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Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessanter Auftakt der Dilogie

Emba - Bittersüße Lüge
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Das erste was mir aufgefallen ist, ist der Rechtschreibfehler: "Bittersüsse". Da hatte ich ja ein bisschen Angst, dass der Text auch voller Fehler ist, aber war er zum Glück nicht. Wieso das aber auf dem ...

Das erste was mir aufgefallen ist, ist der Rechtschreibfehler: "Bittersüsse". Da hatte ich ja ein bisschen Angst, dass der Text auch voller Fehler ist, aber war er zum Glück nicht. Wieso das aber auf dem Cover nicht aufgefallen ist, verstehe ich nicht. Und wenn das extra so gemacht wurde, dann ist mir kein guter Grund eingefallen.

Die Energie in Embas Welt hat einen vollkommen anderen Ursprung als in unserer. Industria, die Firma die Embas Vater gehört, beliefert die komplette Welt mit Energie, welche durch die Tötung von Runaren gewonnen wird. Die Runare bestehen aus reiner Energie und diese wird "eingesaugt" und den Menschen zur Verfügung gestellt. Dabei sterben die Runare allerdings. Gar kein Problem für die Menschen, weil diese die Runare nicht als fühlende Wesen betrachten, sondern sie nur als manifestierte bösartige Wesen kennen und keine andere Meinung zulassen. Ein großes Problem bei der Energiegewinnung: die Runare sind am Aussterben.

Unsere Protagonistin Emba verlor sehr früh ihre Mutter und ihren Bruder und hat nur noch ihren Vater. Den mächtigsten Mann der Welt, weil er die Energie liefert. Von ihrem Vater beschützt und abgeschottet, ist sie in einem Leben voller Luxus aufgewachsen. Wir lernen Emba bei einem verbotenen Ausflug auf ihrem Aeroboard kennen. Dies und ihr Wunsch Runarjägerin zu werden, statt dem Wunsch ihres Vaters zu folgen und in die Firma einzusteigen, haben sie mir zu Beginn sympathisch gemacht. Eine Rebellin, die aus der ihr vorgebenen Welt ausbrechen möchte. Allerdings wünscht sie sich zwar mehr Freiheit, aber ist mit ihrem Luxus vollkommen zufrieden und hat eine sehr gute Beziehung zu ihrem Vater. Doch irgendwie keine Rebellin. Ich bin im Laufe der Geschichte etwas genervt von ihr gewesen. Man merkt, dass sie im Luxus aufgewachsen ist und über manche Dinge naiv denkt, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass sie sich entwickelt. Zudem ist sie sehr impulsiv. Ein bisschen mehr Nachdenken hätte ihr nicht geschadet. Ich gestehe, ich weiß nicht so genau, ob mich Embas Art und Weise wie sie Dinge regelt und Nachforschungen betreibt genervt hat oder die Tatsache, dass ich von Anfang an wusste wer hinter den Manipulationen ihrer Ausbildung steckt. Ich hätte mich richtig gefreut, wenn am Ende herausgekommen wäre, dass ich falsch lag, tat ich aber nicht.

Was mich am Lesen gehalten hat, ist die Frage gewesen, was passiert, wenn sie endlich dem Runar aus ihren Alpträumen begegnet, welche sie schon seit ihrer Kindheit hat. Die Frage zog sich bis zum Ende und beantwortete sich dann völlig unspektakulär, weil ich auch hier im Laufe des Lesen meine Vorahnungen hatte und nicht mehr überrascht wurde.
Auch wenn ich das Gefühl hatte, die wichtigsten Dinge sehr schnell gewusst zu haben und das die Spannung gemindert hat, sage ich nicht, dass nicht doch Überraschungen vorhanden waren. Das Familiengeheimnis zum Beispiel. Außerdem war ich mir nie so ganz sicher, ob Fynn, ein Mitschüler von Emba, sie wirklich liebt oder sie nur als Sprungbett sieht.

Die Idee hinter der Energie und die Technik fand ich sehr interessant. Die Tatsache, dass die Menschen eine ganze Art ausrotten und ein bequemes Leben führen, anstatt den beschwerlichen Weg zu gehen .. tja, ich konnte das leider vollkommen abkaufen. Unsere Welt läuft ja auch nicht viel anders.

Alles in allen ist Emba - Bittersüße Lüge ein unterhaltsamer Auftakt der Dilogie. Auch wenn ich zum Ende hin nicht wirklich überrascht wurde, ist der Weltenentwurf interessant und ich würde gerne erfahren, wie Embas Leben weiterverlaufen und ob sich der Umgang mit den Runaren ändern wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn man die Macht über die Realität hat, wird man Zauberer

PLÖTZLICH ZAUBERER
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Martin Banks verbringt seine Freizeit vor dem Computer. Er surft in den Weiten des Internets und greift auch gerne, nicht ganz legal, auf fremde Systeme zu. In einer sehr unscheinbar klingenden Datei findet ...

Martin Banks verbringt seine Freizeit vor dem Computer. Er surft in den Weiten des Internets und greift auch gerne, nicht ganz legal, auf fremde Systeme zu. In einer sehr unscheinbar klingenden Datei findet er ein Programm, das es ihm ermöglicht die Realität zu verändern. Größe verändern, Teleportieren, den Kontostand erhöhen - alles kein Problem. Martin schwört sich ganz vorsichtig zu sein, damit niemand ihn entdeckt, aber ein paar Mal den Kontostand manipuliert und Männer in schwarzen Anzügen sind hinter ihm her. Martin flüchtet ins mittelalterliche England mit dem Plan als Zauberer sein Geld zu verdienen. Problem: die existierenden Zauberer sind Martin gar nicht so unähnlich und ohne deren Erlaubnis darf Martin nicht bleiben.

Die Geschichte hatte mich sehr schnell gepackt. Martin kam mir zu Beginn etwas naiv vor bzw. er hat erst gehandelt und dann nachgedacht. Dass er es nicht lange schafft unentdeckt zu bleiben, war mir ziemlich schnell klar und die Idee, wie er als Zauberer im mittelalterlichen England Fuß fassen kann - tja, lief wohl nicht so gut. Sehr passend dazu der erste Befehl seines Ausbilders: Erst denken, dann reden bzw. handeln. Auch wenn Martin sich das nicht immer zu Herzen nimmt, findet er sich doch relativ gut zurecht in seiner neuen Umgebung. Zu den Zauberern, die Martin kennenlernt gehören unter anderem sein Ausbilder Phillip und Jimmy, der die ArtusSaga zum Leben erweckt hat und sich selbst zum Vorsitzenden der Zauberer ernannt hat. Und dann ist da noch Gwen, die Schneiderin, die Martins Flirtversuche so gar nicht leiden kann.

Der Schreibstil ist flüssig und Fachbegriffe aus der Computerwelt werden gut erklärt, sodass man auch als Nichtprogrammierer versteht, was Martin und Co. da tun. Die Logik der Zeitreisen, der Einfluss auf die Zukunft, die Frage, wie Computer im Mittelalter funktionieren können, etc. werden meiner Meinung sehr gut umgesetzt. Die Tatsache, dass ein Mensch anscheinend nur ein Code in einem Computerprogramm ist, hat vor Martins Ankunft zu einigen philosophischen Diskussionen unter den Zauberern gesorgt, bevor entschieden wurde, dass es wohl besser wäre, nicht darüber nachzudenken. Mich hat das ein bisschen an Descartes erinnert und an das Gehirn-im-Tank-Beispiel. Was passieren kann, wenn man zu viel darüber nachdenkt, wird im Laufe der Geschichte mehr als deutlich.

Ein weiterer Pluspunkt ist der Humor in dem Buch. Ich musste zumindest des Öfteren lachen/schmunzeln. Ich glaube, Leute, die in der Popkultur mehr zuhause sind als ich, werden auch einige Andeutunge/Witze verstehen. Mir ging es da eher wie Phillip, der oftmals keine Ahnung hatte.

Zusammengefasst ein sehr gutes Buch, das Zeitreiseproblematiken geschickt umgeht und mich für einige Stunden wunderbar unterhalten konnte. Sollten die anderen Bände auch auf Deutsch erscheinen, werde ich sicherlich weiterlesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolute Leseempfehlung

Im Glanz der Welten
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Neue Schule, neues Image. So ist die Hoffnung von Silke, die auf ihrer früheren Schule keinen Anschluss gefunden hatte und Mobbingattacken erleben musste. Mit dem Wechsel auf das Gymnasium erhofft sie ...

Neue Schule, neues Image. So ist die Hoffnung von Silke, die auf ihrer früheren Schule keinen Anschluss gefunden hatte und Mobbingattacken erleben musste. Mit dem Wechsel auf das Gymnasium erhofft sie sich einen Neuanfang und endlich Freunde. Doch die Mobber sind auch auf dem Gymnasium und denken nicht daran, Silke in Ruhe zu lassen. Silke sieht nur einen Ausweg. Sie muss weg. Alles hinter ihr lassen und in einer anderen Welt ihr Glück versuchen. Denn Silke hat ein Geheimnis. Als Kind konnte sie zwischen unserer und der Anderswelt hin und her springen. Und nun versucht sie erneut den Wechsel. Es gelingt, doch der Rückweg wird versperrt. Wie es das Schicksal so will, trifft Silke auf ihre Kindheitsfreundin Ysra und die Halbriesin Unna. Gemeinsam lassen sie sich für den Leit anwerben. Zusammen mit 997 anderen Frauen ziehen sie ins Moor, um die seltenen Diamantblumen zu pflücken. Die 100 besten Pflückerinnen erhalten die Chance auf eine Ausbildung zur Weberin. Für diese Ehre spielen nicht alle Frauen fair. Die drei müssen sich aber nicht nur mit den Intrigen ihrer Mitbewerber auseinander setzen, auch unter den Soldaten gibt es Feinde und das Moor selbst enthält das Böse.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Silke, der Hauptperson, Ysra, Unna, Crispin und Ben erzählt.
Silke war mir ziemlich schnell sympathisch. Ihre Erlebnisse in unserer Welt waren schrecklich und ich kann verstehen, dass sie diese Attacken irgendwann nicht mehr aushält. Ihre Mutter ist nach dem Tod des Vaters tief in die Esoterikszene eingetaucht und ist nicht in der Lage die Situation ihrer Tochter zu erfassen. In der Anderswelt beginnt Silke stärker zu werden. Ihre neu gefundenen Freunde und die Anforderungen, die das Moor an die Mädchen stellt, lassen Silke wachsen. Sie wird selbstbewusster und beginnt sich zu behaupten.

Ysra ist eine Huldra, und auch wenn die Anderswelt viele magische Wesen beheimatet, sind die Menschen ihr nicht wohlgesonnen. Nach dem Tod ihrer Mutter steht sie alleine da und muss herausfinden, wie sie leben will und kann. Ihre Heilkenntnisse sind gern gesehen, aber ein kleiner Fehler und der Ruf nach dem Scheiterhaufen wird laut. Ysra gibt sich sehr selbstbewusst und ist sich ihrer Fähigkeiten und ihrer Grenzen bewusst.

Unna ist eine Halbriesin und war ihr Leben lang eingesperrt unter der Herrschaft ihres grausamen Vaters. Durch die fehlenden sozialen Kontakte fällt es ihr schwer die Menschen zu durchschauen. Sie schwankt zwischen ihrer Loyalität zu ihren Freunden und ihrer "Schwester", versucht aber einen Mittelweg zu finden und keinen zu verlieren.

Die drei Freunde lernen auf dem Leit Crispin und Astrid kennen. Crispin hat gegen den Schatten seines toten Bruders zu kämpfen und erhofft sich, Anerkennung beim König und bei seiner Mutter zu gewinnen, wenn er es schafft, mehr Diamantblumen sammeln zu lassen als sein Vorgänger vor hundert Jahren. Crispin konnte ich nicht so ganz einschätzen. Auf der einen Seite ist er recht sympathisch und will alle beschützen und dann gibt er Befehle, die die Frauen in tödliche Gefahr bringen. Und er weiß in dem Moment um die Gefahr.

Astrid stammt aus einer reichen Familie und ist von Zuhause abgehauen, um sich dem Leit anzuschließen. Wieso, weshalb, warum bleibt lange Zeit ungeklärt, aber schnell wird deutlich, dass Astrid nicht vor hat zu arbeiten und trotzdem die beste Pflückerin werden will. Ein unangenehmer Mensch, der aber zum Ende hin einige Überraschungen bereithält.

Und in der Menschenwelt? Dort spielt Ben eine wichtige Rolle. Er ist ein Klassenkamerad von Silke, der erst nach ihrem Verschwinden sein Gewissen findet. Zudem ist er der Freund von Silke "Ober"-Mobberin Amanda. Ich gestehe, er hat seine positiven Seiten, aber ich mag ihn nicht.

Ziemlich viele Sichtweisen, aber es kommt kein Durcheinander auf und man weiß immer, wo man gerade ist. Die Wechsel sind schön aufeinander abgestimmt. Åsa Böker schafft es eine unglaubliche Welt aufzubauen, die mich komplett in ihren Bann gezogen hat. Man fiebert mit den Mädchen mit und wünscht ihnen allen, dass sie den Leit überleben. Und dann steht immer noch die große Frage im Raum, ob Silke einen Weg zurück in ihre Welt findet. Und ob sie dies überhaupt will. Und wofür werden die Diamantblumen gebraucht? Nordische Mythen sind geschickt in die Geschichte eingewoben und man lernt viele neue Wesen und Mythenanfänge kennen. Ich möchte direkt in den nächsten Band einsteigen, der aber noch etwas auf sich warten lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ganz unterhaltsam

Mein Herz für deine Liebe
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Mein Herz für deine Liebe ist der zweite Band der Herzgeschichten von Danielle A. Patricks und erzählt die Geschichte von Marika und Tim. Da ich den ersten Band selbst nicht kenne, kann ich sagen, dass ...

Mein Herz für deine Liebe ist der zweite Band der Herzgeschichten von Danielle A. Patricks und erzählt die Geschichte von Marika und Tim. Da ich den ersten Band selbst nicht kenne, kann ich sagen, dass es sich ohne Probleme als Erstes lesen lässt.

Die Erzählperspektive ist die des eingeschränkten auktorialen Erzählers, wobei die meiste Zeit aus Marikas Sicht erzählt wird. Aber auch Tims Sicht erhält genügend Platz, um ihn kennen zu lernen. Der Schreibstil ist flüssig gehalten und leicht zu lesen. In meinen Augen genau richtig für eine Liebesgeschichte.

Marika hat nach einem traumatischen Erlebnis jedes Interesse an einer längeren Beziehung verloren und hält sich von potenziellen Beziehungskandidaten fern. Ihr Verlangen nach körperlicher Nähe befriedigt sie durch One-Night-Stands. Diese Tatsache hat mich gleich zu Anfang beruhigt. Jedes Mal, wenn ich bei Frauen das Wort Beziehungsprobleme und Trauma lese, dann mache ich mir Sorgen, dass ein gewisses Erlebnis passiert ist, was natürlich schrecklich ist, bei dem ich aber auch das Gefühl habe, dass es in jeder dritten Geschichte die Ursache für das Trauma ist. Ich möchte ja nicht zu viel verraten und vielleicht wisst ihr ja so, was ich meine. Jedenfalls lässt Marika kaum noch jemanden an sich heran und hat nur zu der Familie ihrer besten Freundin Anne eine richtige Beziehung. Ersatzfamilie sozusagen. Für die Liebe kein guter Nährboden.

Tim ist ein Kollege und Freund von Annes Ehemann. Er und Marika kennen sich zu Beginn des Buches schon und es wird deutlich, dass Tim schon länger versucht ein Date mit Marika zu bekommen. Was diese bisher ablehnt. Die Art und Weise wie er dieses dann doch erhält, machte ihn mir nicht gerade sympathisch. Ich hätte an Marikas Stelle nicht eingewilligt. Jedenfalls bin ich mit Tim bis zum Ende hin nicht wirklich warm geworden. Zwischendrin hatte ich mich gefragt, ob er zu Gewalt neigt, wenn er nicht bekommt was er will. Das Gefühl erhielt ich durch Sätze wie „Tims Gesicht verzog sich nun doch wutentbrannt. Sein harter Griff umschloss ihren Arm noch fester. Drückte seine Finger tief in ihr zartes Fleisch.“ (S. 60 auf meinem Tablet) Und dann fallen auch öfter die Worte „drohte er“. Das legt sich war alles ab der Mitte, aber der erste Eindruck zählt viel. Es wurde aber im Laufe der Geschichte deutlich, dass Tim ihr guttut und er war am Ende auch nicht mehr ganz so unsympathisch wie zu Beginn, aber mich für sich zu erwärmen, schaffte er nicht. Aus diesem Grund ist der Funke der Liebe auch nicht zu mir übergesprungen.

Trotz der fehlenden Gefühlsduselei meinerseits, deren hervorrufen ich bei Liebesgeschichten erwarte, ließ sich die Geschichte angenehm zu Ende lese. Ich war daran interessiert, ob es Marika gelingt sich ihrem Trauma zu stellen und ob es ein Happy End für die beiden geben wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dieses Multiversum zieht einen in seinen Bann

Elric - Der Blutthron
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Die erste Geschichte über Elric, den Herrscher über die Dracheninsel Melniboné, erschien erstmals 1961 unter dem Titel The Stealer of Souls. Mit Elric - der Blutthron erscheint der erste Band der Elric ...

Die erste Geschichte über Elric, den Herrscher über die Dracheninsel Melniboné, erschien erstmals 1961 unter dem Titel The Stealer of Souls. Mit Elric - der Blutthron erscheint der erste Band der Elric Saga in neuer Übersetzung und mit Zusatzmaterialen wie zum Beispiel dem Skript zum Graphic Novel und einem Interview mit Michael Moorcock. Für Fans der Elric-Saga sicherlich sehr interessant. Im Zuge einer Leserunde bin ich in den Genuss dieser Geschichte gekommen und nach dem Lesen kann ich die lobenden Worte aus den Vorworten sehr gut nachvollziehen. Aus diesen erfuhr ich auch, dass Elric prägend für die Rolle des tragischen Heldens in der fantastischen Literatur war und ist.

Elric ist ein Albino und kann nur mit regelmäßigem Konsum von Drogen körperlich stark bleiben. Elric unterscheidet sich aber nicht nur äußerlich von seinem Volk, er erfreut sich auch nicht an den gleichen Grausamkeiten. Sein Vetter Yyrkoon stellt Elrics Herrscheranspruch in Frage, da Elric sich von den vorherigen Herrrschern stark unterscheidet und Yyrkoons Ansicht nach, das Reich der Melnibonéer in den Untergang führen wird. Cyromil, Elrics Verlobte, und Dyvim Tvar, der Herr der Drachenhöhlen, sind Elrics einzige Freunde, die ihn und seine moralischen Gedanken zwar nicht verstehen, aber vollkommen hinter ihm stehen. Elric und Yyrkoon sind als Drachenprinzen Zauberer und können die verschiedenen Dämonen, Elementarwesen und die Chaosfürsten selbst beschwören, die ihnen helfen, dafür aber auch einen Preis fordern. Für eine Aufgabe muss Elric den Obersten der Chaosfürsten, Arioch, beschwören und wird damit zum Spielball zwischen den Fürsten der Ordnung und des Chaos.

Elric würde ich folgendermaßen beschreiben: leidend, einsam, melancholisch, wütend, hassend, liebend, voller Selbstzweifel, mit sich und der Welt im Unreinen ... "der ewige, tragische Held". Ich fand ihn faszinierend. Er ist vielschichtig und eine verlorene Seele, die den richtigen Platz für sich und sein Volk sucht. Es ist sicherlich interessant zu erfahren, wie er sich in den nachfolgenden Bänden entwickelt; und wie sein Leben bei dem ihm vorbestimmten Schicksal verläuft.

Das Multiversum, in der Elrics Geschichte angesiedelt ist, ist sehr komplex aufgebaut. Die Welt besteht aus mehreren Dimensionen/Ebenen; Chaos und Ordnung stehen im Kampf miteinander und Elric wird zur Schlüsselfigur. Das Tempo der Geschichte ist sehr zügig. Die Hauptgeschichte wird kontinuierlich verfolgt, es gibt keine Nebengeschichte. Manchmal wirkte die Geschichte etwas gehetzt auf mich, aber das tut der Spannung keinen Abbruch.

Die Saga von Elric gehört zu den Klassikern des Fantasygenre und ich habe den ersten Band verschlungen.