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Veröffentlicht am 04.11.2025

Ein Ideal-Beispiel für Cosy Crime, sehr abwechslungsreich und überraschend

Konstantins Dilemma
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Inhalt: Konstantin Schwarz (Konni) ist Anfang 30 und Bestatter in dem von ihm geführten Münchner Familienunternehmen. Er tut sich ein bißchen schwer mit anderen Menschen und damit, auf sich aufzupassen. ...

Inhalt: Konstantin Schwarz (Konni) ist Anfang 30 und Bestatter in dem von ihm geführten Münchner Familienunternehmen. Er tut sich ein bißchen schwer mit anderen Menschen und damit, auf sich aufzupassen. Zum Glück ist er aber von lieben Menschen umgeben. Einer davon ist der Tatortreiniger Leichen-Franz. Als der Konni am Telefon sagt, er würde in der Scheiße sitzen, und das Gespräch dann abreißt, springt Konni ins Auto, um seinen Freund beizustehen. Daraus entwickelt sich eine Ermittlung über die Familie des zwar jüngst, jedoch betagt und betucht verstorbenen Arthur Grabowski, neben der auch die normale Arbeit und die Belastungen durch Alltag, Liebschaften und neue Familienmitglieder abgewickelt werden müssen.

Bewertung: Ich finde, dieser Roman ist ein perfekter Vertreter des Genre Cosy Crime. Zumindest, wie ich es mir vorstelle. Erzählt in der Ich-Perspektive, begleitet der Leser Konni und erfährt, was für ihn das Wichtigste am Tag war; ungefähr so, als würde man sein Tagebuch lesen. Geschickt hat die Autorin Coco Eberhardt dabei die verschiedenen Aspekte verwoben. Für mich ergaben sich keine Längen und ich hatte immer das Gefühl, dass ich an der richtigen Stelle der Story bin. Alles wird mit einer gewissen Distanz, jedoch nicht unempathisch erzählt. Daher reiben dem Leser weder der kriminalistische Teil noch Konnis Herzensangelegenheiten die Nerven auf. Es passiert viel und die Story hat wirklich Elemente, die sich auch in einem Thriller finden könnten; es gibt viele Überraschungen. Aber die Emotionen ergeben sich eher aus Zwischentönen. Man spürt an mancher Stelle, dass für Konni das Leben schwieriger ist als für andere. Aber man sieht auch, dass sich Freunde und Familie rührend um ihn kümmern, obwohl er das nicht immer zu schätzen weiss. Und dann gibt es ja noch den Geist der Tante Fanny, der mit einem kernigen, bayrischen Spruch in so manchen Moment grätscht und ihm oft eine Wendung gibt. Mir hat auch die Idee gefallen, die Ermittlung auf mehrere Personen zu verteilen. Von den Nebenfiguren mochte ich besonders den Dr. Hackspiel, der irgendwie schräg, aber ein richtiger Macher ist und immer überfallsartig auftaucht. Der Roman ist der zweite Teil einer Reihe. Die Teile können jedoch sehr gut unabhängig von einander gelesen werden. Ich fühlte mich von dieser Geschichte sehr gut unterhalten und gebe ihr 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Es passiert viel, Handlung verworren, Ende schwach, Inspector unsympathisch

Verschlüsselte Wahrheit - Inspector Rebus 5
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Mir fiel es schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Sie hat eigentlich keinen wirklichen Start. Es passieren verschiedene, scheinbar unverbundene Dinge. Am Ende, das ich schwach fand, wird alles zu einem ...

Mir fiel es schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Sie hat eigentlich keinen wirklichen Start. Es passieren verschiedene, scheinbar unverbundene Dinge. Am Ende, das ich schwach fand, wird alles zu einem Ganzen zusammengesetzt. Aber ich fühlte mich beim Lesen nicht zum Rätseln über die Zusammenhänge herausgefordert. Vielmehr gerieten mir bei der Vielzahl der Ereignisse und Gedanken des Inspectors Figuren und Handlungsaspekte in Vergessenheit. Rebus bekommt z. B. eine Information per Anruf, und ich weiß nicht mehr, was für eine Frage er gestellt hatte. Eine Figur tritt auf, ich erkenne lediglich den Namen und lasse mir auch das egal sein, weil ich nicht dauernd zurückblättern möchte. Ich fand die Handlung zu verworren; die Darstellung zu detailliert und abschweifend. Beispielsweise bringt eine Kollegin Rebus auf den neuesten Stand, und er überlegt sich währenddessen, dass er mittags nicht satt geworden ist, aber wegen seines Hüftumfangs lieber nichts mehr essen sollte. Der Inspector war mir auch aufgrund anderer Dinge unsympathisch. Trotzdem fand ich den Roman nicht uninteressant - es passiert ja durchaus viel, so dass die Geschichte zumindest abwechslungsreich ist. Und man kann dazu Edinburgh etwas kennenlernen, weil sehr oft von Sehenswürdigkeiten die Rede ist. Bei Lokalitäten wie Bars mag sich einiges geändert haben, falls es sich sowieso nicht um fiktive Orte handelt, denn das Buch wurde Mitte der 90er Jahre veröffentlicht. Ich bewerte es mit 3 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.10.2025

Roman balanciert gekonnt zwischen feel-good- (z. B. der Liebesgeschichte) und tragischen Elementen

Zwei Herzen auf Skye
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Lieben Dank für die Leseempfehlung! Gleich am Cover erkennt man die Autorin hinter dem Pseudonym: Coco Eberhardt, auch wenn Scherenschnitte seit einiger Zeit allgemein ein beliebtes Element auf Buchcovern ...

Lieben Dank für die Leseempfehlung! Gleich am Cover erkennt man die Autorin hinter dem Pseudonym: Coco Eberhardt, auch wenn Scherenschnitte seit einiger Zeit allgemein ein beliebtes Element auf Buchcovern sind. Zudem ist der Stil, durch die Geschichte zu führen, derselbe, was ich sehr schätze. Wieder einmal hatte ich jederzeit das Gefühl, im richtigen Moment innerhalb der Handlung zu sein und nirgendwo anders hinzuwollen. Es gibt keine Längen, keine Cliffhanger. Stattdessen entwickelt sich eine interessante Geschichte, in der man Menschen und die Insel Skye kennenlernt. Zwar war mir die Hauptfigur Elli leicht unsympathisch - trotzdem ich ihr Gereiztheit oder ähnliches zugestehe in dieser stressigen Situation, war sie mir etwas zu negativ, indem sie von den Menschen eher Schlechtes erwartet. Von Anfang an gibt es jedoch Figuren, die ein Gegengewicht dazu bilden. So bleibt die Stimmung trotz der Schwere manchen Themen bei aller Besinnlichkeit im gewissen Maße locker und der Roman balanciert gekonnt zwischen feel-good- (z. B. der Liebesgeschichte) und tragischen Elementen (z. B. Trauerverarbeitung). Auch Nebensächlichkeiten wie Sehenswürdigkeiten werden geschickt in die Handlung eingeflochten. Das Element Colin McLaughlin war mir zu mysteriös - das Ende habe ich in der Form zwar nicht kommen sehen, das Thema war mir allerdings insgesamt zuviel. Es hat mich jedoch gefreut, dass es ein Happy End gibt. Übrigens ist es trotz des warmen Covers ein Weihnachtsroman und darum gut im Advent zu lesen. Ich fand den Roman unterhaltsam und gebe ihm 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.10.2025

3 Personen finden ihr Glück - zügig und ohne viel Drama erzählt

Sekt & Lederhose
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Inhalt: Es geht um eine Frau um die 30 (Bettina), die nach dem Tod des Ehemannes ihr Leben in Berlin abbricht und spontan nach München umzieht. Wie sich ihr Leben, aber auch das ihres Bruders (Markus) ...

Inhalt: Es geht um eine Frau um die 30 (Bettina), die nach dem Tod des Ehemannes ihr Leben in Berlin abbricht und spontan nach München umzieht. Wie sich ihr Leben, aber auch das ihres Bruders (Markus) und das eines Bekannten (John) innerhalb der nächsten anderthalb Jahre entwickelt, ist Gegenstand dieses Romans.

Bewertung: Es fiel mir leicht, an der Geschichte dranzubleiben. Die Autorin führt den Leser sehr gut hindurch. Die Handlung schreitet zügig voran. Jede Entwicklung wirkt plausibel und realistisch. Es gibt immer wieder Überraschungen, die jedoch wenig Drama erzeugen. Markus und John vermeiden es, über Probleme zu reden, und ihr Umfeld lässt sie meist damit davonkommen. Dialoge sind eher kurz. So sieht man als Leser meistens mit angenehmer Distanz zu, was passiert; das Innenleben der Figuren, bis auf die Protagonistin Bettina, bleibt weitgehend verschlossen. So 1-2 Dinge erfährt man am Schluß leider nicht. In dem Moment erscheint das jedoch unwesentlich und mich hat das Happy End gefreut. Sprachlich fielen mir keine Eigenheiten im Sinne eines unverwechselbaren Stils auf. Es gab andererseits jedoch kaum Negatives; gelegentlich fand ich die Wortwahl nicht ideal und es gab einige kleine Fehler. Von mir bekommt der Roman 4 Sterne, auch wenn mir die Figuren Vinzent und Konstantin aus Coco Eberhardts Krimis besser gefallen.

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Veröffentlicht am 23.09.2025

Flüssig, abwechslungsreich, aber Darstellung wenig durchdacht

Miau
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Ich habe das Buch nach dem ersten Kapitel und ein bißchen Blättern abgebrochen. Einerseits fand ich es nicht sooo schlecht - es liest sich flüssig und scheint sich abwechslungsreich, lebhaft und mit überraschenden ...

Ich habe das Buch nach dem ersten Kapitel und ein bißchen Blättern abgebrochen. Einerseits fand ich es nicht sooo schlecht - es liest sich flüssig und scheint sich abwechslungsreich, lebhaft und mit überraschenden Wendungen zu gestalten. Andererseits gab es vieles, das ich nicht mochte. Einmal wirkte es auf mich unstimmig, die Geschichte aus der Ich-Perspektive im Präsens zu schreiben UND in die Handlung ausholende Erklärungen einzustreuen. Ich mag es sowieso nicht, wenn ein spannender Moment, der in der Realität sehr kurzweilig erlebt würde, durch Beschreibungen und Erinnerungen unnatürlich gedehnt wird. Tut man das nicht bloß in der Rückschau, sondern quasi in der Gegenwart (wie hier), dann wirkt das auf mich umso unwirklicher und störender. Zudem gab es bereits im ersten Kapitel einige unlogische Stellen (man schleicht über ein Dach und hat Angst, gehört zu werden; tritt danach ein Fenster ein und nimmt an, dass das "die Zielperson" nicht geweckt hätte / jemand trägt zuhause einen Zylinder / das Gespräch zwischen Mörderin und Zielperson empfand ich als unrealistisch und unverständlich); mir erschien die Darstellung wenig durchdacht und das störte mich. Ich habe zudem festgestellt, dass ich die Thematik überhaupt nicht mag: Mörder sollen Wesen sein, die man bewundern möchte für ihr Können und ihren Witz - ich habe natürlich auch bereits Ähnliches gesehen oder gelesen (z. B. die Serie Dexter oder Lord Vetinari von der Scheibenwelt). Aber irgendwie wurde nach meinem Empfinden bisher Sympathie für solche Gestalten weniger deutlich eingefordert als in diesem Roman. Ich hatte den Eindruck, der Alltag eines Auftragsmörders sollte an mancher Stelle sogar lustig klingen (Kopf im Kühlschrank). Das war nichts für mich. Ich gebe dem Roman 3 Sterne.

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