Viel Diva, wenig Krimi
Glitzer, Glamour, WasserleicheOpernsängerin Pauline Miller hat diesmal ein Engagement bei den Bregenzer Festspielen. Doch dieses scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Schon der Begrüßungscocktail für die Akteure beginnt mit einer ...
Opernsängerin Pauline Miller hat diesmal ein Engagement bei den Bregenzer Festspielen. Doch dieses scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Schon der Begrüßungscocktail für die Akteure beginnt mit einer Schrecksekunde, als sie dem Dirigenten gegenübersteht. Dann taucht auch noch der Verdacht auf, dass in Bregenz eine „Dognapper“-Bande unterwegs ist, die es auf Schoßhündchen abgesehen hat. Klar, dass Pauline sich um ihren Boston Terrier Radames sorgt, und sich nun erst recht nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren kann.
Ihre Entourage, die unter anderem aus ihrer kleinwüchsigen, dafür umso durchsetzungsstärkeren Agentin Bröcki, ihrem zum Alt-Hippie mutierten Vater und einem seltsamen Tierengergetikter samt noch seltsamerer Schwester besteht, ist ihr da auch keine große Hilfe.
Nachdem ich vom Vorgänger „Bei Zugabe Mord“ richtiggehend begeistert war, konnte mich dieses Werk nicht ganz überzeugen. Mag vielleicht auch daran liegen, dass zwischen der Lektüre der beiden Teile zu
wenig Zeit verstrichen ist.
Die Schilderungen aus dem Leben einer Diva sind wieder sehr amüsant, das kriminalistische Element tritt allerdings weitgehend in den Hintergrund.
Der Roman beginnt zwar mit einem Knalleffekt – oder besser gesagt einem Blubb, als eine Leiche im Bodensee versenkt wird. Bis diese wieder auftaucht, dauert es aber lange und die Aufklärung der Hintergründe ihres Todes ist nicht wirklich fesselnd und ziemlich vorhersehbar.
Die Geschichte um die Hundeentführung ist da schon spannender, enthält aber auch einige Ungereimtheiten.
Die Protagonisten sind dafür interessant gezeichnet und Paulines Schlittern von einer absurden Situation oder einem Fettnäpfchen ins nächste wird sehr unterhaltsam erzählt, sodass das Buch bezüglich Lesespaß durchaus punkten kann.