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Veröffentlicht am 16.01.2019

Thriller!

Totenfrau
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Blum wird adoptiert und erlebt eine Kindheit im Bestattungsunternehmen des Vaters mit Misshandlungen , Zwang und Ängsten. Sie rächt sich an ihren Eltern und übernimmt nach deren Tod das Bestattungsunternehmen. ...

Blum wird adoptiert und erlebt eine Kindheit im Bestattungsunternehmen des Vaters mit Misshandlungen , Zwang und Ängsten. Sie rächt sich an ihren Eltern und übernimmt nach deren Tod das Bestattungsunternehmen. Ihr Leben normalisiert sich, als die den Polizisten Mark heiratet und 2 Kinder bekommt.
Doch dann wird Mark bei einem Unfall getötet und Blum entdeckt, dass er einer Verbrecherbande auf der Spur war, die jahrelang drei junge Menschen in einem Keller gefangen gehalten , gequält und misshandelt haben. Blum lernt Dunja , die Frau die aus dem Keller fliehen konnte kennen.
Durch sie realisiert Blum , dass wohl auch der Tod von Mark mit dieser Sache zusammenhängt und macht sich auf die Suche der Verbrecher. Und wird fündig!

Der Autor hat in diesem Buch die Erzählform gewählt, ausser bei Teilen von Gesprächen, die in der direkten Rede geschrieben wurden. Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten mich an die relativ kurzen, abgehackten Sätze zu gewöhnen, doch nach einigen Seiten legte sich das.
Man merkt beim Lesen sofort, dass man ein sauber recherchiertes Buch vor sich hat. Egal ob es um Bestattungsarbeiten oder Betäubungsmittel geht.
Von der zweiten Seite an stellte sich bei mir Gänsehaut ein und hat über das ganze Buch angehalten. Selten habe ich ein Buch in der Hand gehalten, das mich so gleichzeitig fasziniert und abstösst . Teilweise hat mich das Geschriebene so erschüttert, dass ich beim Lesen Pausen machen musste. Die Protagonistin Blum ist so gut beschrieben, dass man als Leser meint, ihr über die Schulter sehen zu können.
Sprachlos bleibe ich zurück, dieses Buch wird noch lange in mir nachklingen . Für mich ein Buch der Weltklasse und ein Thriller der gelesen werden muss!
Wenn ich mehr als 5 Sterne vergeben könnte würde ich es tun!

Veröffentlicht am 16.01.2019

Spannend!

Allein deine Schuld
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Als Teigan, die 14 jährige Tochter von Suzanne, nach einem Streit spurlos verschwindet, ist ihre Mutter verzweifelt. Suzanne kümmert sich als Sozialarbeiterin um Kinder, die von ihren Eltern misshandelt ...

Als Teigan, die 14 jährige Tochter von Suzanne, nach einem Streit spurlos verschwindet, ist ihre Mutter verzweifelt. Suzanne kümmert sich als Sozialarbeiterin um Kinder, die von ihren Eltern misshandelt werden und der Stress bei der Arbeit lässt nicht allzuviel Zeit und Nerven für die pubertierende Tochter übrig. Ein paar Tage vor Teigans Verschwinden, stirbt ein Mädchen, für das Suzanne zuständig war. Hat das Verschwinden ihrer Tochter etwas mit dem Job zu tun? Oder ist sie, wie viele Eltern ihrer Schützlinge, einfach eine schlechte Mutter und Teigan ist freiwillig abgehauen?

Die Geschichte in diesem Thriller ist harte Kost. Nicht unbedingt, weil es sehr blutig und brutal zu und hergeht. Sondern weil das Grundthema sehr nahe geht. Suzanne arbeitet als Sozialarbeiterin und man sieht als Leser sehr eindrücklich, wie dieser Job aussehen kann. Sehr authentisch werden Schicksale von misshandelten, verwahrlosten und ihren Eltern weggenommenen Kindern und Jugendlichen erläutert. Es zeigt, wie viel Verantwortung man in diesem Beruf inne hat. Die Arbeitsbelastung ist gigantisch und es zeigt auch, wie schnell man als Sozialarbeiter/in ins Fadenkreuz der Verdächtigungen gerät, wenn einem Kind etwas geschieht. Man spürt sehr gut, dass J.C Lewin weiss wovon sie schreibt. Denn laut Informationen hat sie ebenfalls als Sozialarbeiterin gearbeitet. Mich hat die Geschichte von Beginn weg gefangen genommen … auch weil hier Jugendliche und Kinder ins Zentrum rücken.
Doch die Story besticht nicht nur durch einen eindrücklichen Einblick in die Arbeit der Sozialarbeiter. Auch die Ermittlungen sind logisch aufgebaut und nachvollziehbar.
Der Schreibstil ist sehr klar und flüssig zu lesen. Ab und zu empfand ich einzelne Sätze als theatralisch. Immer wieder mal hat die Autorin nebenbei eingestreute Sätze eingebaut, die neugierig auf die Vergangenheit Suzannes machen. Die Frage nach dem Grund für Suzannes verbissenes Engagement hat mich durch das Buch getrieben. Sehr gut hat die Autorin die Gefühle der Mutter, jedoch auch der Ermittler, zum Leser transportiert. Dadurch wirken die Figuren echt und authentisch. Sehr clever empfand ich, die Charakterisierung von einem Ermittler. Als alleinerziehender Vater wurde er oftmals als Beispiel für die Arbeit und Handlung von Suzanne genommen. Zu lesen, wie er reagieren würde, wenn seinem Kind so etwas geschieht, hebt die Thematik noch mal auf ein ganz anderes Level. Denn unweigerlich überlegt man sich genau das bei den eigenen Kindern. Wissenschaftlich Details zu Pädophile, die ich als sehr interessant empfand, runden diesen Eindruck hervorragend ab. Wohlverstanden, man kriegt als Leser nie Details zu Missbrauch und Vernachlässigung zu lesen….das Thema ist zwar präsent, jedoch vorwiegend unterschwellig.
Ganz toll ist die Auflösung gemacht. Hier konnte mich J. C Lewin komplett überraschen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.01.2019

Witzig!

Coffeeshop
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Sandra hat seit kurzem ein eigenes Geschäft. Sie sucht und findet Sachen und Menschen. Ihre Arbeitgeber nach einem Duplikat einer zerbrochenen Urne, nach dorischen Säulen oder nach einem im Krieg verschwundenen ...

Sandra hat seit kurzem ein eigenes Geschäft. Sie sucht und findet Sachen und Menschen. Ihre Arbeitgeber nach einem Duplikat einer zerbrochenen Urne, nach dorischen Säulen oder nach einem im Krieg verschwundenen Foto. Mit Zielstrebigkeit und Geduld kommt Sandra immer ans Ziel und macht ihre Kunden glücklich.Ihr Büro befindet sich aus finanziellen Nöten im Szene Café ihres homosexuellen besten Freundes. Doch ihren Eltern gaukelt sie ein Büro an bester Lage vor, damit diese Geld locker machen. Doch Sandra hat nicht nur finanzielle Sorgen...Ihre Eltern träumen von Hochzeit und Enkelkindern.Nur findet Sandra nicht was sie sucht: ihren Traummann. Und merkt plötzlich, dass sie gar nicht lange suchen muss, da der Traummann schon lange direkt vor ihrer Nase ist.

Coffeshop ist aus der Sicht der Protagonistin Sandra geschrieben und wird immer wieder ergänzt von schmackhaften Rezepten ihres besten Freundes. Kurze Facebook Einträge von Klaudi, der besten Freundin von Sandra inklusive!
Der Schreibstil witzig, spritzig, ohne in das "gewollt lustige " zu kippen.
Die Szenen mit den Eltern von Sandra sind wahnsinnig lustig, so manches mal habe ich laut gelacht.
Ein Buch, das "trotz " Liebesgeschichte hervorragend unterhält und trotzdem keine seichte Story ist.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Solider, wenn auch ausschweifender Krimi

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Doggerland feiert das Austernfest, das jeweils viele Besucher anzieht. Kommissarin Karen Eiken Hornby feiert das Ende des Austernfestes mit einem One - Night - Stand … und zwar im Bett, mit ihrem Vorgesetzten, ...

Doggerland feiert das Austernfest, das jeweils viele Besucher anzieht. Kommissarin Karen Eiken Hornby feiert das Ende des Austernfestes mit einem One - Night - Stand … und zwar im Bett, mit ihrem Vorgesetzten, Jounas Smeed. Am nächsten Morgen wird sie zu einem Tatort gerufen. Ausgerechnet die Exfrau von Smeed, wurde ermordet aufgefunden. Eine verzwickte Situation für Karen. Denn einerseits muss sie die Ermittlungen leiten, da ihr Chef verdächtigt und vom Fall abgezogen wird. Andererseits kann und will sie sein Alibi nicht bestätigen, da niemand wissen soll, dass sie die Nacht zusammen verbracht haben.


Als sehr detailliert habe ich den Schreibstil empfunden. Wobei es detailliert wohl nicht ganz trifft. Ausschweifend wäre wohl die genauere Bezeichnung. Denn, wenn die Autorin an einem Tatort sogar das Geschirr, bis zum letzten Kupfertopf (Seite 41) beschreibt. Oder einfliessen lässt, was es im Krähennest, der örtlichen Dorfkneipe, alles zu essen gibt, ist detailliert der Beschreibung nicht wirklich angepasst. Man hätte locker 100 Seiten und nicht relevante Informationen streichen können. Und so, hätte man wohl nach dem Lesen nicht das Gefühl, sich durch die ganze Geschichte sämtlicher Dorfbewohner und der Umgebung von Doggerland, gelesen zu haben. Mich hat dieses gedankliche Trennen von Unnötigem und Relevantem ab und zu ermüdet.
Wo der Schreibstil so ausufernd ist, ist meist das Ermittelteam auch relativ gross. Das ist hier zwar auch so, doch immerhin hat die Autorin zwei Ermittler, Karen und Karl, klar in den Mittelpunkt gestellt. Die anderen Ermittler haben nur Statistenrollen inne.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen eingeteilt. In der Gegenwart und 1970. Die Stränge um 1970 sind jedoch sehr kurz und werden wenig thematisiert. Und trotzdem haben gerade diese Rückblicke meine Spannung angestachelt. Handeln sie doch rund um eine Kommune, die in Doggerland gelebt hat. Man erkennt sehr schnell, dass der Grund für den Mord in dieser Zeit seinen Ursprung hatte. Und das ist sehr fesselnd. Die Mordermittlungen sind sehr anschaulich und gut ausgearbeitet. Die Figuren sowieso. Man hat das Gefühl, die Protagonisten schon ewig zu kennen. Dies vielleicht auch, weil Maria Adolfsson "weitreichend" erzählt. Die Einführung Karens, reicht zum Beispiel bis zu ihren Grosseltern zurück.
Die Idee, einen Krimi auf Doggerland spielen zu lassen, gefiel mir sehr gut. Denn Doggerland war eine Inselgruppe in der Nordsee, die vor 8000 Jahren versunken ist. So konnte die Autorin eine Region neu entstehen lassen und mit ihrem Leben füllen. Und dies sehr authentisch!
Geplant als Trilogie, bin ich gespannt, was denn da noch kommt. Den Auftakt empfinde ich als gelungen. Der zweite Teil ist für Dezember 2019 und der dritte Teil für September 2020 geplant. Schon hier in "Fehltritt" wird für den zweiten Teil " Tiefer Fall" vorbereitet, in dem der zweite Fall schon aufgebaut und angerissen wird. Ich werde ganz bestimmt weiterlesen!

Veröffentlicht am 13.01.2019

Witziger Jugendkrimi auch für erwachsene Leser!

Tote Tulpen
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Der 16 jährige Leon , Halbwaise, wird aus dem Jugendknast auf Bewährung entlassen. Er muss in einem Blumenladen seine Lehrstelle antreten und an seinem ersten Arbeitstag stolpert er über einen Unkrautstecher. ...

Der 16 jährige Leon , Halbwaise, wird aus dem Jugendknast auf Bewährung entlassen. Er muss in einem Blumenladen seine Lehrstelle antreten und an seinem ersten Arbeitstag stolpert er über einen Unkrautstecher. Mit diesem wurde die junge Frau erstochen, die dekorativ mit schwarzen Tulpen in der Hand , im Blumenladen aufgebahrt ist.
Leon hat Angst, dass die Polizei ihn verdächtigt etwas mit der Leiche zu tun zu haben . Laura, die Tochter des Chefs hilft ihm und entdeckt die Tote noch mal .
Da die für die Ermittlung zuständigen Beamten nicht sehr helle sind, nehmen Laura und Leon kurzerhand die Ermittlungen in die Hand. Als Detektive L&L (wobei nicht ganz sicher geregelt ist , wessen Name zuerst genannt wird) entdecken sie nach und nach Brisantes. Kurz daraufgeschieht noch eine Mord und die Polizei und L&L tappen ganz schön im Dunkeln.

Die Sprache dieses Jugendkrimis ist locker , leicht und cremig (lest das Buch, dann wisst ihr was cremig bedeutet!!!) . Als erwachsene Leserin schätze ich sehr , dass die Sprache den über 16 Jahre alten Lesern angepasst wurde. Und das ohne den Charme der jugendlichen Ausdrucksweise zu verlieren ! Hier ist dem Autor diese schwierige Gratwanderung grandios gelungen!
Ueber gewisse Ausdrücke habe ich mich schief gelacht.Dieses Buch ist witzig , spannend und fesselnd.
Bis ganz am Schluss hatte ich keine Ahnung wer der Mörder ist. Und das Rätseln bis zum Schluss liebe ich!
Die Protagonisten Leon und Laura sind frech, mit viel Charme und sehr gut gelungen . Die Polizisten etwas überzeichnet beschrieben , aber dadurch sehr schräg!

Ein Buch, nicht nur für Jugendliche sondern auch beste Unterhaltung für erwachsene Leser ! Für mich sicher nicht das letzte Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe.