Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat, von Marc-Uwe Kling ist wieder mal ein spaßig gelungenes Kinderbuch, das den turbulenten Familienalltag bei einem Ausflug zum Thema hat. Für Eltern zum ...
Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat, von Marc-Uwe Kling ist wieder mal ein spaßig gelungenes Kinderbuch, das den turbulenten Familienalltag bei einem Ausflug zum Thema hat. Für Eltern zum Vorlesen und geeignet zum Selberlesen ab acht Jahren.
Auch wenn die Illustrationen von Astrid Henn nicht ganz meinen Geschmack treffen, sind sie trotzdem super passend und witzig getroffen, um alle Emotionen der Familienmitglieder auszudrücken. Mit Sprechblasen und sehr abwechslungsreich angeordnet, werden einzelne Personen illustriert. Bereits die ersten Illustrationen - was es da ulkiges zu entdecken gibt - vor Beginn der Geschichte, finden sich im Textverlauf wieder.
Die fünfköpfige Familie nebst Oma und Opa wollen zur Großtante Ilse fahren, die zum vierten Mal heiratet. Die Vorbereitungen und Start der Fahrt nach Wuppertal, wo die Großtante wohnt, gestalten sich sehr turbulent und sind mit Witz und gekonntem Wortspiel vom Autor niedergeschrieben. Durch die Unterhaltung der Familienmitglieder erfährt der Leser so einiges von Erlebnissen und Charakterzügen der anderen. Durch den Titel lässt sich bereits erahnen was auf der Fahrt passiert und das Titelbild bringt den Inhalt des Buches gut und detailreich zum Ausdruck.
Durch Wiederholungen eines Satzes vom Opa gewinnt dieses Buch nochmal mehr an Spaß und Charme.
Alle Familien, die Marc-Uwe Kling seine Bücher lieben, sollten dieses Buch nicht verpassen und alle Kinder, die diesen Autor noch nicht kennen, sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen, um die eigene Familie an diesem Lesespaß teilhaben zu lassen. Viel Vergnügen!
Die Ausweichschule von Kaleb Erdmann ist wie manche behaupten definitiv kein Sachbuch, sondern tatsächlich ein Roman, wie es auch auf dem Cover zu lesen ist. Darauf ein Treppenhaus in dunkleren Farben ...
Die Ausweichschule von Kaleb Erdmann ist wie manche behaupten definitiv kein Sachbuch, sondern tatsächlich ein Roman, wie es auch auf dem Cover zu lesen ist. Darauf ein Treppenhaus in dunkleren Farben gehalten, auch wenn durch das Fenster Licht flutet, bleibt eine düstere Ecke. Hier sei schon jetzt unbedingt eine Triggerwarnung gesetzt, da schon allein der Titel ausreichen kann mit dem Thema des Buches seine Probleme zu bekommen. So auch beim Cover mit der grünen Farbgebung des Titels, die sich am Fluchtschild wiederfindet und mit dem Inhalt des Buches eine tiefe Bedeutung bekommt.
Das Buch handelt von einem Autor, der zu der Idee, selbst ein Buch über ein Erlebnis in seiner Kindheit zu schreiben, parallel vom „Kritiker“ kontaktiert wird, um zu dem selbigen Ereignis Informationen zu geben, da dieser ein Theaterstück aufführen will.
Das Setting umfasst zwei Zeitschienen. Der Leser begleitet den Autor bei seinen Überlegungen und Vorbereitungen sowie Erinnerungen zum Schreiben des bestimmten Buches mit brisantem Inhalt und bei der Reise, den Kritiker zu treffen und sich dessen Theaterstück anzuschauen. Das Hadern und die Bedenken, das sensible Abwägen, die emotionale Verfassung wird vom Autor Kaleb Erdmann, sehr einfühlsam und mit literarischer Glanzleistung beschrieben. Der Roman ist eine fiktive Autobiografie, die meisterhaft gekonnt zu Papier gebracht wurde. Dabei hat es Kaleb Erdmann geschafft, Fakten und literarische Verbindungen zu anderen Werken einzubeziehen, sowie die Reaktionen von Lesern auf die bisher vorhandenen Werke. Er hat es geschafft, ohne Wertung und doch informativ und klar fokussiert, die Stimmung wiederzugeben, die nach Erscheinen der Bücher, auf die er Bezug nimmt, stattgefunden hat.
Gut gekonnt bezieht er reale Personen mit Namen ein, die auch für die Öffentlichkeit Bekanntheit erlangt haben und schafft damit extrem viel Realität zum Thema. Schon zu Beginn des Buches wird der Leser mit dem erschütternden Ereignis des Amoklaufs am Erfurter Gutenberg Gymnasium im Jahr 2002 konfrontiert.
Das Buch, die Ausweisschule enthält viel Bezug zu Fakten, Schriften, Berichten, zu realen Orten, wie auch Menschen und hat durchaus den Charakter eines Sachbuchs, jedoch steht die Handlung und die Beschreibung vom Leben des Autors, dessen beruflichen Werdegangs und seiner Vorhaben sowie die Schilderung des familiären Umfeldes im Vordergrund, was das Buch von der Handlung eindeutig zu einem Roman macht. Die schweren Themen werden durch Situationen des Alltags mit der Freundin Hatice aufgelockert, und manchmal kann man sogar bei diesem Buch mit so tiefem und schweren Inhalt schmunzeln und lächeln. Dies tröstet beim Gesamtwerk über hier nicht nennenswerte kleine Stolperstellen hinweg, die maximal Betroffen oder Erfurter Lesern auffallen könnten. Dennoch bleibt eine Frage dabei auch offen - Schneiden Hausmeister von Schulen wirklich im Winter die Büsche - bei eisiger Kälte und schneebedecktem Boden?
Das Buch lässt sich am Stück durchlesen, es fesselt ungemein, und weckt das Interesse, macht neugierig und die dabei entstehenden Fragen wollen beantwortet werden.
Dieses Buch ist mittlerweile für den deutschen Buchpreis 2025 nominiert und hat nicht nur deshalb das Potenzial von einer Bandbreite von Menschen gelesen zu werden, sondern weil das Thema an sich leider nicht Vergangenheit ist, da sich Amokläufe in Deutschland und der Welt seitdem immer wieder ereignet haben und vor allem für Menschen, die ein solch schlimmes Ereignis erlebt und überlebt haben oder Bezug dazu hatten, oftmals diese Vergangenheit weiterhin im Leben präsent ist. Dieses Buch ist kein Ratgeber oder Lösungsvorschlag und wird auch solche Ereignisse nicht verhindern können, doch es sensibilisiert mit einer gekonnten literarischen Leistung, uns alle, das Leben und unser Miteinander wertzuschätzen.
Das Buch starke Heldinnen – Erstleseabenteuer von Annette Neubauer ist mit drei Geschichten von Disney gefüllt. Auf dem Cover beworben mit „Noch mehr GIRL POWER“ finden sich hier die drei weiblichen Hauptcharaktere ...
Das Buch starke Heldinnen – Erstleseabenteuer von Annette Neubauer ist mit drei Geschichten von Disney gefüllt. Auf dem Cover beworben mit „Noch mehr GIRL POWER“ finden sich hier die drei weiblichen Hauptcharaktere aus Wisch, Mulan und Merida wieder. Die Geschichten sind so gewählt, dass auch Jungen ihre Freude daran haben werden.
Die Illustrationen sind im bekannten Disney Stil klar, freundlich, ansprechend und besonders erwähnenswert - die großen Augen. Die drei Geschichten sind an den Seitenzahlen mit Symbolen gekennzeichnet, sodass auch Kinder, die noch nicht die hohen Zahlen lesen können, sehen, wo die Geschichten beginnen und enden. Zu Beginn jeder Geschichte steht das Inhaltsverzeichnis und die Beschreibung der einzelnen auftretenden Charaktere jeweils mit einem Bild. Für Erstleser ist das Buch tatsächlich gut geeignet, da die Sätze meist einfach und kurz formuliert sind und die Schrift entsprechend groß ist.
Die drei Geschichten sind in einzelne Kapitel mit passender Überschrift eingeteilt. Bemängeln muss ich in der ersten Geschichte einen Absatz, der extrem lang für den jungen Erstleser ist. Dies ist jedoch einmalig und die restlichen Kapitel sind alle in einer Länge, die Kinder motiviert in einem Stück zu lesen. Besonders toll für den Ansporn sind die vielen Bilder, die im guten Verhältnis zum Text sich in jeder Geschichte abwechseln. Am Ende jeder Geschichte sind spezielle Worte erklärt, worauf bereits im Inhaltsverzeichnis hingewiesen wird.
Es macht Freude, das Buch mit jüngeren Kindern zusammen zu lesen und so kann bereits für kleine Disneyfans dieses Buch zu einem Schatz werden, der mit der Einschulung selbst gelesen und wiederentdeckt werden kann.
Das Hörbuch zum Buch: „Unsere Suche nach Zärtlichkeit“ von Martin Ehrenhauser,
gelesen von Hans Jürgen Stockerl ist kein Zeitvertreib. Hier erwartet den Hörer eine extrem tiefe gefühlvolle Atmosphäre ...
Das Hörbuch zum Buch: „Unsere Suche nach Zärtlichkeit“ von Martin Ehrenhauser,
gelesen von Hans Jürgen Stockerl ist kein Zeitvertreib. Hier erwartet den Hörer eine extrem tiefe gefühlvolle Atmosphäre in die er abtauchen kann. Nicht nur das, es hat solch Tiefgang, dass Themen wie Pflege eines Partners und sensible Inhalte vorkommen, die dem Hörer bekannt sein sollten. Wer mit eigenen Themen dieser Art belastet ist, muss sich dessen bewusst sein.
Die angenehme Sprecherstimme trägt ganz viel Ruhe in sich, sodass der Hörer gut hinein fühlen kann und die Handlung in einer Ruhe mitverfolgen, die sehr berührend ist.
Das Hörbuch ist in vier Abschnitte mit einzelnen Kapiteln unterteilt. Das macht es zu einem Hörbuch, dass man überall jederzeit Stück für Stück miterleben kann.
Der Protagonist Sébastien Dumont aus Brüssel kommt sehr zurückhaltend rüber, kann man dadurch auch sehr gut nachempfinden, dass er schon länger ohne Partnerin lebt. Ein wenig war es schwierig, deshalb, dass korrekte Alter zu erfassen, dass bei Mitte 40 liegt. Wer sich davon nicht stören lässt, der begleitet Sébastien bei seiner ehrenamtlichen Arbeit, der Telefonseelsorge, was einem lehrreiche Informationen gibt und seinem inneren Drang, einem Gefühl nachzugehen, dass sich bei einem dieser Telefonate manifestiert hat. Dabei wechseln die Orte, und öfters kommt es vor, dass sich der Hörer tatsächlich in der wunderbar beschriebenen Landschaft und Umgebung wiederfindet. Ein kleines bisschen knüpft es an einen Reisebericht an. Zwischendrin gibt es einige wissenswerte lehrreiche Fakten, die der Allgemeinbildung zuträglich sind.
Gefühlvoll und authentisch nachvollziehbar wird, die Begegnung von Sébastien mit Florence beschrieben. Sie ist temperamentvoll und keineswegs auf den Mund gefallen. Florence befindet sich seit Jahren in einem Zustand des Funktionierens, nachdem ihr Mann ins Wachkoma gefallen ist und sie diesen hingebungsvoll pflegt.
Da ist es völlig verständlich, dass sie auf der Suche nach Zärtlichkeit, diese Fakten Ihrer Biografie bei den Begegnungen und Treffen mit dem Protagonisten verschweigt. Dies ist moralisch vielleicht nicht ganz korrekt, jedoch ist es für jeden gefühlvoll sensiblen Menschen nachvollziehbar.
Unsere Suche nach Zärtlichkeit ist eine berührende Geschichte mit so viel Vorsicht im Gefühl aber auch forderndes Begehren, dass es kein leichter Zeitvertreib mit lesen oder hören wird. Die Geschichte regt an über Werte und sein eigenes Denken mit seinen Moralvorstellungen nach- und vielleicht sogar zu überdecken. Bewertungen sind hier fehl am Platz und auch mir ist dies nicht möglich.
Ein Hörbuch das ich ganz anders erwartet habe, das mir dennoch gut gefallen und mich wirklich beeindruckt hat. Leichte Kost ist was anderes.
Kleine und große Wunder der Meere – Vorlesegeschichten, mit ganz viel Sachwissen – so ist es!
Das Buch, ungefähr Größe A4 begeistert schon beim ersten Anblick mit den silberglitzernden Hervorhebungen ...
Kleine und große Wunder der Meere – Vorlesegeschichten, mit ganz viel Sachwissen – so ist es!
Das Buch, ungefähr Größe A4 begeistert schon beim ersten Anblick mit den silberglitzernden Hervorhebungen im Bild des Covers. Wer es dann in die Hand nimmt, kann schon die Besonderheit des Buches haptisch erspüren.
Sehr liebevolle und vor allem freundliche Illustrationen auch von gefährlichen, großen Tieren sprechen schon die ganz kleinen Betrachter an, ohne sie zu verschrecken. Mona K hat hier sehr abwechslungsreich illustriert, sodass der Text sich gut darin einbindet.
Das Buch beginnt mit einer kleinen Einführung, dem Inhaltsverzeichnis und einer bunt und gemischten Einladung die hier den Leser neugierig auf die neun 5-Minuten Geschichten macht.
Dabei ist der Text gut in 3 Minuten vorzulesen und es bleibt genug Zeit, sich die Bilder mit Kindern in Ruhe zum Text zu betrachten. Für Leseanfänger ist dieses Buch durch die kurzweilige und abwechslungsreiche Gestaltung auch wunderbar geeignet.
Garantiert kann auch ein Erwachsener durch das Sachwissen, das jeweils eine Seite einnimmt und nach jeder Geschichte zusammengefasst notiert ist, sein Wissen vertiefen oder sogar erweitern. Erwähnenswert ist die Literaturempfehlung ganz am Ende für Neugierige, die ihr Wissen vertiefen wollen. Für Spannung sorgen die Überleitungen von einer zur anderen Geschichte, in denen die interessierten Leser einem cleveren Clownfisch, dem beeindruckendem weißen Hai, einem singenden Buckelwal, den zeitreisenden Quallen, den Aalen der Sargassosee, dem gehirnreichen Oktopus, glücklichen Pinguinen, verliebten Seepferdchen und den vom Magnetfeld beeinflussten Meeresschildkröten begegnen werden.
Besonders gefallen haben mir die hervorgehobenen wörtlichen Reden, so konnte ich ohne viel Anstrengung beim Vorlesen, meine Stimme verändern, um der Geschichte mehr Lebendigkeit zu verleihen. Rundum ist es ein geeignetes Buch, um schon mit den kleinsten Kindern, die Wunder der Meere zu entdecken.