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Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte

Marias letzter Tag
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Alexandra Kui und ich haben bislang nicht wirklich zusammengepasst. Entweder habe ich ihre Bücher abgebrochen oder sie lediglich für mittelmäßig befunden. Obwohl ich kein Buch mehr von der Autorin lesen ...

Alexandra Kui und ich haben bislang nicht wirklich zusammengepasst. Entweder habe ich ihre Bücher abgebrochen oder sie lediglich für mittelmäßig befunden. Obwohl ich kein Buch mehr von der Autorin lesen wollte, wurde ich am Ende doch noch einmal umgestimmt, denn ihr neuestes Werk „Marias letzter Tag“ klang so gut, dass ich dem Buch eine Chance geben wollte und ich habe es zum Glück nicht bereut.

Bislang hatte ich mit dem Schreibstil der Autorin immer meine Probleme, da ich es entweder zu flach oder zu langatmig empfand. Bei „Marias letzter Tag“ hat jedoch alles gestimmt, denn die Autorin verwendet hierbei eine fast schon poetische Sprache, die mich mit interessanten Gedankengängen und unterhaltsamen Dialogen begeistern konnte. Dazu sind die Figuren gut ausgearbeitet, sodass man sie gut kennen lernt und sie stellenweise sogar ins Herz schließen kann.

Im Vordergrund steht hierbei die Freundschaft von Lou und Maria. Maria ist ein sensibles Mädchen, das furchtbare Angst vor Krebs hat. Als sie nach einem Unfall ins Koma fällt, ist man sich von daher gar nicht sicher, ob es tatsächlich ein Unfall war oder sogar ein Selbstmordversuch. Für Lou und ihre Mitmenschen ist dies alles andere als eine leichte Zeit, denn sie können nicht verstehen, was tatsächlich passiert ist, zumal Maria bei allen sehr beliebt ist und nie den Eindruck erweckt hat, dass sie etwas schlimmes belastet.

Um alles zu verarbeiten, fasst Lou einen folgenschweren Entschluss, der perfekt in die heutige Zeit passt: Sie möchte fortan das Leben mehr genießen und Ängst ablegen. Um dies für sich und auch ihre Mitmenschen festzuhalten, eröffnet sie einen Channel auf Youtube, um zu zeigen, dass das Leben auch schön sein kann und man sich nicht immer nur durch Ängste oder Unsicherheiten selbst bremsen muss.

Dabei wird Lous neues Leben sehr authentisch dargestellt. Es hat mich zutiefst berührt, wie sie an die Sache herangeht, neue Dinge ausprobiert, eine kleine Liebelei beginnt und wie oft sie dabei an Maria denkt. Ihre Gedanken und Gefühle haben mich dazu auch noch häufig zum Nachdenken angeregt, sodass man hierbei sicherlich sagen kann, dass „Marias letzter Tag“ deutlich tiefgründiger ist, als ich zuvor erwartet habe.

Das Cover ist nett, allerdings für mich persönlich nicht der größte Hingucker, auch wenn es natürlich gut zur Handlung passt. Ich muss jedoch zugeben, dass mir die Farbgestaltung sehr gefällt. Die Kurzbeschreibung ist dagegen gelungen und hat mich trotz einiger Skepsis direkt angesprochen, sodass ich dem Buch eine faire Chance geben wollte.

Manchmal braucht es einfach länger, um mit einer Autorin warm zu werden. Im Fall von Alexandra Kui bin ich wirklich froh, dass ich die Hoffnung nie aufgegeben habe, denn ihr neuestes Werk „Marias letzter Tag“ hat mich mit einem interessanten Plot und vielseitigen Figuren begeistern können. Ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartiger Auftakt

Selection
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„Selection“ hat mich schon sehr lange gereizt, da ich das Cover so wunderschön fand. Leider hat mich jedoch die Kurzbeschreibung nie so ganz angesprochen, sodass ich das Buch erst einmal nicht weiter beachtet ...

„Selection“ hat mich schon sehr lange gereizt, da ich das Cover so wunderschön fand. Leider hat mich jedoch die Kurzbeschreibung nie so ganz angesprochen, sodass ich das Buch erst einmal nicht weiter beachtet habe. Nun wurde ich jedoch erneut neugierig und habe versucht, mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen. Zum Glück, denn sonst hätte ich dieses wunderbare Buch verpasst.

Dystopien sind ja normalerweise nicht so ganz mein Genre und oftmals wurde ich dabei immer wieder enttäuscht, doch bei „Selection“ ist dies anders. Ich muss jedoch gestehen, dass ich, besonders am Anfang, sehr viele Ähnlichkeiten zu „Die Tribute von Panem“ entdecken musste. Da gibt es z.B. den Spitznamen „Kätzchen“, das Klassensystem, eine Kette mit Vogelanhänger, das Kapitol und weitere kleine Ähnlichkeiten. Diese haben mich nach einer gewissen Zeit jedoch immer weniger gestört, sodass ich mich wieder voll und ganz America und ihren Konkurrentinnen widmen konnte.

Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Kiera Cass hat das große Talent, jede Figur einzigartig darzustellen, sodass ich bei 35 Mädchen nur sehr selten Ähnlichkeiten feststellen konnte. Zwar brauchte ich einige Zeit, bis ich mich an die Dialoge gewöhnt habe, da diese meistens sehr förmlich ausfallen, aber wenn man sich darauf einlassen kann, wird man diesen Schreibstil sicherlich lieben. Die Geschichte wird aus der Sicht von America erzählt, sodass man das junge Mädchen bereits auf den ersten Seiten sehr gut kennenlernt.

America ist so ganz anders als die anderen Mädchen, die sich für das Casting beworben haben. Während die anderen Mädchen von Anfang an fast alle nur die Krone oder das Geld wollen, ist America da ganz anders, denn sie nimmt vorerst nur am Casting teil, um ihrem Freund und ihrer Familie einen Gefallen zu tun. Sie spielt von Anfang mit offenen Karten und agiert weniger scheinheilig, als so manch anderes Mädchen. Dies macht sie nicht nur greifbarer, sondern auch sehr sympathisch. Ich konnte mich in ihre Gefühlslage hineinversetzen und ihre Gedanken und ihre Handlungen bestens nachvollziehen, sodass ich sie direkt ins Herz schließen konnte. Sie geht nicht mit dem Ziel in das Casting, um die Krone oder Maxons Herz zu erobern, sondern vielmehr, um sich von ihrem (Ex-) Freund Aspen zu lösen und die Liebe zu ihm zu verarbeiten. Natürlich denkt sie dabei auch an die Aufwandsentschädigung und somit mehr Geld für ihre Familie, allerdings weiß sie auch, dass sie durch eine höhere Klasse ihre Liebe zur Musik aufgeben und einen anderen Beruf erlernen muss, was ihr nur bedingt gefällt.
Die anderen Mädchen sind dagegen oftmals sehr oberflächlich, egoistisch und arrogant, nur wenige Mädchen sind genauso herzlich und ehrlich wie America. Mit Maxon lernt man einen jungen Prinzen kennen, der durch das Königreich sehr isoliert aufwächst und hauptsächlich auf seine Arbeit als zukünftiger König vorbereitet wird. Da kommen Freunde und die Liebe zu kurz und somit muss er sich auf das Casting einlassen, damit er unter den jungen Frauen seine große Liebe finden kann. Er geht dabei oftmals recht blauäugig an die Sache und denkt auch häufig politisch, was nicht unbedingt von Vorteil ist, aber dennoch habe ich ihn als jungen und unsicheren Mann kennengelernt, der sich für sein Volk sehr interessiert.

Auch wenn so ein Casting auf den ersten Blick sicherlich nicht wirklich romantisch und oberflächlich wirkt, muss ich jedoch zugeben, dass es oftmals die ein oder andere romantische Stelle gab, die diese Geschichte unglaublich aufgewertet hat. Allerdings ist im Königreich nicht immer nur eitler Sonnenschein, denn es kommt immer wieder vor, dass Rebellen das Palastgelände erreichen und die Mädchen, ihre Zofen und die Königsfamilie evakuiert werden müssen. So erfahren die Mädchen auch, dass das Land weitaus gefährdeter ist, als man von den Medien und dem Königshaus erfährt.

Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker. America wird dort wunderschön und äußerst passend präsentiert. Die Schlichtheit und die Eleganz passen sehr gut zu ihrem Wesen und dem gesamten Ablauf der Geschichte. Die Kurzbeschreibung hat mich zunächst gar nicht gereizt, je mehr ich jedoch über die Geschichte erfahren habe, desto passender fand ich sie.

Insgesamt hat mir „Selection“ unglaublich gut gefallen und ich kann die Folgebände kaum noch erwarten. America und die anderen Figuren sind so interessant und vielseitig, sodass ich mich am liebsten gar nicht mehr von ihnen trennen wollte. Wer mal wieder eine romantisch augehauchte Dystopie lesen möchte und über gewisse Ähnlichkeiten zu anderen Büchern hinwegsehen kann, der wird bei „Selection“ beste Unterhaltung finden. Kauf- und Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte mit einigen Schwächen

Allee der Kosmonauten
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Als ich „Allee der Kosmonauten“ vor einigen Wochen zum ersten Mal in den Händen hielt, wusste ich noch nicht so ganz, was ich von der Geschichte zu halten habe. Die Kurzbeschreibung klang vielversprechend, ...

Als ich „Allee der Kosmonauten“ vor einigen Wochen zum ersten Mal in den Händen hielt, wusste ich noch nicht so ganz, was ich von der Geschichte zu halten habe. Die Kurzbeschreibung klang vielversprechend, aber dennoch blieb ich skeptisch, sodass ich mich nur mit wenigen Erwartungen an die Geschichte herangewagt habe – und das war auch gut so. Die Geschichte ist zwar an sich wirklich gut, jedoch vollkommen anders, als ich es zuvor erwartet habe.

Der Schreibstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache, denn die Autorin verwendet hierbei eine Sprache, die man oftmals nur als skurril, aber auch als melancholisch beschreiben kann. Mir hat dies auf weiten Strecken ganz gut gefallen, an anderen Stellen war es mir dagegen fast schon zu viel, was jedoch bei so einem Werk lediglich reine Geschmacksache ist. Die Figuren sind sehr gut beschrieben, toll ausgearbeitet und auch sämtliche Orte wurden gut ausgewählt. Dazu lesen sich die Dialoge wirklich gut, auch wenn bei ihnen immer eine gewisse Schwere spürbar ist. Ich wünschte nur, dass mir die Figuren dabei auch mindestens genauso gut gefallen hätten.

Man kann der Autorin wie schon gesagt wirklich nicht vorwerfen, sich bei ihren Figuren keine Mühe gegeben zu haben, denn das hat sie. Mein Problem war eher, dass ich mit Mathilda Unterwasser als Figur leider bis zum Schluss nicht warm wurde. Sie war mir zwar jetzt nicht unsympathisch, allerdings hatte ich stets das Gefühl, als wollte die Autorin gar nicht, dass man Mathilda tatsächlich kennen lernt. Ihre Gedanken und Gefühle werden zwar authentisch beschrieben, allerdings konnte sie mich leider nicht berühren, obwohl ich mir dies bei ihrer Geschichte sehr gewünscht hätte.

Mathilda gehört zu den Menschen, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben. Sie ist stets auf der Suche nach Antworten im Bezug auf ihre Kindheit, zudem fühlt sie sich einsam und sucht die große Liebe, sowie den perfekten Beruf, was jedoch nicht ganz so einfach ist. Dabei wird ihre Vergangenheit oftmals in kleinen Rückblenden thematisiert, was der Geschichte deutlich gut tut und gleichzeitig einige Fragen beantwortet. So wird auch hier noch einmal ihre Kindheit zunächst in der ehemaligen DDR beschrieben, später dann auch nach der Wende. Hierbei merkt man schnell, dass sich die Protagonistin an einigen Lebenspunkten selbst verloren hat und dadurch nur schwer vertrauen kann.

Wer hier einen flotten Roman über das Leben in Berlin erwartet, der wird sicherlich enttäuscht sein, denn flott oder gar fröhlich ist für dieses Buch wirklich das falsche Wort. „Allee der Kosmonauten“ ist zwar eine wirklich gute Geschichte, allerdings muss man sich auf die oftmals melancholische Stimmung, die das Buch beherrscht, einlassen können. Hier geht es hauptsächlich um die Suche nach sich selbst und den richtigen Platz im Leben. Ich würde das Buch demnach eher dann empfehlen, wenn man sich selbst gerade in einer melancholischen Phase befindet oder sich für das Leben in der ehemaligen DDR interessiert.

Das Cover ist vielleicht nicht gänzlich perfekt, aber dennoch ein toller Hingucker, das jedoch erst auf den zweiten Blick richtig zündet. Die Farben passen dazu noch toll zueinander, sodass dieses richtig gut zur Geschichte passt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen. Kompliment an den Verlag.

Insgesamt hat mir „Allee der Kosmonauten“ trotz kleinerer Schwächen bei der Protagonistn, sowie der oftmals sehr bedrückenden Stimmung gut gefallen. Zwar ist das Buch sicherlich nicht jedermanns Sache, da man für dieses in der nötigen Stimmung sein muss, dennoch ist es sicherlich mehr als nur einen Blick wert. Ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte

Ewig und eine Stunde
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Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. ...

Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. Nachdem ich bereits die Kurzgeschichte von Tanja Voosen gelesen habe und begeistert war, musste Mirjam H. Hüberlis Geschichte „Ewig und eine Stunde“ direkt folgen. Diese hat mir trotz kleinerer Schwächen ebenfalls gut gefallen.

Mirjam H. Hüberli besitzt einen sehr angenehmen Schreibstil, der dafür sorgt, dass man sich sofort wohlfühlt und mittendrin im Geschehen ist. Die Dialoge sind flüssig, zum Teil kitschig, zum Teil romantisch. Die Figuren sind zudem sehr gut ausgearbeitet, sodass man sie trotz der Kürze von knapp achtzig Seiten gut kennen lernt. Als Kritikpunkt muss jedoch gesagt werden, dass die Geschichte schon recht früh vorhersehbar ist, als kleine Stichworte bereits am Anfang der Geschichte in den Raum geworfen wurden, die für den weiteren Verlauf fast schon zu viel verraten haben. So denkt Geneviève untere anderem daran, ihre Katze zu füttern, obwohl sie keine besitzt.

Mit Geneviève lernt man eine sehr liebenswürdige und sympathische Figur kennen, die zwar ab und zu durch den Wind ist, jedoch immer authentisch wirkt. Sie lebt mitten in Paris und hat den Eiffelturm immer im Blick, wohnt allein in ihrer großen, neuen Wohnung und fühlt sich einsam. Stellenweise kommt es fast so vor, als wäre sie auch nach drei Jahren in der Stadt der Liebe nie so ganz angekommen, sodass sie eine gewisse Melancholie ausstrahlt. Als sie dann wieder Nash begegnet, spürt sie ein Kribbeln, das sie zuvor noch nicht in ihrem Leben erlebt hat. Sie empfindet eine solche Vertrautheit ihm gegenüber, obwohl sie ihn zuvor noch nie gesehen hat – oder etwa doch?

Die Liebesgeschichte fand ich stellenweise schon fast zu vorhersehbar, was ich ein wenig schade finde. Die Auflösung ist zwar an sich stimmig und lückenlos, allerdings hätte ich etwas mehr Spannung deutlich schöner gefunden. Außerdem wurde hierbei mit einigen Klischees gespielt, was ich zwar in Ordnung finde, allerdings war es mir zum Teil dann doch etwas zu kitschig.

Das Cover wirkt auf den ersten Blick relativ schlicht, je mehr man sich jedoch drauf konzentriert, desto mehr Details erkennt man. Besonders die Uhr passt nicht nur gut zum Buchtitel, sondern auch zur Geschichte selbst. Die Kurzbeschreibung wusste ebenfalls zu überzeugen, sodass ich dieses Ebook unbedingt lesen musste.

Insgesamt hat mir „Ewig und eine Stunde“ trotz kleinerer Schwächen gut gefallen, sodass ich diese Geschichte nur empfehlen kann. Wer außerdem ein Liebhaber von Paris ist und auch nichts gegen ein wenig Kitsch einzuwenden hat, wird mit dieser Kurzgeschichte sicherlich seine wahre Freude haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte

Wir sehen uns GESTERN
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Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. ...

Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. Den Anfang macht bei mir die hochgeschätzte Tanja Voosen, die schon lange nicht mehr nur als Geheimtipp gilt. Meine Erwartungen waren hoch und ich bin froh, dass ich dabei nicht enttäuscht wurde.

Die knapp achtzig Seiten lange Geschichte handelt von Mallory, einer durch und durch organisierten Schülerin, die in ihrem Leben nichts dem Zufall überlässt. Obwohl die Geschichte nur so kurz ist und ich mir sicher bin, dass diese auch mit gut und gerne 150 Seiten mehr funktioniert hätte, werden die jeweiligen Figuren gut beschrieben und ich konnte mich in Mallory sehr gut hineinversetzen. Dazu sind die Dialoge oftmals sehr humorvoll und sarkastisch, sodass ich das ein oder andere mal wirklich lachen musste.

Besonders die Figuren sind mehr als gut gelungen, sodass ich sie ins Herz geschlossen habe. Hierbei sticht Mallory besonders heraus, denn sie trägt ihr Herz auf der Zunge und ist dabei nicht auf den Kopf gefallen. Sie ist humorvoll, intelligent und durch und durch liebenswert, allerdings besitzt sie auch so manche Macke, die sie jedoch nur noch sympathischer macht. So ist sie verrückt nach Autos, was für ihr Alter doch eher ungewöhnlich ist, dazu ist sie von ihrem Kalender abhängig, da sie sich an alle Termine hält und zudem nichts dem Zufall überfallen möchte, sodass sie im Leben nur selten überrascht werden kann. Dies geschieht jedoch ausgerechnet dann, als ein Neuer an ihre Schule kommt und ihr den Kopf verdreht – auch wenn sie sich dies nur schwer eingestehen möchte. Was sie dabei jedoch nicht ahnt: So ganz unbekannt ist ihr der Neue nicht…

Neben Mallory konnte mich auch ihre Großmutter überzeugen, die für ihr Alter noch recht jugendlich erscheint und einen besonders guten Humor besitzt. Sie überredet ihre Enkelin zu einem Diary-Slam, bei dem man alte Tagebücher aus seiner Kindheit und Jugend vor Publikum vorliest und dafür – wenn es gut läuft – auch Feedback erhält. Dabei erfährt man besonders lustige und auch peinliche Momente aus ihrer Kindheit, wo sich aber sicherlich auch viele Leser drin wiedererkennen werden.

Neben den lustigen Themen wie dem Diary-Slam oder auch die kleine Liebesgeschichte, die in der Geschichte thematisiert wird, gibt es aber auch ein paar ernstere Themen, wie z.B. Druck, den man sich selbst macht. Was bereits Mallorys Schwester an Druck erleben musste, scheint nun auch fast schon Mallory zu betreffen, da sie sich selbst immer unter Druck setzt und aufgrund von finanziellen Problemen fast schon wie besessen für die Schule lernt, um ein Stipendium zu erhalten. Dabei ist besonders schön zu sehen, wie ihre Großmutter reagiert und ihre Enkelinnen unterstützt, damit man sieht, dass das Leben nicht nur aus Arbeit bestehen muss.

Das Cover ist auf den ersten Blick relativ schlicht, allerdings gefällt es mir von der Farbgestaltung und mit den vielen Punkten richtig gut. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, sodass ich von Anfang an wusste, dass ich dieses Ebook unbedingt lesen muss.

„Wir sehen uns GESTERN“ ist insgesamt eine unterhaltsame Geschichte, die mich zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregen konnte. Wer früher oder auch jetzt noch selbst Tagebuch schreibt, wird sich zudem in der ein oder anderen Situation wiedererkennen können. Ich kann die Kurzgeschichte demnach nur empfehlen und freue mich auf viele weitere Werke von der Autorin.