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Veröffentlicht am 13.11.2019

Grandioser Auftakt einer märchenhaften Fantasy Trilogie

Märchenfluch, Band 1
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Worum geht es?

Flora Anthea Allenstein auch genannt Flo, erhält kurz nach ihrem 16 Geburtstag einen geheimnisvollen Brief vom Rat der Genaver, welcher sie zu einer mysteriösen Agentur schickt. Als sie ...

Worum geht es?

Flora Anthea Allenstein auch genannt Flo, erhält kurz nach ihrem 16 Geburtstag einen geheimnisvollen Brief vom Rat der Genaver, welcher sie zu einer mysteriösen Agentur schickt. Als sie kurz darauf erfährt, dass sie die Nachfahrin von Dornröschen ist, fällt sie aus allen Wolken. Ab sofort hat sie eine Aufgabe: Zusammen mit anderen Märchenfiguren, wie der zickigen Neva aus dem Schneewittchen-Clan, soll sie die Menschheit vor gefährlicher Magie beschützen. Keine leichte Aufgabe, denn zum einen herrscht in Flo ein ziemliches Gefühlschaos, aufgrund zwei gewisser junger Männer. Und zum anderen spürt sie, dass in ihr selbst eine dunkle Magie erwacht …


Wie hat es mir gefallen?

Allgemein:
Das Cover wirkt verspielt und Märchenhaft und weckt dadurch sofort Interesse und steht absolut im Einklang mit dem Klappentext. Dieser ist kurz, knackig und spannend verfasst. Zudem hat mich die Idee der Story von Beginn an fasziniert. Die Sprecherin Katja Sallay gehört zu meinen Favoriten. Ihre Stimme ist unglaublich vielseitig, dadurch gelingt es ihr sehr gut den Figuren Leben einzuhauchen. Ihre Stimme hat einen angenehmen Klang und ist nicht zu hoch. Wobei es da auch immer auf den persönlichen Geschmack ankommt.

Hauptteil:
Da das Hörbuch auf dem original Buch basiert, beziehe ich nun auch den Schreibstil der Autorin mit ein. Er gefällt mir wirklich gut, da er beim Zuhören sehr angenehm, flüssig und gut verständlich ist. Ich konnte der Handlung zu jeder Zeit gut folgen, selbst wenn ich aufgrund einer zwangsläufigen Unterbrechung auch mal Mitten im Kapitel wieder einsteigen musste. Die Beschreibungen waren sehr detailreich und schön ausgeschmückt. Somit fällt es leicht sich die Szenen bildlich vorzustellen. Auch die Handlung war stets logisch und gut nachvollziehbar. Von Anfang an wurde Spannung aufgebaut und über die Story hinweg sehr gut gehalten. Sie ließ an keiner Stelle nach. Wir erleben die Geschichte durch Flo’s Augen, da die Autorin die Ich-Perspektive gewählt hat. Mir persönlich gefällt diese sehr gut, da man sich dadurch leichter in die Protagonisten hineinversetzen kann. Durch die Art wie Flora mit all den Geschehnissen umgeht, ist ein gewisser Realismus geschaffen worden, denn zu Beginn hat sie starke Zweifel und ist völlig überfordert – glaubt sogar verrückt zu werden. Sie stürzt sich also nicht nach zwei Minuten in das Geschehen, als wäre all das völlig normal, sondern versucht davor wegzulaufen. Diese Reaktion ist demnach viel realistischer dargestellt, als in vielen anderen Fantasy-Geschichten Als Zuhörer hat man immer den Wunsch direkt zu erfahren was als Nächstes passiert, da sich – genau wie für Flo – immer wieder neue Fragen ergeben. Ich persönlich kann sagen, dass es ich das Hörbuch innerhalb von 2 Tagen verschlugen habe und jede freie Minute zum Weiterhören genutzt habe.

Die Protagonisten:
Flora ist eine Protagonistin zum Liebhaben. Sie ist frech, mutig und absolut nicht auf den Mund gefallen. Sie legt eine wirklich tolle Entwicklung hin. Denn zweifelt sie anfänglich doch sehr an sich selbst, so lernt sie im Verlauf der Handlung immer mehr auf sich zu vertrauen.

Newa ist manchmal durchaus anstrengend, vor allem zu Beginn der Handlung. Sie meckert ständig und macht Flo oft schlecht. Doch auch ihre Entwicklung ist sehr gut gelungen, denn sie wird für Flora eine gute Freundin, steht ihr bei und unterstützt sie. Nur ihr Gezeter behält sie leider bei.

Timus ist zwar immer wieder Thema in der Story, doch mit ihm bin ich leider nicht warm geworden. Er besitzt in meinen Augen zu wenig Tiefe und wurde zu oberflächlich gehalten, was ich wirklich schade fand.

Hektor ist ein gut aussehender junger Mann, der sich doch leider immer nur an Newa‘s Seite aufzuhalten scheint. Er ist nett, zuvorkommend und liebevoll, also ein echter Traumtyp.

Skitus ist eine nervige Gestalt in einem Spiegel mit einer sehr wichtigen Rolle. Er klingt nasal und hat immer mal wieder einen österreichischen Akzent. Dementsprechend ist es oft etwas anstrengend ihm zuzuhören. Ich finde ich es sehr schwer ihn charakterlich einzuschätzen. Er zeigt einerseits immer wieder loyale Züge, doch wirkt durch seine Aussagen und Andeutungen meist hinterhältig.

Das Ende:
Das Ende war ein wirklich großer Cliffhanger, der den Zuhörer mit Fragen und weit aufgerissenen Augen zurücklässt. Der zweite Teil erscheint im Februar 2020 und ich kann es absolut nicht erwarten. Ich bin gespannt wie sich die Charaktere und vor allem die Handlung noch weiterentwickeln.


Das Fazit?

„Das letzte Dornröschen“ ist ein grandioser Auftakt zu einer märchenhaften Fantasy Reihe. Die Idee, sich mit den Nachfahren der Märchenwelt zu befassen, ist wirklich großartig und die Umsetzung super gelungen. Dieses Buch ist der optimale Lesestoff für ein gemütlichen Leseabend mit einem Rosen-Tee auf der Couch. Es ist also eine klare Kaufempfehlung für alle, die Märchen und Fantasy lieben. Jedoch auch für alle, die noch überlegen.