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Veröffentlicht am 04.04.2024

Cato und die Dinge, die nieman sieht

Cato und die Dinge, die niemand sieht
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Wer wie ich auf der Suche nach besonderen Geschichten für Kinder und Jugendliche ist, muss lange zwischen den glitzernd bunten Buchschnitten dieses Genres suchen. Denn unter diesem bunten Glitzern sind ...

Wer wie ich auf der Suche nach besonderen Geschichten für Kinder und Jugendliche ist, muss lange zwischen den glitzernd bunten Buchschnitten dieses Genres suchen. Denn unter diesem bunten Glitzern sind oft substanzlose Erzählungen von unerreichbaren Helden mit Superkräften versteckt. Ich kann es verstehen, dass man sich mit diesen Büchern gerne die Zeit vertreibt und dennoch sehne ich mich nach Geschichten, die mich bewegen und mir buchstäblich unter die Haut gehen. Literarische Figuren, die echt wirken und keine monumentalen Heldentaten vollbringen. Wie Cato, die literarische Hauptfigur aus dem Buch „Cato und die Dinge, die niemand sieht“.
Cato und die Dinge, die niemand sieht

Cato ist ein Mädchen, welches einen besonderen Blick auf die Dinge um sie herum hat. Sie schätzt die kleinen Details und Momente, die bescheiden wirken. So bescheiden, dass sie kaum jemand bemerkt – außer Cato. So ist sie auch eine der ersten, der das neue Kino auffällt. Die Besitzerin des Kinos Frau Kato zeigt dort „Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest“. Es sind Filme, die einer Zeitreise gleichen. Und mit solch einem Film hätte Cato die Möglichkeit, ihre verstorbene Mutter das erste Mal in ihrem Leben zu sehen.
In Filmen durch die Zeit reisen

In Filmen durch die Zeit reisen ist ein schöner Gedanke und in diesem Buch überaus unterhaltsam. Doch ist dies nicht der einzige Aspekt, der reizvoll an dieser Geschichte ist. Vielmehr ist es die Protagonistin Cato, die mich mit ihren Ecken und Kanten, ihrem Wesen und ihrer Stärke für sich eingenommen hat. Und ihre komplizierte Beziehung zu ihrer Familie. Cato wächst ohne Mutter auf und lebt zusammen mit einem Vater, der in ihrem Leben nicht wirklich präsent ist. Catos Vater wirkt wie eine leere Hülle, als hätte ihn seine Trauer über Jahre aufgezehrt. Seine Tochter wächst auch ohne seine Unterstützung zu einem beachtlich starken Mädchen heran.

Neben der komplexen und problematischen Familiengeschichte wird auch das Thema Trauer besprochen. Der Autor Yorick Goldewijk tut dies wortgewandt und mit viel Feingefühl, sodass es nie zu bedrückend wird. Nicht umsonst gewann dieses Buch den Goldenen Griffel, den wichtigsten Kinder- und Jugendbuchpreis in den Niederlanden.

In verschiedenen Kapiteln dürfen wir Leser nicht nur an Catos erstaunlichen Entwicklung und ihren Entscheidungen teilhaben. Wir erleben auch, wie sehr unterschiedliche Menschen die Handlung bereichern, in dem sie das Kino besuchen und ihre ganz eigene Geschichte erzählen und sie ein wenig verändern.

Mit „Cato und die Dinge, die niemand sieht“ hat Yorick Goldewijk eine bewegende Geschichte geschrieben, die mich auch, nachdem ich sie beendet habe, noch lange beschäftigt hat. Vor allem stellte sich mir die Frage, wohin ich durch die Zeit reisen würde, um etwas erledigen, was mir auf der Seele brennt. Höchstwahrscheinlich würde ich einfach zu meiner Oma reisen, um mit ihr den Moment zu genießen und um Dinge zu betrachten, die sonst niemand sieht.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Alga Wasserhexe

Alga Wasserhexe (1). Zauberei im Algenwald
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Herzlich willkommen im Algenwald! Hier lebt die quirlige Wasserhexe Alga. Zusammen mit ihrem Hexenbesen Aquaxas und einem sehr schlauen Tintenfisch Lexipus, wohnt sie in einem gemütlichen Häuschen mit ...

Herzlich willkommen im Algenwald! Hier lebt die quirlige Wasserhexe Alga. Zusammen mit ihrem Hexenbesen Aquaxas und einem sehr schlauen Tintenfisch Lexipus, wohnt sie in einem gemütlichen Häuschen mit einem prächtigen Garten. In diesem Garten wachsen magische Algensorten heran, die Alga hegt und pflegt und für ihre Zaubertränke benutzt. Diese sind so effektiv, dass sie sich bis zu Neptun – dem Herrscher der Unterwasserwelt – herumgesprochen haben. König Neptum lädt Alga daraufhin an seinen Hof ein, um sie in den Kreis seiner heldenhaften Helfer aufzunehmen. Doch vorher muss sie einen Probeauftrag erledigen, um sich als würdig zu erweisen. Und plötzlich befindet sich die kleine Wasserhexe auf einer abenteuerlichen Reise zu den Dunkelfelsen, wo unbekannte Wesen herumspuken.
Alga Wasserhexe – Zauberei im Algenwald

Alga ist eine überaus charmante literarische Figur und eine ungewöhnliche Meeresbewohnerin. Denn im Gegensatz zu allen anderen hat die Wasserhexe keine Flossen, sondern zwei Beine. Schwimmen kann sie natürlich trotzdem, doch der Ritt auf ihrem lebhaften Hexenbesen ist einfach praktischer. Doch das ist nicht der einzige Aspekt, die Alga so besonders macht. Vielmehr ist es ihr liebenswerter Charakter. In vielen Szenen erleben wir Leser, wie die Wasserhexe ihren Freunden mit ihren Zaubertränken aus der Patsche hilft. Oder wie sie ihren Pflanzen liebevoll Gedichte vorliest, um sie im Wachstum zu unterstützen.

„Alga Wasserhexe (1). Zauberei im Algenwald“ von Annette Moser ist ein gelungener Auftakt zu einer magischen Buchreihe über Freundschaft und Selbstbewusstsein, die sich bestens zum Vor- oder Selberlesen für Kinder ab sieben Jahren eignet. Die kurzen und dynamischen Kapitel lassen sich wegen des trivialen Schreibstils rasch lesen. Die fantasievollen Wesen, die sich in der Handlung tummeln, begeistern mit ihrem ganz eigenen Charme. Am besten hat mir jedoch die gewichtige Botschaft, die ganz deutlich in verschiedenen Passagen zu lesen ist. Es ist eine, die man Kindern nicht oft genug vermitteln kann: Jeder ist, wie er nun eben ist. Niemand ist perfekt und das ist gut so.

Lobend erwähnen muss ich auch die großartige Gesamtgestaltung des Buches. Eleni Livanios stimmungsvolle Illustrationen verzieren viele Passagen, genau wie den Buchdeckel samt Einband. Auch wenn ich wie die Hauptprotagonistin des Buches eine Allergie gegen Glitzer habe, muss ich gestehen, dass er hier sehr stimmig dosiert ist.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Lila Leuchtfeuer

Lila Leuchtfeuer
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Ich falle nur selten mit der Tür bzw. mit dem Buch ins Haus. Doch bei „Lila Leuchtfeuer – Geh nicht nach Nimmeruh!“ muss ich eine Ausnahme machen. Denn nur selten habe ich Kinderbuch gelesen, das mich ...

Ich falle nur selten mit der Tür bzw. mit dem Buch ins Haus. Doch bei „Lila Leuchtfeuer – Geh nicht nach Nimmeruh!“ muss ich eine Ausnahme machen. Denn nur selten habe ich Kinderbuch gelesen, das mich auf so erfrischende und humorvolle Weise unterhalten hat. Aus diesem Grund muss ich es allen Kinderbuchliebhabern empfehlen. Und jetzt wo es raus ist, kann ich noch etwas über meine persönlichen Gründe für diese Empfehlung erzählen.
Lila Leuchtfeuer

Obgleich es der Vater verboten hatte, öffnet Lila Leuchtfeuer die Werkstatt des Magichanikers. Schließlich hat Lila vieles von seinen Fähigkeiten geerbt und möchte diese nun anwenden. Ausgerechnet an diesem Tag kommt die unheimliche Hexe Tremebunda in die Werkstatt, um ihr fliegendes Fass reparieren zu lassen. Es lässt sich nicht mehr steuern, weil sich ein eigensinniger Holzwurm eingenistet hat und es nach und nach zerstört. Da niemand einfach nein zu Tremebunda sagt, nimmt Lila den Auftrag an. Mit der Annahme dieser Reparatur stürzt sie sich in das Abenteuer ihres Lebens.

Nachdem ich die quirlige Hauptprotagonistin Lila Leuchtfeuer auf den ersten Seiten dieses Buches kennenlernen durfte, hatte sie mich bereits für sich und ihre Geschichte eingenommen. Denn sie ist keine typische weibliche literarische Figur, von denen man sonst in Geschichten des Kinderbuch-Genres liest. Das liebenswerte Mädchen mit dem lila Lockenkopf liebt es an magischen Gegenständen herumzuschrauben und stellt sich mutig jeder noch so abenteuerlichen Herausforderung.

Überzeugend war jedoch nicht nur die literarische Figur Lila. Das Autoren-Duo – Tijan Sila und Lena Schneider – hat auch alle anderen Akteure sehr kreativ und mit Liebe zum Detail gestaltet. So hauchen beide Autoren zum Beispiel einem Hammer Leben ein und machen ein sehr selbstständiges und aufmüpfiges Werkzeug aus ihm. Auch die Handlung ist überaus turbulent und das Setting steckt voll magischer Überraschungen. Die stimmungsvollen Illustrationen von Ariane Camus ergänzen die Geschichte auf gelungene Weise.

„Lila Leuchtfeuer – Geh nicht nach Nimmeruh!“ von Tijan Sila und Lena Schneider ist ein zauberhaftes Abenteuer, welches nicht nur Kinder begeistern kann.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Ein Pop-up-Buch zum Staunen

Mein Pop-up-Buch zum Staunen. Wer lebt im Garten?
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Ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch ist „Mein Pop-up-Buch zum Staunen. Wer lebt im Garten?“. Jedoch sollte man bei diesem darauf achten, dass die Kinder, denen man vorliest, schon etwas geübter sind im ...

Ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch ist „Mein Pop-up-Buch zum Staunen. Wer lebt im Garten?“. Jedoch sollte man bei diesem darauf achten, dass die Kinder, denen man vorliest, schon etwas geübter sind im Umgang mit Büchern. Denn wie der Name es schon verrät, handelt es sich um ein Pop-up-Buch. Auch wenn es ein insgesamt robustes Pappbilderbuch ist, so sind die Dinge, die sich hinter den großen Klappen verstecken, etwas empfindlicher, und könnten von ungeübten Kindern zerrissen werden.

Summende Bienen und wunderschöne Sonnenblumen

In diesem fantasievollen Bilderbuch entdeckt man ästhetische Illustrationen und auf jeder Doppelseite entfalten sich wunderbare Naturschauspiele. Öffnet man eine der insgesamt 5 großen und kunstvoll gestalteten Pop-ups, so wächst etwa eine Sonnenblume empor oder es springt plötzlich ein grüner Frosch aus dem Teich.

Mir persönlich gefällt das Gesamtkonzept dieses Buches. Auf jeder Doppelseite entdeckt man zuallererst wunderschöne Illustrationen. Ein sich reimender Text steigert die Neugier der Leser von Seite zu Seite, um versteckt, hinter einer großen Klappe alle Fragen zum Entdeckten mit einem überraschend schönem Ereignis zu beantworten.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Tiere im Meer

Meine ersten Tiere. Tiere im Meer
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Eine sehr gelungene Fühlbuch-Reihe für die Kleinsten ist „Meine ersten Tiere“. Ich habe mir aus diese Reihe „Tiere im Meer“ und „Auf dem Bauernhof“ etwas genauer angesehen bzw. sie erfühlt. Beides sind ...

Eine sehr gelungene Fühlbuch-Reihe für die Kleinsten ist „Meine ersten Tiere“. Ich habe mir aus diese Reihe „Tiere im Meer“ und „Auf dem Bauernhof“ etwas genauer angesehen bzw. sie erfühlt. Beides sind sehr stabile Pappbilderbücher, die wunderbare Geschichten zu den abgebildeten Tieren enthalten. Auch hier finden sich wieder kurze und heitere Reime, ergänzt mit wunderschönen und farbenfrohen Illustrationen.

Bauernhof oder das Meer

Egal für welche Tierwelt man sich entscheidet – beide Bücher laden zum Fühlen und Ertasten von verschiedensten Formen ein und regen die Motorik der kleinsten Entdecker an. Zu Beginn der Bücher gibt es jeweils ein ausgestanztes Guckloch. Schlägt man die Bücher auf, sind verschiedenste Tierformen entweder auf die Seiten aufgesetzt oder eingestanzt.

Die sehr abwechslungsreichen Fühlbücher aus der „Meine ersten Tiere“ – Reihe „Auf dem Bauernhof“ und „Tiere im Meer“ kann ich wärmsten für Kinder ab 6 Monaten empfehlen.

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