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Veröffentlicht am 18.12.2017

Hat mich gut unterhalten!

Dominotod (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 2)
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Nathalie Swanson arbeitet als Oberärztin in einer psychiatrischen Klinik und als Fallanalytikerin für die Polizei. Als sie von ihrer Schwester Estelle Ekmann gebeten wird, nach Sundshall zu kommen, deckt ...

Nathalie Swanson arbeitet als Oberärztin in einer psychiatrischen Klinik und als Fallanalytikerin für die Polizei. Als sie von ihrer Schwester Estelle Ekmann gebeten wird, nach Sundshall zu kommen, deckt sich das mit dem Auftrag als Fallanalytikerin. In einer psychiatrischen Klinik sind zwei Ärzte verschwunden. Der Oberarzt , Thomas Hoffmann, wurde mittlerweile tot aufgefunden. Der zweite Arzt, Erik Jensen, gilt als vermisst. Estelle arbeitet in der Klinik als Krankenschwester und kannte beide Ärzte. Sie hat den verschwundenen Jensen als Letzte gesehen und wird verdächtigt, etwas mit seinem Verschwinden zu tun zu haben. Jensen war zudem der beste Freund von Johan Axberg, der die Fallanalytiker in den Fall einweisen soll.

Dies ist nach " So tödlich nah" der zweite Fall von Nathalie Swanson und ihren Kollegen. Obwohl ich den ersten Band noch nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Probleme in die Geschichte rein zu kommen. Meiner Meinung nach ist Vorwissen nicht nötig, hat mir aber Lust gemacht, noch den ersten Band nachzuholen.
Das Personenglossar zu Beginn, erleichtert den Einstieg enorm und ich bin grundsätzlich und immer ein Fan von diesen Auflistungen. Leider findet man dies zu selten in Krimis und Thrillern.
Der Prolog endet mit einem Cliffhanger und meine Lust auf dieses Buch war geweckt. Zwar musste ich mich an den Schreibstil gewöhnen, der sehr rasant ist und Sätze beeinhaltet mit vielen Details, die eher anspruchsvoll für die Konzentration sind. Sehr schnell habe ich mich jedoch daran gewöhnt. Immer wieder sind Rückblenden ins Jahr 2005 eingefügt, und ich habe schnell geahnt, dass hier der Täter seinen Platz einnimmt. Beeindruckt hat mich, wie der Autor hier den Schreibstil ändert, dem Bildungsstand des Täters und seinem Leben anpasst. Plötzlich werden die Sätze kürzer und ohne allzu viele Details geschrieben. Als Leser blickt man hinter die Fassade , der Täter war mir hier nicht unsympathisch. Im Gegenteil...ich konnte sehr viele seiner Reaktionen nachvollziehen.
Ein grosses Gewicht erhält die Ermittlungsarbeit, die hervorragend beschrieben und ausgearbeitet wurde. Ueber lange Strecken ist man als Leser hautnah dabei an den Briefings der Ermittler und sieht ihnen über die Schulter. Eine Vernehmung einer psychotischen Person ist sehr gut und eindrücklich beschrieben. So, dass ich Gänsehaut gespürt habe. Das Privatleben der Ermittler wurde sehr zurückhaltend eingesetzt. In diesem Buch stehen die Tat, die Ermittlungen und die Personen im Vordergrund. Trotzdem bekommt man ein Gespür für die Figuren , da sie mit charakterlich gut ausgearbeiteten Details beschrieben sind.
Verschiedene (falsche ) Fährten lassen miträtseln und ermitteln. Mir hat sehr gut gefallen, dass ich bis fast zum Schluss im Dunkeln tappte. Ein paar Handlungfäden holpern etwas. Wie zum Beispiel, dass eine Frau die Dominoschachtel des Täters entdeckt , dann auch hineinschaut und eine Nachricht findet. Auch, dass Nathalie Swanson , als Schwester der Hauptverdächtigen und Johan Axberg, als bester Freund des Vermissten, weiter ermitteln ist doch eher unwahrscheinlich.
Abgesehen davon hat mich "Dominotod" sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Erfrischend anders...

Jeden Tag gehörst du mir
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"The Fab Four" wurden die vier Freundinnen, May, Kate, Beth und Gemma von Familie und Freunden genannt. Jahre nach der Schulzeit sind die Frauen immer noch befreundet, doch sind sie nur noch zu dritt. ...

"The Fab Four" wurden die vier Freundinnen, May, Kate, Beth und Gemma von Familie und Freunden genannt. Jahre nach der Schulzeit sind die Frauen immer noch befreundet, doch sind sie nur noch zu dritt. Beth fährt nicht mit den Freundinnen nach Kalkan in Urlaub, weil Beth vor Jahren spurlos verschwand. Kate hat sich erst gerade von ihrem langjährigen Freund Phil getrennt und will einfach mal abschalten. Noch in der Türkei, im Urlaub, erfahren die Freundinnen, dass in ihrer Heimatstadt Stockton Heath eine tote Frau aufgefunden wird. Kaum zurück aus dem Urlaub überrascht sie die Neuigkeit , dass eine zweite Tote gefunden wurde. Beide Opfer ähneln Kate und scheinbar geht ein Serientäter um, der Frauen vom selben Typ bevorzugt.

Eines vorneweg : Noch selten hat ein Buch mich meine Meinung so um 180 Grad revidieren lassen , wie "Jetzt gehörst du mir". Ich war mir auf vielen Seiten und seit Beginn sicher zu wissen, wer der Serientäter ist. Geschickt wiegelt der Autor den Leser in Sicherheit Punkto Täteridentität. Ein Satz, der mich in meinem Verdacht bestärkt hat, ist so gut platziert, dass ich vor dem Autor den Hut ziehe. Naiv habe ich gedacht : wie langweilig und vorhersehbar. Man weiss ja schon nach einem Drittel wer der Täter ist. Wie will er uns Leser noch bis zum Schluss beschäftigen?
Und zeigt dann den Lesern die lange Nase: Aetsch, reingefallen!
Ganz am Anfang geht es hauptsächlich um Liebesbeziehungen. Kate verlässt ihren Freund, lernt im Urlaub einen anderen Mann kennen und findet auch einen Arbeitskollegen sympathisch. Man spürt , wie sehr Kate von Phil genervt ist, der sich mehr und mehr zum Stalker entwickelt. Leser, die Thriller suchen, müssen da durch diese Liebesturbulenzen einfach durch. Denn gerade diese Einführung ist enorm wichtig für die spätere Handlung.
Sehr authentisch beleuchtet Alex Lake beide Seiten, die der gestalkten Frau und die des Stalkers. Ebenfalls sehr interessant und gut recherchiert empfand ich die Ausführungen zum Thema "Serientäter".
Als die Geschichte fünf Jahre zurück in die Vergangenheit springt, habe ich schon geahnt, dass es wohl so einfach nicht sein kann. Dieses Kapitel endet mit einem Cliffhanger und ich habe es vor Spannung kaum ausgehalten. Freundin Beth verschwindet und die Frage, was mit ihr geschehen ist, hat mich durch das Buch getrieben.
Eine mehr als überraschende Wendung in der Handlung hat diesen Spannungsbogen noch mal erhöht und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Gerade die letzten 60 Seiten sind Thriller pur. Spannung, der Wettlauf gegen den Psychopathen und einige brutale Szenen sind genial geschrieben.
Die Story ist sehr abwechslungsreich, der Plot hat mich zu 100 % überzeugt und ist sehr schlüssig.
Der Fokus liegt ganz klar auf den Opfern und der Sichtweise des Täters , nicht in der Ermittlungsarbeit. Ich empfand dies nach vielen gelesenen Thrillern in der jüngsten Vergangenheit als erfrischend anders.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Sehr spannend!

Unersättlich
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In Stockholm mutieren unbescholtene Bürger zu Mördern. Sie verwandeln sich scheinbar grundlos in Kannibalen und töten und verspeisen ihre Angehörigen. Eine Mutter ihr Kind, eine pensionierte Frau ihren ...

In Stockholm mutieren unbescholtene Bürger zu Mördern. Sie verwandeln sich scheinbar grundlos in Kannibalen und töten und verspeisen ihre Angehörigen. Eine Mutter ihr Kind, eine pensionierte Frau ihren Mann. Der Verdacht liegt nahe, dass die Täter, die sogenannte "Kannibalendroge" genommen haben, da es auch in jüngster Vergangenheit Fälle rund um diese Droge in Stockholm gab. Kriminalkommissarin Amanda Poller, von der Polizei in Vasterort, ermittelt auf Hochtouren, testet die Droge an sich aus. Und erfährt, dass man sich in dieser Situation zum Tier verwandelt. Die Ermittlungen lassen sie tief ins Drogenmilieu eintauchen. Dabei trifft sie Andnan Nasimi , einen Polizistenmörder, wieder, der in ihrer Vergangenheit eine grosse Rolle gespielt hat.

"Unersättlich" ist nach "Der Pavian" der zweite Band rund um die Ermittlerin Amanda Poller. Ich habe den ersten Band nicht gelesen und war zu Beginn völlig erschlagen von den vielen Namen und Figuren. Zudem wurden immer wieder Andeutungen zu der Vergangenheit , also den Stoff aus dem ersten Band, gemacht, die ich nicht nachvollziehen konnte. Nach ein paar Kapiteln hat die Autorin anhand von Erklärungen, die Amanda einem neuen Praktikanten gibt, in dieser Beziehung aufgeklärt. Ich empfand das als hervorragend gelöst um Erstleser einzuführen in die persönliche Hintergründe von Amanda Poller und Adnan Nasimi.
Von Beginn weg scheut sich die Autorin nicht, grausige Details anzusprechen. Dabei geht sie sehr subtil vor. Dem Thema entsprechend "Kannibalismus" erlebt man als Leser, die Mörder nach den Taten. Ohne in Details zu gehen, beschreibt die Autorin sehr bildlich das Szenario. Ein fast belanglos hingeworfener Satz lässt einen schaudern. Eklig und abstossend und zu 100 % Thriller!
Ich war direkt froh, als Anna Karolina Larsson, das komplizierte Privatleben der Staatsanwältin Pia Bromberg, die versucht in einer Patchworkfamilie zu (über) leben, in den Mittelpunkt rückt. So konnte ich mich etwas von all dem Blut und den grausigen Details erholen.
Es wird ebenfalls das Privatleben von Amanda Poller erwähnt. Sie ist Mutter von Zwillingen, die 2 Jahre alt sind. Wunderkinder! Denn, sie wurden so charakterisiert, als wären sie etliches älter. Sprechen und agieren wie fünfjährige Kinder. Dass, Amanda in ihrer Freizeit ihnen das Radfahren beibringt hat mich erstaunt. Normalerweise besitzen Zweijährige nicht die motorischen Fähigkeiten um schon Rad zu fahren. Abgesehen von diesem Detail ist die Charakterisierung sehr gelungen. Amanda ist absolut authentisch und eine starke Figur, die eine Schwäche hat : Ihre Kinder. Was die Täter schlussendlich auch ausnutzen.
Ich empfand den Spannungsbogen nach ein paar Kapiteln, die ich benötigte, um die Figuren zu sortieren, durchgehend hoch. Die beiden Stränge "Amanda" und "Adnan" , die einige Zeit nebeneinander herlaufen, verbinden sich auf schlüssige Weise. Sehr spannend und dies nicht nur im Hinblick auf den Fall "Kannibalismus"!

Veröffentlicht am 12.12.2017

Auch Teil 2 hat mich leider nicht überzeugt!

Das Mädchen und die Fremde
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Kriminalkommissarin Emma Sköld erwacht nach einem Reitunfall und fünf Monaten aus dem Komma. Erstaunt begreift sie, dass ihre neugeborenen Tochter Ines nun schon fünf Monate alt ist und was sie alles ...

Kriminalkommissarin Emma Sköld erwacht nach einem Reitunfall und fünf Monaten aus dem Komma. Erstaunt begreift sie, dass ihre neugeborenen Tochter Ines nun schon fünf Monate alt ist und was sie alles verpasst hat. Emma ist überzeugt davon, dass der Unfall keiner war und bittet ihren Kollegen Thomas Nhylen der Sache nachzugehen. Währenddessen hat Emmas Mann Kristoffer ganz andere Sorgen. Er lässt Töchterchen Ines von seiner ehemaligen Freundin beaufsichtigen und niemand darf davon erfahren.

Nach "Das Mädchen und der Mörder" ist dieses Buch nun der zweite Teil rund um Emma Sköld. Wie im ersten Teil frage ich mich auch hier, wo die Autorin denn den Thriller versteckt hat? Das Aufregendste in der ersten Hälfte des Buches ist nämlich eine Verfolgung in einem Kaufhaus. Spannende Szenen sucht man leider vergebens, denn im Vordergrund stehen Stationen einer Familiengeschichte. Vor allem die täglichen Kämpfe um Schlaf und Ruhe im Zusammenleben mit einem Baby werden immer wieder thematisiert. Während Kristoffer sich um das Baby "kümmert, ist da Emma, die im Koma lag….und sie vermutet, dass sie umgebracht werden sollte. Ich konnte nicht ganz nachvollziehen, wie sie darauf kommt. Doch lassen wir das einfach mal so stehen...
Das ist jedoch nicht die einzige Baustelle in diesem Buch. Hier spaziert eine Putzfrau in einem Krankenhaus einfach so in ein Medikamentenlager. Oder die Exfreundin mit psychischen Problemen , von denen Kristoffer weiss, wird engagiert um das Baby zu beaufsichtigen. Und niemand darf davon erfahren. Warum engagiert er denn nicht einfach eine Kinderfrau?
Ach ja…und diese psychisch Kranke war in einer Anstalt , die Abteilung wurde geschlossen und die "Patienten mussten ausziehen"(O Ton Autorin). Das ist doch völliger Quark! Der Plot wackelt bedenklich und hat mich ganz und gar nicht überzeugt.
Schade, denn der Schreibstil ist toll. Und darum habe ich auch zu Ende gelesen. Wenn die Autorin noch ein wenig mehr Gewicht auf eine schlüssige Handlung legt, kann das was werden im 3. Teil.
Da dies der zweite Teil ist, sollte man logischerweise erst den ersten Teil lesen. Allerdings ist weder Teil 1, noch Teil 2 ein Thriller. Hier in "Das Mädchen und die Fremde" habe ich erst ab Seite 332 so etwas wie Krimi gefühlt. Meiner Meinung nach doch etwas spät.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Für einen Thriller zu wenig Gänsehaut!

Der Mörder und das Mädchen
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Die Ehe von Hans und Cornelia Göransson ist im Eimer. Claudia hat die Scheidung eingereicht und will mit der sechsjährigen Astrid ein neues Leben beginnen. Das Haus soll verkauft werden, ein Maklerbüro ...

Die Ehe von Hans und Cornelia Göransson ist im Eimer. Claudia hat die Scheidung eingereicht und will mit der sechsjährigen Astrid ein neues Leben beginnen. Das Haus soll verkauft werden, ein Maklerbüro kümmert sich darum. Den ganzen Tag besichtigen Interessenten das Haus und eine letzte Nacht will Cornelia mit Astrid noch dort schlafen. Am nächsten Morgen entdeckt Astrid ihren Papa tot im Gästezimmer und erzählt, dass ein fremder Mann nachts in ihrem Zimmer war.
Ermittlerin Emma Sköld übernimmt den Fall, der ihr sehr nahe geht, da ein Kind betroffen ist. Selbst nach langer Zeit endlich schwanger, versetzt sie sich in die Lage von Cornelia. Bald wird klar, dass nur Cornelia ihren Mann umgebracht haben kann…aber was ist mit dem fremden Mann, den Astrid gesehen hat?

Die Autorin zeichnet von Beginn weg die Figuren so authentisch, dass man ganz schnell in der Story drin ist. Durch beiläufige Bemerkungen wird schnell klar, dass die Protagonistin Cornelia in der Ehe durch die Hölle gegangen ist. Mir hat sehr gefallen, wie die Autorin hier mit der Neugier der Leser spielt. Es wird immer wieder erwähnt, dass die kleine Astrid sprachlich zurück geblieben ist, doch mir kommt sie überhaupt nicht so rüber…dies nur als kleines Detail.
Die kurzen Kapitel lassen eigentlich zügig lesen, auch der Schreibstil ist sehr flüssig. Leider zieht sich die Handlung doch sehr in die Länge und ist stellenweise sehr langatmig. Viele private und persönliche Angelegenheiten von Emma Sköld wurden eingeflochten und lassen seitenweise den Mord völlig aussen vor. Für mich reichen ein , zwei "Gänsehaut" Szenen einfach nicht aus, um die Genreeinteilung "Thriller " zu rechtfertigen. Dieses Buch ist bestenfalls ein Krimi, wenn ich auch da eher zu "Spannungsroman" tendieren würde. Ich habe nachgezählt, genau an zwei Stellen hat sich mein Puls beschleunigt. Das erste Mal, als ein fremder Mann nachts die kleine Astrid beobachtet. Das zweite Mal als ein Einbrecher in eine fremdes Haus einsteigt und die Alarmanlage losgeht.
Hinzu kommt, dass die Handlung doch ab und zu so konstruiert wurde, dass man als Leser kopfschüttelnd da sitzt. Da ist zum Beispiel ein traumatisiertes Kind, das seinen Vater tot findet….Dieses Kind ist zudem noch ein Zeuge, da es den vermeintlichen Täter gesehen hat. Und genau dieses Kind wird einfach bei der Freundin der Mutter, die zudem die Schwester der Ermittlerin ist, untergebracht. Psychologische Begleitung ? Zeugenschutz ?Fehlanzeige!
Nun lese ich gleich den zweiten Teil " Das Mädchen und die Fremde" …da muss noch was dazukommen Punkto Spannung und Handlung!
Ich frage mich, wer den Klappentext für dieses Buch geschrieben hat. wohl jemand, der das Buch nicht gelesen hat…anders kann ich mir nicht erklären, dass Emma darin als hochschwanger bezeichnet wird. Dabei ist sie das ganze Buch über erst in der 12. Woche ihrer Schwangerschaft!