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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwieriger Einstieg

Bretonische Verhältnisse
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Der Einstieg in "Bretonische Verhältnisse" ist mir sehr schwer gefallen. Der Fall war ganz gut aufgebaut, aber nichts außergewöhnliches und das Buch konnte mich nicht wirklich packen, was vor allem an ...

Der Einstieg in "Bretonische Verhältnisse" ist mir sehr schwer gefallen. Der Fall war ganz gut aufgebaut, aber nichts außergewöhnliches und das Buch konnte mich nicht wirklich packen, was vor allem an dem Schreibstil lag. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber ich hatte Probleme, in einen Lesefluss zu kommen, wodurch ich auch nur langsam voran kam. Das hat sich erst nach ungefähr 150 Seiten geändert, als ich mich an den Schreibstil gewöhnen konnte und als auch die Geschichte eine Wendung nahm, die ich sehr interessant fand.

Es geht in "Bretonische Verhältnisse" um den Tod eines Hoteliers, der bereits 91 Jahre alt war. Das genaue Motiv ist hierbei lange Zeit unklar, auch wenn nicht schwer ist zu erraten, in welche Richtung es geht. Insgesamt ist es eigentlich ein sehr gewöhnlicher und unspektakulärer Fall... bis das "Geheimnis" auftritt, das in der Inhaltsangabe erwähnt wurde. Von diesem Zeitpunkt an war ich wirklich an der Geschichte und den Hintergründen dieser Entdeckung interessiert und die Ermittlungen wurden ebenfalls interessanter. Der Kreis der Verdächtigen und die verschiedenen Motive sind gut ausgearbeitet und auch wenn die Auflösung nicht besonders originell ist, so ist sie doch sehr passend und die ganze Handlung wirkt realistisch.
Mit den Ermittlern kann ich noch nicht viel anfangen, aber man hat schon ein ganz gutes Bild von ihnen bekommen und ich bin gespannt, ob man sie in Band 2 besser kennen lernen wird.

Das Buch bekommt von mir letztlich 3,5 Sterne, da es mir nach einem schwierigen Einstieg in der zweiten Hälfte doch ganz gut gefallen hat. Luft nach oben ist aber auf jeden Fall da.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wer Hollyhill finden soll, der findet es auch.

Zurück nach Hollyhill
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"Zurück nach Hollyhill" hat mir gut gefallen. Das Rätsel um Hollyhill und die Bewohner des Dorfes war geheimnisvoll, die Figuren interessant (wenn auch noch nicht wirklich ausgearbeitet) und auch die Handlung ...

"Zurück nach Hollyhill" hat mir gut gefallen. Das Rätsel um Hollyhill und die Bewohner des Dorfes war geheimnisvoll, die Figuren interessant (wenn auch noch nicht wirklich ausgearbeitet) und auch die Handlung an sich hat einiges an Potential. Allerdings muss ich sagen, dass die Geschichte für mich zwischendurch ein wenig ziellos wirkte und gerade der Buchrücken (des Taschenbuchs) hat mir den Lesespaß ein wenig verdorben, da dort das Geheimnis des Dorfes schon gelüftet wird. Dadurch waren die ganzen Andeutungen und Hinweise viel offensichtlicher und es kam mir so vor, als wäre Emily ein bisschen schwer von Begriff. Das war ein wenig frustrierend, aber davon abgesehen wurde die Enthüllung gut vorbereitet und die Geschichte arbeitet auch wirklich darauf hin.

Die Beschreibung des Dorfes und der Bewohner war wirklich interessant, da man merkt, dass etwas nicht stimmt und dass es etwas mit Emilys Mutter zu tun hat, aber alles weitere ist unklar und man kommt erst nach und nach hinter das Geheimnis. Die Erklärung der ganzen Besonderheiten hat mir gut gefallen, da es etwas sehr außergewöhnliches ist und auch die Einzelheiten alle stimmig und logisch sind. Die Autorin hat es auch geschafft, hier ein recht spannendes Abenteuer entstehen zu lassen, auch wenn ich sagen muss, dass die Geschichte im Mittelteil ein wenig ziellos zu sein schien und ein bisschen vor sich hinplätscherte. Es gab aber gerade gegen Ende ein paar Ereignisse, von denen ich gespannt bin, wie sie sich in Band 2 auswirken werden.
Die Liebesgeschichte konnte mich lange nicht wirklich überzeugen, da Matt mir oft durch sein abweisendes, kaltes und spöttisches Verhalten unsympathisch war und ich deshalb nicht verstanden habe, wie sie ihm so schnell tiefe Gefühle entgegen bringen konnte. Nachdem er sich aber geöffnet und Emily mehr anvertraut hat, konnte ich mich mit ihm anfreunden und die Annäherung der beiden war dann auch ganz süß. Mal sehen, wie es in "Verliebt in Hollyhill" weitergehen wird, der Epilog deutet ja schon an, dass es wieder Probleme geben könnte.

FAZIT
Insgesamt fand ich das Buch gut; das Rätsel um das Dorf war interessant und das langsame Entschlüsseln dieses Geheimnisses war gut geschrieben, auch wenn es ein bisschen frustrierend war, dass der Buchrücken die Auflösung schon vorweggenommen hat. In der Mitte konnte "Zurück nach Hollyhill" mich nicht immer überzeugen, aber am Ende gibt es genug Hinweise und Entwicklungen, die neugierig auf Band 2 machen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mir gut gefallen

Im Land der weißen Wolke
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Mir hat das Buch eigentlich gut gefallen. Es lässt sich sehr leicht und flüssig lesen. Die Seiten fliegen geradezu dahin, sodass man die knapp 800 Seiten schnell schaffen kann. Trotz der Fülle an Seiten ...

Mir hat das Buch eigentlich gut gefallen. Es lässt sich sehr leicht und flüssig lesen. Die Seiten fliegen geradezu dahin, sodass man die knapp 800 Seiten schnell schaffen kann. Trotz der Fülle an Seiten wird es selten langweilig, da meistens etwas passiert, positives und negatives. Besonders am Ende überstürzen sich die Ereignisse quasi - was ich aber nicht ausschließlich gut fand, da manche Handlungen einfach mehr Erzählraum verdient hätten als andere und es einfach ein wenig schnell ging. Wichtige Ereignisse wurden zum Teil in ein, zwei Sätzen abgehandelt. Natürlich deckt das Buch fast 30 Jahre ab, dennoch hätte man hier etwas anders machen und an anderen Stellen die Details kürzen können. Klar liegt der Fokus in Im Land der weißen Wolke auf Familiensaga, historische Ereignisse werden - wenn überhaupt - nur beiläufig erwähnt. Einige wenige Informationen über Land, Leute, Politik und Geschichte Neuseelands werden aber doch erwähnt, und diese Brocken sind durchaus interessant. Auch über Pferdezucht erfährt man, wie weiter vorne im Thread schon erwähnt wurde, (fast schon zu) viel.
Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass die Charaktere nicht das Glück für sich gepachtet haben, sondern dass ihnen auch sehr schlimme Dinge passieren. Auch wird das Auswandern nicht romantisiert, sondern viele Probleme und Enttäuschungen für die beiden Frauen werden aufgezeigt. Ihre Ehen sind nicht perfekt, nicht das was sie erwartet haben, und wandeln sich auch nicht schlagartig in Bilderbuchehen.

Einer meiner liebsten Handlungsstränge der Geschichte war die scheinbar hoffnungslose Beziehung von Fleur und Ruben. Was habe ich mit den beiden mitgelitten und gehofft. Aber abgesehen von den Geschichten der Hauptpersonen bekommen wir auch Einblicke in das Leben einiger Nebencharaktere, vor allem derer, die ebenfalls mit Helen und Gwyneira auf dem Schiff waren.
Was mich, wie einige andere, sehr gestört hat, war die primitive Sprache der Maori. Das kann man wirklich als Herabsetzung bezeichnen, wobei ich es für sehr übertrieben und unglaubwürdig angesehen und irgendwann einfach überlesen habe.

Insgesamt hat mir das Buch jedoch gut gefallen und es hat mir schöne Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hatte mehr erwartet

Magical
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Magical konnte mich leider nicht wirklich begeistern.

Die Geschichte um Emma und ihre Stiefschwester hat mir zu großen Teilen gefallen. Sie hat interessant angefangen und ich mochte, wie die bekannten ...

Magical konnte mich leider nicht wirklich begeistern.

Die Geschichte um Emma und ihre Stiefschwester hat mir zu großen Teilen gefallen. Sie hat interessant angefangen und ich mochte, wie die bekannten Elemente des Märchens Aschenputtel verarbeitet oder umgekehrt wurden. Allerdings hat mich sehr gestört, wie einfach Lisette es hatte (stellenweise ergab das auch nicht wirklich Sinn), dass sie mit allem davon gekommen ist und dass sie sich wie ein Opfer dargestellt hat. Ja, ihre Stiefmutter war ziemlich gemein, aber um ehrlich zu sein konnte ich sie verstehen. Sie hat übertrieben, aber nach allem, was Lisette getan hat... deshalb konnte ich auch nicht verstehen, wie Emma letztendlich mit der Situation umgegangen ist, ihre Reaktion war für mich nicht glaubwürdig. Davon abgesehen mochte ich die Aschenputtel-Geschichte aber und gerade das Ende hat mir gefallen. Gut fand ich auch, wie die Hexe Kendra in die Handlung eingebunden ist und dass wir mehr über sie erfahren haben.
Die kurzen Erzählungen, die Kendra uns zwischen der Hauptgeschichte präsentiert, haben mir an sich auch gefallen. Sie waren interessant und ich mochte die neuen Perspektiven auf historische Ereignisse und andere bekannte Märchen, aber leider haben sie die Hauptgeschichte und damit auch meinen Lesefluss unterbrochen. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Erzählungen nicht zwischendurch, sondern alle am Anfang oder am Ende gekommen wären. Ich weiß, dass die Lehren, die Kendra aus ihren Erlebnissen zieht, Einfluss auf ihre Handlungen in der Aschenputtel-Geschichte haben und die "Kurzgeschichten" deshalb eingeschoben wurden, aber trotzdem hätte ich es anders bevorzugt.

Vor allem deshalb, aber auch wegen meiner Probleme mit der Darstellung von Lisette, gebe ich dem Buch "nur" :3 Sterne . Es war insgesamt nicht schlecht, aber auch nicht überragend gut - durchschnittlich eben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Geniale Welt, tolle Charaktere

Die Schwerter von Dara
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"Die Schwerter von Dara" ist eine Fantasygeschichte, bei der Dinge wie Magie oder fabelhafte Wesen nur eine untergeordnete Rolle spielen; stattdessen steht das World Building im Vordergrund. Ken Liu hat ...

"Die Schwerter von Dara" ist eine Fantasygeschichte, bei der Dinge wie Magie oder fabelhafte Wesen nur eine untergeordnete Rolle spielen; stattdessen steht das World Building im Vordergrund. Ken Liu hat in diesem Buch eine komplexe Welt erschaffen, die stark an die chinesische Kultur und Geschichte (gerade in Bezug auf die Kaiserdynastien) angelehnt ist, aber mit vielen fantasievollen Elementen bereichert wurde. Der Autor bringt dem Leser sowohl die geographischen als auch historischen und kulturellen Besonderheiten der Inselgruppe, die zu Beginn des Buches von einem Kaiser unterworfen wurde, näher und beschreibt dabei alles so detailliert, dass man die Welt in sämtlichen kleinen Einzelheiten, von der Fauna über die Nahrung und verschiedenste Erfindungen hin zur Namensgebung, Ausbildung der Kinder, den Moralvorstellungen und den Traditionen, vor sich sehen kann. Das hat mir sehr gut gefallen und obwohl diese Informationen einen großen Raum einnehmen, hatte ich nicht das Gefühl, dass der Plot dadurch langweilig oder überladen wurde. Meiner Meinung nach gab es hier eine gute Mischung.

Ebenfalls gut gefallen hat mir, mit welcher Sorgfalt der Autor die Figuren erschaffen hat. Zu Beginn waren die für mich fremdartigen Namen ungewohnt und auch verwirrend, aber ich konnte mich schnell an sie gewöhnen, sodass mir der Überblick über die vielen Charaktere leichter fiel. Es gibt mehrere sehr unterschiedliche Figuren, die auf ihre ganz eigene Art wichtig für den Fortgang der Geschichte sind, aber auch Charaktere, die nur eine vergleichsweise kleine Rolle spielen, aber dennoch ausführlich charakterisiert und vorgestellt werden. Dadurch erfährt der Leser viel über die Kultur und die Politik in der Welt und auch, wie es verschiedenen Bevölkerungsteilen in Krisen- und Friedenszeiten ergeht, aber die einzelnen 'Lebensgeschichten' waren auch für sich interessant.
Die Hauptcharaktere, darunter die beiden Rebellenführer, die später um die Herrschaft kämpfen, entwickeln sich im Laufe der Handlung auch weiter und der Autor zeigt hier sehr gut, wie Macht oder auch scheinbar belanglose Dinge die Menschen beeinflussen und verändern können. Positiv ist auch, dass es keine eindimensionalen Figuren gibt, sondern dass alle so dargestellt werden, dass der Leser sie sowohl verurteilen als auch bemitleiden oder mögen kann. Obwohl es Figuren gibt, die mir mehr mochte als andere, gab es eigentlich keine, die mir vollkommen unsympathisch war und es wurde auch klar, dass es im Krieg nie nur eine Wahrheit und die eine richtige Seite gibt.

Die Handlung selbst ist interessant, wenn auch im Mittelteil ein wenig langatmig. Es geht hauptsächlich um verschiedene Machtkämpfe, Intrigen und Schlachten, aber da die Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt werden und die politische Ordnung permanent verändert wird, bleibt das Buch trotzdem über große Teile spannend und bis kurz vor Schluss ist nicht absehbar, wie die Geschichte ausgehen wird. Das Ende selbst hat mir gut gefallen, da es ein runder Abschluss ist, aber dennoch genug Potential da ist, um einen zweiten Band zu schreiben.

Fazit
Im Großen und Ganzen hat "Die Schwerter von Dara" mir gut gefallen. Es ist eine interessante Geschichte, die vor allem durch die toll ausgearbeitete Welt und die realistischen Charaktere überzeugt. Bei meiner Bewertung habe ich allerdings aufgrund der Längen im Mittelteil einen halben Stern abgezogen. 3,5/5 Sternen
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Herzlichen Dank an den Droemer Knaur Verlag und Jellybooks.de, die das Buch im Rahmen einer Testleseraktion zur Verfügung gestellt haben.