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HarleenQuinzel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2017

Interessante Reise

Betrunkene Bäume
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Das Cover ist unspektakulär...erweckt aber bei mir sofort einen gewissen Indie/Hipstereindruck....zum Glück ist der Inhalt sehr solide :)

Der Titel des Buches wird im Verlauf der Geschichte schön erklärt, ...

Das Cover ist unspektakulär...erweckt aber bei mir sofort einen gewissen Indie/Hipstereindruck....zum Glück ist der Inhalt sehr solide :)

Der Titel des Buches wird im Verlauf der Geschichte schön erklärt, wenn auch eher beiläufig.Der Stil der Autorin ist flüssig und gut verständlich, wenn ich auch die Zeitsprünge oder auch Sprünge zwischen verschiedenen Personen gewöhnungsbedürftig fand.

Ich hatte die Hörbuchversion, gelesen von dem Schauspieler Adam Nümm.Herr Nümm hat eine angenehme Stimme und liest sehr lebendig, ich konnte gut folgen, ohne das mir das Geschehen monoton vorkam.Es war nicht einer der besten Sprecher die ich je hören durfte, aber der Mann beherrscht sein Handwerk und leistet damit mehr, als einige andere Sprecher (ich denke da an die Hörbücher zu George R. R. Martins Lied von Eis und Feuer).

Die Geschichte beschreibt das Leben Erichs, einem über Actzigjährigem Forscher, der unter dem Verlust seiner Unabhängigkeit aufgrund seiner Alterungserscheinungen leidet.Erich ist mit Leib und Seele Forscher, er beschäftigt sich mit Themen wie dem Permafrost und weist so auch eine Vebrindung nach Sibirien auf.Aufgrund einer Verkettung von Ereignissen trifft er auf Katarina, ein Mädchen dass ausgerissen ist, ihre Familie ist zerrüttet, ebenso wie Erichs eigene Lebensumstände.Zwei Generationen treffen aufeinander.

Vorsicht der letzte Abschnitt enthält Spoiler !

Ich hatte auf eine gemeinsame Reise nach Sibirien gehofft, was sich für mich schon früh ergab...das Erich nun doch vorher stirbt und das Ende und eine mögliche Familienzusammenführung mit Rolf und Katarina so offen ist, ernüchtert mich.Ich hatte mir neben tollen Bildern und Beschreibungen etwas mehr Esprit und Elan erhofft..das Buch ist gut, keine Frage und doch fehlt mir eine Botschaft (das mit dem schiefen und geraden Gesicht als schlichtes Bild reicht einfach nicht)..zurück bleibt dann doch eine gewisse unbefriedigte Leere.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Alte&Neue Perspektive

Der grüne Palast
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Das Cover ist sehr elegant, die Farben und das Motiv passen perfekt zur Thematik und die Buchstaben sind erhaben.

Die Erzählperpektive die hier gewählt wurde, ist etwas anders und erinnerte mich zuerst ...

Das Cover ist sehr elegant, die Farben und das Motiv passen perfekt zur Thematik und die Buchstaben sind erhaben.

Die Erzählperpektive die hier gewählt wurde, ist etwas anders und erinnerte mich zuerst etwas an Dracula.Das Geschehen wird in Briefen geschildert, welche die verschiedenen Akteure (z.B. Leopoldine, Metternich oder Kaiser Franz I) aneinander schicken oder empfangen.Das lässt natürlich auch immer Raum dafür, dass die Personen das Wissen anderer Akteure nicht haben oder einen vollkommen untershciedlichen Eindruck von derselben Person vermitteln. Anfangs skeptisch, hat mir dieser Stil nach einer Einlesephase sehr gut gefallen.Auch der Schreibstil liest sich sehr angenehm.

Die Geschichte beschreibt die Vermählung von Erzherzogin Leopoldine, Tochter von Kaiser Franz I. mit dem Sohn des portugiesischen Königs, Dom Pedro.Mit von der Partie ist der attraktive Schachfigurenschieber Metternich und seine persönliche Eiskönigin.Leopoldine findet in Brasilien (Kolonie Portugals) ein Land vor, dass ganz anders ist, als es ihr beschrieben wurde.

Das Buch bekommt von mir 5 Sterne, weil ich es fast in einem Zug durchgelesen habe, es meinen Vorstellungen von einem historischem Roman entspricht und nette Einblicke geboten hat.

Kleine Kritikpunkte gibt es dennoch, ich hätte gern mehr zeitgemäße Vokabeln gehabt..nur ein echantiert reicht da nicht, die Asudrucksweise hätte noch epochenadäquater sein können und falls man nun glaubt es sei zu kompliziert für den Leser würden Fußnoten ihr Übriges tun. Im Anhang werden zwar ein paar Dinge richtiggestellt und auch das Schicksal leopoldines entspricht in großen Teilen historischen Tatsachen, ein paar Anpassungen mehr hätten dem Buch aber womöglich noch das entscheidende Etwas gegeben.
Trotz dieser kleinen Punkte ist der Roman eine wirklich runde Sache.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Kurzweilig und sehr witzig

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß
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Das vorliegende Büchlein zählt 122 vergnügliche Seiten.Das Cover ist nett, es spiegelt irgendwie das Buch selbst wieder, kreativ, ironisch und etwas gewöhnungsbedürftig.^^

Der Protagonist ist Walerian, ...

Das vorliegende Büchlein zählt 122 vergnügliche Seiten.Das Cover ist nett, es spiegelt irgendwie das Buch selbst wieder, kreativ, ironisch und etwas gewöhnungsbedürftig.^^

Der Protagonist ist Walerian, ein Mann der von seiner Mutter in jungen Jahren von Polen nach Deutschland "entführt" wurde.Der Autor erzählt hier wie der Junge zu einem Mann heranwächst, welche Mentalität oder Lektüre für den Buchtitel verantwortlich ist, wieso es lohnend ist kein Luftgangster zu sein und vor allem wie man die Moral dieser verrückten Geschichte selbst findet.

Das Buch ist gut zu lesen und nicht nur die geringe Länge, sondern auch der Schreibstil sorgen für einen guten Lesefluss.Der besondere Humor des Verfassers hat mich öfter zum Lachen gebracht, er belebt die Geschichte ohne ihr eine gewisse Ernshaftigkeit zu nehmen.

Einzig der hohe Preis für diese doch sehr geringe Seitenanzahl, sowie die Tatsache, dass das Buch trotz seiner Unterhaltsamkeit doch eher eines von Vielen (jedoch guten!) Büchern ist lassen mich dem Ganzen nur 4 statt 5 Sterne geben.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Kind seines Genres.

Wir zwei in fremden Galaxien
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Generelle Dinge:

Vorab, ich fänd die Möglichkeit gut halbe Sterne vergeben zu können, denn dieses Buch hat meiner Meinung nach weder 3 noch 4 Sterne verdient.

Das Cover ist sehr schön, der leicht schillernde ...

Generelle Dinge:

Vorab, ich fänd die Möglichkeit gut halbe Sterne vergeben zu können, denn dieses Buch hat meiner Meinung nach weder 3 noch 4 Sterne verdient.

Das Cover ist sehr schön, der leicht schillernde Hintergrund, gepaart mit der Farbgebung erweckt einen wahrhaft galaktischen Eindruck, die Figuren oberhalb des Schriftzuges halte ich jedoch für übertrieben.

Der Stil der Autorin ist sehr flüssig zu lesen, der Lesefluss bei diesem Buch gefiel mir sehr gut.

Worum geht es ?

Seren, ein junges Mädchen, lebt auf der Ventura. Die Ventura, gleichzeitig Schiff und Konzern, stellt eine Instanz dar, die das Leben der dort lebenden Menschen bestimmt.Seren darf sich ihren Partner nicht aussuchen, er wird ihr zugeteilt, ebenso wie ihre Arbeit auch nach einem berechneten Prinzip verteilt wird.Das Wohl der Gemeinschaft, die Selbsterhaltung, sowie die Aufzucht möglichst genetisch vorteilhafter Nachkommen steht über den Bedürfnissen des Individuums.

Seren verliebt sich jedoch in einen Anderen -Dom-. Die beiden müssen versuchen ihre Beziehung zueinander geheim zu halten.Zusätzlich zu diesem gefährlichem Unterfangen befindet sich die Ventura in der Nähe des Planeten Huxley 3, einem Himmelskörper, der der Erde ähnlich zu sein scheint...

Was habe ich zu bemängeln, was ist besonders gut ?

Mir gefällt das dystopische Setting, das Leben auf der Ventura und die Beklommenheit von Seren angesichts dieses durchgeplanten Lebens wird gut vermittelt.Dennoch hat mir beim Lesen die Tiefe gefehlt.

Das Buch beschreibt eine Liebesgeschichte, welche jedoch zu schnell Fahrt aufnimmt und nicht genug Material hergibt, um das Werk zu tragen.Ein vermehrter Bezug auf den Science-Fiction Aspekt hat mir etwas gefehlt, auch bleiben beim Lesen einige Fragen offen (z.B. wie das Leben auf der Erde aussieht, ob es dort noch welches gibt).Natürlich ist da noch die Chance mit dem zweiten Buch dort etwas nachzubessern.

An der Fortsetzung bin ich interessiert, aber ich habe die Befürchtung, dass die Geschichte auf einer eher oberflächlichen Ebene verbleibt.Zudem sagt Dom mir nicht zu und Seren wirkt streckenweise etwas nervig und schwer zu verstehen, obwohl das Buch aus der Ich-Perspektive erzählt wird.

Das Buch ist trotzdem ein würdiges Kind des Young-Adult Genres, welches von Vampiren auf Dystopien übergegangen ist.Es war unterhaltsam, gut lesbar und hatte durchaus Ansätze aus denen die Autorin in den Folgeteilen mehr Substanz ziehen könnte.

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Veröffentlicht am 09.02.2017

Sollte man gelesen haben.

Sein blutiges Projekt
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Der Titel des Buches ist eher unpassend, mit "Sein blutiges Projekt" denkt man eher an einen handelsüblichen Thriller...aber im Gegenteil der Inhalt dieses Buches ist ein weitaus anspruchsvollerer.
Das ...

Der Titel des Buches ist eher unpassend, mit "Sein blutiges Projekt" denkt man eher an einen handelsüblichen Thriller...aber im Gegenteil der Inhalt dieses Buches ist ein weitaus anspruchsvollerer.
Das Buch behandelt den Fall von Roderick Macrae, einem Mörder, der 1869 drei Menschen aus seinem schottischem Dorf erschlug.

Das Cover ist stimmungsvoll und weitaus besser gewählt, als der Titel, besonders gefällt mir die leicht "alte" Aufmachung des stabilen Umschlages.

Der Autor leitet sein Werk mit einem erklärenden Vorwort ein, dass in diesem Fall sehr lesenwert und notwendig für das Verständnis des Buches ist.Auch wird deutlich wie man die hevorragend aufbereiteten Quellen zu verstehen hat (z.B. das die Aufzeichnungen Macraes unter Umständen nicht seine Memoiren sein könnten, die Wahrscheinlichkeit jedoch sehr hoch ist).

Das Buch macht dem Auftakt mit der Beschreibung Macraes seines Lebens, den Umständen und der Tat.Er streitet den Mord nicht ab und wundert sich darüber, wie sehr seine Verhörer wünschten er erfände eine Lügengeschichte.Macrae ist recht intelligent und es ist ein interessantes Vergnügen seinen Werdegang zu einem Mörder zu verfolgen.
Den zweiten Teil des Buches bilden offizielle Gerichtsdokumente, sowie Zeugen aussagen und Obduktionsberichte.Hierbei erfährt der Leser viel über die damalige Kriminolgie (oder eher die Anfänge dessen) und auch den Irrwegen der Wissenschaft wie z.B. durch Psychologen James Bruce Thompson, welcher Roderick nur als Studienobjekt ansieht.

Der Autor hat die Sprache und den ganzen Hergang wudnerbar aufbereitet, aber auch stets Rücksicht auf die Authenzität genommen, ich kann verstehen, weshalb dieses Buch auf der Shortlist für den Man Booker Preis 2016 gelandet ist.Ein rundes Werk, allen Menschen die an Hintergründen von Kriminalfällen interessiert sind, ist es nur ans Herz zu legen.