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Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Janet Fitch - Weißer Oleander

Weißer Oleander
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Ich habe dieses Buch von der Schwester meines Freundes ausgeliehen bekommen, die sowohl das Buch als auch den Film sehr mag. Bis sie mir es zeigte, habe ich noch nichts darüber gehört.

Den Einstieg ins ...

Ich habe dieses Buch von der Schwester meines Freundes ausgeliehen bekommen, die sowohl das Buch als auch den Film sehr mag. Bis sie mir es zeigte, habe ich noch nichts darüber gehört.

Den Einstieg ins Buch fand ich auch eher langwierig. Die Thematik an sich fand ich interessant, aber stellenweise recht zäh. Ich hatte ein wenig Mühe, an der Geschichte dran zu bleiben, habe mich aber immer wieder an dem festgehalten, dass es ein Tipp war und ich wissen wollte, warum es so gefällt..

Eigentlich mag ich beschreibende Sprache wirklich gern. Man hat oft Bilder vor Augen, kann sich in Gefühle / Gedanken / Situationen hineinversetzen, wird in eine Welt gezogen, die den Alltag oftmals vergessen lässt. Auch Janet Fitch benutzt solch eine Sprache, aber meines Erachtens nach manchmal ein bisschen zu viel. Sie verliert sich darin und hat den Inhalt einfach nicht mehr vor Augen. Obwohl sie mit ihren Sätzen oft sehr präzise ausdrückt, was manch einer nicht auszudrücken vermag, hätte ich mir hier und dort ein wenig mehr Fokus gewünscht.

Die Zeit, die mich am meisten berührte, war die, die Astrid bei Claire verbrachte. Da hat die Autorin wirklich jegliches Gefühl reingelegt und konnte für mich auf ganzer Linie punkten. Da waren auch keine Beschreibungen zu viel - da stimmte für mich einfach alles. Zu diesem Zeitpunkt bin ich nur so durch die Seiten geflogen.

Danach war es streckenweise leider wieder recht langweilig. Zwar hat mich die Entwicklung Astrids erstaunt und auch, welche Macht ihre Mutter auf sie hat - trotz der räumlichen Trennung -, aber vielleicht lag es auch einfach am Verlauf der Geschichte an sich..

Trotzdem kann ich das Buch teilweise wirklich empfehlen.
Für mich war einfach die Sprache zum Beispiel gut: Auch wenn sie mich nicht vollends überzeugen konnte, so hebt sie sich doch deutlich von dem "Einheitsbrei" ab.
Ebenso hat mich die Geschichte sehr zum Nachdenken gebracht: Hier möchte ich gerne Sabine zitieren: "Es werden sehr viele Themen in dem Buch angeschnitten - immer wieder aber geht es um die Frage der Selbstständigkeit und Abhängigkeit, um Freiheit und Gefangensein, um Hass und um Liebe." Dies sind Themen, mit denen sich die meisten schon auseinandersetzen mussten und die uns im Alltag einfach immer wieder begegnen - egal, wer wir sind..

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Antoine de Saint-Exupéry - Der kleine Prinz

Der kleine Prinz
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Nachdem ich mir vorgenommen habe, endlich auch mal ein paar Klassiker zu lesen, dieses Buch scheinbar jeder kennt und es das Lieblingsbuch meiner Tante ist, kann ich heute endlich darüber berichten, wie ...

Nachdem ich mir vorgenommen habe, endlich auch mal ein paar Klassiker zu lesen, dieses Buch scheinbar jeder kennt und es das Lieblingsbuch meiner Tante ist, kann ich heute endlich darüber berichten, wie es auf mich gewirkt hat.

Ich muss dazu sagen, dass ich es nach dem Lesen wirklich lange habe wirken lassen und auch ein paar Recherchen zur Geschichte getätigt habe. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich zuerst dachte: Ok.. Und was genau ist jetzt so mega toll an diesem Buch? ? ?

Zum einen hatte ich schon so meine "Schwierigkeiten" mit dem Schreibstil. Obwohl es weniger als 100 Seiten besitzt, habe ich es auch nicht an einem Stück gelesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf ein Kind klarer wirkt.

Je länger ich jedoch über das Geschriebene im Nachhinein nachdachte, desto mehr erschloss sich mir..
Es werden Werte angesprochen, die viele schon vergessen haben. Es werden Dinge gesagt, die im Alltag einfach in den Hintergrund rücken. Jedoch werden Erwachsene in meinen Augen auch ein wenig zu oberflächlich dargestellt.

Ich würde das Buch schon empfehlen - aber nicht für Kinder. Auch wenn die Geschichte aus der Sicht eines Kindes erzählt wird, so werden diese mit dem Gehalt (noch) nicht so viel anfangen können. Wir Erwachsenen aber sollten uns einige Worte hieraus immer mal wieder ins Gedächtnis rufen. Mich hat dieses Buch zum Nachdenken angeregt, jedoch nicht übermäßig viel. In mir wird es auch nicht lange nachhallen..

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Silke Ottow - Lina und der Albatros

Lina und der Albatros
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Als mich die Autorin fragte, ob ich ihr Buch lesen mag, war ich nach ein paar Recherchen schon richtig Feuer und Flamme. Der Klappentext versprach eine tolle Lektüre für Kinder - und das mal mit einem ...

Als mich die Autorin fragte, ob ich ihr Buch lesen mag, war ich nach ein paar Recherchen schon richtig Feuer und Flamme. Der Klappentext versprach eine tolle Lektüre für Kinder - und das mal mit einem etwas ungewöhnlicherem Inhalt als die meisten Kinderbücher. Außerdem ist es ein "Miteinander-Buch". Das heißt, Kinder lesen hier nicht nur, sondern können durch Versuche selbst manche Dinge austesten.
Als ich das Buch dann in den Händen hielt, überzeugte mich erst einmal die Qualität. Diese ist wirklich sehr hochwertig und einem Kinderbuch angepasst.
Zwei kleine Sachen habe ich aber schnell bemerkt, die mich ein bisschen störten: Zum einen, dass das Buch so stark gebunden ist, dass man es nicht aufgeklappt neben sich liegen haben kann, wenn man die Experimente nachmacht. Zum anderen, dass die Experimente manchmal mitten im Text sind. Da hätte ich mir gewünscht, dass sie vielleicht ans Ende eines Kapitels gepackt wurden wären, denn wenn sowas auftaucht, will man es ja auch unbedingt direkt ausprobieren und das unterbrach dann einfach den Lesefluss.
Nichtsdestotrotz ist diese Lektüre wirklich gelungen! Die Geschichte an sich ist schon außergewöhnlich, denn in welchem Kinderbuch findet man schon Albatrosse?!? Alles rund um diese Tiere wird dann auch sehr gut erklärt.
Begleitend dazu gibt es, wie schon erwähnt, einige Versuche, die die Kinder ausprobieren können und die einige Dinge, die man in der Geschichte erfährt, näher erläutern. Sehr toll finde ich hier, dass man nicht unnötig viel Zeugs für die Experimente braucht, sondern dass man die Sachen meist zu Hause hat. Bilder zu den Versuchen und zu den Erklärungen sind auch ausreichend vorhanden, sodass die Kinder auch immer schauen und "vergleichen" können.
Ich weiß, ich komm aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus, aber eins möchte ich auch noch mit auf den Weg geben: Man sollte unbedingt auch auf der Website vorbei schauen, denn auch dort wird noch so einiges erklärt.
Ich bin gespannt, ob es noch mehr Geschichten von Lina oder vielleicht von einem anderen Kind zu lesen geben wird, denn dort draußen wartet noch sooo viel, was entdeckt werden will.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Joël Dicker - Marcus Goldman 2 Die Geschichte der Baltimores

Die Geschichte der Baltimores
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Es ist jetzt schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe.. und ich muss ehrlich sagen, dass nur noch Bruchstücke in meiner Erinnerung verblieben sind..

Als ich damals 'Die Wahrheit über den ...

Es ist jetzt schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe.. und ich muss ehrlich sagen, dass nur noch Bruchstücke in meiner Erinnerung verblieben sind..

Als ich damals 'Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert' gelesen und beendet habe, war ich hin- und hergerissen - und genau so ergeht es mir mit dem neuen Werk von Joël Dicker.

Ich finde es ok, dass er seinem Stil treu geblieben ist. Man erkennt viel vom ersten Band wieder, aber es ist kein Abklatsch. Jedoch die Langatmigkeit, auch wenn dieser Roman 200 Seiten weniger hat, ist noch immer vorhanden. Der Autor verliert sich manchmal in Nebensächlichkeiten, die es mir teilweise schwer machten, an der Geschichte dran zu bleiben. Aber da er dieses Mal auf die ewigen Wiederholungen verzichtet hat - obwohl die natürlich auch hier vorhanden sind -, kam ich besser mit dem Ganzen zurecht.

Einige meinen, es reicht nicht an das erste Werk des Autors ran. Für mich sind beide nicht herausragend - da zu langatmig -, aber jedes gut für sich. Auch hier sage ich wieder: Wer es lesen mag, dem kann ich es empfehlen. Aber es wird kein Buch sein, welches ich lange in Erinnerung behalten werde..

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Lilly Lindner - Die Autobiographie der Zeit

Die Autobiographie der Zeit
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Ich dachte, Lilly Lindners Bücher könnte ich blind kaufen.. Nachdem mir 'Was fehlt, wenn ich verschwunden bin' und 'Splitterfasernackt' so super gefallen haben, wollte ich auch unbedingt die anderen Werke ...

Ich dachte, Lilly Lindners Bücher könnte ich blind kaufen.. Nachdem mir 'Was fehlt, wenn ich verschwunden bin' und 'Splitterfasernackt' so super gefallen haben, wollte ich auch unbedingt die anderen Werke von ihr lesen.. und warum nicht mit dem neusten beginnen?!
Leider konnte es mich überhaupt nicht überzeugen..

Vielleicht wollte die Autorin wirklich mal was Neues wagen - nicht nur (wahre) Geschichten über Menschen schreiben. Für mich jedoch hat das Buch schon während des Lesens an Bedeutung verloren und nun - ein paar Tage später - weiß ich schon nicht mehr genau, was genau geschehen ist - wenn denn etwas geschehen ist..

In ihren anderen beiden Werken bin ich versunken - hier habe ich einfach keinen Zugang gefunden.. Mir sind zwar einige Zitate ins Auge gefallen, aber durch die Tatsache, wie das Buch aufgebaut ist, denke ich, dass einfach manchmal auch zu viel unterbrochen wurde. Man könnte die Kapiteleinteilungen vielleicht auch als Luftholen sehen, aber ich muss nicht nach jedem Satz Luftholen oder nachdenken. Durch die Einteilung hat mir Frau Lindner manchmal etwas aufzwingen wollen, was ich so nicht gemocht habe.

Ich denke, Lilly Lindner hat sich hier einer Herausforderung gestellt, die sicher gelungen ist: Ausbrechen aus der Masse. Die schwermütige Sprache, die Kapiteleinteilungen, der Verlauf einer (für mich nicht vorhandenen) Geschichte, die Interpunktion, die (nicht)Greifbarkeit des Inhaltes,..

Es ist kein Werk, was man so runterliest. Sprachgewalt, für die die Autorin bekannt ist, spricht auch aus diesen Zeilen. Am Inhalt fehlte es mir aber.
Es ist sicher eine nette Kleinigkeit - für jemanden, der etwas damit anfangen kann. Mir wird es jedoch leider nicht lange in Erinnerung bleiben..

©2016

Zitate:

"In der grenzenlosen Weite der Unendlichkeit gibt es nur eine Grenze - die im Gehirn eines Menschen." (S. 11)

"Ich sah mich um und wusste: Einsamkeit - das sind Menschen. In einem besetzten Raum." (S. 28)

"Ich liebte Musik. Bis ich mich in der Stille verlor." (S. 43)

"»Hass hat genauso viele Buchstaben wie Liebe. Nur dass Liebe einen mehr hat.«" (S. 53)

"»Die Zeit an und für sich ist simpel - es gibt Entscheidungen, die man trifft, und Entscheidungen, von denen man getroffen wird.«" (S. 63)

"Gewalt ist eine Sprache, die keine Übersetzung braucht." (S. 103)

"Solange wir Schönheit definieren, werden wir sie niemals finden." (S. 213)