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Veröffentlicht am 22.04.2024

Wie findet man den eigenen Mörder?

Das Mörderarchiv
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"Das Mörderarchiv" ist der Auftaktband einer neuen Reihe von Kristen Perrin. Als die junge Frances Adams 1965 auf einem Jahrmarkt sich die Zukunft weissagen lässt, erfährt sie dass sie ermordet werden ...

"Das Mörderarchiv" ist der Auftaktband einer neuen Reihe von Kristen Perrin. Als die junge Frances Adams 1965 auf einem Jahrmarkt sich die Zukunft weissagen lässt, erfährt sie dass sie ermordet werden soll. Die Wahrsagerin spricht zwar in Rätseln, aber die Quintessenz ist eindeutig. Von dem Moment an legt Frances ein Archiv über ihr Umfeld an, schreibt alles in ihre Tagebücher. Doch es soll 60 Jahre dauern, bis sie tatsächlich einem Mord zum Opfer fällt. Sie hinterlässt ein Testament, in dem sie verfügt dass ihre Großnichte Annie oder ihr Stiefneffe Saxon alles erben sollen, wenn sie innerhalb einer Woche ihren Mörder finden. Es beginnt ein Wettlauf des Ermittelns für Annie, die die eigenwillige alte Dame nie zu Lebzeiten kennenlernte. Kristen Perrin erzählt diese Story in zwei Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart wie Annie in Miss Marple Manier den Mörder entlarven will, zum anderen 60 Jahre zuvor während der Ereignisse rund um die junge Frances. Diese erfährt Annie alle durch die Tagebucheinträge des Mordopfers. "Das Mörderarchiv" ist ein klassischer Cosy Crime Roman, der aber absolut interessant geschrieben ist. Schnell ist man als Leser mitten im Geschehen, im Kopfkino entstehen die Bilder der agierenden Figuren. Kurzweilig geschrieben macht dieser Kriminalroman richtig Spaß und man fiebert mit der jungen Annie mit, ob es ihr gelingt Licht ins Dunkel rund um die Geheimnisse in Castle Knoll zu bringen. "Das Mörderarchiv" ist der erste Kriminalroman der Autorin, der ihr auch auf Anhieb gelungen ist. Setting und Story bieten gute Unterhaltung, mir hat die Mörderjagd im beschaulichen Castle Knoll sehr gut gefallen. Man darf also gespannt sein was das Mörderarchiv noch so im Verborgenen hat, wenn es eine Fortsetzung gibt.

Veröffentlicht am 16.04.2024

Eine Sturmflut, zwei Tote, unzählige Geheimnisse - Die Ermittlungen gehen weiter

Der Sturm: Verachtet
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"Der Sturm: Verachtet" ist der fünfte Band der Engelhardt & Krieger Reihe von Karen Sander (einem Pseudonym der Autorin Sabine Klewe). Zugleich ist es der zweite Band der Sturm-Trilogie aus dieser Reihe. ...

"Der Sturm: Verachtet" ist der fünfte Band der Engelhardt & Krieger Reihe von Karen Sander (einem Pseudonym der Autorin Sabine Klewe). Zugleich ist es der zweite Band der Sturm-Trilogie aus dieser Reihe. Die Story schließt eine Woche nach den Geschehnissen am Strand auf dem Darß an, als die beiden Ermittler Tom Engelhardt und Mascha Krieger einen dreißig Jahre alten Fall aufklären konnten. Aber noch immer tappen sie im Dunkeln bezüglich der zwei aufgefundenen Skelette am Strand. Mascha Krieger ermittelt zeitgleich im Fall eines Stalkers. Auch hier ergeben sich nun erste Spuren und die Ermittlungen gehen in eine ungewollte Richtung. Denn die Kollegin Kira der beiden scheint verschwunden und ein weiteres Opfer des Stalkers. Karen Sander legt in diesem zweiten Band geschickt weiter Spuren für den Leser. Sowohl im Hauptfall der Trilogie, als auch im Fall des bizarren Frauenstalkers. Häppchenweise füttert sie den Leser mit neuen Informationen, die einen spekulieren lassen über die Identität des Täters. Auch die Verwebung des Hauptfalles der Trilogie mit dem Einzelfall des Bandes ist sehr gelungen. Es entsteht nie der Eindruck von "die Autorin wollte zu viel", sondern die Story ist durchgängig spannend. Klassische Ermittlungsarbeit eines Teams, aber auch zwei Protagonisten, die sympathisch auf einen einwirken. Natürlich endet auch dieser Band mit einem Cliffhanger, der einen schon jetzt voller Neugier auf den Abschluss der Sturm-Trilogie warten lässt. Für mich ein stimmiger und kurzweiliger Krimi, der mir ebenso gut gefiel wie der Vorgängerband.

Veröffentlicht am 09.04.2024

Ein tödlicher Virus in den falschen Händen

Eisfieber
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"Eisfieber" ist ein Thriller von Ken Follett. Obwohl bereits 2005 erschienen hat die Thematik des Buches die letzten Jahre durch Corona ein erschreckendes Déjà-vu gehabt. Denn die Story handelt von einem ...

"Eisfieber" ist ein Thriller von Ken Follett. Obwohl bereits 2005 erschienen hat die Thematik des Buches die letzten Jahre durch Corona ein erschreckendes Déjà-vu gehabt. Denn die Story handelt von einem tödlichen Virus, das aus einem privaten Forschungslabor gestohlen wird und dringend aufgefunden werden muss, um eine Katastrophe zu verhindern. In der Hand von Terroristen wäre die Freisetzung des Virus eine tödliche Gefahr für tausende von Menschen. Follett erzählt dabei die Geschichte des Diebstahls, denn der Überfall gelingt weil eines der Kinder des Firmengründers sich aus Geldnöten mit den Terroristen verbündet hat. Aber als ein Schneesturm kurz darauf in Schottland ausbricht, wendet sich das Blatt gegen die Diebe und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit um diese zu stoppen. Der Thriller beginnt von der Grundthematik spannend, lässt aber sehr schnell massiv nach. Über lange Strecken geht es dann über zwischenmenschliche Beziehungen und die Story verflacht dabei leider gänzlich. Erst nach gut zwei Drittel des Buches zieht Follett dann endlich die Zügel straffer, bringt Tempo in die Story und dann wird auch wieder Spannung erzeugt wie es sich für einen guten Thriller gehört. Leider reicht dies aber nicht mehr, um letztendlich mich als Leser voll zu überzeugen. So bleibt für mich der Eindruck, dass der Autor dies schon besser hingekriegt hat und "Eisfieber" zu seinen schwächeren Büchern zählt. Solide, aber mehr auch nicht.

Veröffentlicht am 26.03.2024

Der erste Fall der Grazer LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann

Steirerblut
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"Steirerblut" ist der erste Fall der LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann geschrieben von Claudia Rossbacher. Abteilungsinspektorin Sandra Mohr vom LKA Graz wird gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen ...

"Steirerblut" ist der erste Fall der LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann geschrieben von Claudia Rossbacher. Abteilungsinspektorin Sandra Mohr vom LKA Graz wird gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen Chefinspektor Sascha Bergmann ausgerechnet zu einem Mordfall in ihre alte Heimat gerufen. Ein Dorf inmitten der Steiermark wo jeder jeden kennt und Sandra Mohr eigentlich nie mehr hin wollte. Schließlich hatte sie ihrer alten Heimat nicht umsonst den Rücken gekehrt und jetzt holt sie ihre alte Vergangenheit ein. Dazu der neue Kollege, der teils arrogant, teils anzüglich erscheint. Aber als sie gemeinsam in die Geheimnisse des Mordopfers eintauchen, zeigen Sascha Bergmann und Sandra Mohr ihre Teamqualitäten und entdecken so manches dunkle Geheimnis. Die Reihe um die beiden Ermittler weißt mittlerweile dreizehn Bände und so manche Verfilmung auf. Nachdem ich bereits einige neuere Fälle gelesen habe, ging es nun zum Ursprung und ersten Band der Serie zurück. Klassisches steirisches Lokalkolorit unterlegt die erste Zusammenarbeit der beiden Ermittler. Dabei beschreibt die Autorin gut wie sich die zwei erst finden müssen, teils aneinander reiben, aber letztendlich doch erfolgreich zusammenarbeiten. Dabei ist dieser Alpen-Krimi keine harte, sondern eher leichte Kost für zwischendurch. Er liest sich schnell und flüssig. Der Spannungsbogen ist nicht sehr hoch, aber trotzdem wird man gut unterhalten. Als Auftakt der Reihe gefällt mir dieser Roman, ein klassischer Regionalkrimi mit Setting in der Steiermark.

Veröffentlicht am 24.03.2024

Der Ostfeldzug beginnt mit Operation Barbarossa

Der Aufbruch der Geschwister
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"Der Aufbruch der Geschwister" ist der neunte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Die Autorin entführt uns in diesem Band in die Ereignisse im Juni 1941. Deutschland greift die Sowjetunion an und ...

"Der Aufbruch der Geschwister" ist der neunte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Die Autorin entführt uns in diesem Band in die Ereignisse im Juni 1941. Deutschland greift die Sowjetunion an und glaubt an eine schnelle Eroberung des Ostens. Währenddessen erwächst in Form von Christian Weber, dem Duzfreund Hitlers, eine immer größere Gefahr für Paul-Friedrich von Falkenbach heran. Dieser hat es auf seine Pferde abgesehen, speziell auf seinen sehr erfolgreichen Hengst. Aber auch für die restlichen Familienmitglieder wird das Leben unter der Naziherrschaft immer riskanter. Schwester Pia oder Alfred Breuer sind gefährliche Gegner und lechzen nur danach nicht linientreue Deutsche ans Messer zu liefern. Und so gilt es jederzeit wachsam zu sein und die eigene wahre Gesinnung ja nicht zu offenbaren um die Geheimnisse der Familien zu schützen. Dies gilt auch immer stärker für die Kinder der von Falkenbachs. Ellin Carsta greift in diesem Band ein Thema auf, das teils geschichtlich gar nicht so bekannt ist. Ohne eine immense Anzahl von Pferden wäre der verheerende Ostfeldzug nicht möglich gewesen. Es wurden rund 2,8 Millionen Pferde dabei eingesetzt, die auch in sehr hoher Anzahl als Kanonenfutter endeten. "Operation Barbarossa" wäre ohne diese nicht möglich gewesen. Denn sie waren es, die bei Regen, Schnee und Eis den "Karren" aus dem Dreck ziehen mussten. Und so wird im Roman auch der Pferdebestand von Gut Falkenbach beschlagnahmt. Dieser neunte Band findet für mich wieder stärker zurück an die Geschehnisse während des Krieges und des Regime als sein Vorgängerband. Gewohnt flüssig liest sich der Schreibstil und durch die ständig schwelende Gefahr für die Familien auf dem Gut entsteht auch eine deutlich spürbare Spannung. Für mich bleibt diese Romanreihe weiterhin sehr lesenswert, wobei Einsteiger in die Geschichte die Reihe von Beginn an lesen sollten um einen guten Überblick über die Entwicklung der Familien zu haben. Die Story ist daher noch nicht auserzählt und es bleibt weiter interessant wie es mit der Saga weitergeht.