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Veröffentlicht am 24.07.2017

Eine schöne Liebesgeschichte, aber...

Eine Prise Liebe
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Der erste Band der Reihe, "Für Happy Ends gibt's kein Rezept", endete damit, dass Landon, der Protagonist dieses Buches, bei seiner Arbeit für die Navy in Schwierigkeiten geriet; in "Eine Prise Liebe" ...

Der erste Band der Reihe, "Für Happy Ends gibt's kein Rezept", endete damit, dass Landon, der Protagonist dieses Buches, bei seiner Arbeit für die Navy in Schwierigkeiten geriet; in "Eine Prise Liebe" spielen nun die Konsequenzen dieses Ereignisses eine wichtige Rolle. Landon muss den Dienst quittieren und kehrt nach Hause zurück, wo auch Cami, eine der Betreiberinnen des Seduction, lebt. Die beiden sind seit Jahren ineinander verliebt, haben dies allerdings aus verschiedenen Gründen nie kommuniziert - bis jetzt.

Die Annäherung der beiden verlief angenehm unkompliziert und ging recht schnell vonstatten, ohne übereilt zu wirken, da die beiden sich schon sehr lange kennen und schon seit langem Gefühle füreinander haben. Landon weiß, was er will und nachdem er Cami zeigen kann, dass er es ernst mit ihr meint, kosten sie die gemeinsame Zeit voll aus. Es gab einige sehr schöne, süße Momente zwischen ihnen; sie hatten Dates, haben miteinander geschlafen und auch ein paar kleinere Konflikte ausgetragen, die nicht besonders ernst waren und vernünftig - ohne unnötiges Drama - geklärt wurden. Auf der einen Seite fand ich es toll, dass die Autorin keine dramatischen Streitereien und Hindernisse konstruiert hat, die nicht zur Geschichte und den Charakteren gepasst hätten, auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass ich zwischendurch das Gefühl hatte, dass nicht wirklich etwas von Substanz passiert. Besonders gestört hat mich dies nicht, da die Protagonisten als Paar überzeugend waren und es schön war, einfach von einer harmonischen Beziehung und dem Leben ihrer Freunde zu lesen.

Leider ist relativ knapp vor Ende etwas unglaublich tragisches passiert, das meiner Meinung nach um einiges mehr Raum hätte bekommen sollen. Es war etwas, das beide Charaktere und natürlich ihr Umfeld mitgenommen hat und eine große Tragweite für ihre Zukunft als Paar hatte; da aber nur wenige Kapitel später schon das 'Happy End' folgte, hatte ich das Gefühl, dass die Bedeutung herunter gespielt und die Folgen mit wenigen Worten übergangen wurde, was wirklich schade war. So entstand der Eindruck, dass die Gewichtung in dem Buch nicht stimmt - erst passiert lange nicht viel und dann so etwas - und ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin die Anfänge der Beziehung gekürzter dargestellt und dafür den späteren Vorkommnissen mehr Seiten gewidmet hätte.

Davon abgesehen hat mir "Eine Prise Liebe" gut gefallen; die Liebesgeschichte zwischen Cami und Landon konnte mich überzeugen und berühren, ich mochte, dass man mehr über die Protagonisten aus Band 1 erfahren hat und die Anfänge von Kats Geschichte machen neugierig auf mehr.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Unterhaltsam und romantisch

Kopf aus, Herz an
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"Kopf aus, Herz an" beginnt mit einem Moment, der das Leben von Lilly Swanson zu zerstören scheint; ihr Verlobter, der Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte, verlässt sie kurz vor der Trauung, ...

"Kopf aus, Herz an" beginnt mit einem Moment, der das Leben von Lilly Swanson zu zerstören scheint; ihr Verlobter, der Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte, verlässt sie kurz vor der Trauung, ohne ihr Gründe zu nennen. Sie ist verletzt, fassungslos und unglücklich - aber das hindert sie nicht daran, die Flitterwochen zu beginnen. Alleine. Und diese Reise stellt sich als genau das heraus, was sie gebraucht hat. Sie trifft Damien, einen Mann, der ihr komplettes Gegenteil zu sein scheint: er ist Rucksacktourist, spontan, eher wild, während sie Ordnung und einen geregelten Tagesablauf liebt. Trotzdem klickt es zwischen ihnen sofort und sie kommen sich rasch näher.

In Anbetracht der Tatsache, dass Lilly gerade von ihrem Verlobten verlassen wurde und sie Damien erst seit kurzem kennt könnte man glauben, dass es der Autorin schwer fallen würde, die Entwicklung der Liebesgeschichte der beiden glaubwürdig darzustellen, aber das Gegenteil ist der Fall. Die Verbindung der beiden ist von Anfang an ersichtlich. Sie vertrauen einander Dinge an, die sie sonst niemandem erzählt haben, bauen emotionale Nähe auf und vor allem können sie miteinander lachen und Spaß haben. Lilly kann bei ihm sie selbst sein und muss sich nicht an ein Bild anpassen, das jemand von ihr haben möchte, und Damien hilft ihr dabei, sich einfach gehen zu lassen und ihr Leben zu genießen. So unterschiedlich die beiden auf den ersten Blick sind, sie haben doch einiges gemeinsam und man merkt, dass sie gut zusammen passen und einander glücklich machen können. Deshalb fand ich ihre Romanze sehr überzeugend und schön zu lesen.

Natürlich kommt keine Liebesgeschichte ohne Hindernisse und Schwierigkeiten auf, aber im Gegensatz zu zahlreichen anderen Büchern sind die Probleme, die die Protagonisten hier haben, stimmig und für ihren jeweiligen Charakter überzeugend. Es war schmerzhaft, aber notwendig, dass diese Phase durchgemacht wurde - vor allem, da der Fokus des Buches zu großen Teilen darauf liegt, wie Lilly sich verändert und (nicht nur wegen Damien, sondern auch alleine) ihre eigene Stärke findet. "Kopf aus, Herz an" handelt von ihrer Reise und es war toll zu sehen, wie sie ihr Glück gefunden hat. Zudem ist die Geschichte aber auch oft unterhaltsam, weil Lilly so einige unglaubliche Dinge passieren... teilweise war sie mir sogar zu überdreht, doch insgesamt hat der Humor gut gepasst.

Das Buch bekommt von mir 4 Sterne und ich bin schon auf den zweiten Band gespannt.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Hat meine Erwartungen nicht erfüllt

Talon - Drachenzeit
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Ich hatte mit "Talon: Drachenzeit" einige Schwierigkeiten. Da ich "Plötzlich Fee" und "Plötzlich Prinz" trotz einiger Klischees und Dreiecksbeziehungen sehr mochte, hatte ich erwartet, auch diese Reihe ...

Ich hatte mit "Talon: Drachenzeit" einige Schwierigkeiten. Da ich "Plötzlich Fee" und "Plötzlich Prinz" trotz einiger Klischees und Dreiecksbeziehungen sehr mochte, hatte ich erwartet, auch diese Reihe gut zu finden, vor allem, da Drachen an sich wahnsinnig interessant sind - doch das Buch konnte mich von Beginn an nicht fesseln. Ember ist an sich keine unsympathische Protagonistin und ich kann gut nachempfinden, dass sie Kontrolle über ihr eigenes Leben und Freiheit erlangen möchte, sodass ich ihren Weg schlüssig fand. Die meiste Zeit aber konnte man fast schon vergessen, dass sie ein Drache ist, weil sie viel lieber menschlich sein möchte. Sie ist der typische rebellische Teenager, der unverantwortlich handelt und gegen alles, was von einer Autorität - hier Talon - vorgegeben wird, aufbegehrt und sogar die vernünftigen Regeln, die für die Sicherheit der Drachen sorgen sollen, oft aus Prinzip ignoriert. Ich hätte es besser gefunden, wenn sie an erster Stelle ein Drache und erst dann menschlich gewesen wäre, da ich mir gerade von diesem Aspekt viel mehr erwartet und erhofft hatte. Nur hätte dann der Plot vermutlich nicht funktioniert, vor allem in Bezug auf die Drachenjäger... und natürlich kann man argumentieren, dass es für einen Drachen absolut passend ist, ein Freigeist zu sein.

Die Dreiecksbeziehung fand ich, wie in beinahe jedem Buch, unnötig. Immerhin sind beide Jungen ziemlich sympathisch und als Charaktere ganz gut ausgearbeitet; sie sind komplex und interessant, sodass es gut ist, dass beide ihre eigenen Kapitel bekommen.
Es war zwar früh vorhersehbar, wie die Geschichte sich entwickeln würde, die Entwicklung der Beziehungen an sich waren meiner Meinung nach allerdings glaubwürdig dargestellt. Natürlich hat Ember sich sehr naiv verhalten, was mich gestört hat, und es gibt in Bezug auf beide problematische Aspekte, die es momentan schwer machen festzulegen, welche Beziehung für sie besser wäre... also mal sehen, wie es hier in den nächsten Büchern weitergehen wird.

Das World Building kam mir ebenfalls etwas zu kurz, wobei ich die Organisation der Drachen und ihren historischen Hintergrund wahnsinnig interessant fand. Die Autorin hätte ruhig noch mehr darauf eingehen können und ich hoffe, dass sie die Welt in den Folgebänden noch ausbauen wird. Hier steckt einiges an Potential. Der Plot an sich war recht spannend, zumindest, wenn etwas passierte, doch zwischendrin war ich ein paar Mal kurz davor, die Seiten einfach nur noch zu überfliegen, weil es einfach nicht voranging. Wie gesagt gibt es durchaus spannende, packende Momente und der Schreibstil der Autorin lässt sich wieder leicht und flüssig lesen, aber viel war leider vorhersehbar.

Zusammenfassend kann man sagen, dass "Talon" in meinen Augen viel Potential verschenkt. Die Drachen sind toll beschrieben, obwohl mir dieser Aspekt fast schon zu kurz kommt, da der Fokus auf Embers Entwicklung und ihrem Wunsch, frei zu sein, liegt. Die Handlung konnte mich die meiste Zeit über nicht fesseln, doch mir hat auch einiges gefallen, beispielsweise das World Building und die Charaktere. Vielleicht waren einfach meine Erwartungen zu hoch? Den zweiten Band werde ich lesen, um zu erfahren, wie es nach dem Ende weitergeht. "Drachenzeit" kann ich trotzdem 'nur' mit 3,5/5 Sternen bewerten.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Interessanter historischer Roman

Krone und Feuer (Die Fjordland-Saga 1)
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In "Krone und Feuer" erzählt Hartsuyker die Geschichte von Ragnvald und Svanhild, einem Geschwisterpaar, das zunächst gemeinsam versucht, an das rechtmäßige Erbe ihres Vaters zu kommen, im Laufe des Buches ...

In "Krone und Feuer" erzählt Hartsuyker die Geschichte von Ragnvald und Svanhild, einem Geschwisterpaar, das zunächst gemeinsam versucht, an das rechtmäßige Erbe ihres Vaters zu kommen, im Laufe des Buches aber getrennte Wege geht und unterschiedliche Ziele und Loyalitäten entwickelt. In der Inhaltsangabe steht bereits, dass Ragnvalds Erzfeind ein Interesse an Svanhild zeigt und dieser Handlungsstrang entwickelt sich so, wie man es sich vorstellen würde - die Geschwister stehen in dem großen Konflikt um die Herrschaft in Norwegen nicht auf der gleichen Seite, was emotional aufwühlende Szenen und tragische Momente liefert.

In einem Nachwort wird erklärt, dass zwar einige Aspekte erfunden wurden, ansonsten scheint "Krone und Feuer" (soweit ich es beurteilen kann) jedoch sehr authentisch zu sein und aus den bekannten Fakten und Ereignissen ist eine packende, spannende Geschichte entstanden. Sie ist keineswegs nur eine Aneinanderreihung von Schlachten und Blutvergießen, obwohl diese eine wichtige Rolle spielen. Die Autorin gibt dem Leser auch Einblicke in das Leben der damaligen Zeit, die Gebräuche und Sitten, aber auch die politische Lage, die durch die Bemühungen König Haralds, das Land geeint zu regieren, sehr prekär und spannungsgeladen war. Besonders interessant fand ich den Fokus auf der Rolle von Frauen, ihre Möglichkeiten und die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben; Svanhild ist eine starke Protagonistin, die genau weiß, was sie will und versucht, das beste aus ihrer Situation zu machen, was auf jeden Fall bewundernswert ist. Aber auch ihr Bruder muss einige Hürden überwinden, um sein Ziel zu erreichen.

Gut gefallen hat mir, dass die Charaktere sowohl Siege als auch Niederlagen erfahren; in vielen Büchern ist vorhersehbar, dass erst einmal alles schief gehen wird, bevor dann doch alles gut endet, doch obwohl es in diesem Buch Rückschläge gibt, haben die Figuren auch Glück. So blieb die Handlung meiner Meinung nach interessant und man konnte nie sicher sein, wie es nun weiter gehen würde, ob wieder eine schmerzliche Niederlage oder großer Triumph folgen würde. Ebenfalls toll fand ich, dass die Autorin alle Positionen in dem Konflikt als verständlich darstellt; ihre Charaktere vertreten sehr unterschiedliche Ansichten und sind oft gegeneinander positioniert, doch man kann jeden von ihnen verstehen, ihre Motivationen, Hoffnungen und Ängste sind gut herausgearbeitet. Dadurch wirkt die Geschichte balanciert; die meisten Figuren haben zudem klare Schwächen und Stärken, sodass sie lebendig wirken, sodass niemand einfach als 'der Böse' abgeschrieben werden kann.

Das Buch ist in sich recht geschlossen; die Haupthandlung ist beendet und der zu Beginn präsentierte Konflikt gelöst, allerdings bleibt noch einiges offen, sodass ich gespannt auf die Fortsetzung und das weitere Schicksal der Protagonisten bin.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Interessantes Konzept, zu knappes Ende

Vor mir die Sterne
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"Vor mir die Sterne" hat ein interessantes Konzept. Wer hat sich nicht schon gefragt, wie das eigene Leben verlaufen wäre, wenn man eine andere Entscheidung getroffen hätte? Und es haben sich bestimmt ...

"Vor mir die Sterne" hat ein interessantes Konzept. Wer hat sich nicht schon gefragt, wie das eigene Leben verlaufen wäre, wenn man eine andere Entscheidung getroffen hätte? Und es haben sich bestimmt schon viele Leute gewünscht, die Möglichkeit zu bekommen, ihre vermeintlichen Fehler zu korrigieren. Ramie Phillips bekommt diese Gelegenheit. Sie ist beinahe 38, hat eine erfolgreiche Karriere hinter sich, tolle Freunde - aber keinen Partner. In ihrem Leben gab es verschiedene Beziehungen, aber keinen Mann, der 'der Richtige' gewesen wäre; allerdings macht sie sich Gedanken, ob nicht vielleicht ihr Freund von der High School perfekt für sie war... und so versucht sie, diese Hypothese zu testen, als sie plötzlich als Siebzehnjährige aufwacht und noch mit ihrem Freund zusammen ist. Sie handelt anders als beim ersten Mal, sie genießt ihren jungen Körper und die Optionen, die sich ihr auftun, aber zugleich hat sie Angst, in dieser Welt gefangen zu sein und nicht in 'ihre' Realität zurückkehren zu können. Diesen Aspekt fand ich sehr realistisch.

Ich hatte ein paar Probleme mit Ramie. An sich ist sie mir sympathisch, ich fand toll, dass die ungewöhnliche Erfahrung sie dazu gebracht hat, über ihr Leben zu reflektieren und im Umgang mit ihren Freunden sieht man, dass sie an sich ein toller Mensch ist. Leider kam sie mir oft unglaublich oberflächlich vor und das nicht nur, weil sie ausgiebig darüber philosophiert, wie wunderbar ihr junger Körper doch ist und wie schön es wäre, mit ihm Sex zu haben... dagegen mochte ich wiederum, dass sie nicht perfekt ist, sondern klare Schwächen hat. Es war nur manchmal anstrengend, diese Gedanken zu lesen.

Besonders gefallen hat mir die Geschichte um Ramies Vater, der verstorben ist, als sie noch jung war. Das 'Wiedersehen' mit ihm bedeutet ihr viel und die Beziehung der beiden war für mich klar das Highlight des Buches. Die Autorin hat wunderbar beschrieben, wie Ramie zwischen Trauer, Hilflosigkeit und Liebe hin und hergerissen ist und dieser emotionale Konflikt hat das Buch für mich bereichert.
Ein bisschen deplatziert kam mir die 'zweite' Zeitreise vor, da sie für mich nicht richtig in die Handlung gepasst hat - obwohl ich verstehe, welche Botschaft Harbison vermitteln wollte, meiner Meinung nach hätte bereits die erste Erfahrung ausgereicht. Dennoch war es ein interessantes Gedankenspiel. Das Ende kam mir dann ein bisschen zu kurz, es war allerdings passend und ein guter Abschluss der Geschichte.