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Veröffentlicht am 06.01.2025

Eine perfekte Winterstory für in Wolldecke eingekuschelte Lesestunden

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
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Zum Cover:

Von der Buchgestaltung bin ich total begeistert. Der helle Hintergrund setzt sich durch hervorgeklappte Ecken ab und es wirkt wie ein Blatt Papier/Wunschzettel. Die Umrandung wird von einer ...

Zum Cover:

Von der Buchgestaltung bin ich total begeistert. Der helle Hintergrund setzt sich durch hervorgeklappte Ecken ab und es wirkt wie ein Blatt Papier/Wunschzettel. Die Umrandung wird von einer schönen weihnachtlich grünen Farbe abgesetzt und in Aquarellmalerei sind verschiedene Blätter, Beeren, Tannenzweige und goldene Blätterillustrationen zu sehen - diesen Stil liebe ich auf Covern. In der Mitte eine winterliche Szene mit einem Liebespaar. Eine rundum schöne Gestaltung, die mich direkt angesprochen und neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht hat.

Meine Meinung:

In "Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel" von Zoe Allison geht es um eine toxische Beziehung, um Selbstfindung und Akzeptanz, verpackt in einer winterlichen Wholesome-Atmosphäre zum Abtauchen und Genießen.

Maya kehrt zurück nach Glenavie in ihr Elternhaus, nachdem ihre Beziehung einvernehmlich beendet wurde und ihr Arbeitgeber Insolvenz gegangen ist. Als wäre es nicht schon schlimm genug, ihre Stelle als Steuerberaterin verloren zu haben, muss sie sich den Vorwürfen ihres Vaters stellen. Er möchte das sie Karriere macht, wie ihre erfolgreiche Schwester Hana - egal was sie tut, sie kann es ihm nicht recht machen. Dabei hasst sie ihren Job und würde viel lieber etwas anderes machen, doch dies scheint unmöglich zu sein, denn das würde bedeuten, dass sie ihrer Familie beichten müßte, dass sie nur ihm zuliebe diesen Karriereweg eingeschlagen hat - um ihren Vater stolz zu machen und um Diskussionen auszuweichen. Und dann ist da noch Sam, ihre erste große Liebe. Als Maya wieder in der Ski-Schule aushilft arbeiten die Beiden eng zusammen und freunden sich neu an. Doch schon bald holt den Beiden ihre gemeinsame, schmerzhafte Vergangenheit wieder ein und Sam's Freundin fährt ihre Giftpfeile aus ... Das Chaos ist perfekt zwischen glitzernden Schneepisten und glimmernden Sternenhimmel.

Ich konnte mich sehr schnell in die Geschichte fallenlassen, denn Zoe Allison hat einen sehr angenehm flüssigen und lebhaften Schreibstil, der mich in den Glanz wunderschöner Schneelandschaften entführte und mich im permanenten Slow-Burn-Wohlfühlmodus versetzte. Ich hatte das Gefühl selbst auf der Piste zu stehen, obwohl ich kein Schneesportfan bin, den Schnee zu riechen und die Kälte zu spüren - einfach wundervoll und romantisch. Etwas anstrengend im Lesefluss waren die sehr langen Kapitel, in denen man keine Lesepausen einlegen konnte.

Die Charaktere wurden authentisch und facettenreich beschrieben und jeder hat seine Ecken und Kanten, böse Dämonen zu bekämpfen und müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Und genau diese Punkte haben mir hier so gut gefallen und durch die Erzählperspektive aus den Sichtweisen beider Hauptprotagonisten brachten mich ihnen sehr nahe und fühlte mich ihnen tief verbunden. Maya, die unglücklich in ihrer Jobwahl ist und sich nicht aus ihrer Haut traut und Sam, der in einer toxischen Beziehung an Selbstzweifeln nagt, ließen mich mitfiebern und gebannt den Ereignissen folgen. Dabei wurde ich das erste Mal mit dem Begriff "Gaslighting" konfrontiert und welche Auswirkungen diese Machenschaft mit einem Menschen anstellen kann.

Der Verlauf der Story war durchweg spannend, wenn auch zu vorhersehbar, doch der Weg dahin genoss ich in vollen Zügen. Die zarte und prickelnde Liebesgeschichte entwickelt sich zunehmend im Slow-Burn Modus, mit enigen "Spice-Elementen", die ich hier nicht unbedingt hätte haben müssen. Der Funkenschlag wäre auch ohne phänomenal eingeschlagen. Allein die ständigen Wiederholungen, dass Sam schließlich in einer Beziehung ist, haben mich ab einem gewissen Punkt unheimlich gestört. Am liebsten hätte ich in diesen Momenten laut gerufen: Ich weiß es doch so langsam!

Das Ende hat mich nicht überrascht, aber die Auflösung war einfach toll und hat mich zufrieden Abschied nehmen lassen, ohne kitschig oder zu konstruiert zu wirken. Ich hätte gern noch länger in der Story verweilt, einfach, weil es eine wunderschöne Atmosphäre versprühte. Doch in "Dich hatte ich nicht auf der Gästeliste" gibt es ein Wiedersehen mit Liv & Maya, worauf ich mich jetzt schon sehr freue.

Fazit:

"Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel" von Zoe Allison ist ein romantischer Slow-Burn-Wohlfühlroman im winterlichen Glenavie, der durch tiefgründigen und humorvollen Charakteren diese Story lebendig erscheinen lässt. Eine perfekte Winterstory für in Wolldecke eingekuschelte Lesestunden mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand. Leseempehlung!

~ Dämonen der Vergangenheit ~ Lügen & Intrigen ~ Selbstzweifel & Selbstfindung ~ neuen Herausforderungen stellen ~ Gaslighting und toxische Beziehung ~ Liebe & Romantik auf verschneiten Schneepisten ~ Familie & Freundschaften fürs Leben ~

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.12.2024

~ Eine Story mit Wendungen und Intrigen ~

Das Wunder der Tannenbäume
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Zum Cover:

Diese Klappbroschüre zaubert schon beim Betrachten vorweihnachtliches Feeling und man hat das Gefühl sich in eine dicke Winterjacke oder Wolldecke zu kuscheln. Die kleine Winterwunderlandschaft ...

Zum Cover:

Diese Klappbroschüre zaubert schon beim Betrachten vorweihnachtliches Feeling und man hat das Gefühl sich in eine dicke Winterjacke oder Wolldecke zu kuscheln. Die kleine Winterwunderlandschaft ist traumhaft und die junge Frau bildhübsch und strahlt eine enorme Ruhe aus, auch wenn ihr Blick sehr nachdenklich in sich gekehrt wirkt. Die Covergestaltung hat einige schöne Hervorhebungen, durch glitzernde Schneeflocken und Beeren, die sich über das gesamte Buch ausbreiten. Im Buchinneren zieren einige Seiten kleinere Illustrationen. Eine traumhaft schöne Buchgestaltung!

Meine Meinung:

In "Das Wunder der Tannenbäume" von Claudia Romes tauchte ich in eine warmherzig erzählte Winter-Weihnachtsgeschichte ein, in der der heidnische Brauch des Tannenbaumschmückens ihren möglichen Ursprung haben könnte und uns jedes Jahr einen funkelnden Weihnachtsbaum beschert.

1815, Schwarzwald: Anneliese, ihr Bruder Kasper und Vater Johannn sind dabei Holz aus dem Wald zu holen, um es auf dem Markt als Brennholz zu verkaufen, als ein tragischer Unfall passiert und ihr Vater dabei tödlich verunglückt. Doch viel Zeit um zu trauern bleibt der Familie nicht, denn das Haus und somit deren Existenz und einzige Einnahmequelle ist mit Schulden behaftet, und die nächste Rate wird fällig, wenn sie nicht alles verlieren wollen. Anneliese tritt daher in den Fußstapfen ihres Vaters und übernimmt seine Tätigkeit als Holzfällerin. Doch der Anfang auf dem Freiburger Markt ist alles andere als einfach - kaum jemand vermag die Ware zu kaufen. Doch als der Geschichtenerzähler eines Abends bei ihrer Familie Rast einhält, hat Anneliese eine Idee. Sie schmückt die Tannenbäume mit Nüssen, Äpfeln und Strohsternen und stellt diesen auf dem Markt auf und plötzlich verändert dieser Tannenbaum das aller Leben der Familie.

Der Anfang der Geschichte empfing mich mit einer traurigen Einleitung und ich trauerte mit der Familie um den verstorbenen Vater mit. Mit viel Fingerspitzengefühl führte mich Claudia Romes an die Erzählung heran und ich war nach nur wenigen Seiten gefesselt und mit ganzem Herzen bei den Ereignissen. Dabei beschreibt die Autorin die Kulisse mit Hingabe & Leidenschaft und die ersten Bilder formten sich in meinem inneren Auge.

Ich war der Umgebung und den Figuren so nahe, dass ich mich selbst als Anneliese sah und mich vollkommen in sie fallenlassen konnte. Am meisten hat mich die Marktatmosphäre begeistert und wie Anneliese und Kasper zusammengehalten haben, neue Waren fertigten und den Kunden anboten, und war von ihrer Stärke & Willenskraft fasziniert - sie versuchte mit allen Mitteln ihre Familie zu schützen und das Erbe ihres Vaters weiterbestehen zu lassen.

Als die Geschichte eine Wendung nahm und eine zarte Liebesgeschichte gewoben wurde, war ich von gemischten Gefühlen umgeben. Zum einen freute ich mich, dass es der Familie und Anneliese besser ging, dennoch waren mir die vielen Intrigen auf dem Schloss beim Herzog etwas zu überzogen und im Verlauf zu schnell abgefertigt und konstruiert erzählt. Trotzdem fand ich das Ende auf magische Weise gelungen und es blieben keine Fragen offen.

Im Nachwort von Claudia Romes erfuhr ich etwas mehr zur Idee zu dieser wunderschönen Geschichte und der möglichen Entstehung dieses Brauches - und es hat mich sehr berührt, wieviel der Schriftstellerin diese Geschichte um den Tannenbaum bedeutet - denn diese Emotionen konnte sie spürbar zwischen den Zeilen an mich übertragen. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Romane der Autorin.

Fazit:

In "Das Wunder der Tannenbäume" von Claudia Romes tauchte ich in die Rolle der Hauptprotagonistin und in einer möglichen Entstehungsgeschichte des Weihnachtsbaum-Brauches ein. Eine wunderschöne Winter- und Weihnachtsgeschichte, die mir emotionale, magische und mitreißendende Lesestunden bescherte.

~ der heidnische Tannenbaum-Brauch ~ 1815, Schwarzwald ~ eine gelungene Kulissenbeschreibung mit Atmosphäre ~ Freundschaften, Liebe & Zusammenhalt ~ Eine Story mit Wendungen und Intrigen ~

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.12.2024

~ mitfiebernd, fesselnd und berührend erzählt ~

Wunder passieren unterwegs
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Zum Cover:

Eine verschneite Landschaft, ein Wohnmobil und leise Schneeflocken zieren diese wunderschöne Covergestaltung und erzeugt dazu eine Wohlfühlatmosphäre beim Betrachten. Ich hatte das Gefühl, ...

Zum Cover:

Eine verschneite Landschaft, ein Wohnmobil und leise Schneeflocken zieren diese wunderschöne Covergestaltung und erzeugt dazu eine Wohlfühlatmosphäre beim Betrachten. Ich hatte das Gefühl, das Wohnmobil wartet auf mich, dass ich einsteige und mitfahre. Sehr schön finde ich auch die Gestaltung des Titelschriftzuges und den traumhaften Himmelfarben.

Meine Meinung:

Mit "Wunder passieren unterwegs" von Louisa Vogel unternahm ich einen ganz Besonderen Roadtrip zwischen Weihnachtsmärkten und Winterfeeling und fühlte die Kraft der Liebe zwischen Vater & Sohn, und bangte, um so manch wichtige getroffenen Entscheidungen, mit Seele und Herz, mit.

Mia ist eigendlich Theaterdramaturgin, doch in Hamburg hatte sie einfach kein Glück und kehrt in ihre Heimat Dresden zurück, wo sie in einer Buchhandlung arbeitet und nebenher eine kleine Ferienwohnung in ihrem Zuhause vermietet. Zwischen täglichen Vorwürfen ihrer Familie, und dem Verarbeiten ihrer gescheiterten Beziehung durch Vertrauensbruch, weiß sie nicht so recht, was ihre Zukunft für sie vorhersieht. Bis plötzlich Finn mit seinem 6-jährigen Sohn und deren reparaturbedürftigen alten Wohnmobil vor ihrer Tür steht, und um Hilfe bittet. Mia lässt die Beiden in ihre Ferienwohnung einziehen, bis das Wohnmobil wieder fahrbereit ist und freundet sich immer mehr mit den Zweien an. Doch etwas ist merkwürdig: Wo ist die Mutter des Jungen und wer ruft permanent auf Finn's Handy an, dessen Anrufe er ignoriert?

Finn ist Sprichwörtlich auf der Flucht, wobei er es als Arbeitsreise schönredet und begründet. Er ist Fotograf und recherchiert für seinen Auftraggeber die umliegenden schönsten Weihnachtsmärkte zu erkunden, doch in Wirklichkeit flieht er vor seiner Ex-Frau, die das alleinige Sorgerecht anfechtet, obwohl sie von heute auf morgen die kleine Familie sitzen gelassen hat und sich jahrelang nicht gemeldet hat. Finn möchte auf keinen Fall seinen Sohn verlieren und trifft dabei nicht immer die besten Entscheidungen. Als Mia durch Zufall dahinterkommt, auf welcher Mission Finn ist, findet sie sich auch schon auf einen abenteuerlichen Roadtrip. Schafft Mia es, Finn zur Vernunft und ihr eigenes Leben und Glück in geordnete Bahnen zu bringen?

Ich habe zu Beginn eine seichte und kurze Wintergeschichte erwartet, doch vorgefunden habe ich eine Story voller Schmerz, Ängsten und tiefgründiger Liebe, welche mich sehr schnell gefesselt haben und ich es kaum wagte, das Buch zur Seite zu legen. Louisa Vogel hat einen sehr gefühlvollen Schreibstil und schaffte es, auf den wenigen Seiten, eine große gefächerte Palette an Emotionen in mir hervorzurufen, die ich nicht erwartet hätte. Zwischen diesen zwei Buchdeckeln stecken viele Ereignisse und gut durchdachte Wendungen, die mich bis zum Ende unterhalten und mitfiebern ließen.

Den Charakteren schenkte ich sehr schnell meine Sympathie und Herz, die authentisch und tiefgründig von Louisa Vogel gezeichnet wurden. Mia's Verlustschmerz und Zerissenheit, was ihr Leben noch für sie bereithält war realitätsnah und ihre Entwicklung im Verlauf der Story habe ich gern verfolgt. Das Vater-Sohn-Duo hat mich zutiefst bewegt und seine Handlungen waren mir völlig plausible, obwohl ich wusste er begeht einen riesen Fehler, doch seine Ängste brachten ihn auf den falschen Weg - einen Weg, den er aus seinem Handeln erst lernen musste. Selbst Finn's Ex-Frau, die ich anfänglich als unsympathisch und eigennützig empfunden habe, entpuppte sich am Schluss als eine andere Persönlichkeit - und dies erweichte mein Herz.

Der Verlauf der Geschichte war von Anfang bis Ende spannend, mitfiebernd und eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen wundervollen Momenten, Weihnachtsmärkten und Schneeballschlachten, in denen ich versunken bin, lachen und weinen musste. Die einfließende Liebesgeschichte und der Glauben wurde wie ein zartes Band in die Story verwoben und hat mir sehr gefallen.

Fazit:

In "Wunder passieren unterwegs" von Louisa Vogel begab ich mich auf einen Roadtrip der besonderen Art, und durchlebte die komplette Emotionspalette. Auf nur wenigen Seiten schaffte es die Autorin, mich zu fesseln und bildhafte Momente entstehen zu lassen. Ein Debütroman der auf weitere so gelungene Romane der Autorin freuen lässt. Eine absolute Leseempehlung!

~ Botschaft: herausfordernde Zeiten zu meistern und anzugehen ~ Ängsten stellen & überwinden ~ Vergebung und Gottvertrauen ~ starkes Vater-Sohn-Band ~ Freundschaft & Liebe ~ mitfiebernd, fesselnd und berührend erzählt ~

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Veröffentlicht am 17.12.2024

~ Erinnerungen festhalten und Vergangenheit verarbeiten ~

Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging
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Zum Cover:

Die Covergestaltung wirkt düster und es kroch in mir eine unwohle Beklommenheit herauf, welche mit Kälte- und Gänsehautgefühl wie in Wellen über mich hinweg barsten. Man kann auf dem ersten ...

Zum Cover:

Die Covergestaltung wirkt düster und es kroch in mir eine unwohle Beklommenheit herauf, welche mit Kälte- und Gänsehautgefühl wie in Wellen über mich hinweg barsten. Man kann auf dem ersten Blick nichts als Wasser erkennen, doch sobald man beginnt zu lesen, war es für mich, als würde das Coverbild zu mir sprechen und durchflutete mich mit vielen verschiedenen Gefühlsausbrüchen. Der Kontrast zum Titelschriftzug ist clean und dennoch hervorgehoben in den Mittelpunkt gerückt - eine gelungene Darstellung des Buchinhaltes. Im Buchinneren setzt sich das Wasser in Form von Illustrationen an den Kapitelanfängen weiter durch.

Meine Meinung:

Als ich selbst ein Teil von Hochwasserschäden im Jahr 2021 Erfahrungen machen musste und der Flutkatastrophe im Ahrtal am 15. Juli 2021 in den Medien verfolgte, wusste ich, dass diese Menschen jede erdenkliche Hilfe benötigen, aber so wirklich realisiert habe ich diese Flutkatastrophe erst in diesem Buch "Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging" geschrieben von Vivien Neufeld.

Vivien Neufeld ist die Schwiegertochter von Hans & Ella und die Schwägerin von Franky, die allesamt zum Opfer dieser Naturkatastrophe geworden sind. Als das Unwetter bereits wütete setzen sich Vivien, ihr Mann Harry und deren gemeinsamen sieben Monate alten Tochter ins Auto, um zu ihrer Familie zu fahren, ihnen zu helfen und zu schauen, ob es ihnen gut geht. Doch der Weg zur Unglücksstelle ist weitaus schwieriger zu erreichen als ihnen lieb war und vor Ort bekommen sie die niederschmetterne Tatsache verkündet, dass die Schwiegereltern und Franky als vermisst gelten.

Es muss Vivian Neufeld eine Menge Kraft gekostet haben dieses Buch niederzuschreiben, den ich als Leser, war von Anfang an, an die Seiten gefesselt und in einer Art Schockstarre verfallen - dieses Buch kann nicht mal eben gelesen werden. Es nahm mich an die Hand und führte mich durch diese Familiengeschichte mit all dem Schmerz & Leid, gibt aber ebensoviel Kraft, Glauben & Hoffnung zurück.

Zu Beginn der Flutkatastrophe bangte und betete ich mit Vivien und ihrer Familie, ihre Liebsten wiederzufinden und Frieden zu schließen mit all den furchtbaren Verwüstungen, die diese Welle verursacht hatte. Dabei hatte ich oftmals starkes und nervöses Herzrasen, ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals und nach ungefähr der Hälfte des Buches, war ich emotional so ergriffen und mitfühlend, dass ich immer wieder weinen musste und meine Tränen kaum Zeit hatten zu trocknen.

Wie Mutig, Tapfer und Hilsbereit alle Menschen waren, ging mir sehr nahe und ich war froh, dass die Familie so viele helfende Hände um sich hatte, um all das durchzustehen. Vivien Neufeld sprach schonungslos ehrlich über ihre Gedanken und Gefühle und die Fragen: "Warum lässt Gott soviel Leid zu?" oder "Darf man hoffen, oder gar aufgeben?" beschäftigt die junge Familie.

Mit diesem Erfahrungsbericht hat Vivin Neufeld ihre Erinnerungen an die Flutkatastrophe festgehalten und zum Teil verarbeiten können. Ihre Schwiegereltern und Schwager wertgeschätzt in Erinnerung gebracht, wer und wie sie waren und nahm mich als Leser mit, in ihrer leisen und intensiver Art ihrer Erzählung.

Ein Buch, was einen zeitweise hilflos am Rande stehen lässt, aber auch Hoffnung schöpfend zurücklässt, und der Glaube in solchen Situtionen Halt & Kraft spendet - denn Gott war da und Hans, Ella und Franky nicht allein. Daran glaube und halte ich fest.

Fazit:

In "Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging" erzählt Vivien Neufeld leise und intensiv über ihren Verlust ihrer verunglückten Familie während der Flutkatastrophe im Ahrtal am 15.06.2021. Diese Geschichte hat mich emotional herausgefordert und mich hemmungslos weinen lassen. Eine Lebensgeschichte, die unter die Haut geht!

~ authentisch, mitfühlend und mutmachend ~ Trauer und Trauerbewältigung ~ Flutkatastrophe Ahrtal 2021 ~ zwischen Hoffnung & Frieden finden und vielen Fragen des "Warum?" ~ Glaubensfindung- und Stärke ~ Erinnerungen festhalten und Vergangenheit verarbeiten ~

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Veröffentlicht am 15.12.2024

Ein Pageturner der Kopfkino erzeugt! Eine absolute Leseempehlung!

Unter fernem Himmel - Gebrochene Versprechen
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Zum Cover:

In dieser Buchgestaltung steckt eine Menge Herzblut im Detail. Es nimmt den selben Stil des ersten Bandes auf, lediglich die Farbgestaltung des Hintergrundes und des Kleides sind neu gestaltet, ...

Zum Cover:

In dieser Buchgestaltung steckt eine Menge Herzblut im Detail. Es nimmt den selben Stil des ersten Bandes auf, lediglich die Farbgestaltung des Hintergrundes und des Kleides sind neu gestaltet, ebenso das untere Bild der Stadtkulisse. Ich bin total begeistert von dem Cover und betrachte es immer wieder gern.

Meine Meinung:

Im zweiten Band "Unter fernem Himmel - Gebrochene Versprechen" der "Tanzmädchen-Saga" von Jana Beck erwarteten mich spannende Lesestunden und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.

British Columbia, 1868: Das Hurdy-Gurdy-Girl Louisa kämpft nach wie vor gegen immer neu aufkommende Widrigkeiten, der ihrem Traum nach Hessen zu ihrer kleinen Schwester Cora zurückzukehren, und sie aus dem Elternhaus mitzunehmen, in weiter Ferne rückt. Doch Louisa gibt nicht auf und spart jeden Penny, denn sie durch das Flicken und heimliche Besticken erarbeitet, um sich bei Mrs Hart freizukaufen und für einen neuen Lebensweg versorgt zu wissen. Doch Mrs Hart verlangt immer mehr von ihr ab und lässt ihr kaum Verschnaufspausen. Ist sie dahintergekommen, dass Louisa Geld abzwagt? Aber sie ist nicht alleine mit ihren Sorgen und der Goldgräber Finn steht ihr bei - ein zartes Band der Liebe entwickelt sich zwischen ihnen, doch Finn hat ein Geheimnis und einen tiefsitzenden Rachefeldzug in sich, den er vollziehen will. Hat ihre Liebe eine Chance und finden sie einen gemeinsamen Weg, allen Widrigkeiten zum Trotz, frei und glücklich zu werden?

Bereits ab der ersten Seite war ich völlig abgetaucht in diese dramatische und spannende Handlung und dass, obwohl ich den ersten Band schon vor einigen Monaten las, kam es mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen. Mit gekonnten schriftstellerischen Kitzeleien und kleinen Andeutungen von Jana Beck wurden die Vorgeschehnisse, wie auf Knopfdruck in mir heraufbeschworen, was ich äußerst genossen habe.

Ich begleitete Louisa in ihrem Hurdy-Gurdy Alltag und ihrem Tatendrang nach genügend Geld zu sparen, um zu ihrer geliebten Schwester Cora zurückzukehren. Sie erlebt viele Widrigkeiten durch Mrs Hart, die ihr immer aufs Neue Steine in den Weg legt und selbst als ich dachte, jetzt ist der Punkt erreicht, wo Louisa aufgibt und sich ihrem Schicksal beugt, kämpft sie erhobenen Hauptes weiter - egal wie viele harte Arbeiten ohne Pausen auf sie warteten. Eine faszinierende junge Frau - die niemals aufgibt! Finn's Geheimnis und seine Geschichte der Vergangenheit hat mich innerlich zerissen und ich konnte seinen Schmerz & Verlust mit voller Macht fühlen und seine Beweggründe nach Gerechtigkeit nachvollziehen. Doch auch er, ist nicht vom Glück besucht und hat mit so einigen Machenschaften zu kämpfen. Die zarte aufbauende Liebe zwischen den Beiden war spürbar und Jana Beck hat eine wunderschöne Art diese tiefe Verbundenheit verwoben mit Vergleichen der Natur zu beschreiben, die mir unheimlich gut gefällt - ohne kitschig zu wirken. Auch die Nebenfiguren wurden facettenreich gezeichnet und Barkerville glänzt dadurch mit lebendigen Figuren.

Der Verlauf der Story war durchweg fesselnd, trotz einigen ruhigeren Phasen, die allesamt interessant und angenehm zu lesen waren. Ich habe das Buch kaum weglegen können und freute mich den ganzen Tag über, endlich weiterlesen zu dürfen. Das Ende erwartete mich mit einem Cliffhanger, von dem ich schon geahnt hatte, aber gehofft habe, dass es nicht so weit kommen würde. Ich kann es kaum erwarten, bis der Finalband "Unter fernem Himmel - Waghalsige Träume" Ende Dezember 2024 erscheinen wird.

Fazit:

In der Fortsetzung "Unter fernem Himmel - Gebrochene Versprechen" der "Tanzmädchen-Saga" von Jana Beck kämpft eine junge Frau für ihre Freiheit, Familie und Liebe, die unter ständigen Widrigkeiten unterliegt. Ein Pageturner der Kopfkino erzeugt! Eine absolute Leseempehlung!

~ spannend & mitreißend von Anfang bis Ende ~ facettenreiche Charaktere ~ großartige Recherche der Lebensumstände der damaligen Hurdy-Gurdy-Girls ~ detailliert & bildhaft erzählt - Kopfkinomodus an!

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