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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2019

Sommerlicher Cosy Crime

Mord al Mare (Florentinische Morde 5)
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Carlina macht mit ihrem Freund Stephano Garini von der Mordkommission Florenz Urlaub am Meer. Mit dabei ist auch ihre chaotische Großfamilie, die Mantonis. Kaum angekommen, stolpert Carlinas Cousin Ernesto ...

Carlina macht mit ihrem Freund Stephano Garini von der Mordkommission Florenz Urlaub am Meer. Mit dabei ist auch ihre chaotische Großfamilie, die Mantonis. Kaum angekommen, stolpert Carlinas Cousin Ernesto nachts über die Leiche des unsympathischen Hotelmanagers. Für den zuständigen Polizisten steht sogleich fest, dass Ernesto den Mann erschossen hat. Carlina und Stephano glauben natürlich an seine Unschuld, doch warum verhält sich Ernesto so abweisend?

"Mord al Mare" ist der fünfte Band der Reihe "Florentinische Morde". Man muss die Vorgängerbande nicht zwingend gelesen haben, da die einzelnen Fälle in sich abgeschlossen sind. Es ist jedoch sehr schön, die Entwicklungen in der Großfamilie Mantoni von Buch zu Buch mitzuverfolgen.

Es handelt sich um einen Cosy Crime mit südländischem Flair, der sich wunderbar für entspannte Lesestunden eignet. Es macht Spaß, all die „alten Bekannten“ wiederzutreffen und durch ihre Ermittlungen im Ferienort Forte dei Marmi zu begleiten. Die Auflösung ist schlüssig, auch wenn sie recht plötzlich kommt.

Fazit: Ein sommerlicher Cosy Crime mit der chaotischen Großfamilie Mantoni, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Hoffnungslose Grundstimmung, flaches Ende

Das Dorf der toten Herzen
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In Portocarrero, einem spanischen Dorf in der Nähe von Almería, dringen zwei Männer in ein Haus ein, töten die bewohnerin Irene und verletzen ihren Mann Jacobo schwer. Der Polizei kommt schnell ein verstörender ...

In Portocarrero, einem spanischen Dorf in der Nähe von Almería, dringen zwei Männer in ein Haus ein, töten die bewohnerin Irene und verletzen ihren Mann Jacobo schwer. Der Polizei kommt schnell ein verstörender Verdacht: Hat Miriam, die vierzehnjährige Tochter des Ehepaares, den Mord an ihren Eltern in Auftrag gegeben?

Durch das gesamte Buch zieht sich eine hoffnungslose Grundstimmung, die mir leider überhaupt nicht gefallen hat. Das Dorf Portocarrero und die umliegende Wüste werden als trostlose Einöde beschrieben, aus der die Menschen keinen Ausweg finden können. Die Personen haben allesamt Probleme und/oder Dreck am Stecken. Niemand (mit der Anwältin Nora als kleine Ausnahme) ist wirklich sympathisch.

Die Geschichte hat viel Potenzial und entwickelt sich recht verzwickt. Die zahlreichen Rückblenden und Perspektivwechsel haben mich jedoch immer wieder hinausgeworfen. Zwischendurch hatte ich die Hoffnung, dass das Buch mit einem furiosen Finale punkten könnte, doch leider war das Ende sehr enttäuschend und flach.

Fazit: Ein spanischer Thriller mit sehr hoffnungsloser Grundstimmung und einer Geschichte, die zwar großes Potenzial hat, jedoch durch viele Rückblenden an Tempo verliert und flach endet, drei Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Interessant und mitreißend, aber am Ende leider knapp abgehandelt

Die Unvollkommenen
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Das Buch spielt in der Bundesrepublik Europa im Jahre 2057. In der sog. "Optimalwohlökonomie" sollen, rein theoretisch, alle Menschen und Roboter glücklich und friedlich zusammen leben. Doch nicht alle ...

Das Buch spielt in der Bundesrepublik Europa im Jahre 2057. In der sog. "Optimalwohlökonomie" sollen, rein theoretisch, alle Menschen und Roboter glücklich und friedlich zusammen leben. Doch nicht alle glauben an das System. Die Hauptperson Lila ist nach einem Angriff auf Herrscher Samson Freitag für fünf Jahre in der Verwahrung, einer Art Zwangsschlaf, gelandet. Nun soll sie den Rest ihres Lebens im Internat verbringen. Diese neue Art von Gefängnis ist mit allen denkbaren Annehmlichkeiten ausgestattet. Doch Lila weiß: Sie muss fliehen, um ihren Kampf gegen das System und Samson Freitag, der sich inzwischen zu einem Gott hochstilisiert hat, wiederaufzunehmen.

"Die Unvollkommenen" ist die Fortsetzung von "Die Optimierer". Man kann das Buch jedoch auch unabhängig vom ersten lesen, weil alles Wichtige im Laufe der Geschichte erklärt wird.

Der Anfang und Mittelteil des Buches haben mir sehr gut gefallen. Gegenüber dem ersten Band hat sich die Technik und damit die Lebenswelt der Menschen nochmals sehr weiterentwickelt. Ich fand es interesant, von all diesen, teils erschreckenden, Veränderungen zu erfahren. Lilas Fluchtversuche aus dem Internat sind sehr spannend und mitreißend erzählt. Außerdem gibt die Handlung so einige Rätsel auf.

Den Schluss des Buches fand ich jedoch enttäuschend, weil er viel zu knapp ausgefallen ist. Erst überschlagen sich die Ereignisse und von einem Moment auf den anderen ist plötzlich alles vorbei und das Buch zu Ende. Es bleiben allerdings viele Fragen offen, z.B. wie es weitergehen soll mit der Bundesrepublik Europa.

Fazit: Ein Buch, das auf interessante und spannende Weise eine nur scheinbar optimale Zukunftswelt entwirft und den Kampf der Hauptperson Lila gegen den gottgleichen Herrscher Samson schildert, jedoch leider recht abrupt endet, vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 10.07.2019

Etwas kurz

Hamish Macbeth ist reif für die Insel
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Der schottische Dorfpolizist Hamish Macbeth freut sich über einen Gratisurlaub über Weihnachten: Jane, eine Bekannte seiner guten Freundin Priscilla, lädt ihn in ihr Wellnesshotel auf der Insel Eileencraig ...

Der schottische Dorfpolizist Hamish Macbeth freut sich über einen Gratisurlaub über Weihnachten: Jane, eine Bekannte seiner guten Freundin Priscilla, lädt ihn in ihr Wellnesshotel auf der Insel Eileencraig ein. Hintergrund: Jane befürchtet, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet. Auf der rauen Insel angekommen, bereut Hamish schon bald, hergekommen zu sein. In der Reisegruppe, die aus Janes "Freunden" besteht, gibt es nur Streit. Doch kurz bevor Hamish die nächste Fähre besteigen will, gibt es einen Todesfall. War es Mord? Die örtliche Polizei glaubt an einen Unfall, Hamish nicht. Und ehe er sich versieht, steckt er mitten in den Ermittlungen ...

"Hamish Macbeth ist reif für die Insel" ist der sechste Band der Reihe um den schottischen Dorfpolizisten. Die Vorgängerbände muss man nicht zwingend gelesen haben, weil die Fälle in sich abgeschlossen sind. Es ist jedoch schön, die Entwicklung der Figuren mitzuverfolgen.

Der Krimi plätschert gemütlich vor sich hin und ist nicht übertrieben blutig oder brutal. Zwischendurch gibt es einige lustige Momente, zum Beispiel als Hamish mit einer Erkältung und voller Selbstmitleid im Bett liegt und Priscilla sich um ihn kümmert. Insgesamt fand ich das Buch recht kurz. Der Kriminalfall ist deshalb rasch aufgeklärt. Hamish kommt schnell auf die entscheidende Spur, die zum Täter führt und es bleibt zu wenig Platz für überraschende Wendungen.

Fazit: Ein Cosy Crime mit dem schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth, der den Fall recht schnell aufgeklärt hat, dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Kurzweiliger Krimi

N oder M?
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Während des Zweiten Weltkriegs suchen Tommy und Tuppence Beresford, ein Ehepaar mittleren Alters, nach einem Job, um sich für Großbritannien nützlich zu machen. Endlich bekommt Tommy eine Stelle angeboten. ...

Während des Zweiten Weltkriegs suchen Tommy und Tuppence Beresford, ein Ehepaar mittleren Alters, nach einem Job, um sich für Großbritannien nützlich zu machen. Endlich bekommt Tommy eine Stelle angeboten. Vordergründig soll er in Schottland langweilige Büroarbeit verrichten. Doch tatsächlich soll er unter falschem Namen in einer Pension an der Südküste Spione überführen, die für die Nazis arbeiten. Als Tommy dort ankommt, erwartet ihn seine Frau Tuppence. Sie hat sich nicht täuschen lassen. Das ungewöhnliche Ehepaar macht sich als Mr. Meadows und Mrs. Blankensop unter den Gästen der scheinbar harmlosen Pension auf die Suche nach den Verrätern.

Ich habe schon viele Bücher von Agatha Christie gelesen, v.a. mit Hercule Poirot und Miss Marple. Dieses war mein erstes mit Tommy und Tuppence. Viele Elemente sind typisch Christie, z.B. die scheinbar harmlosen Vorfälle, die erst ganz am Ende einen Sinn ergeben. Da in diesem Buch jedoch kein Mörder, sondern ein Spion gejagt wird, wird weniger geredet und mehr gehandelt und die Protagonisten geraten in brenzlige Situationen.

An einigen Stellen musste ich schmunzeln, z.B. darüber wie Tommy und Tuppence ihre Rollen auslegen und was sie unternehmen, um den anderen Gästen Fallen zu stellen. Die Auflösung war für mich überraschend und schlüssig.

Fazit: Ein kurzweiliger Krimi, in dem ein Ehepaar während des Zweiten Weltkriegs Spione aufspürt, 4,5 Sterne.