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Veröffentlicht am 23.02.2025

Der Eberhofer macht das Dutzend voll!

Steckerlfischfiasko
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"Steckerlfischfiasko" ist der zwölfte Band der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Als der Eberhofer Franz zu einer Leiche im neu eröffneten Golfressort in Niederkaltenkirchen gerufen wird, hofft er noch auf ...

"Steckerlfischfiasko" ist der zwölfte Band der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Als der Eberhofer Franz zu einer Leiche im neu eröffneten Golfressort in Niederkaltenkirchen gerufen wird, hofft er noch auf einen gewöhnlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Doch seine Gebete werden nicht erhört. Denn es ist eindeutig Mord. Der Präsident des Golfclubs, und zugleich Steckerlfischbaron der umliegenden Volksfeste, wurde mit einem Golfschläger erschlagen. Natürlich sitzt ihm bei so einem brisanten Fall sofort der Polizeipräsident und der Richter Moratschek, sowie der örtliche Bürgermeister im Nacken und drängen ihn zu einer schnellen Aufklärung des brisanten Falles. Als hätte er nicht schon andere Sorgen, denn seine Susi will neue Bürgermeisterin von Niederkaltenkirchen werden und sein Sohn Pauli tanzt in Strumpfhosen im Kinderballett. Und so muss er in seiner beschaulichen niederbayerischen Welt mit seinem Freund Birkenberger Rudi wieder einige Ermittlungs- und Lebenskrisen meistern. Rita Falk schickt ihren komischen und auch durchaus zur rechten Zeit kauzigen Eberhofer Franz zum zwölften Mal ins Rennen. Natürlich begleiten ihn auch diesmal wieder alle bekannten Figuren aus dieser Reihe, obwohl so einige diesmal eher eine Nebenrolle einnehmen. Dafür knüpft der Protagonist weiter daran an seine Eigenheiten zu pflegen und auch sein Weltbild zu verteidigen. Bei so manchem kann man ihm das schon sehr nachempfinden, dem armen Kerl. Neuerungen sind halt nicht seine Sache. Und so hält auch dieser Band den Leser am Schmunzeln. Aber man muss auch ehrlicherweise sagen, dass vieles nach mittlerweile zwölf Bänden ein wenig auserzählt ist und sich diese Reihe langsam dem Ende neigen sollte. Nichtsdestotrotz ist Rita Falk wieder ein humoriger Band gelungen, der sich kurzweilig liest und einen unterhält.

Veröffentlicht am 20.02.2025

Am ENDE wohnt stehts ein ANFANG

Heide-Novela
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"Heide-Novela" ist der zwölfte Band der Kommissarin Katharina von Hagemann-Reihe von Kathrin Hanke. Während in Lüneburg das Kommissariat gerade an einem Vermisstenfall einer jungen Frau arbeitet, nimmt ...


"Heide-Novela" ist der zwölfte Band der Kommissarin Katharina von Hagemann-Reihe von Kathrin Hanke. Während in Lüneburg das Kommissariat gerade an einem Vermisstenfall einer jungen Frau arbeitet, nimmt Vivien Rimkus, eine Kollegin von Katharina, eine Statistenrolle in einer TV-Soap wahr. In ausgelassener Stimmung geht man nach den Dreharbeiten gemeinsam aus, doch für Vivien endet der Abend mit einem Filmriss und einem verkaterten nächsten Morgen. Zum Glück wurde sie von einer Freundin nach Hause begleitet, einem Partner vom Filmset erging es schlechter. Er kollabierte auf der Tanzfläche und verstarb. Erst als bei Vivien ein vermeintlicher Insektenstich als etwas ganz anderes diagnostiziert wird, weiß man um was es sich handelt. Ein Fall von "Needle Spiking", einer neuen Form von Verabreichung von K.O.-Tropfen und damit um ein Tötungsdelikt an dem jungen Mann. Das Dezernat rund um Katharina nimmt die Ermittlungen auf und schon bald ergeben sich neue Zusammenhänge in den Ermittlungen. Kathrin Hanke nimmt hier ein Thema in ihren Krimi auf, dass mir in dieser Form neu war. K.O.-Tropfen kannte man schon lange, aber diese tückischen Angriffe sind da eine neue Hausnummer. Gekonnt mischt die Autorin in diesem Fall Krimihandlung und Privatleben der Ermittler. Dabei sind durchaus Handlungsweisen des Täters bizarr und auch brutal, daher nichts für zarte Gemüter. Doch trotz allem wird auch für den Leser dabei klar, welche kranke und zerrissene Seele dem innewohnt. Bzgl. Privatleben der Ermittler ist es durchaus gut die Vorgängerbände zu kennen, ist aber kein Muss. Der Krimi liest sich auch so flüssig und ist eine empfehlenswerte spannende Lektüre, die einen in seinen Bann zieht.

Veröffentlicht am 15.02.2025

"Hängt sie höher" im Galgenwald

Galgenwald
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"Galgenwald" ist der Debütkrimi von Nicole Stranzl im Gmeiner Verlag. LKA-Ermittler Leon Esposito und sein Kollege Richard Schantl aus Graz werden zu einer erhängten Frauenleiche gerufen. Der Fundort der ...

"Galgenwald" ist der Debütkrimi von Nicole Stranzl im Gmeiner Verlag. LKA-Ermittler Leon Esposito und sein Kollege Richard Schantl aus Graz werden zu einer erhängten Frauenleiche gerufen. Der Fundort der Leiche ist speziell, denn es handelt sich um den Thannhauser Galgenwald, einer alten Richtstätte. Die Ermittlungen der beiden Polizisten führen ins Prostituiertenmilieu, aber auch in die Vergangenheit. Denn beide Ermittler haben ebenfalls eine undurchsichtige Vergangenheit und diese ist mit dem aktuellen Fall verbunden. Und so haben die beiden nicht nur Geheimnisse voreinander, sondern jeder für sich scheint irgendwie verstrickt zu sein. Nicole Stranzl verwebt in diesem Krimi mehrere Themen. Von Prostitution über Drogenvergangenheit zu häuslicher Gewalt. Dabei präsentiert sie dem Leser eine Vielzahl von Handlungsfäden in kurzen Kapiteln. Diese werden jeweils aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt. Anfangs weiß man noch sehr wenig wie diese zusammenführen. Erst nach und nach offenbaren sich Geheimnisse, die Misstrauen untereinander sähen und zugleich Traumata aus der Vergangenheit an die Oberfläche bringen. Als Leser tappt man da lange im Dunkeln, denn mögliche Täter und Motive sind vielfältig. Dies wiederum hält den Spannungsbogen in diesem Krimi ständig hoch, bis der Fall geklärt ist und auch die einzelnen Protagonisten das Erlebte verarbeiten. Einzig der Handlungsfaden des Influencer war mir ein wenig zu lose in der Gesamtgeschichte. Aber in Summe ist der Autorin Nicole Stranzl ein sehr guter und spannender Krimi gelungen, der einen als Leser fesselt und in seinen Bann zieht.

Veröffentlicht am 08.02.2025

Der Kommissar und die Robbenfrau

Mord auf den Färöern - Der Kommissar und die Robbenfrau
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"Mord auf den Färöern" ist ein Krimi von Carola Christiansen. Kommissar Revur lebt und arbeitet auf den Färöer-Inseln im Nordatlantik. Normalerweise herrscht auf der Inselgruppe ein beschauliches Miteinander. ...

"Mord auf den Färöern" ist ein Krimi von Carola Christiansen. Kommissar Revur lebt und arbeitet auf den Färöer-Inseln im Nordatlantik. Normalerweise herrscht auf der Inselgruppe ein beschauliches Miteinander. Doch dann wird eine gehäutete Leiche zu Füßen der Statue der Robbenfrau aufgefunden. Der grausame Mord erschüttert die Inseln. Als kurz danach an einer weiteren Kultstätte die nächste Leiche aufgefunden wird, schaltet sich das Festland in Dänemark mit ein. Die Kommissarin Amalie Vinther wird nach Tórshavn entsandt, um die örtliche Polizei dort zu unterstützen. Die unterkühlte Polizistin ist anfangs überhaupt nicht von dem Auftrag begeistert, doch vor Ort entwickelt sich ein Fall, bei dem die Spuren bis in die Niederlande reichen. Die Autorin entführt den Leser mit diesem Krimi auf die Färöer-Inseln zwischen Schottland, Norwegen und Island. Der dortige Kommissar Revur zieht sich eigentlich gerne zurück wenn sich der Todestag seiner Schwester jährt. Doch diesmal bekommt er es mit einer Mordserie zu tun, bei der ihn anscheinend seine familiäre Vergangenheit einholt. So wie vor Ort das Klima rauh ist, so brauchte es auch für mich ein wenig um mit den Protagonisten warm zu werden. Sowohl Revur, als auch Amalie Vinther waren mir anfangs zu unnahbar und der Krimi brauchte auch einige Zeit um mich in seine Story zu ziehen. Doch so wie die Figuren im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchlebten, so ging es mir als Leser ebenfalls. Je weiter ich beim Lesen voranschritt, umso mehr tauchte ich in den Kriminalfall ein. Auch die Spannung, die anfangs noch überschaubar war, zog im Verlauf immer mehr an und so entwickelte sich dann ein fesselnder Krimi. Letztendlich für mich ein lesenswerter Krimi aus der Inselwelt des Nordens, der gegen Ende auch auf eine Fortsetzung mit einem nächsten Fall hindeutet.

Veröffentlicht am 01.02.2025

Lawinenwarnstufe 5 über Bichlbrunn

Die Bergwacht: Schneetreiben
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"Schneetreiben" ist der dritte und abschließende Band der Bergwacht-Trilogie von Sophie Zach. Die Bergwachtsleiterin Lena feiert ihren Geburtstag mit ihrem Freund Ben auf einer kleinen Hütte auf dem Schafberg. ...

"Schneetreiben" ist der dritte und abschließende Band der Bergwacht-Trilogie von Sophie Zach. Die Bergwachtsleiterin Lena feiert ihren Geburtstag mit ihrem Freund Ben auf einer kleinen Hütte auf dem Schafberg. Ihr Glück scheint perfekt, bis dass ein Notruf bei der Bergwacht eingeht. Ein Einsatz an der örtlichen Seilbahn, wo Passagiere durch den Absturz eines Gleitschirmfliegers in den eisigen Gondeln ausharren müssen und diese zu evakuieren sind. Als Lena sich zu den Gondeln abseilt, kommt es zu einem unerwarteten Wiedersehen. Und plötzlich wird das junge Glück von Lena und Ben auf die Probe gestellt während es immer mehr in diesem Winter schneit. Die Lawinengefahr über dem Ort Bichlbrunn spitzt sich ebenfalls immer mehr zu. Rächt sich nun dass für ein Hotelprojekt aus Profitgier ein Schutzwald abgeholzt wurde? Sophie Zach schließt mit diesem Roman ihre Trilogie rund um die Bergwacht Bichlbrunn ab. Schnell ist man als Leser wieder in der Geschichte drin und taucht erneut in die Bergwelt rund um den Wetterstein ab. Dabei ist auch in diesem Band das Mischungsverhältnis zwischen spannenden Einsätzen der örtlichen Bergwacht und dem menschlichen Miteinander der Protagonisten gut gelungen. Hält die Beziehung von Lena und Ben den Herausforderungen stand, kann sich der junge Lorenz Habacher der egoistischen und harten Erziehung seines Vaters entziehen und was wird aus Lenas Tante Res wenn diese aus Altersgründen ihre Alm nicht mehr bewirtschaften kann? Als diese Ereignisse schildert die Autorin in ihrem Roman auf sympathische Weise. So liest sich auch dieser Abschluss der Trilogie genauso angenehm wie die beiden Vorgängerbände. Für mich ein rundes Ende nach dem dritten Band. Wer Lesefreude an Liebesbeziehungen, Bayerische Alpen und dem Miteinander im dörflichen Leben hat, dem kann ich diese Bergwacht-Trilogie nur empfehlen. Mir hat sie schöne unbeschwerte Lesestunden beschert.