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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2024

Singapurs Einwandererfamilien

Zuckerbrot
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Aus Sicht der 10-jährigen Prim wird das Leben ihrer Familie in Singapur im Jahr 1990 geschildert. Es gibt ein Geheimnis um ihre Mutter, welches diese nach und nach in Rückblenden lüftet. Die Streitpunkte ...

Aus Sicht der 10-jährigen Prim wird das Leben ihrer Familie in Singapur im Jahr 1990 geschildert. Es gibt ein Geheimnis um ihre Mutter, welches diese nach und nach in Rückblenden lüftet. Die Streitpunkte innerhalb der Familie, zwischen den konservativen Ideen der eingewanderten Großmutter und dem flexiblen und liberalen Verhalten von Prims Eltern, zeigen die Leistung und Toleranz, die hinter dem Zusammenwachsen eines Staates aus Menschen unterschiedlichster Herkunft, verschiedenster Religionen und Moralvorstellungen steht. Die Sprache ist sehr gut, der Schreibstil angenehm gehoben und gut verständlich. Mich hat das Leben im damaligen Singapur sehr interessiert, aber das erste Drittel des Buches fand ich aufgrund der kindlichen Perspektive etwas langatmig. Bedingt durch diese Erzählperspektive werden viele Alltagsthemen behandelt, die mir teilweise zu ausführlich waren. Die Rückblenden auf die Geschichte der Mutter hätten für meinen Geschmack früher beginnen dürfen und auch ausschweifender sein können. Trotzdem eine interessante Lektüre, die Spaß macht.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Zauberhaft

Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnungen
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Dieses Buch dreht sich um den kleinen 24 Stunden Laden von Frau Yeom, die sich sehr für ihre Mitmenschen und Mitarbeiter engagiert. Mit der Einstellung eines Obdachlosen, der ihren Geldbeutel für sie gerettet ...

Dieses Buch dreht sich um den kleinen 24 Stunden Laden von Frau Yeom, die sich sehr für ihre Mitmenschen und Mitarbeiter engagiert. Mit der Einstellung eines Obdachlosen, der ihren Geldbeutel für sie gerettet hat, steigt man in den Laden ein und erlebt, was sich die nächsten Monate so im Laden und im Leben der Angestellten und Kunden abspielt. Die Geschichten fand ich sehr nachvollziehbar und sie geben einen interessanten Einblick in die Koreanische Gesellschaft. Es gelingt der Autorin hervorragend zu zeigen, wie kleine Gesten im Alltag das Leben der Mitmenschen beeinflussen und kurze Kommentare und kleine Ideen das Leben anderer nachhaltig verändern können. Die Geschichten sind ganz zauberhaft erzählt und haben mir gut gefallen. Das Ganze wird abgerundet durch die Details über den erst namenlosen Obdachlosen, der nach und nach wieder zu sich findet und massiv das Leben seiner Mitmenschen beeinflusst. Eine sehr schöne Geschichte, die etwas Märchenhaftes hat.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Eine komplexe, geheimnisvolle Familiengeschichte

Meeresfriedhof
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Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, da es Norwegens Geschichte mit einer ganz besonderen Familiengeschichte verbindet. Das Ganze wirkt ganz organisch, kein bisschen konstruiert und ist sehr nachvollziehbar ...

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, da es Norwegens Geschichte mit einer ganz besonderen Familiengeschichte verbindet. Das Ganze wirkt ganz organisch, kein bisschen konstruiert und ist sehr nachvollziehbar und glaubhaft. Die Charaktere werden gut getroffen und die verschiedenen Familiengeheimnisse nach und nach enthüllt. Der Autor erzählt alles in verschiedenen Erzählzeiten und wechselnden Erzählperspektiven, es bleibt aber immer übersichtlich und einordbar. Der Schreibstil ist sehr angenehm, man kann gut folgen und obwohl es wenig Action gibt, ist das Buch sehr spannend und ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass man ganz nebenbei einiges von der Norwegischen Geschichte mitbekommt und die Details gut recherchiert wurden. Es gibt auch Bezüge zu aktuellen, politischen Themen, die nicht mein Fall sind, aber die die ganze Geschichte abrunden. Ich freue mich auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Zarter Roman über dramatische Lebenslinien

Der Sommer, in dem alles begann
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Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist zart, leicht, poetisch und niveauvoll. Die Schicksale dreier Frauen mit Wurzeln in der Bretagne werden aus verschiedenen Perspektiven geschildert. ...

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist zart, leicht, poetisch und niveauvoll. Die Schicksale dreier Frauen mit Wurzeln in der Bretagne werden aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Der Roman beginnt mit einer doppelten Trauerfeier und es wird dann in Blenden in verschiedene Zeiten erzählt, wie es dazu kam und auch danach weiterging. Ich fand die Charaktere ausgesprochen gelungen und sehr gut und glaubhaft dargestellt. Auch die Besonderheiten kleiner Gemeinschaften und des Dorflebens sowie die lange andauernden Folgen werden nachvollziehbar und mit großer psychologischer Intelligenz beschrieben. Die Besonderheiten des Lebens in der Bretagne und einige historische Details waren sehr interessant und der Handlung gut dosiert beigemischt. Einige Informationen waren für mich neu und daher umso wissenswerter. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Buch und werde auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Zu viele Hofdetails, zu wenig Charaktere

Mühlensommer
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Die Erzählerin wird anlässlich eines Unfalls auf den elterlichen Hof gerufen und stellt in ihren Erinnerungen die Sommer ihrer Kindheit dem aktuellen Geschehen gegenüber. Es wird durch übereinstimmende ...

Die Erzählerin wird anlässlich eines Unfalls auf den elterlichen Hof gerufen und stellt in ihren Erinnerungen die Sommer ihrer Kindheit dem aktuellen Geschehen gegenüber. Es wird durch übereinstimmende Anknüpfungspunkte der Gegenwart immer eine Kindheitserinnerung gegenüber gestellt, wobei die Gegenwart etwas kurz kommt und ich sie viel interessanter gefunden hätte. Die Kindheitserinnerungen sind etwas langatmig und inhaltlich nicht überraschend. Sehr viel und ausführlich wird über das Hofleben und technische Details (Hausschlachtung, Geburten, Hopfenernte, Besamung, usw.) erzählt, aber die Personen blieben blass und mir haben zur Abrundung einige Informationen über die weiteren Lebenslinien der Erzählerin gefehlt. Mit der Zeit war mir die explizite Darstellung von Dingen, die der „Urlaub auf dem Bauernhof-Romantik“ widersprechen etwas zu viel für das Genre Roman. Das Ganze wirkte auf mich missionarisch, als ob man den Stadtmenschen die Realität und notwendigen Pragmatismus auf dem Hof vor Augen führen möchte. Zu Beginn fand ich die Beschreibungen des dörflichen Mikrokosmos mit all seinen Auswirkungen auf ein Bauernkind ganz gelungen, das Stadtleben der Erzählerin kommt aber gar nicht vor und für mich war das Buch einfach nicht rund.

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