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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2025

Ungewöhnlich im besten Sinne

Die mörderischen Cunninghams. Jeder im Zug ist verdächtig (Die mörderischen Cunninghams 2)
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Der Ich-Erzähler Ernest Cunningham, der kürzlich einen Bestseller veröffentlicht hat, ist gemeinsam mit weiteren Autoren zu einem Literaturfestival eingeladen. Dieses findet auf dem Ghan statt, einem Luxuszug, ...

Der Ich-Erzähler Ernest Cunningham, der kürzlich einen Bestseller veröffentlicht hat, ist gemeinsam mit weiteren Autoren zu einem Literaturfestival eingeladen. Dieses findet auf dem Ghan statt, einem Luxuszug, der Australien in einer mehrtägigen Reise von Nord nach Süd durchquert. Doch dort geht ein Mörder um ...

"Jeder im Zug ist verdächtig" ist der zweite Band einer Reihe. Den Vorgänger habe ich bisher noch nicht gelesen (was ich jetzt zeitnah ändern werde), dennoch habe ich alles gut verstanden, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen und die offensichtlich bereits aus Band 1 bekannten Figuren werden nochmals neu eingeführt. Es gibt einige Anspielungen auf den ersten Band, die Lust machen, diesen zu lesen, aber glücklicherweise keine direkten Spoiler.

Vor dem Lesen haben mich an dem Buch das Setting und die Aussicht auf einen Locked-Room-Krimi zum Miträtseln angesprochen. In beiden Punkten wurden meine Erwartungen voll erfüllt. Ich konnte mich während des Lesens auf eine Traumreise quer durch Australien begeben und herrlich beim Kriminalfall miträtseln. Dennoch hat der Autor es geschafft, mich zu überraschen, denn auf den Täter bin ich nicht gekommen. Die Überraschungen gehen hier sogar bis zur letzten Seite, wie ich ohne Übertreibung sagen kann. Eine besondere Würze bekommt der Krimi durch die stellenweise ungewöhnliche Erzählweise. Immer wieder macht Ernest Cunningham, der nicht nur Protagonist und Ermittler, sondern auch fiktiver Autor dieses Buchs ist, kryptische Andeutungen zu kommenden Ereignissen und gibt Einblicke in den Schreibprozess. So geht er z.B. auf Anmerkungen seiner Lektorin ein oder nimmt die Regeln des klassischen Detektivromans aufs Korn, was die Krimihandlung auf humorvolle Weise auflockert.

Fazit: Ein sehr gelungener, ungewöhnlicher Krimi, der während eines Literaturfestivals in einem australischen Luxuszug spielt, zum Miträtseln einlädt und gleichzeitig den klassischen Detektivroman humorvoll aufs Korn nimmt, 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.02.2025

Humorvoller Krimi

»Wenn Ende gut, dann alles«
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Der Möchtegern-Schriftsteller Tommi lebt in einem Wohnmobil, das er von seinem Vater übernommen hat. Die ukrainische Reinemachfee Svetlana sorgt bei ihm für Ordnung und besteht darauf, als "Putzfrau" ...

Der Möchtegern-Schriftsteller Tommi lebt in einem Wohnmobil, das er von seinem Vater übernommen hat. Die ukrainische Reinemachfee Svetlana sorgt bei ihm für Ordnung und besteht darauf, als "Putzfrau" bezeichnet zu werden. Während Tommi sich mit seinem Versuch, einen Thriller zu schreiben, abquält und eigentlich lieber seine Ruhe möchte, sorgt die quirlige Svetlana für allerlei Aufregung in seinem Leben, denn sie fackelt nie lange, hat ständig eine neue Idee und für jede Lebenslage ein Sprichwort aus ihrer Heimat auf Lager. Sie ist es auch, die Tommi zum Anhalten und Helfen überredet, als die beiden ein kleines Mädchen erspähen, das ganz allein in Richtung Wald läuft. Zu diesem Zeitpunkt ahnt das ungleiche Duo noch nicht, dass es damit geradewegs in einen Kriminalfall hineinstolpert ...

Den Autor Volker Klüpfel kannte ich bereits von den Kluftinger-Krimis und anderen Büchern, die er gemeinsam mit Michael Kobr schreibt. Bei seinem ersten Solo-Buch war ich deshalb sehr gespannt, ob er es allein genauso gut drauf hat wie im Zweiergespann. Nach der Lektüre kann ich jetzt sagen: Er kann es definitiv auch allein!

Der Krimi ist humorvoll geschrieben und wird deshalb auch anderen Fans von Kommissar Kluftinger sicherlich Freude machen. Der träge Tommi, die quirlige Svetlana und auch einige der Nebenfiguren sind einfach urkomisch! Tommi schreibt hin und wieder ein wenig an seinem grottenschlechten Thriller weiter und hält sich für einen grandiosen Schriftsteller. Svetlana steht mit der deutschen Sprache auf äußerst charmante Weise auf Kriegsfuß. Der Kriminalfall ist geschickt konstruiert und weicht auf erfrischende Weise von dem gängigen Muster ab, das man aus vielen Krimis kennt. Ich freue mich schon auf den zweiten Band!

Fazit: Sehr empfehlenswerte Lektüre für Fans von Kommissar Kluftinger und alle anderen Liebhaber humorvoller Krimis, fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 25.12.2024

Viele Infos über Weihnachten in anderen Ländern

Weihnachten rund um die Welt
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Dieses Buch enthält eine Sammlung von Informationen darüber, wie Weihnachten in verschiedenen Ländern gefeiert wird. Zwischendurch gibt es Liedtexte, Geschichten, Rezepte, DIY-Anleitungen usw. Ich hätte ...

Dieses Buch enthält eine Sammlung von Informationen darüber, wie Weihnachten in verschiedenen Ländern gefeiert wird. Zwischendurch gibt es Liedtexte, Geschichten, Rezepte, DIY-Anleitungen usw. Ich hätte mir noch mehr Rezepte und Anleitungen gewünscht. Die Informationstexte fand ich zwar interesssant, aber in der Masse auch etwas erschlagend. Die Geschichten haben meinen Geschmack eher nicht getroffen (es handelt sich um überlieferte Geschichten vom Typ Oma-erzählt-am-Kaminfeuer).

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Veröffentlicht am 24.12.2024

Enttäuschend

Stille Nacht, mörderische Nacht
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Die reiche Witwe Clothilde Anthamatten lädt wie jedes Jahr zu Weihnachten ihre gesamte Verwandtschaft auf ihr Anwesen in den Bergen bei Zermatt ein. Diesmal endet die Familienzusammenkunft jedoch tragisch, ...

Die reiche Witwe Clothilde Anthamatten lädt wie jedes Jahr zu Weihnachten ihre gesamte Verwandtschaft auf ihr Anwesen in den Bergen bei Zermatt ein. Diesmal endet die Familienzusammenkunft jedoch tragisch, denn an Heiligabend wird Clothilde tot im Schnee aufgefunden. Hat jemand aus der Verwandtschaft sie umgebracht, um an ihr Erbe zu kommen? Oder gibt es ein anderes Motiv?

Leider hat mir dieses Buch wenig Vergnügen bereitet. Die Personenanzahl ist unfassbar groß (rund 30), denn sämtliche Kinder, Enkel und Urenkel von Clothilde sowie ihr Bruder und ihre Angestellten sind involviert. Deshalb habe ich bis zur Mitte des Buches gebraucht, um die Personen zumindest halbwegs unterscheiden und in ihre Verwandtschaftsverhältnisse einordnen zu können. Ohne die Übersicht am Anfang des Buches wäre ich verloren gewesen! Die große Personenanzahl machte auch das Miträtseln schwierig. Die Verwirrung wurde durch den Aufbau perfekt gemacht, denn jedes zweite Kapitel erzählt die Geschehnisse vom 24.12., während die Kapitel dazwischen jeweils einen anderen Tag behandeln (rückwärts bis zum 1.12.). Außerdem waren nahezu alle Personen furchtbar nervig und unsympathisch (schlecht erzogen, denken nur ans Geld etc.). Kurz vor dem Ende habe ich gehofft, dass eine geniale Auflösung à la Agatha Christie das Buch noch retten würde, doch des Rätsels Lösung war so furchtbar banal, dass ich bereue, diesen Krimi überhaupt gelesen zu haben.

Den zweiten Stern bekommt das Buch für das Setting in den Schweizer Alpen - wenn ich mir beim Lesen die nervigen Figuren weggedacht habe, konnte ich es mir gut vorstellen, dort die Advents- und Weihnachtszeit zu verbringen.

Fazit: Ein leider wenig lesenswerter Weihnachtskrimi mit einer großen Anzahl an unsympatischen Figuren, die zusammen mit dem in der Chronologie hin- und herhüpfenden Aufbau Verwirrung stiften, und einer enttäuschenden Auflösung.

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Veröffentlicht am 15.12.2024

Schöner Cozy Crime, aber schwächer als die Vorgänger

Der Krimidinnermord
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Agatha Christies Haushälterin ermittelt wieder! In Abwesenheit ihrer Chefin folgt Phyllida Bright einer merkwürdigen Einladung: In dieser lädt ein erst kürzlich in die Gegend gezogenes Ehepaar zu einem ...

Agatha Christies Haushälterin ermittelt wieder! In Abwesenheit ihrer Chefin folgt Phyllida Bright einer merkwürdigen Einladung: In dieser lädt ein erst kürzlich in die Gegend gezogenes Ehepaar zu einem geselligen Abend ein, bei dem ein Mord stattfinden soll. Zwar entpuppt sich diese vollmundige Ankündigung rasch als ein Krimispiel, doch im Verlauf des Abends kommt es tatsächlich zu einem gewaltsam herbeigeführten Todesfall. Da der Ortspolizist sich äußerst dämlich anstellt, unterstützt Phyllida ihn bei seinen Ermittlungen und ehe sie sich versieht, steckt sie mittendrin in ihrem dritten Fall …

Leider fand ich dieses Buch deutlich schwächer als die Vorgängerbände. Der Hauptgrund für diesen Eindruck ist, dass der/die Täterin diesmal leicht zu entlarven war. Es deutet viel auf ihn/sie hin, was Phyllida bis kurz vor Schluss konsequent übersieht. Bis zum Ende hatte ich die Hoffnung, es könne doch noch eine Überraschung geben, aber diese ist leider ausgeblieben. Phyllida erlaubt sich dieses Mal so einige Schlampereien bei den Ermittlungen, was dazu führt, dass sie dem/der Täterin lange Zeit nicht auf die Schliche kommt. Die falschen Fährten, die die Autorin legt, wirken diesmal sehr bemüht und konstruiert. Außerdem gibt es in den diversen Nebenhandlungen, die bereits in den ersten beiden Bänden eingeführt werden, weniger neue Entwicklungen als erhofft.

Abgesehen davon fand ich das Buch jedoch angenehm zu lesen. Viele humorvolle Szenen lockern das Geschehen auf. Die Hauptcharaktere bereiten mir mit ihrer ganz speziellen Art immer wieder Vergnügen. Zudem haben mir die Anspielungen auf Agatha Christies Werk gut gefallen.

Fazit: Ein angenehm zu lesender Cozy Crime, der wegen des durchschaubaren Falls jedoch schwächer ist als die Vorgängerbände.

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