Grandioser Roman - unbedingt lesen!
Eine leise Ahnung von GlückDer Roman erzählt abwechselnd aus dem Leben zweier Frauen. Die erste Geschichte spielt in Frankreich ab dem Jahre 1940, wo eine junge Französin namens Carole gemeinsam mit ihrem Vater, der das Amt des ...
Der Roman erzählt abwechselnd aus dem Leben zweier Frauen. Die erste Geschichte spielt in Frankreich ab dem Jahre 1940, wo eine junge Französin namens Carole gemeinsam mit ihrem Vater, der das Amt des Bürgermeisters des Dorfes inne hat, in ihrem Elternhaus in einem Dorf nahe Amiens wohnt. Außerdem ist ein deutscher Soldat bei Ihnen einquartiert. Die Folgen dies Krieges/ der Besatzung werden auch nun in der früheren ländlichen Idylle spürbar und auch, dass keiner im Dorf mehr weiß, wem er trauen kann. Ein Todesfall lässt Carole endgültig "aufwachen" und sie will nicht mehr alles nur hinnehmen.
In der Gegenwart 2023 steht Louisa mit Ende dreißig , alleinstehend, während ihre früheren Kolleginnen und Freundinnen ihren "Traummann" gefunden haben und Mutter geworden sind, vor dem Problem, dass ihr alter Vater nicht mehr sich alleine versorgen kann. Die Mutter ist verstorben und beide sind in ihrer Trauer alleine, da Vater und Tochter ein schwieriges Verhältnis - milde ausgedrückt - haben. Nachdem ihr Vater drei Pflegekräfte erfolgreich in die Flucht geschlagen hat, erweist sich der junge Arzt Jonas, der auf seine Annerkennung wartet, als Glücksfall, denn er wird von Vater Heinrich akzeptiert und bekommt einen Zugang zu ihm. Bei einer Geburtstagsfeier von Heinrich kommt durch Tante Hedwig ein Geheimnis zum Vorschein, dass Louisa ihren Vater in einem ganz anderen Licht sehen lässt.
Dieser Roman hat mir hervorragend gefallen, denn die Autorin hat geschickt die Vergangenheit mit der Gegenwart verwebt. Zudem hat sie neben dem Haupthema, dem Geheimnis von Heinrich, einige andere Theman geschickt eingeflochten. Sie hat allen Figuren im Roman ein "Gesicht" gegeben, so dass ich mich gut in die Szenen und Personen hineindenken/-fühlen konnte. Ich habe sehr viel über die Zeit damals in Frankreich erfahren und auch, warum auch heute noch Franzosen ihre Probleme mit Deutschen bzw. derem Verhalten haben. Die Vater- Tochter Beziehung hat mir in vielerlei Hinsicht auch die Augen geöffnet, was den Umgang untereinander betrifft. Der Arzt Jonas zeigt Louisa wie ihr Verhalten/Kommunikation beim Vater aber auch bei anderen Menschen ankommt.
Der Roman behandelt viele Themen, ist trotzdem nicht überladen und schwere Theman werden mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt, dadurch konnte ich sie besser ertragen. Ein wichtiges Thema ist auch die Liebe, die ganz unterschiedliche Facetten haben kann und auch was passiert, wenn Liebe und Urvertrauen fehlen. Das Ende des Romans habe ich so nicht kommen sehen und es hat mich überrascht, sowie auch nachdenklich zurückgelassen.
Ich würde für diesen Roman mehr Sterne als fünf geben, wenn ich könnte. Unbedingt lesen!