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Veröffentlicht am 02.11.2018

Der Zauber des Kochens und die geheime Zutat - wie Menschen wieder näher zusammen kommen

Scarlett (Scarlett 1)
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Eine ergreifende, moderne Geschichte, die zum schwelgen einlädt.

Inhalt:
Scarlett ist der Star auf dem Blog ihrer Mutter und sie hasst es. Jeder kennt all ihre peinlichsten Erlebnisse.
Doch als sie in ...

Eine ergreifende, moderne Geschichte, die zum schwelgen einlädt.

Inhalt:
Scarlett ist der Star auf dem Blog ihrer Mutter und sie hasst es. Jeder kennt all ihre peinlichsten Erlebnisse.
Doch als sie in der Küche der alten Rosemary ein handgeschriebenes Kochbuch entdeckt, beginnt sich alles zu ändern. Scarlett findet neue Freundinnen, gründet einen geheimen Kochklub und sogar ihre Mum ist nicht mehr ganz so schlimm.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr schnell. Ich konnte sofort mit Scarlett mitfühlen, denn wirklich niemand will wohl, dass seine peinlichsten Geheimnisse und sein komplettes Privatleben ins Internet hinausposaunt werden. Schon garnicht von der eigenen Mutter.
Zu Beginn ist Scarlett ziemlich verunsichert und zurückgezogen. Sie geht ihren Mitschülern und ihrer Mutter so gut es geht aus dem Weg und wagt es nicht irgendetwas in ihrer Freizeit zu tun. Alles um ihrer Mutter ja keine Angriffsfläche zu liefern.
Das wirkt ziemlich bedrückend und man ist genauso aufgeregt wie Scarlett, als sie den Weg in die fantastische Küche ihrer alten Nachbarin Rosemary findet.

Laurel Remington thematisiert in ihrem Buch aktuelle und ernste Themen, wie Mobbing, Trennung der Eltern, Einsamkeit im Alter, Trauer und Tod. Aber auch Freundschaft, Zusammenhalt, Verzeihen und die Freude an gutem Essen sind Teil der Handlung.
Es dauert eine ganze Weile, bis Scarlett Vertrauen aufbaut und bis alle Figuren zusammen funktionieren. Bis dahin kommen sie einem hin und wieder etwas hölzern vor.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Die Kapitel sind angenehm kurz und die Dialoge sind gut den einzelnen Charakteren zuzuordnen. Bei den Koch- und Backbeschreibungen ist mir immer wieder das Wasser im Mund zusammengelaufen.
Leider sind in meinem ebook bis auf die Zimtteilchen keine Rezepte enthalten. Ob das im Hardcover anders ist kann ich leider nicht sagen. Ich hätte sie mir auf jeden Fall gewünscht, denn einige der Kreationen klingen wirklich großartig.
Mit 250 Seiten ist die Geschichte schnell erzählt, alles ist gut auf den Punkt gebracht. Für jüngere Leser ist dieser Umfang ideal.

Fazit:
Eine zauberhafte Geschichte, die sehr ernste Themen mit etwas Zuckerguss und Glitzer verpackt. Vor allem für junge Lese sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Der Ursprung des zwanzigseitigen Würfels

Der erste Spielleiter
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Die Geschichte des modernen Rollenspiels – digital wie analog – beginnt hier!

Inhalt:
Dies ist die bemerkenswerte Geschichte von Dungeons & Dragons.
Als rührend-witziger Tribut an den Erfinder des modernen ...

Die Geschichte des modernen Rollenspiels – digital wie analog – beginnt hier!

Inhalt:
Dies ist die bemerkenswerte Geschichte von Dungeons & Dragons.
Als rührend-witziger Tribut an den Erfinder des modernen Pen & Paper-Rollenspiels, Gary Gygax, lässt das Buch den Leser in eine interessante Zeit eintauchen und Zeuge davon werden, wie aus Gygax’ persönlichem Hobby eines der einflussreichsten fantastischen Spiele der Welt entstand.

Meinung:
Fast jeder kennt heute die wohl bekanntesten Rollenspiele "Dungeons & Dragons" und "World of Warcraft". Und auch "Game of Thrones" ist wohl jedem bekannt.
Aber wer weiß schon, dass es ohne die Erfindung von D&D wohl nie zu den größten Errungenschaften im Bereich Fantasy und Rollenspiel der digitalisierten Welt gekommen wäre?

Wie D&D, WoW und GoT zusammenhängen erzählt diese interessante Graphic Novel von David Kushner und Koren Shadmi.
Sie vermischt die Biographie von Gary Gygax und auch Dave Arneson, mit dem Erzählstil eines Rollenspiels, zu einem unterhaltsamen und lehrreichen Ausflug zu den Ursprüngen der Pen&Paper-Rollenspiele, wie wir sie heute kennen.

Ich muss gestehen, dass ich noch nie eine Partie D&D gespielt habe. Somit hatte ich auch keine Ahnung von der epischen Entstehung dieses Spiels.
Aber ich liebe Rollenspiele, Fantasy-Bücher und Comics. Daher bin ich auf dieses Buch aus dem Verlag Feder & Schwert aufmerksam geworden.

Das Buch kommt als Hardcover mit Glanzlack-Veredelung auf dem Cover und Lesebändchen. Wirklich sehr wertig und schön verarbeitet.
Innen ist die Gestaltung komplett in Schwarz-Weiß gehalten. Die klaren und sauberen Zeichnungen lenken nicht von der Erzählung ab. Doch man entdeckt trotzdem auch viele interessante Details in den einzelnen Panels.
Die Handlung ist in mehrere Kapitel unterteilt, die einen die Geschichte von D&D aus der Sicht verschiedener, für das Spiel wichtiger Personen erleben lassen.
Der Leser wird dabei immer wieder, wie in einem Rollenspiel, direkt angesprochen und zu Handlungen aufgefordert.

Eine Biographie als Comic-Buch. Ein Comic mit Rollenspiel-Elementen. Und alles zusammen ergibt einen ebenso spannende, wie lehrreichen Rückblick auf die Geschichte des Mythos "Dungeons & Dragons".

Fazit:
Es ist kaum zu glauben, wie stark Gary Gygax spätere Generationen von Autoren, Spieleentwicklern und so genannten Nerds mit seinem ganz privaten Freizeitvergnügen beeinflusst hat. Dieses Comic-Buch ist nicht nur sehr schön gestaltet, sondern es bietet dem Leser auch einen einzigartigen Einblick in das, was wir heute als Nerd-Kultur kennen.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Stella Montgomery - fantasievoll, intelligent, spannend und etwas gruselig

Stella Montgomery und die bedauerliche Verwandlung des Mr Filbert
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Ein junges Mädchen erlebt in viktorianischen England ein Abenteuer voll Fantasy.

Inhalt:
Stella hat sich aus dem Hotelzimmer ihrer drei schrulligen Tanten geschlichen, um ihren Atlas zu retten. Aber ...

Ein junges Mädchen erlebt in viktorianischen England ein Abenteuer voll Fantasy.

Inhalt:
Stella hat sich aus dem Hotelzimmer ihrer drei schrulligen Tanten geschlichen, um ihren Atlas zu retten. Aber warum schlafen in der Eingangshalle die Hotelgäste merkwürdig verrenkt in ihren Sesseln? Ob das mit dem Kerzenleuchter in Form einer Hand zusammenhängt? Und wie kann es sein, dass ein angeblich toter Mann sich in eine Vogelscheuche verwandelt?

Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Man taucht direkt in Stellas Leben ein, erlebt ihren Alltag mit ihren Tanten und macht einen Ausflug in ihre Fantasy-Welt. Mit der Zeit entwickelt Stella viel Mut, findet Freunde und entdeckt spannende Geheimnisse. Trotz einige übernatürlicher und magischer Ereignisse wirkt die Geschichte dabei aber immer sehr realistisch. Durch die Hotelbewohner erleben wir hautnah, wie das Leben im viktorianischen England für ein junges Mädchen gewesen sein muss.

Judith Rossell nimmt sich immer die Zeit um Schauplätze und Personen anschaulich und lebendig zu beschreiben.
Die Handlung hält einige Überraschungen bereit und ist vom Anfang bis zum Ende fesselnd und spannend. Trotz der vielen schönen Details hat sie keine Längen und lässt sich angenehm flüssig lesen.
Man merkt recht schnell, dass die Abenteuer von Stella auf mehrere Bände angelegt sind, denn einige Geheimnisse wollen sich einfach nicht lösen lassen.
Das ist aber nicht schlimm, denn es gibt auch genug Rätsel, die gelöst werden und Abenteuer die bestanden werden wollen.

Ergänzt wird die Geschichte von den zauberhaften Illustrationen der Autorin selbst.
Die hübschen, detailreichen Zeichnungen bilden wichtige und besonders interessante Szenen ab, oder ergänzen den Text durch Bilder von Gegenständen, Tieren und vielem mehr. Die Bilder laden auch immer wieder zum Blättern durch das Buch ein, um alle Details zu erforschen.

Was mich etwas irritiert hat, war der Titel des Buches „… und die bedauerliche Verwandlung des Mr. Filbert“.
Zwar spielt der erwähnte Mr Filbert eine ziemlich wichtige Rolle, kommt insgesamt aber nur ziemlich kurz vor.
Vielleicht brauchte der Verlag für die jungen, deutschen Leser einfach einen abenteuerlicheren Titel als "Withering-by-Sea" und auch ein "spannenderes" Cover. Das deutsche Cover unterscheidet sich dadurch stark von den Illustrationen im Inneren des Buches. Aber wenigstens hat der Verlag diese Änderungen auch beim zweiten Band durch gezogen.

Fazit:
Spannend, fantasievoll und überraschend, all das ist das Abenteuer von Stella Montgomery. Obwohl ich eigentlich schon etwas zu alt für Bücher dieser Zielgruppe bin, hatte ich großen Spaß beim lesen und habe richtig mit Stella mitgefiebert. Ich freue mich schon sehr auf ihr nächstes Abenteuer.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Eine eigene Welt für Büchernarren!

Die Seiten der Welt
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Die erste Reise in die Welt der Bibliomantik, noch etwas verwirrend, aber total faszinierend.

Inhalt:
Der Landsitz der Familie von Furia Salamandra Faerfax birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ...

Die erste Reise in die Welt der Bibliomantik, noch etwas verwirrend, aber total faszinierend.

Inhalt:
Der Landsitz der Familie von Furia Salamandra Faerfax birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie der Worte entfesseln. Doch dann wird ihr Bruder entführt, und Furia muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an die Grenzen der Nachtrefugien...

Meinung:
Schon nach den ersten paar Seiten merkt man, dass Kai Meyer beginnt eine faszinierende und sehr detailreiche Welt aufzubauen. Was es alleine im Herrenhaus von Furias Familie zu entdecken gibt, würde schon für ein ganzes Buch reichen: sprechende Leselampen und Sessel, lebendige Origami zur Bekämpfung von Staub auf den Büchern, aus Büchern gefallen Buchstaben mit einer Schwarmintelligenz und vieles vieles mehr.
Dieser Detailreichtum führt aber auch immer wieder dazu, dass das Buch einige Längen hat. Orte und Personen werden beschrieben, die Atmosphäre aufgebaut und somit kommt die Handlung nur langsam voran. Bis, ja bis das ganze in einem überraschenden Finale viel zu schnell endet.

Ich habe ziemlich lange gebraucht, um in die Geschichte richtig einzutauchen. Das Buch wird aus der dritten Person erzählt und wechselt von Furia hin und wieder zu einer anderen Hauptperson.
Zwar beschreibt Kai Meyer immer die Gefühle des Charakters, der gerade im Fokus steht, aber ich konnte zu den wenigsten eine echte emotionale Verbindung aufbauen. Vor allem Furia hat mir einige Schwierigkeiten bereitet. Sie ist zwar tapfer und schlau, aber ich bekam einfach keinen Draht zu ihr.

Der Abschluss des Buches hat dann ein bisschen was von einem Filmabspann. Die losen Enden werden verbunden und letzte Unklarheiten beseitigt. Man könnte meinen, dass "Die Seiten der Welt" garnicht als Mehrteiler vorgesehen war.
Trotzdem hat es das Buch irgendwie geschafft, mich zu überzeugen. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter lesen, alleine schon um noch mehr über die Welt der Bibliomantik zu erfahren.
Außerdem ist der Sprachstil gegen jeden Zweifel erhaben.
Kai Meyer hat ein Händchen dafür Welten und Figuren zu entwickeln und sie für seine Leser lebendig werden zu lassen.
Hinzu kommt, dass das Buch wirklich toll gestaltet ist, mit dem goldgeprägten Cover und dem illustrierten Vorsatzpapier.
Da braucht es die Webseite zur Unterstützung eigentlich garnicht. Trotzdem sollte man sich diese unbedingt anschauen, wenn man die Bücher liest.

Fazit:
"Die Seiten der Welt" bietet vor allem eine faszinierende Welt. Die Handlung des Buches ist eher Mittel zum Zweck, um dem Leser diese Welt mit allen ihren Fassetten zu zeigen. Trotzdem hat mir das Buch nach leichten Startschwierigkeiten große Freude gemacht.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Highfantasy mit Startschwierigkeiten

Fatebound (1). Bund der Verstoßenen
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Interessante Charaktermischung, aber die Story konnte nicht so recht fesseln.

Inhalt:
Als Kaya ihre Heimatinsel verlässt, um zu beweisen, dass sie würdig ist, eine Erwachsene genannt zu werden, ahnt sie ...

Interessante Charaktermischung, aber die Story konnte nicht so recht fesseln.

Inhalt:
Als Kaya ihre Heimatinsel verlässt, um zu beweisen, dass sie würdig ist, eine Erwachsene genannt zu werden, ahnt sie nicht, dass das Schicksal sie auf eine harte Probe stellen wird. Zusammen mit Tkemen, einem gefallenen Ordenskrieger, Elais, einer ausgestoßenen Elfenmagierin und ihrem Jugendfreund Haku stößt Kaya in das Landesinnere vor und die bunte Gruppe wird unversehens in ein tödliches Spiel aus Magie, Intrigen und Hass verstrickt...

Meinung:
Das Buch "Fatebound - Bund der Verstoßenen" macht zunächst durch ein interessantes Cover und Charakter-Illustrationen auf den ersten Seiten neugierig. So hat man die wichtigsten Charaktere direkt vor Augen und wartet eigentlich nur noch darauf, dass man ihre Geschichte erfährt.
Bjela Schwenk wirft ihre Leser dann auch direkt im Prolog mitten hinein. Wobei wir hier eigentlich keinen Prolog haben, sondern den ersten Charakter näher vorgestellt bekommen. Andeutungen zu großen, geheimnisvollen Ereignissen oder dem großen Ganzen habe ich dagegen nicht gefunden.

Wer Geschichten mit oft wechselnden Perspektiven nicht mag, der hat es in den ersten Kapiteln von Fatebound nicht ganz leicht. Denn nach dem Prolog lernen wir nach und nach auch die anderen Mitglieder der Reisegruppe, jeweils aus einem anderen Blickwinkel, kennen.
Die Mischung der Figuren ist allerdings sehr gut gelungen.
Die naive Kaya trifft auf den verbissenen Tkemen und die stille Elais. Später schließt sich der Gruppe noch der bedacht handelnde Haku der Gruppe an. Die Gruppe verbindet verschiedene Stärken und Schwächen und enthält schon jetzt einiges an Konfliktpotenzial.

Der Aufbau der Handlung konnte mich dann aber leider nicht fesseln. Bjela Schwenk versteift sich recht stark auf die kleinen Ziele der einzelnen Figuren und entwickelt erst relativ spät im Buch so etwas wie eine große Rahmenhandlung.
Dieses verbissene und engstirnige Vorgehen lässt die Charaktere zwar immer wieder in Situationen stolpern, die die Gruppe festigen sollen. Aber mir fehlte der Rote Faden, der das große Schicksal der Gruppe im ersten Band zumindest andeuten sollte. Ohne das letzte Kapitel hätte Fatebound für mich nach Band 1 sehr gut beendet sein können, denn "Actiongeladene High-Fantasy" stelle ich mir doch ein wenig anders vor.

Pluspunkte sammelte die Autorin bei mir dann wieder mit ihrem Schreibstil und den Ideen, die sie in ihre Geschichte eingebracht hat. Die vier Gefährten kommen aus sehr unterschiedlichen Kulturen, mit eigenen Sitten und Vorurteilen. Diese sind toll ausgearbeitet und die Auseinandersetzung der Vier mit diesen Unterschieden gibt den Figuren einiges an Tiefe.
Die Städte und anderen Handlungsorte des Buches sind sehr gut und anschaulich beschrieben. Und das Buch lässt sich trotz der Schwächen in der Handlung recht flüssig lesen.

Fazit:
"Fatebound - Bund der Verstoßenen" war für mich insgesamt etwas anstrengend zu lesen. Die Charaktere sind bisher interessant, nur die Handlung konnte mich nicht fesseln. Zum Ende hin hat es Bjela Schwenk aber doch geschafft, mich zu überzeugen. Ich werde Band 2 auch lesen, bestimmt entwickeln sich dann noch einige interessante Wendungen.