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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2020

Liebevolle Variation eines Einschlafklassikers

Schlaf, Mäuschen, schlaf! Mein Lieblingslied zur Guten Nacht
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In diesem wirklich unglaublich niedlichen Pappebilderbuch werden zur bekannten Melodie von "Schlaf Kindlein, Schlaf" mit neuen Reimen nicht nur die Menschen-, sondern auch verschiedene Tierkinder liebevoll ...

In diesem wirklich unglaublich niedlichen Pappebilderbuch werden zur bekannten Melodie von "Schlaf Kindlein, Schlaf" mit neuen Reimen nicht nur die Menschen-, sondern auch verschiedene Tierkinder liebevoll zu Bett gebracht. Jede Doppelseite zeigt eine neue Tierfamilie und nach einem kurzen Reim singt man eine neu gedichtete Strophe des bekannten Schlafliedes.
Bilder und Text erzeugen eine sehr kuschelige und ruhige Atmosphäre, perfekt zum runterkommen an Abend.
Die Illustrationen sind sehr liebevoll und laden zum ausgiebigen anschauen der einzelnen Seiten ein, der Text ist absolut kindgerecht. Auch die dicken Pappseiten mit abgerundeten Ecken sind altersentsprechend und sehr gut auch schon für kleinere Kinder geeignet.
Eine tolle Idee, wirklich schön umgesetzt. Sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Piety Blinders

Priest of Bones
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In "Priest of Bones", dem Auftakt zu der neuen Fantasy-Reihe von Peter McLean, kehrt Gangsterboss Tomas Piety mit seiner Bande, den Pious Men, nach dem Krieg zurück in seine Heimat und muss feststellen, ...

In "Priest of Bones", dem Auftakt zu der neuen Fantasy-Reihe von Peter McLean, kehrt Gangsterboss Tomas Piety mit seiner Bande, den Pious Men, nach dem Krieg zurück in seine Heimat und muss feststellen, dass hier nun andere das Sagen haben. Nach und nach muss er sich seine  alten Geschäfte zurückerobern, wobei er von einem Haufen skurriler und blutrünstiger Charaktere unterstützt wird und nicht gerade zimperlich vorgeht.
Die Charaktere sind gut beschrieben und wachsen einem ans Herz, je mehr man über ihre Vergangenheit erfährt. Sprachlich geht es hier sehr düster und oft geradezu vulgär zur Sache, was aber hervorragend zu Setting und Figuren passt. Man taucht regelrecht ein in das dreckige Ellinburg und die Welt der vom Krieg traumatisierten Heimkehrer. Das alles wird aber durch den derben trockenen Humor des Protagonisten und Erzählers keinesfalls zu schwermütig, es gibt immer wieder auch ordentlich etwas zu lachen.
Stellenweise wird die Handlung leider ein wenig zu rasch heruntergespult und auch der Fantasy-Aspekt kommt in diesem ersten Band recht kurz - da hoffe ich aber ganz stark auf den zweiten Teil. Auch bin ich unsicher, wie ich die Parallelen zu der Fernsehserie "Peaky Blinders" einordnen soll. Wer diese kennt wird die Story hier eventuell wenig originell finden, andererseits stellt sich natürlich die Frage, ob ein leicht in der Zeit abgewandeltes Peaky Blinders mit Fantasy-Elementen denn unbedingt etwas schlechtes ist, nur weil man es so ähnlich halt schon kennt. Ich liebe die Serie und finde deshalb nicht, dass es ein "zu viel" davon gibt.
Alles in allem ein gelungener Auftakt, welcher kurzweilige Unterhaltung bietet und definitiv Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Jugendthriller der zum Nachdenken anregt

Bloom
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Kenneth Oppels neuer Roman handelt von drei Jugendlichen, welche nach einem heftigen Regen plötzlich eine dramatische Verbesserung von Beschwerden und Allergien, unter welchen sie bislang litten, feststellen. ...

Kenneth Oppels neuer Roman handelt von drei Jugendlichen, welche nach einem heftigen Regen plötzlich eine dramatische Verbesserung von Beschwerden und Allergien, unter welchen sie bislang litten, feststellen. Und nicht nur das, auch die anderen Menschen verändern sich, allerdings genau in entgegensetzte Richtung. Und als ob das noch nicht genug wäre, sprießen nun überall auf der Welt schwarze Pflanzen, von dem niemand zu wissen scheint, woher sie kommen oder wie man ihrer Herr wird.
Dieses gruselige Ausgangsszenario wird so bildlich beschrieben, dass mich die bedrückenden Atmosphäre sofort gefangen genommen hat und ich mich total in der Geschichte verlieren konnte. Dazu trägt nicht zuletzt auch die sehr glaubwürdige Beschreibung der einzelnen Charaktere bei. Unsicherheit und Besorgnis sowohl bei den Jugendlichen als auch deren Eltern und der restlichen Bevölkerung sind realitätsnah beschrieben und in Zeiten von Erderwärmung und Klimawandel gut nachvollziehbar. Das macht die Geschichte dann auch weniger abwegig, als es zu Anfang vielleicht noch scheinen mag.
Der Autor versteht es, von Seite zu Seite mehr Spannung aufzubauen und diese bis zum Ende zu halten, so dass "Bloom" ein echter Pageturner ist.
Einzig die Auflösung des ganzen hat mich nicht vollends überzeugt, dafür gibt es einen Stern Abzug.
Das Buch wird zwar mit einem Cliffhanger beendet, aber nur um zu Band 2 hinzuführen, die eigentliche Geschichte ist aufgelöst. Darum ist man auch nicht gezwungen Band 2 zu lesen, was ich aber trotzdem sicher gerne tun werde.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Gelungener Serienauftakt

Wie viele willst du töten
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"Wie viele willst du töten" ist der Auftakt zu Joana Schaffhausens Krimi-Reihe um die Polizistin Ellery Hathaway und gleichzeitig der Debüt-Roman der Autorin.
Zu Beginn lernen wir die junge Abigail kennen, ...

"Wie viele willst du töten" ist der Auftakt zu Joana Schaffhausens Krimi-Reihe um die Polizistin Ellery Hathaway und gleichzeitig der Debüt-Roman der Autorin.
Zu Beginn lernen wir die junge Abigail kennen, die in der Nacht auf ihren 14. Geburtstag Opfer einer Entführung wird. Doch sie kann aus den Fängen eines Serienkillers gerettet werden und lebt fortan unter neuer Identität. In einem Kaff in Massachusetts wird sie unter dem Namen Ellery Hathaway Polizistin und niemand dort ahnt etwas von ihrer Vergangenheit. Diese droht sie allerdings einzuholen, denn bereits seit drei Jahren verschwinden Menschen aus der Stadt, immer um ihren Geburtstag herum und jedes mal geht eine anonyme Karte an Ellery dem Verschwinden voraus. Doch niemand will den Zusammenhang sehen und in ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Reed Markham, ihren damaligen Retter und FBI-Agenten, welcher auch prompt angereist kommt um gemeinsam mit Ellery der Sache auf den Grund zu gehen.
Die einzelnen Kapitel werden abwechseln aus Sicht von Ellery und Reed erzählt, wobei sowohl die Handlung von vor 14 Jahren, als auch die aktuellen Ermittlungen geschildert werden. Dabei werden die beiden Protagonisten sehr glaubwürdig beschrieben, beide haben Narben auf der Seele und man spürt ihre Zerrissenheit, was sie zu sehr interessanten Charakteren macht.
Die Handlung ist nicht vorhersehbar und kommt ohne allzu brutale Details aus, weshalb dieser Thriller auch für die Freunde von weniger blutigen Spannungsromanen geeignet ist.
Einziger Kritikpunkt ist meiner Meinung nach das doch recht plakative Ende. Ich hatte zwar nicht mit dieser Auflösung gerechnet, aber dieses "Superschurke erklärt nochmal detailiert seinen Plan und scheitert kurz vor Abschluss dann doch" hatte was von einem (eher mittelmäßigen) Kinofilm. Da ich aber wie gesagt nicht schon im Vorraus wusste, wer hier der Bösewicht ist, ist das Jammern auf recht hohem Niveau; der Weg zu diesem etwas gestellten Ende hat mir nämlich gut gefallen. Ich würde also definitiv auch den nächsten Band der Reihe lesen und kann diesen Thriller trotz klitzekleinem Manko jedem empfehlen, der auf der Suche nach spannender und kurzweiliger Unterhaltung ist.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Warmherzig, komisch, einfach schön

Vaterschaftstest
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In diesem kurzen und äußerst unterhaltsamen Debütroman von Markus Behr wird der Leser mit folgender Ausgangssituation konfrontiert: Fabian, ein Lehrer Mitte 30, bekommt einen unerwarteten Anruf. Die 16 ...

In diesem kurzen und äußerst unterhaltsamen Debütroman von Markus Behr wird der Leser mit folgender Ausgangssituation konfrontiert: Fabian, ein Lehrer Mitte 30, bekommt einen unerwarteten Anruf. Die 16 jährigen Zwillinge Leonie und Ronja behaupten, er sei ihr Vater. Doch eigentlich ist Fabian sicher: Er ist noch Jungfrau, das muss eine Verwechslung sein. Auf den darauffolgenden nicht ganz 200 Seiten begleiten wir Fabian auf seiner Suche nach der Wahrheit und ganz nebenbei auch auf seinem Weg zu sich selbst. Denn die sich daraus entwickelnden Beziehungen zu den Zwillingen und deren Mutter, sowie Fabians eintauchen in die eigene Vergangenheit, verblüffende Gespräche mit ehemaligen Klassenkameraden und auch die ein oder andere unerwartete Begegnung lassen Fabian sich selbst in einem ganz neuen Licht betrachten und am Ende dieses Buches wird er nicht mehr der gleiche sein wie noch zu Beginn.
Dabei werden sowohl Fabian als auch diverse Nebencharaktere so glaubwürdig und menschlich beschrieben, dass auch die schrägste Situation wirkt, als könne sie genauso passiert sein. Die Figuren sind allesamt auf äußerst sympatisch Art unvollkommen und ich habe von Seite zu Seite mehr mitgefiebert und Fabian innerlich angefeuert.
Behr schreibt hier so warmherzig und mit so viel Zärtlichkeit für seine Figuren, komisch und berührend zugleich, dass man trotz ernster Themen wie Scham und Einsamkeit sehr oft Lächeln im Gesicht hat. Nachdem ich das Buch zugeklappt habe, habe ich noch lange ein glückliches Kribbeln in mir verspürt, so herrlich unkitschig und lebensecht kam diese Geschichte daher. Ein Buch, dass man nicht mehr aus der Hand legen möchte und das noch lange nach Beendigung ein warmes Gefühl hinterlässt.

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