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Veröffentlicht am 01.08.2019

Endstation Bayerischer Wald

Letzte Reise
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"Letzte Reise" ist der zweite Band aus der Kommissar-Hummel-Reihe von Harry Kämmerer. Nach einer durchzechten Nacht wird Kriminalkommissar Hummel in der Schlafkoje eines Laster rüde von einer Streife der ...

"Letzte Reise" ist der zweite Band aus der Kommissar-Hummel-Reihe von Harry Kämmerer. Nach einer durchzechten Nacht wird Kriminalkommissar Hummel in der Schlafkoje eines Laster rüde von einer Streife der Verkehrspolizei geweckt. Was anfangs in München in einem Café begann, endet in Niederbayern bei einer Polizeikontrolle. Und als dann noch im Kühlladeraum die Leichen von neun Frauen entdeckt werden, hat Hummel ein Problem. Gemeinsam mit seinen Kollegen versucht er das Geheimnis dieser Toten zu lüften. Als dann auch noch die Fahrer des Laster tot aufgefunden werden, führen die Spuren in den Bayerischen Wald. Harry Kämmerer hat hier ein sehr sympathisches Ermittlerteam am Start, verwebt sehr gut Kriminalfall und Privatleben der Personen. Die kurzen Kapitel lesen sich flüssig und für den Leser ergeben sich immer mehr Verstrickungen und Verkettungen der Ereignisse. Diese geben der Geschichte auch immer wieder neue Wendungen. Das erhält die Spannung. Heiterkeit und Traurigkeit begleitet das Ermittlerteam und als Leser erlebt man dies hautnah, ja zwischendrin leidet man sogar mit. Der Titel für diesen Krimi ist perfekt gewählt, denn so fühlt es sich auch an. Harry Kämmerer hat mich auf die "Letzte Reise" mitgenommen, wobei ich aber hoffe noch mehr von Kommissar Hummel lesen zu können.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Geheimnisvoller Mord in der ehemaligen Garnisonsstadt Potsdam

Potsdamer Ganoven
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"Potsdamer Ganoven" ist ein Kriminalroman von Hanna C. Bergmann (einem Pseudonym der Autorin Karin Joachim). Er spielt im Januar 1924, die Zeit nach dem "großen Krieg". Bei der Zustellung eines Päckchen ...

"Potsdamer Ganoven" ist ein Kriminalroman von Hanna C. Bergmann (einem Pseudonym der Autorin Karin Joachim). Er spielt im Januar 1924, die Zeit nach dem "großen Krieg". Bei der Zustellung eines Päckchen entdeckt der Postbote Theodor Berwalt eine Leiche. Schnell gerät er selbst in Verdacht, wird gar als Briefmarder verdächtigt und vom Dienst suspendiert. Doch die junge Schreibkraft Gisela aus dem Potsdamer Polizeipräsidium glaubt ihm. Gemeinsam versuchen sie die Hintergründe und Machenschaften aufzudecken. Zudem hat Theodor aber noch einige familiäre Ungereimtheiten zu klären. Was geschah tatsächlich mit seiner verschollenen Schwester, welche Rolle spielte dabei sein Bruder, der Kommissar im Polizeipräsidium ist und jetzt den Mordfall am liebsten als Suizid deklarieren würde. Die Autorin zeichnet hier ein junges Paar, die auch aufgrund gegenseitiger Zuneigung gemeinsam die Hintergründe aufdecken wollen. Dabei haben sie mit allerlei Widerständen zu kämpfen, teils auch geschuldet der damaligen Zeit und Gegebenheiten. Die Geschichte liest sich dabei angenehm flüssig ohne aber in Hochspannung zu verfallen. Trotzdem verfolgt man aber gern den Weg von Gisela und Theodor, die beide auch den Drang haben mehr zu erreichen. Am Ende bleiben jedoch ein paar kleine Geheimnisse bzgl. Theodors Familie offen, vielleicht lässt Hanna C. Bergmann hier Raum für einen Folgeband. Neugierig ist man als Leser allemal. In Summe für mich ein netter Regionalkrimi, der die Zeit von damals schön einfängt und den Leser dadurch mitnimmt.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Die Toten von Giesing

Monacomord
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"Monacomord" ist der elfte Band aus der Max-Raintaler-Reihe von Michael Gerwien. Eine junge Frau wird tot am Isarufer aufgefunden und der Ex-Kommissar soll diesmal wieder als Berater die Münchner Kripo ...

"Monacomord" ist der elfte Band aus der Max-Raintaler-Reihe von Michael Gerwien. Eine junge Frau wird tot am Isarufer aufgefunden und der Ex-Kommissar soll diesmal wieder als Berater die Münchner Kripo bei der Aufklärung des Todesfall unterstützen. Kaum das er mit seinen Recherchen begonnen hat, passieren in der Familie der Frau weitere Todesfälle. Zufall oder doch gezielte Morde? Und dann scheint Raintaler die Vergangenheit einzuholen. Ein entlassener Häftling scheint es auf ihn abgesehen zu haben, hat Raintaler ihn doch vor einigen Jahren hinter Gitter gebracht. Michael Gerwien lässt diese beiden Handlungsstränge parallel durch die Geschichte laufen und doch verknüpft er sie in der Person Max Raintaler. Diesen zieht es bei seinen Ermittlungen mit seinem Fahrrad quer durch München und lässt mich als Münchner im Geiste all die bekannten Orte mitverfolgen. "Monaco di Baviera", die nördlichste Stadt Italiens wie es manchmal so schön heißt - Erst während des Lesens wird klar warum es nicht einfach "Münchenmord" heißt, aber dazu sei nicht zuviel verraten. Obwohl Regionalkrimi, verleiht Michael Gerwien seinen Protagonisten auch den nötigen Witz. Max Raintaler, der gerne mal andere provoziert, dann aber bei der ärztlichen Behandlung zum Hypochonder wird, das sorgt immer wieder zwischendrin für Lacher. "Monacomord" liest sich leicht und flüssig, ein netter München-Krimi zum Entspannen an den derzeitigen sonnigen Sommerabenden.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Bis das der Tod ihn scheidet ...

Mühlviertler Rache
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"Mühlviertler Rache" ist der zweite Band aus der Chefinspektor-Stern-Reihe von Eva Reichl. Oskar Stern, der eigentlich gerade auf seine Enkelkinder aufpassen soll, wird zu einem Tatort in der Nähe von ...

"Mühlviertler Rache" ist der zweite Band aus der Chefinspektor-Stern-Reihe von Eva Reichl. Oskar Stern, der eigentlich gerade auf seine Enkelkinder aufpassen soll, wird zu einem Tatort in der Nähe von Freistadt gerufen. Ein Mann wurde vom Zug überrollt und vor Ort stellt man fest, dass er auf den Gleisen festgebunden war. Ein grausamer Mord, bei dem auch noch gleich der neunjährige Enkelsohn den Kopf der Leiche findet. Dieser aber nicht traumatisiert, im Gegenteil. Oskar Stern hat ab diesem Zeitpunkt einen "Hilfssheriff", das macht es für ihn nicht leichter mit den Ermittlungen. Wie auch schon im ersten Band sind durch die kleinen Tollpatschigkeiten des in die Jahre gekommenen Chefinspektor für den Leser so einige Schmunzler beim Lesen dabei. Speziell die Kombination mit seiner jungen Gruppeninspektorin Grünbrecht sorgt immer wieder für heitere Momente beim Lesen. Mal lässt er sie eine Stunde im Auto warten, während er dem Kuchen einer Verdächtigen nicht widerstehen kann, mal wenn es wieder um die unterschiedliche Auffassung von Geschwindigkeit bei einer Einsatzfahrt geht. Aber auch die klassische Polizeiarbeit kommt nicht zu kurz. Unterlagen wälzen, Spurensicherung und Befragungen, akribisch nähern sich die Ermittler dem Täter und der Aufklärung der Tat, die ihren Ursprung 18 Jahre früher hat. Oskar Stern ist ein angenehmer Kommissar. Eva Reichl zeichnet mit ihm eine Figur, die man sich bestens vorstellen kann. Seine kleinen Fehler, seine Liebe zu seiner Familie, seine Fürsorge für sein Team, aber auch seine Beharrlichkeit - all dies sorgt dafür das man von ihm noch weitere Fälle aus dem Mühlviertel lesen möchte. Eva Reichl ist mit ihrem zweiten Band eine gute Fortsetzung dieser Reihe gelungen, ein österreichischer Regionalkrimi der Spaß macht zu lesen.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Der erste Fall des Münchner Kommissar Wamprechtshammer

Brunzkachl
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"Brunzkachl" ist der Debütkrimi von Rolf Mai. Dabei bekommt es der Münchner Kommissar Berti Wamprechtshammer mit grausam zugerichteten Opfern zu tun. Bei den Ermittlungen stehen ihm seine beiden Kollegen, ...

"Brunzkachl" ist der Debütkrimi von Rolf Mai. Dabei bekommt es der Münchner Kommissar Berti Wamprechtshammer mit grausam zugerichteten Opfern zu tun. Bei den Ermittlungen stehen ihm seine beiden Kollegen, die Halbasiatin Reserl und der fränkische Sigi, zur Seite. Wer jetzt aber einen brutalen Krimi erwartet, ist falsch. "Brunzkachl" ist zwar ein Regionalkrimi, aber hat fast was von einer Komödie. Der Leser lernt den Kommissar als einen Ermittler kennen, der stets um sein leibliches Wohl bemüht ist. Hopfen und Malz, einige Schnapserl und bayerische Kost genießt dieser reichlich und in allen Variationen, strahlt damit urbayerische Gemütlichkeit aus. Dieser München-Krimi ist darauf ausgelegt den Leser zu erheitern und die Ermittlungen nicht bierernst zu nehmen. Mit realer Ermittlungsarbeit hat es wenig zu tun und als Leser hat man schon einen klaren Vorteil, wenn man den Münchner Dialekt kennt. Für mich daher kein Problem und ich konnte mir daher die Szenarien bestens vorstellen. Natürlich packt der Autor dabei auch so einige Klischees in diese Geschichte, manches ist aber in München durchaus so täglich zu beobachten. So ist Rolf Mai mit seinem ersten Fall des Berti Wamprechtshammer ein unterhaltsamer München-Krimi gelungen, der mit origineller Komik punktet. Wer Ermittler wie Falk's "Eberhofer" oder Schröfl's "Sanktus" mag, der könnte mit "Berti" und seinem Team auch seine Lesefreude haben.