zwei Jahren schwer verliebt in ihren Freund James und hofft darauf, dass er ihr bald einen Heiratsantrag macht. Leider folgt das böse Erwachen schneller, als ihr lieb ist. Sie erfährt, dass James ein falsches Spiel mit ihr gespielt hat. Sophie ist traurig und enttäuscht und beschließt letztendlich doch, dass Jobangebot anzunehmen. Ein Tapetenwechsel glaubt sie, kann nur gut für sie sein.
Sie bezieht ein kleines, süßes Apartment in Brooklyn, dessen Besitzerin im gleichen Haus eine kleine Bäckerei betreibt. Sophies Neugierde ist geweckt, denn sie liebt es zu kochen und zu backen. Somit stimmt die Chemie zwischen ihr und der Besitzerin Bella auf Anhieb. Aber auch Bellas attraktiver Cousin Todd, der sich am ersten Arbeitstag als Sophies Kollege entpuppt, weckt ihr Interesse.

Todd wird von den Frauen umschwärmt und es gefällt ihm durchaus, doch macht er allen auch gleich unmissverständlich klar, dass er nicht der Typ für eine feste Beziehung ist. Er will nichts Ernstes. Doch zu Sophies Überraschung, sucht er immer wieder ihre Nähe, lädt sie ein zum Essen und verschafft ihr eine unterhaltsame und witzige Zeit in New York. Weil Bella sie bereits mehrfach davor gewarnt hat, sich in Todd zu verlieben, ist Sophie auf der Hut, doch sein legendärer Charme macht es ihr nicht einfach. Vor allem, als sie bemerkt, dass Todd einen äußerst sensiblen Kern besitzt…

Nachdem die Autorin im ersten Teil ihrer „Romantic Escapes“ Reihe, „Das kleine Cafe in Kopenhagen“, bereits alle wichtigen Haupt und Nebenfiguren der Reihe vorgestellt und zunächst Kate und Ben zusammengeführt hatte, erfährt man in „Die kleine Bäckerei in Brooklyn“, nun, wie es Sophie in New York ergeht. Sophie ist eine sympathische, herzensgute Protagonistin, die ich bereits im ersten Band fest ins Leserherz geschlossen hatte, doch in ihrer eigenen Story erhält sie viel mehr Konturen. Sophie ist ein liebeswerter Mensch, dem das Glück seiner Mitmenschen sehr viel wert ist. Ihre freundliche und hilfsbereite Art, wird leider auch sehr oft ausgenutzt- zuletzt von James, ihrem Freund. Ich bekam sehr schnell Zugang zur Romanheldin und fand ihre Abenteuer in New York unterhaltsam und spannend geschildert. Da die Autorin seinen sehr anschaulichen, bildhaften Schreibstil besitzt, hat man beim Lesen plötzlich das Gefühl, man wäre live dabei, wenn Sophie diverse Lokale, Bars und Sehenswürdigkeiten besucht und kann das New Yorker Flair beinahe körperlich spüren.
Hatte ich in meiner Rezension zum ersten Teil noch bemängelt, dass die Liebesgeschichte ein wenig zu sehr ins Hintertreffen geriet, ist das in diesem zweiten Band diesmal nicht der Fall. Im Gegenteil! Die Autorin hat diese mit einem sehr sensiblen Händchen und dem richtigen Gespür fürs Timing geschaffen, so dass man sich entspannt zurücklehnen und einfach nur genießen kann. Die Liebesgeschichte hat ausreichend Tiefgang zu bieten und mit Sophie und Todd, führt Julie Caplin ein Paar zusammen, (oder auch nicht, das müsst ihr schon selbst nachlesen ) das zwar seelische Altlasten mit sich herumträgt, aber gottlob auch mal miteinander redet um Missverständnisse auszuräumen. Natürlich müssen zwischenzeitlich diverse Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden und besonders Todd macht bis zum Ende des Romans eine ziemliche Wandlung durch, die allerdings zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar ist.

Und auch Sophie lernt, dank Todd, was wirklich wichtig ist. Und das ist eigentlich auch schon der Punkt. Dieses Paar heilt seine Wunden, durch den jeweils anderen, so dass diese bittersüße Romance selbst Romantikmuffel rühren wird.
Besonders die erwähnenswerte Liebeserklärung fand ich so wunderschön geschrieben, dass mir ein paar Tränchen beim Lesen kamen.
Wer Romane mag, die im Stile einer Karen Swan oder Sarah Morgan geschrieben sind, sollte Julie Caplins „Romantic Escapes“ Reihe unbedingt eine Chance geben.
Übrigens kann man diesen Roman auch gut ohne Vorwissen lesen, denn abgesehen davon, dass Sophie ab und an mit einer Akteurin des ersten Bandes telefoniert, gibt es keinerlei Bezug zum ersten Teil.

Besonders gut gefallen hat es mir, dass Julie Caplin alle Themen, die in diesem Buch angerissen werden, nicht nur als schmückendes Beiwerk nutzt- will sagen, wenn Sophie und Bella Cupcakes oder Torten backen, wenn gekocht wird, dann wird auch genau beschrieben, wie das Gebäck aussieht, welche Zutaten verwandt wurden etc. Oder wenn Todd Sophie, New York zeigt oder sie mitnimmt in die Hamptons, hat die Autorin sehr bildhafte Beschreibungen der Stadt oder der Natur parat, so dass man als Leser schnell Fernwehkulleraugen bekommt.
„Die kleine Bäckerei in Brooklyn“; hat mich positiv überrascht. Zwar mochte ich auch den ersten Teil der Reihe, doch fiel dieser für mich eher in die Kategorie gefällige, nette Lektüre. Dieser Roman jedoch hat mich berührt und begeistert und nun bin ich schon ganz gespannt auf „Die kleine Patisserie in Paris“, dem dritten Band der Romantic Escape Reihe.

Kurz gefasst: I love New York- Berührende Liebesgeschichte mit einer einfach nur wunderschönen Liebeserklärung. Mein Lesetipp!

Romantic Escapes Reihe:

1. Teil: Das kleine Cafe in Kopenhagen
2. Teil: Die kleine Bäckerei in Brooklyn
3. Teil: Die kleine Patisserie in Paris

Veröffentlicht am 20.05.2019

Unterhaltsame „Western-Romance“

Weites Land der Hoffnung
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New York 1891:

Die junge Sarah kommt aus gutem Hause. Zwar ist sie eine Bürgerliche, doch hat es ihr Vater durch kaufmännisches Geschick im Laufe der Jahrzehnte zu viel Macht, Geld und Einfluss gebracht. ...

New York 1891:

Die junge Sarah kommt aus gutem Hause. Zwar ist sie eine Bürgerliche, doch hat es ihr Vater durch kaufmännisches Geschick im Laufe der Jahrzehnte zu viel Macht, Geld und Einfluss gebracht. Und Sarah soll diesen Einfluss noch mehren. So hat ihr Vater geplant, sie mit dem Sohn eines Geschäftspartners zu verheiraten. Doch Sarah, die bereits zuvor zwei Männer die um ihre Hand anhielten, abgelehnt hat, würde auch dieses Mal lieber passen. Denn sie wünscht sich eine Ehe, die auf Liebe basiert. Der Auserwählte ihres Vaters stellt sich nämlich als äußerst brutaler, skrupelloser Mann heraus, der Sarah am Tag ihrer Verlobung, heimlich in eine Kammer zieht und sie missbraucht.

Die Vergewaltigung bleibt nicht ohne Folgen und ausgerechnet am Tag, als Sarah ihren Eltern beichtet was geschehen ist, stürzt sie schwer von einer Treppe im Haus und wacht erst im Krankenhaus wieder auf. Dort muss sie erfahren, dass ihre Eltern sie verstoßen haben, weil sie Sarahs Version der Dinge keinen Glauben schenken und Angst vor der New Yorker Gerüchteküche haben. Nur Sarahs Freundin ist es zu verdanken, dass sie die erste Zeit in New York übersteht. Sie findet eine vorübergehende Anstellung im Waisenhaus, doch ab dem Moment, als bekannt wird, wo sich Sarah aufhält, begreift sie, dass sie keine Zukunft mehr in New York hat und beschließt, auf eine Heiratsanzeige zu antworten.

Der Rancher und Cowboy Joseph aus Wyoming hat knapp vier Jahre zuvor seine Frau verloren und leidet immer noch sehr unter seinem Verlust. Fast hat er sich aufgegeben und hängt an der Flasche. Doch sein väterlicher Freund und Vorarbeiter Charly kann das nicht mehr mit ansehen und setzt, zusammen mit einer befreundeten Witwe, eine Anzeige für Joseph auf…

Ich lese sehr gerne Historical Romances, die im Wilden Westen spielen, doch leider sind diese, seit einigen Jahren eher Mangelware. Kaum ein deutscher Verlag bringt noch Historical Romances heraus und wenn, dann sind es doch eher Regencyromane, Medievals oder Storys mit schottischem Setting, die übersetzt werden. Beim Stöbern, stieß ich, eher zufällig, auf „Weites Land der Hoffnung“, der deutschen Autorin Karen Wynne und wurde neugierig. Ich hatte eine Art Inspirational Romance erwartet, doch entpuppte sich die Story dann doch als etwas anderes. Stattdessen bekommt der Leser nämlich einen historischen Roman geboten, in dem das harte Leben auf dem Land thematisiert wird. Die Autorin erzählt, sehr authentisch wirkend, welche Entbehrungen die Menschen einst in Kauf nehmen mussten, wie einfache Siedler ausgebeutet wurden und natürlich wird auch die Stellung einer Frau, auf unbeschönigte Art und Weise angesprochen. Ich mochte das Heldenpaar dieses Romans, Sarah und Joseph sehr, beide sind sympathische Romanfiguren die hart im Nehmen sind, was allerdings besonders für Sarah gilt.
Das sich ihre Familie jedoch, obwohl sie geliebtes Einzelkind ist, abwendet und den Vergewaltiger ihrer Tochter nicht zur Rechenschaft zieht, lediglich aus finanziellen Motiven und ihre Tochter praktisch mittellos im Stich lässt, konnte ich nicht so wirklich nachvollziehen. Diesen Handlungsstrang hätte man vielleicht auch etwas runder gestalten können. Zudem fand ich, dass sich die Romanfiguren zeitweilig doch etwas zu modern ausdrückten, für die angegebene Zeitepoche.
Das hat mein Lesevergnügen aber nicht großartig geschmälert, im Gegenteil! Beim Lesen habe ich erstmal festgestellt, wie sehr ich die gute alte Wildwest Romance vermisst habe. Wobei dieser Roman ja, streng genommen, nicht mehr zu Zeiten des Wilden Westen spielt sondern etwas später.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich zunächst etwas zögerlich, was aber verständlich ist, da Sarah und Joseph erst einmal einige Schwierigkeiten überwinden müssen. Dennoch hätte ich es mir gewünscht, dass sie sich nicht nur durch gegenseitige Anpassung näher kommen (so muss Sarah erst einmal lernen, wie man kocht und eine gute Farmersfrau wird), sondern durch zahlreiche Gespräche, die sich nicht nur auf den täglichen Small Talk beschränken.
Die Liebesszenen sind eher recht züchtig und unspektakulär gehalten, was mich aber nicht großartig gestört hat, denn den Werdegang des Paares hat die Autorin dagegen sehr spannend geschildert und so habe ich „Weites Land der Hoffnung“, interessiert gelesen.

Kurz gefasst: Unterhaltsame „Western-Romance“.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Arten der Liebe- zwei Frauen kämpfen für ihr Glück. Dramatischer Frauenroman und süffiger Schmöker in einem

Das Leuchten jenes Sommers
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Cornwall, kurz vor Beginn des 2. Weltkriegs:

Die beiden Schwestern Madeleine, genannt Maddy und Georgiana, leben zusammen mit ihrer Tante Marjorie auf einem weitläufigen Anwesen, Summerhill genannt. Das ...

Cornwall, kurz vor Beginn des 2. Weltkriegs:

Die beiden Schwestern Madeleine, genannt Maddy und Georgiana, leben zusammen mit ihrer Tante Marjorie auf einem weitläufigen Anwesen, Summerhill genannt. Das Verhältnis der Schwestern ist sehr eng, Georgiana ist eher ein Mutterersatz für Maddy gewesen in all den Jahren, denn die Mutter der beiden starb bereits bei Maddys Geburt.

Und auch ihr Vater weilt nicht mehr unter den Lebenden. Er stürzte vor Jahren, direkt vor Maddys Augen, von einer einbrechenden Klippe. Ein Trauma, das Maddy immer noch nicht verwunden hat. Seitdem traut sie sich nicht mehr, den Ort aufzusuchen. Doch ausgerechnet kurz bevor Georgiana von ihrer Europareise zurückkehrt, beobachtet Maddy, wie ein Flugzeug abstürzt und läuft erschrocken nach Hause zurück, um Hilfe zu holen. Einer der beiden Insassen kann schwer verletzt geborgen werden, doch von dem anderen fehlt jede Spur.
Viel Zeit, um sich Gedanken über den anderen Piloten zu machen, bleibt Maddy kaum, denn Georgiana ist nicht allein zurückgekehrt. Sie hat eine Handvoll Freunde aus London mitgebracht und einen überaus attraktiven Mann. Victor scheint mehr als nur ein Freund zu sein für Maddys Schwester, doch wieso sucht er auch immer wieder Maddys Nähe?

Gegenwart:

Die mit einem Arzt verheiratete Chloe, hat finanziell ausgesorgt seit ihrer Heirat mit Aidan. Und eigentlich führen Aidan und sie eine Bilderbuchehe. Aidan ist überaus aufmerksam, sagt ihr jeden Tag, wie sehr er sie liebt und unterstützt den Heimplatz ihres schwer kranken Bruders finanziell.

Doch Aidan hat auch eine andere Seite. Er ist krankhaft eifersüchtig und will Chloes uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Als die früher sehr erfolgreiche Fotografin ein Jobangebot erhält, schlägt Aidan dieses für Chloe aus. Doch diesmal will sie ihrem Mann nicht gehorchen, zu verlockend ist das Angebot, das ihr unterbreitet wurde.
An der cornischen Küste lebt nämlich eine berühmte Kinderbuchillustratorin die zu Chloes größten Idolen seit Kindertagen gehört. Diese soll Chloe fotografieren. Als Chloe und Madeleine dann kurz darauf zusammentreffen, spüren die beiden Frauen sogleich eine Verbindung zueinander…

Ich hatte vor einiger Zeit den Debütroman „Zeit der Schwalben“ von Nikola Scott gelesen, der mich sehr berühren und begeistern konnte. Daher freute ich mich, als ich kürzlich entdeckte, dass die Autorin mit „Das Leuchten jenes Sommers“, nun einen neuen Roman am Start hat.

Nikola Scotts Roman wird auf zwei Zeitebenen spielend, erzählt, wobei Maddys, als auch Chloes Werdegang gleichermaßen im Fokus steht. Die spätere Kinderbuchillustratorin Maddy und die Fotografin Chloe freunden sich schließlich im Handlungsstrang, der in der Gegenwart angesiedelt wurde an und man begreift sehr schnell, dass die Frauen gewisse Gemeinsamkeiten in ihrer Vita verbindet, auf die ich an dieser Stelle aber nicht näher eingehen will, sonst müsse ich spoilern.
Ich mochte besonders den Handlungsstrang in der Vergangenheit der Maddys Geschichte erzählt, denn Maddys Werdegang und ihre Gedanken- und Gefühlswelten wurden einfach noch ein Tickchen intensiver und ausführlicher geschildert.

Wobei auch Chloes Entwicklung, bzw. ihre Selbstfindung durchaus spannend erzählt wurde, doch Chloes innere Wandlung ging mir etwas zu abrupt vonstatten. Immerhin ist sie ja schon einige Zeit mit Aidan zusammen und hat sich dermaßen von ihm einlullen lassen, dass es so gar nicht zu Chloes Verhalten passt, dass sie so schnell umschwenkt. Ihr „Vorwand“ (kann ich leider ebenfalls nicht verraten/Spoiler ) leuchtet zwar ein, doch in ihrem mentalen Zustand wirkt ihr plötzliches Aufbegehren dennoch leicht unglaubwürdig.

Obwohl ich Nikola Scotts Debütroman besser fand, als „Das Leuchten jenes Sommers“, weil er teilweise noch mehr in die Tiefe ging, gefiel mir aber auch dieses Buch, denn der Schreibstil der Autorin ist erneut fesselnd und angenehm, so dass sich das Buch wie im Flug lesen lässt. Zudem gefiel mir die Storyline sehr, die mich berühren konnte.

Kurz gefasst: Arten der Liebe- zwei Frauen kämpfen für ihr Glück. Dramatischer Frauenroman und süffiger Schmöker in einem.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Kurzweilige, launige Frauenlektüre- nicht nur für Smombies. ;-)

Auf dich war ich nicht vorbereitet
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Daisy lebt in London und hat dort einen stressigen, aber guten Job. Sie arbeitet in einer Marketing Agentur und hat dazu einen großen Freundeskreis. Dennoch ist sie Single. Ihr aktuelles Date hat sie über ...

Daisy lebt in London und hat dort einen stressigen, aber guten Job. Sie arbeitet in einer Marketing Agentur und hat dazu einen großen Freundeskreis. Dennoch ist sie Single. Ihr aktuelles Date hat sie über Tinder gefunden, denn Daisy liebt ihr iPhone heiß und innig und ist praktisch ständig online. Ob nun auf Instagram, Twitter, Facebook oder anderswo. Daisy lässt auch ihren Freundeskreis an allem, was sie gerade macht, was sie denkt etc. praktisch im Minutentakt teilhaben und ihre Facebookchronik ist von vielen Selfies gepflastert.

Da bleibt leider nicht mehr viel Zeit für die Familie oder andere Hobbys. Als Daisy nämlich von ihrem Date, Dominic, gefragt wird, was sie für Interessen hat, muss sie erstmal in sich gehen und überlegen. Allzu viel Zeit ins Grübeln zu kommen, bleibt ihr nicht, denn Dominic entpuppt sich als attraktiver, aber kleiner Mann der sich lieber gerne selbst reden hört.
So macht Daisy ihrem Date auch dann gleich nach dem gemeinsamen Essen klar, dass aus ihnen beiden nichts werden kann.

Das böse Erwachen folgt gleich am nächsten Tag. Als sie nämlich bemerkt, dass sie ein Posting, statt auf ihrem persönlichen Facebookaccount, auf dem Account ihrer Firma, hinterlassen hat. Diese Verwechslung kommt sie teuer zu stehen- denn dieses Posting ist dermaßen pikant geraten, dass ihr daraufhin gekündigt wird.
Daisy ist am Boden zerstört, doch ihre ältere Schwester Rosie weiß Abhilfe. Sie schafft die deprimierte Daisy aufs Land und rät ihr zu einem rigorosen Social Media Entzug. Obwohl Daisy sich anfangs sträubt, sieht sie schließlich ein dass Rosie Recht hat und überlässt ihrer großen Schwester vertrauensvoll ihr Handy, das diese in einem trockengelegten Brunnen versenkt.

Aber Rosie hat noch eine weitere Überraschung parat. Der baufällige Bauernhof, den sie für die Zeit des Entzuges bezogen haben und in dem sich Ratten und Mäuse gute Nacht sagen, befindet sich in ihrem Besitz. Rosie plant nämlich, den Hof zu sanieren und Daisy soll ihr dabei helfen, um auf andere Gedanken zu kommen. Rosies Ehemann Rupert ist allerdings nicht so begeistert davon, dass Rosie dermaßen eigenmächtig eine Immobilie gekauft hat und so befindet sich die Ehe der beiden in leichter Schieflage.
Die Schwestern sind jedoch nicht ganz auf sich allein gestellt. Ein französischer äußerst attraktiver Handwerker namens Alexis, unterstützt die beiden mit Rat und Tat und auch der Nachbar, Jack, entpuppt sich als Ritter in schimmernder Rüstung, denn immer, wenn Daisy sich in Not befindet, ist er in ihrer Nähe…

Seit dem Erfolg der „Bridget Jones“ Romane und Verfilmungen, ist Chick-Lit Lektüre sehr gefragt und auch ich lese ab und an gerne mal einen solchen Roman, wenn er nicht gerade den Schwerpunkt Mode zum Thema hat.
Anna Bell, hat für ihr aktuelles Buch ein ganz anderes Thema gewählt, dass allerdings in aller Munde ist und selbst mir, einem absoluten Smartphonemuffel ein Begriff ist. Das Bedürfnis, ständig online sein zu müssen, um nichts zu verpassen, nämlich.
Und selbst diejenigen, die genauso wie ich Smartphonemuffel sind, werden bestimmt viel Spaß an dieser Geschichte haben. Denn eigentlich hat doch jeder Freunde oder Verwandte in seinem Bekanntenkreis, die so ticken wie Daisy. Die wie hypnotisiert ihr Handy anstarren und gar nicht mehr in der Lage dazu sind, einem normalen Gespräch zu folgen, während sie auf ihrem Bildschirm herumwischen.

Anna Bells Heldin Daisy, ist eine sympathische, liebeswerte Chaotin, die zwar durchaus clever ist, sich aber sehr mitreißen lässt von ihrem Freundeskreis und ihr Geltungsbedürfnis mit zahlreichen Tweets, Selfies und Kommentaren im Netz befriedigen muss. Dass sie dabei in eine Art Abhängigkeit geraten ist, begreift sie erst auf dem Land, fernab von allem und ich fand, dass die Autorin gerade dieses „Wiederzusichkommen“ von Daisy unglaublich gut und glaubwürdig geschildert hat.

Der eingängige, anschauliche Schreibstil der Autorin und die lebhaften Dialoge der Romanfiguren, sorgen für unterhaltsame aber auch amüsante Lesestunden. Und obwohl man hier eher leichte Romanlektüre vor sich hat, schlägt die Autorin durchaus auch mal ernstere Untertöne an.
Ich mochte „Auf dich war ich nicht vorbereitet“ sehr, besonders die schrulligen Dorfbewohner hatten es mir angetan und auch Daisys chaotische Versuche, irgendwo im Nirgendwo, online gehen zu können, haben mich sehr amüsiert.
Ich habe allerdings einen halben Punkt abgezogen bei meiner Bewertung, weil ich fand, dass die Liebesgeschichte in diesem Roman ein wenig ins Hintertreffen geriet.
Dazu fand ich, dass die Herren der Schöpfung leider etwas blass und beliebig beschrieben blieben. Dafür fand ich die Briefwechsel zwischen Daisy und Jack sehr witzig, diese haben mir humorige Lesemomente beschert.

Kurz gefasst: Kurzweilige, launige Frauenlektüre- nicht nur für Smombies.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Zu viele Köche verderben den Brei- ein für mich leider sehr enttäuschendes Autorenprojekt

Greed - Tödliche Gier
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Vor zwanzig Jahren brannte das Wohnhaus der Familie Dillinger in Prairie Creek, Wyoming ab. Ira, Patriarch der Dillingers, war erschüttert über den Verlust seines Bruders Judd, der sich, zur Zeit des Brandes ...

Vor zwanzig Jahren brannte das Wohnhaus der Familie Dillinger in Prairie Creek, Wyoming ab. Ira, Patriarch der Dillingers, war erschüttert über den Verlust seines Bruders Judd, der sich, zur Zeit des Brandes im Haus befand und nicht mehr gerettet werden konnte. Lediglich Mia Collins, Judds heimliche Geliebte, wurde von Iras Sohn Colton, nur von allen kurz Colt genannt, in letzter Sekunde aus den Flammen getragen und überlebte die Katastrophe.
Ein Teil der Familie brach danach auseinander. Lila, Iras Schwägerin, zog darauf mit ihren beiden Kindern in eine andere Stadt und Ira und seine Frau, hatten genug damit zu tun, die Ranch zu bewirtschaften und ihre Kinder, Colt, Delilah, Ricki, Tyler und Nell großzuziehen.
Doch, zwanzig Jahre später, traf das Schicksal die Familie noch einmal hart. Iras Frau starb und hinterließ traurige Kinder und einen untröstlichen Mann.

Daher ist es für alle nun schwer zu verstehen, dass Ira nur knapp zehn Monate nach dem Tod seiner Frau, erneut vor den Traualtar treten will.
Seine Auserwählte, Pilar ist nicht nur gerade mal halb so alt wie Ira; pikanterweise war sie einst die Geliebte von Colt und zeugte zusammen mit Colt einen Sohn, von dessen der Dillingerälteste bislang nichts wusste. Als Ira Colt persönlich besucht und ihn bittet, bei der Trauung dabei zu sein, will Colt seinem Vater eine Absage erteilen. Doch Ira, konfrontiert Colt mit seinem Wissen über Rourkes wahre Abstammung. Ira will, dass Colt seinen Sohn endlich kennenlernt und so lässt sich der verwitwete Colt, der seine Frau und seine Tochter nur drei Jahre zuvor verlor, überreden, der Trauung beizuwohnen.

Währendessen, im fernen Wyoming, hat auch die Tierärztin Sabrina eine Einladung zur Dillingerhochzeit erhalten. Wie so viele andere in Prairie Creek. Sabrina zögert hinzugehen, denn sie fürchtet, dort womöglich auf Colt zu treffen. Colt und sie waren einst ein Liebespaar.
Colt Schwestern Ricki und Delialah, sind ebenfalls zurückgekehrt, um für ihren Vater da zu sein, an dessen großen Tag. Wenn sie auch die Wahl der Braut missbilligen. Während Delilahs Werdegang in Hollywood eher dornig zu nennen ist, mit vielen Rückschlägen behaftet, war Ricki beruflich sehr erfolgreich. Sie lebte und arbeitete in New York als Detective beim NYPD. Doch nachdem ihre Tochter falschen Umgang bekam und Rickis Ehe scheiterte, beschloss sie in den Schoß der Familie, nach Wyoming zurückzukehren. Ihre Jugendliebe Sam, arbeitet mittlerweile im Ort als Polizist und auch Ricki möchte unbedingt wieder zurück in ihren Beruf. Als eine junge Frau vermisst und kurz darauf grausam ermordet und schrecklich zugerichtet aufgefunden wird, bittet Ricki Sam darum, ihr eine Stelle anzubieten, was er auch macht. Doch die gemeinsame Anziehungskraft, die immer noch zwischen beiden schwelt, macht es nicht einfach, sich nur auf den Job zu konzentrieren.
Genauso fällt es auch Delilah schwer, Pilar als Hochzeitsplanerin zur Seite zu stehen, denn Pilar ist überaus anspruchsvoll. Doch der Feuerwehrmann Hunter Kincaid, reizt sie immer noch, genauso wie früher. Damals waren sie ineinander verliebt. Eine Liebe, die praktisch verboten war, weil die Dillingers und Kincaids nicht nur Nachbarn sondern auch erbitterte Feinde waren…

Zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass ich schon seit vielen Jahren ein großer Fan von Lisa Jacksons Romanen bin. Schon zu Zeiten, als sie noch Historical Romances und Category Romances schrieb. Wobei ich sagen muss, dass ich Lisa Jacksons Thriller im Vergleich zu ihren Historicals, immer ein Tickchen besser fand.
Als ich nun erfuhr, dass Lisa Jackson eine neue Duologie am Start hätte, die sie zusammen mit zwei anderen Autorinnen, von denen eine ihre Schwester ist (Nancy Bush), schrieb, war ich sehr neugierig auf dieses ungewöhnliche Projekt.

Ich fragte mich, ob es überhaupt möglich sein könnte, dass drei Autoren eine Story zusammen schreiben und man, anschließend beim Lesen keinerlei Schreibunterschiede bemerkt.
Nun, um es vorweg zu nehmen; besagte Schreibunterschiede in Stil etc. sind mir nicht aufgefallen. Zudem widmet sich jede Autorin einem anderen Paar, denn dieser Roman ist in drei Teilen untergliedert. Zwar finden die Protagonisten aus dem ersten Teil, auch in den zwei anderen Teilen Erwähnung, mutieren aber ab diesem Zeitpunkt eher zu Randfiguren.

Kommen wir noch einmal zurück zu Lisa Jacksons Anfängen. Ich erwähnte, dass sie, am Anfang ihrer Karriere, auch Category Romances schrieb. Wer mit dem Begriff nichts anfangen kann. Category Romances findet man in sogenannten Heftromanen vor. Die Romane sind eher Kurzromane, von nicht mehr als 250 Seiten Länge und sie erscheinen auch heute noch bei Verlagen wie CORA, Bastei etc.
Durch die Seitenzahlenbeschränkung, können natürlich nicht alle Handlungsfäden in aller Ausführlichkeit geschildert werden und so verhält es sich leider auch bei „Greed-Tödliche Gier“, da dieser Roman ähnlich aufgebaut ist.

Dabei beginnt dieser Roman sehr spannend mit einem Mord an einer jungen Frau. Doch ab dem Zeitpunkt, als immer mehr Akteure eingeführt werden, die in den beiden anderen Teilen zu Hauptfiguren werden sollen, flacht die Story schnell ab. Belanglosigkeiten werden innerhalb der Dillingerfamilie ausgetauscht, alles dümpelt sehr oberflächlich vor sich hin bis man schon versucht ist, Seiten zu überblättern. Dazu haben sich die drei Autorinnen meiner Meinung nach keinen Gefallen damit getan, zusätzlich zu dem Thrillerplot noch drei Liebesgeschichten einzubauen, weil eigentlich von vornherein klar war, dass nicht ausreichend Platz zur Verfügung stehen würde um überzeugende Love Storys darzubieten.
Obwohl den Heldenpaaren dermaßen viele Schwierigkeiten auf den Leib geschrieben wurden, die im Vorfeld dazu führten dass sie sich trennten, lösen sich diese Probleme sofort in Wohlgefallen auf als sich die Paare wieder gegenüberstehen. Es werden nur wenige Dialoge ausgetauscht, bis alles wieder im Lot ist und ta da, plötzlich ist die Liebe groß!
Auch die Romanfiguren wirken leider, aufgrund der Tatsache, dass die Autorinnen es versäumt haben, deren Gedanken- und Gefühlswelt etwas mehr zu beleuchten, sehr blass und austauschbar. Da man es als Leser dazu auch noch mit einer beinahe unüberschaubaren Menge an Haupt und Nebenfiguren zu tun bekommt, ist die Verwirrung schnell groß.
Und man kann sich gar nicht in die Figuren hineindenken, sie bleiben einem seltsam egal, was aber auch daran liegt, dass sie sich teilweise bizarr und TSTL verhalten. Beispiele gefällig?

Die Ausgangslage für Colt. Ein Mann der drei Jahre zuvor seine Frau und seine Tochter verloren hat, würde nicht mental daran zerbrechen, dass sein Vater plötzlich plant, die Ex-Geliebte zu heiraten, mit der Colt einen gemeinsamen Sohn gezeugt hat? Und er reist trotzdem tapfer nach Hause um seinen Sohn kennenzulernen, der bald nicht nur Iras Enkel sondern auch Iras Stiefsohn ist? Dazu ist schon der Gedanke daran, einfach nur ekelhaft und klingt glatt nach Uraltdramasops wie „Dallas“ und Denver-Clan“.

Sabrina, Colts Exfreundin ist angeblich nie darüber hinweggekommen, dass Colt sie ohne ein Wort des Abschieds verließ. Und nun ist er wieder da und es reicht nur aus, dass er ihr plötzlich gesteht, dass er immer noch Gefühle für sie hat und sie tagelang belagert, bis sie sich zu einer Beziehung überreden lässt?

Ricky, ein weiblicher, ehemaliger NYPD Detective kehrt zurück und bekommt problemlos einen Job bei der Polizei angeboten, weil die Krankheitslage dermaßen angespannt ist im Revier? Klingt eher nach den guten alten Wildwest Filmen, in denen Hinz und Kunz, mir nichts dir nichts, einen Hilfsherriffstern an die Weste getackert bekamen und nicht nach den heutigen Zeiten. Und wenn man dann mal schaut, wie nachlässig die Ermittlungsarbeiten sich gestalten; keinerlei Phantomphotos des möglichen Killers werden angefertigt etc. reibt man sich als Leser schon die Augen. Und dazu kommt noch der Punkt Liebe am Arbeitsplatz. Sam und Ricki scheinen diesbezüglich keinerlei Skrupel zu haben.
Und dass Ricki ihre Tochter nur kurz nachdem diese beinahe einem Anschlag auf ihr Leben entgangen ist, allein lässt nur um ihrem Job nachzugehen, spricht nicht gerade für Mutterliebe und mutet seltsam an, oder?

Iras autistische Nichte, uneheliche Tochter seines Bruders Judd, streift auch nachdem zwei Morde geschehen sind, immer noch allein durch die Prärie; sie mag durchaus freiheitsliebend sein, doch auch minderjährig. Wieso hindert sie keiner daran? Schließlich schwebt sie doch auch in Gefahr!

Ira wirkt aufgrund der Ausgangslange nicht wirklich sympathisch, dazu führen seine recht knappen gefühlskalten Dialoge, die er mit seiner Familie führt, nicht gerade dazu, dass man ihn eventuell später ins Leserherz schließt. Er wirkt wie ein wandelnder Psychopath auf zwei Beinen und so ist es mir ehrlich gesagt rätselhaft, wieso sich, für ihn, überhaupt irgendein Familienmitglied auf die Reise nach Wyoming gemacht hat. Und dass alle an dieser Hochzeit festhalten, während mehrere Morde und Brände geschehen und ein Serienkiller durch die Gegend streift, der scheinbar etwas gegen die Dillingers hat, ist ebenfalls total unglaubwürdig.

Am meisten hat es mich jedoch gestört, dass sämtliche Familienmitglieder, nachdem etwas geschehen ist, so schnell wieder zur Tagesordnung zurückkehren, dass einem schwindlig wird. Gefühle werden dabei völlig ausgeklammert bzw. finden keine Erwähnung. Im Nachhinein verstehe ich auch, wieso die Akteure so schablonenhaft beschrieben wurden. Damit alle drei Autoren problemlos mit dem vorgegebenen Stoff arbeiten konnten, ohne dass dem Leser mögliche Veränderungen im Verhalten/Charakter der agierenden Personen auffallen würde. Doch ganz ehrlich, da wäre es mir lieber gewesen, ich hätte einen Thriller, allein aus der Feder einer Person in Händen halten können, die vielleicht nur ein Heldenpaar in den Fokus gestellt hätte aber dafür mehr Zeit, Raum und Seitenzahlen darauf verwandt hätte, ihren Figuren mehr Leben einzuhauchen. Der Thrillerplot hätte für spannende Momente sorgen können. Hätte, doch leider wird der aufmerksame Leser schnell vermuten, wer der Killer ist. Selbst die Auflösung geriet also, dann gegen Ende des Romans, zu einer Enttäuschung.

Kurz gefasst: Zu viele Köche verderben den Brei- ein für mich leider sehr enttäuschendes Autorenprojekt.

Wyoming Reihe:

1. Teil: Greed- Tödliche Gier
2. Teil: Diabolic- Fatales Vergehen (Dezember 2019)