Nicht schlecht, aber für mich nicht fesselnd genug
Alles, was du für mich bistInhaltsangabe:
In dem Buch geht es um Luis, einen begabten Kitesurfer, der nach einem schweren Unfall wieder zurück auf die heimische Hacienda in Andalusien kommt. Seine Karriere ist beendet, er weiß nicht, ...
Inhaltsangabe:
In dem Buch geht es um Luis, einen begabten Kitesurfer, der nach einem schweren Unfall wieder zurück auf die heimische Hacienda in Andalusien kommt. Seine Karriere ist beendet, er weiß nicht, was er tun soll. Dort trifft er auf Nuria, seine beste Freundin seit Kindheitstagen. Sie ist Physiotherapeutin und möchte ihm helfen. Doch auch er kann ihr bei einer Sache behilflich sein, und so kommt es, dass die beiden eine Abmachung schließen…
Meine Meinung:
Großes Potenzial, aber nicht voll ausgeschöpft. Die Idee hinter dem Ganzen war sehr gut und hat mich sofort angesprochen. Ich wollte nichts mehr als dieses Buch zu lesen und konnte es kaum erwarten. Die erste Hälfte war ziemlich gut, danach hat sich das Buch irgendwie etwas in die Länge gezogen. Es plätschert so vor sich hin und es gibt keine wirklich überraschende Wendungen. Also für diejenigen, die immer mitfiebern wollen, wäre dieses Buch eher weniger etwas.
Ich habe mich sofort in die Charaktere verliebt: Nuria, die an sich selbst zweifelt, weil sie denkt, sie sei nicht „normal“. Wer kann das schon von sich behaupten – jede/r ist irgendwo irgendwie ein bisschen „unnormal“. Dabei hat sie das gar nicht nötig. Und Luis, der selbstbewusste lustige Sunnyboy, der lernt, dass es nach einem Fall, so tief der auch sein mag, wieder bergauf geht. Man muss nur die richtigen Menschen um sich haben. Das ist auch eine der wichtigsten Messages, die auch sehr deutlich rüberkamen: nicht aufgeben! Besonders ansprechend fand ich, dass die Charaktere nicht typisch klischeehaft waren – nicht ein braves liebes Mädchen, dass den Bad-Boy zu einem besseren Menschen machen möchte.
Gut fand ich außerdem, wie intensiv sich Nora Welling mit dem Thema beschäftigt hat. Zwischendurch sind immer wieder spanische Begriffe (vor allem von typischem Essen) dabei, die auch auf Deutsch erklärt werden. Also auf jeden Fall sehr verständlich. Die Autorin fängt genau die richtige Atmosphäre ein und das Buch wirkt insgesamt sehr realistisch. Ihr Schreibstil ist zwar nicht ganz so flüssig und fesselnd, dafür musste ich an einigen Stellen herzlich über ihre tollen Metaphern (und andere lustige Situationen) lachen.
Das Buch ist der zweite Teil einer Reihe. Sie sind jedoch unabhängig voneinander, da es sich um jeweils die Liebesgeschichte der drei Brüder handelt. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass es nicht so wichtig ist, auch den ersten Teil gelesen zu haben. Doch bei diesem Buch kann ich es nur empfehlen. Ich bin auch so mitgekommen, aber es ist besser für das Verständnis und das tiefere Eintauchen in die Geschichte. Die Großfamilie kann verwirrend sein, so viele verschiedene Namen und Personen.
Das Cover ist schlicht, aber schön. Man bekommt schon einen ersten Eindruck von der Geschichte. Es wird eine sehnsuchtsvolle Stimmung geweckt, die gut zutrifft.
Fazit:
Auf einer Skala von eins bis zehn war dieses Buch eine sechs. Es hat mich nicht voll mitgerissen und der Lesefluss wurde oft gestoppt. Manchmal wurde ein bisschen zu viel erklärt – ich kann nicht sagen, ob man es auch verstanden hätte, wenn man die Erklärungen weglässt. Dennoch kann ich sagen, dass ich die Arbeit der Autorin bewundere und anerkenne – man merkt, dass sie sich gut mit dem Thema beschäftigt hat und kann es kaum erwarten, selbst einmal nach Andalusien zu reisen.