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Veröffentlicht am 16.04.2024

Nordsee - Mordsee?

Marconi und der tote Krabbenfischer
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Commissario Marconi, Münchner mit italienischen Wurzeln, verschlägt es an die Nordsee - nach St. Peter Ording.
Nach dem Tod seines Bruders ist er der Vormund für dessen Kinder Klara und Stefano.
Mit seinem ...

Commissario Marconi, Münchner mit italienischen Wurzeln, verschlägt es an die Nordsee - nach St. Peter Ording.
Nach dem Tod seines Bruders ist er der Vormund für dessen Kinder Klara und Stefano.
Mit seinem Umzug zu den reservierten Nordfriesen, denen Marconi nicht viel abgewinnen kann, wird er zum Dienststellenleiter der örtlichen Polizeiwache degradiert - und gleich auf die Probe gestellt: Ein toter Krabbenfischer, in seinem Boot von einer Harpune durchbohrt. Eigentlich Sache der Kripo Flensburg, aber da sonst nichts zu tun ist…
Mit seinen Kollegen, dem regeltreuen Jens und der resoluten Eva, nimmt Marconi die Ermittlungen auf, während er zu Hause "Spaghetti Krabbonara" für die Kinder kocht und sich mit dem Jugendamt herumschlägt.
Dabei ist mit mehreren heißen Fährten im Mordfall schon genug zu tun: Hat Elektrofischer Henning Voss den Toten auf dem Gewissen, weil er ihm ins Gehege kam? Oder hat eine Umweltschutzorganisation ihre Finger im Spiel, der die Schleppnetzfischerei gegen den Strich geht?

Nach dem Tod des Bruders sind dessen Kinder zu Vollwaisen geworden und Massimo Marconi erfüllt sein gegebenes Versprechen, sich im Ernstfall um die beiden zu kümmern.
Doch dafür muss der ewige Junggeselle das quirlige, laute München verlassen und an die kühle, ruhige Nordsee ziehen.
Er, der nie heiraten und Kinder wollte, ist plötzlich Vormund und Vaterersatz für zwei Kinder, die er kaum kennt.
Und noch nicht einmal richtigen italienischen Espresso bekommt er in St.Peter. Cazzo!
Viel Zeit zum eingewöhnen hat Marconi nicht, denn der Tod des Krabbenfischers hält ihn und seine neuen Kollegen Jens und Eva auf Trab!
Dafür dürften sie als "einfache Dorfpolizisten" gar nicht ermitteln.
Aber die Kripo aus Flensburg kommt nun mal nicht in die Gänge...
Tatsächlich sind für Marconi bald mehrere Motive ausgemacht: Bei Konkurrenz unter Fischern, einem familiären Konflikt oder militanten Naturschützern bieten sich direkt verschiedene Verdächtige an.
Wie passt da ein plötzliches Massensterben von Fischen ins Bild?

Im ersten Band im St.Peter-Ording-Krimi (ich hoffe es folgen weitere) geht es zu Beginn eigentlich recht beschaulich zu.
Doch der Mord an einem Fischer wirbelt viel Staub, bzw. Sand auf!
Marconi ist zwar der neue Dienststellenleiter, aber bei Mord sind die Hierarchien anders als es ihm gefällt - eigentlich darf er gar nichts.
Und auch an die ewige Duzerei von jedermann muss Marconi sich noch gewöhnen.
Einmal Commissario - immer Commissario, stellt Marconi natürlich doch Ermittlungen an und sticht anscheinend in ein Wespennest und am Ende ist nicht nur sein eigenes Leben in Gefahr!
Der Alltag mit Klara und Stefano ist eine weitere Herausforderung, aber auch hier gibt Marconi nicht auf.
Hin und wieder wird ein Zerwürfnis aus der Vergangenheit zwischen Massimo und seinem Bruder angedeutet, aber nicht näher erklärt.
Was war passiert?
Zwei lose Enden am Schluss versprechen mindestens einen weiteren St.Peter-Ording-Krimi!

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Cinque Terre

Azzurro mortale
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Nachdem der Besuch von Grassis Familien in einem Desaster endet, konzentriert er sich notgedrungen auf den Fall des Toten, der Grassi quasi vor die Füße gespült worden war.
Hat der Tod des junge Enrico, ...

Nachdem der Besuch von Grassis Familien in einem Desaster endet, konzentriert er sich notgedrungen auf den Fall des Toten, der Grassi quasi vor die Füße gespült worden war.
Hat der Tod des junge Enrico, der unter der eingestürzten Morandi-Brücke gelebt hatte, tatsächlich etwas mit dem furchtbaren Unglück von 2018 zu tun?
Einiges deutet darauf hin, aber Grassi kann die Hinweise nicht zu einem stimmigen Bild verknüpfen.
Als Grassi klar wird, dass die "Famiglia" im Spiel sein könnte, überschlagen sich die Ereignisse.
Im zweiten Ligurien-Krimi entführt Andrea Bonetto seine Leser(innen) erneut an die italienische Riviera.
Die Cinque Terre, beliebtes Reiseziel vieler Italien-Liebhaber, wird hier zum Handlungsort eines Kriminalfalles, der erschreckende Parallelen zu realen Ereignissen hat, wie man im Epilog nachlesen kann.
Trotzdem schafft der Autor es, die Schönheit und den Charme der Gegend in die Handlung einfließen zu lassen und so entstehen beim lesen auch immer wieder Bilder wie aus einen Reiseprospekt vo dem inneren Auge.
Ich würde mich über weitere Fälle der ungewöhnlichen Mitbewohner Vito und Toni freuen.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Ria in Porto

Südlich von Porto wartet die Schuld
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Während Ria Almeida mit ihrem Umzug von Stuttgart nach Torreira beschäftigt ist, geht ein Notruf auf der örtlichen Polizeiwache ein: Bei einer Exkursion in ein nahegelegenes Naturschutzgebiet sind Studierende ...

Während Ria Almeida mit ihrem Umzug von Stuttgart nach Torreira beschäftigt ist, geht ein Notruf auf der örtlichen Polizeiwache ein: Bei einer Exkursion in ein nahegelegenes Naturschutzgebiet sind Studierende auf eine männliche Leiche gestoßen.
Ria und Dorfpolizist João haben alle Hände voll damit zu tun, den Tatort zu sichern und sich die Umweltschützer vom Hals zu halten.
Als Ria Comissário Baptista um Unterstützung bittet, ist der jedoch bei Gericht, wo sich die Verhandlung verzögert, weil der Richter fehlt.
Der Richter, der tot zu Rias Füßen liegt...

Ria Almeida hat sich nun also dazu entschieden endgültig in Portugal zu bleiben.
Auch wenn sie zu Beginn bei der Polizei offiziell nur als Schreibkraft arbeitet, wird Ria erneut von "Cousin" João bei den Ermittlungen zu einem Mordfall hinzugezogen.
Baptista, der direkte Vorgesetzte der beiden, ist zuerst nicht begeistert erneut mit der "Zivilistin" arbeiten zu müssen, erkennt aber bald, was er an ihr hat.
Und bei allen Reibereien und dem einen oder anderen verbalen Schlagabtausch der beiden, entwickelt sich hier ein tolles Team - zu dem die mittlerweile hochschwangere Mariposa immer wieder entscheidendes beitragen kann!
Baptista hat sich an dem Drogenhändler van der Steen als Täter festgebissen - gut das Rias Bauchgefühl die Ermittlungen in weitere Bahnen lenkt.
Und tatsächlich scheint ein 20 Jahre zurückliegender Todesfall wieder wichtig zu werden.
Hatte der Richter ein dunkles Geheimnis?
Und was wissen Sie Naturschützer? Haben sie nur die Leiche des Richters gefunden oder auch etwas gesehen?
Im zweiten Fall der Krimi-Reihe geht es weniger um Kulinarisches - diesmal wird mehr ermittelt!
Die Lösung ist dann auch recht komplex, unerwartet und ein klein wenig weit her geholt, aber in Summe in sich stimmig.
Das aus Senora Almeida und Commissario Baptista während der engen Zusammenarbeit dann zu Ria und Joaquim werden, geschieht aus rein beruflichen Gründen. Oder, nicht?
Mit dem Einzug in ihre neue Wohnung ist Ria jedenfalls endgültig angekommen und bereit für einen Neustart!

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Mühlbach-Saga 2

Für immer, dein August (Mühlbach-Saga 2)
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Ging es im Vorgänger-Roman noch um Lina und Karl, stehen nun also Lotte und August im Mittelpunkt einer sehr persönlichen Geschichte, die erneut auch die geschichliche Entwicklung innerhalb Deutschlands ...

Ging es im Vorgänger-Roman noch um Lina und Karl, stehen nun also Lotte und August im Mittelpunkt einer sehr persönlichen Geschichte, die erneut auch die geschichliche Entwicklung innerhalb Deutschlands perfekt abbildet.
Die Bewohner des fiktiven Dorfes Mühlbach, sowie die Mitglieder der Familie Schäfer/Schönborn stehen dabei stellvertretend für die Menschen auf dem Land, fernab von Berlin, die von den politischen Entscheidungen teilweise einfach überrollt wurden.
Einige waren erschreckend begeistert dabei, einige wankten, viele aber schwiegen oder warteten ab.
Der langsame, ja schleichende Weg in die größte Tragödie des 20. Jahrhunderts wird hier auch exakt so in die Handlung eingebunden - langsam und schleichend, die drohende Gefahr nicht erkennend, nicht wahr haben wollend bis es zu spät ist.
Lotte und August werden als Menschen beschrieben, mit denen man sehr gern befreundet sein möchte. An deren Seite man ist, wenn sie sich finden und wenn sie dann ihr Leben gemeinsam meistern. Wenn Freunde und Familienmitglieder kommen und gehen.
Mehr als einmal musste ich dabei allerdings schlucken oder hatte einen fetten Kloß im Hals.
Barbara Leciejewski hat hier zum wiederholten Mal ein unfassbar empathisches Buch geschrieben, dass sehr authentisch das ganz normale Leben der "kleinen Leute" beschreibt und dabei Glück und Unglück, Freude und Sorgen gleichermaßen Raum gibt.
Mit der Dilogie hat die Autorin die Geschichte ihrer eigenen Familie erzählt und ihr damit ein kleines, aber liebevolles Denkmal errichtet.
Wunderbar erzählt und mit einem, trotz vieler Verluste, hoffnungsvollen Epilog zum Abschluss. Chapeau!

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Hat mich nicht erreicht

Frühlingsgefühle im kleinen Friesencafé
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Mal wieder Zeit für Chick-Lit!
Da kommt eine Geschichte von der Nordeeküste genau richtig - dachte ich.
Aber leider hat mich die Handlung nicht mal ansatzweise erreicht.
Krabbenfischer Gonzo ist mir zwar ...

Mal wieder Zeit für Chick-Lit!
Da kommt eine Geschichte von der Nordeeküste genau richtig - dachte ich.
Aber leider hat mich die Handlung nicht mal ansatzweise erreicht.
Krabbenfischer Gonzo ist mir zwar sympathisch, aber die Geschichte plätschert leider nur so dahin und irgendwann war mir auch das Thema Yoga zu viel.
Was leider die Sache nicht besser gemacht hat, war das uninspirierte Einsprechen, beziehungsweise vorlesen von Sabine Kaack.
Schade, aber definitiv nicht mein Buch!

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