Profilbild von Klusi

Klusi

Lesejury Star
offline

Klusi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Klusi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2024

Ein tolles Kochbuch mit einfachen und doch so leckeren veganen Rezepten der Autorin

Die besten Rezepte aus meiner Gras & Steineküche
0

Als Moderatorin bei SWR Aktuell ist Tatjana Geßler sicher vielen bekannt. Auch dass sie sich vielseitig für Tiere einsetzt, ist vermutlich für viele nichts Neues. Neu aber ist ihr eigenes, veganes Kochbuch, ...

Als Moderatorin bei SWR Aktuell ist Tatjana Geßler sicher vielen bekannt. Auch dass sie sich vielseitig für Tiere einsetzt, ist vermutlich für viele nichts Neues. Neu aber ist ihr eigenes, veganes Kochbuch, das heuer im September erschienen ist. Der Titel ist witzig gewählt, denn genau das bekommen Veganer(innen) oft zu hören, was sie denn überhaupt essen könnten. Dass es nicht Gras und Steine sind, von denen sich vegan lebende Menschen ernähren müssen, zeigt Tatjana Geßler in diesem schön aufgemachten Buch.
Sie zeigt Gerichte, die bei ihr selbst regelmäßig auf den Tisch kommen, so präsentiert sie ihre Lieblingsrezepte farbenfroh und mit Humor, denn zu vielen Gerichten gibt es auch eine kleine, amüsante Geschichte.
Das Buch ist in fünf große Kapitel eingeteilt:

Suppen
Vegan für Faule
Deftiges
Kleine und große Köstlichkeiten
Das Beste kommt zum Schluss

Was ich an diesem Buch so toll finde, ist die unkomplizierte Art, denn die Rezepte lassen sich leicht und schnell umsetzen. Man muss kein Profi in der Küche sein, um die Gerichte nachzukochen, und die Zutatenlisten sind überschaubar und eher einfach gehalten.
Es beginnt mit der "Mann-ist-die-lecker-Maria-Suppe", ein richtig guter Eintopf mit Kartoffeln, grünen Bohnen und Tomaten. Auch die Kokos-Kohlrabi-Suppe klingt verführerisch. Besonders aber hat es mir die Suppe "Maroni von der Omi" angetan, eine wunderbare Esskastanien-Suppe, die an kalten Herbst- und Wintertagen nicht nur den Magen sondern auch die Seele wärmt. Ich muss gestehen, dass ich Maroni bisher nur vom Weihnachtsmarkt kannte, zu einer Suppe verarbeitet habe ich sie nun zum ersten Mal genossen und das Rezept gleich auf meine Favoriten-Liste gesetzt.
Im Kapitel "Vegan für Faule" habe ich mich gleich in das Austernpilzragout verliebt. Mit Klößen und diesem Ragout hat man ein tolles uns super schnelles Festtagsessen. Auch die Kartoffeln mit Kräuterquark auf vegan gibt es oft bei uns. Ich habe bisher meinen Kräuterquark sehr ähnlich zubereitet, aber die Quark-Alternative, die ich ausprobiert hatte, war nicht so mein Fall. Planzlicher Skyr mit veganem Streichgenuss gemischt, das ist eine tolle Lösung. Auch der Beluga-Linsensalat und vor allem der Ohne-Wurst-Wurstsalat haben mich völlig überzeugt, und wer Tofu bisher für "Gummizeugs" ohne Geschmack hielt, sollte unbedingt Tatjanas Zitronen-Tofu ausprobieren, mit dem sie sicher viele Tofu-Hasser bekehren kann.
Im Kapitel "Deftiges" findet man zuerst ein Rezept für schwäbischen Kartoffelsalat, wo nicht nur der Ehemann vor Wonne schmatzt sondern auch der Salat selbst, weil er schön schlotzig ist. Den Flammkuchen nach Tatjanas Art empfehle ich, unbedingt auszuprobieren, das ist pures Soulfood! Auch die pflanzliche Sauce Hollandaise ist ein Gedicht, egal ob zu Spargel oder Blumenkohl.
Mein Highlight im Buch ist die "Lebenswurst", ein toller Ersatz für Leberwurst, mit gesunden Zutaten (Kidneybohnen, Räuchertofu etc.) leicht und schnell zubereitet und extrem lecker. Auch Rezepte für Frikadellen, Bratkartoffeln, Cevapcici und dazu passen Djuvec-Reis findet man im Buch. Als tolle Vorspeise (oder einem leckeren Snack für die Party) kann ich die Blätterteig-Taschen empfehlen, gefüllt mit Champignons, Lauch, getrockneten Tomaten und einer veganen Käse-Alternative.
Was mein Mann und ich lieben, ist Rote-Bete-Carpaccio, und auch hierfür haben wir im Buch eine neue und sehr leckere Variante gefunden. Auch Pasta darf nicht fehlen, und neben einem richtig guten Bolo-Rezept stellt die Autorin ihre heiß geliebten Zitronen-Spaghetti vor. Diese Liebe kann ich absolut nachempfinden, denn so zubereitet sind Spaghetti ein wahrer Gaumenschmaus. Als Brotaufstrich oder Dip ist eine ultraleckere Räucherlax-Mischung, hach und mit viel Dill und kaum von echtem Lachs zu unterscheiden!
Im letzten Kapitel gibt es dann süße Sachen, denn auf ein gutes Dessert müssen auch vegan lebende Menschen nicht verzichten. Ob Brownies, eine "Blitzcreme", Tiramisu, Mango-Sorbet oder Käsekuchen, da findet sicher jeder etwas für sich. Zum Schluss gibt's dann nochmal ein Highlight, den veganen Granatsplitter.
Im Anhang erfährt man noch etwas über die Autorin und die Tierschutzorganisationen, die ihr am Herzen liegen. Insgesamt ist dies ein sehr gelungenes Buch, das einen Stammplatz in meiner Küche bekommt und sehr, sehr häufig benutzt wird. Das Buch war ein November-Favorit von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.12.2024

Für Anfänger ideal, bietet aber auch für Fortgeschrittene durchaus tolle Inspirationen

Sauerteig für Anfänger - Mit Tipps und Tricks zum perfekten Brot
0

Dieses kleine Buch wendet sich hauptsächlich an diejenigen, die neu in das Thema "Sauerteig" einsteigen möchten. Von der Grundausstattung über den ersten Ansatz, die weitere Behandlung (Fütterung etc.) ...

Dieses kleine Buch wendet sich hauptsächlich an diejenigen, die neu in das Thema "Sauerteig" einsteigen möchten. Von der Grundausstattung über den ersten Ansatz, die weitere Behandlung (Fütterung etc.) bis hin zu soliden Brotrezepten ist hier alles schön kompakt enthalten.
Ich selbst bin zwar kein absoluter Neuling mehr, denn ich habe heuer bereits im Frühling begonnen, einen Sauerteig anzusetzen und zu pflegen und backe seitdem regelmäßig unser Sauerteigbrot. Aber das Buch hat mein Interesse geweckt, weil nicht nur gute Rezepte für Brot und Brötchen mit Sauerteig (Grundrezept für Roggen-Sauerteigbrot, Müslibrötchen, Karottenbrötchen, Wurzelbrot, Landbrot, Dinkelbrötchen und viele andere) enthalten sind, sondern es gibt auch süße Rezepte, die sich mit übrigem Anstellgut herstellen lassen, so zum Beispiel Pancakes, Dinkelwaffeln, Bananenbrot, Apfelstreuselkuchen oder Cranberry-Cookies und noch einige andere.
Die Herstellung der verschiedenen Gebäcke ist ausführlich beschrieben, mit genauen Zeit- und Mengenangaben. Zu jedem Rezept und auch zur Herstellung des (Sauer)Teigs gibt es aussagekräftige Fotos. Das gefällt mir gut, wenn man alles, was man wissen sollte, schön kompakt und übersichtlich vermittelt bekommt.
Zur Grundausstattung empfiehlt die Autorin unter anderem Lavasteine, die man in einer Edelstahl-Form im Backofen mit erhitzen soll und dann mit Wasser befeuchtet, um Wasserdampf zu erzeugen, aber die Autorin gibt auch die Alternative an, das Brot in einem Topf zu backen. Diese Art beschreibt sie genauer in drei der enthaltenen Brotrezepte. Hierzu möchte ich bemerken, dass man diese Topf-Methode mit jedem Brot ausführen kann. Ich selbst backe wöchentlich Brot, habe aber keine Lavasteine, da ich es viel praktischer finde, mein Brot in einem gusseisernen Topf zu backen. Das Ergebnis hat mich bisher immer begeistert.
Der Topf ist bei der Grundausstattung nicht erwähnt, wobei ich es viel praktischer und einfacher finde, und gerade Einsteiger möchten sich ja nicht gleich viele neue Dinge anschaffen, und im Gegensatz zu Lavasteinen ist ein Topf wohl in jedem Haushalt verfügbar bzw. eine Anschaffung zu Beginn sinnvoller, da er vielseitig genutzt werden kann.
Für Anfänger ist das Buch auf jeden Fall eine Bereicherung, und auch Fortgeschrittene werden sicher das eine oder andere Rezept darin finden und danach backen. Für alle, die Weizentoastbrot lieben, auch dafür gibt es übrigens ein tolles Rezept im Buch, das ich demnächst sicher mal ausprobieren werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 26.12.2024

Die feine Gesellschaft der Regency-Ära und ein weiblicher Robin Hood

Rebellin mit Herz
0

Lily Thomson, die Tochter eines Landpfarrers, schert sich nicht um Konventionen. Sie sagt was sie denkt und tut was sie will. Als sie Lady Murray kennenlernt, ist diese gleich sehr angetan von der quicklebendigen ...

Lily Thomson, die Tochter eines Landpfarrers, schert sich nicht um Konventionen. Sie sagt was sie denkt und tut was sie will. Als sie Lady Murray kennenlernt, ist diese gleich sehr angetan von der quicklebendigen Lily und bittet sie, als Gesellschafterin zu ihr nach London zu kommen. Lady Henrietta Murray gehört zum britischen Hochadel, wurde aber von Gesellschaften ausgeschlossen, weil sie unverheiratet geblieben ist. Mit Lilys Hilfe möchte sie ihrem eintönigen Leben entfliehen. Als Lily in London ankommt, wirbelt sie nicht nur den Haushalt der Murrays sondern die gesamte feine Gesellschaft durcheinander, vor allem als die junge Frau ein Waisenkind von den Docks bei sich aufnimmt und beschließt, den Ärmsten der Armen dort zu helfen. Eine Begegnung mit dem Earl of Kantley bringt wiederum Lily sehr durcheinander...

Der Roman, der in der Regency-Ära spielt, ist kurzweilig und fesselnd geschrieben. Die Charaktere sind allesamt toll ausgearbeitet, und die Atmosphäre dieser besonderen Zeit ist sehr authentisch und stark wiedergegeben. Man erhält Einblick in die damalige feine Gesellschaft, die den kleinsten "Fehltritt" nicht verzeiht und sehr strenge moralische Vorstellungen hat. Nächstenliebe ist quasi dort nicht gefragt und wird auch nicht als standesgemäß angesehen. Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen, hat er doch auch starke Protagonisten. Nur zuletzt nimmt die Handlung eine Wende, mit der ich nicht gerechnet hätte und die ich auch nicht hundertprozentig überzeugend fand. Aber macht euch am besten selbst ein Bild davon, denn mit diesem Roman erwartet euch ein richtig gutes Lesevergnügen, wo ich kleine Ungereimtheiten gerne verzeihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.12.2024

Tolle, gesunde Gerichte mit Schwerpunkt einer guten Proteinversorgung

Diabetes-Rezepte vegetarisch
0

Da es sowohl in meiner Familie als auch in der meines Mannes einige heftige Fälle von Diabetes gab, habe ich mich schon vor mehreren Jahren dazu entschlossen, meine Ernährung umzustellen. Anfangs war mein ...

Da es sowohl in meiner Familie als auch in der meines Mannes einige heftige Fälle von Diabetes gab, habe ich mich schon vor mehreren Jahren dazu entschlossen, meine Ernährung umzustellen. Anfangs war mein Mann skeptisch, vor allem was die vegane Ernährung angeht, aber vegetarische Gerichte isst er inzwischen sehr gerne und wünscht sich immer häufiger Alternativen zu Fleischgerichten und Wurst. Dr. Matthias Riedl, der Ernährungsdoc, hat ja schon einige Kochbücher veröffentlicht, zu denen ich immer wieder gerne greife, um mir neue Inspirationen für die gesunde Küche zu holen. Dass es hier ein Kochbuch speziell mit vegetarischen und veganen Gerichten gibt, die ideal für Diabetiker sind, ist optimal, und ich war gleich neugierig darauf.
Ein wichtiger Punkt bei der vegetarischen und veganen Ernährung ist die ausreichende Versorgung mit Proteinen.Vegetarisch ist das gut machbar, aber auch bei der veganen Ernährung gibt es tolle pflanzliche Eiweißlieferanten. Auf dieses spezielle Problem und auf viele weitere geht Dr.Riedl in diesem kleinen aber sehr informativen Buch ein. Mit selbst gebackenen Proteinbrötchen und einem Aufstrich aus Hülsenfrüchten hat man schon mal eine gute Basis gelegt. Zudem sind der Erbsen-Chili-Aufstrich oder der Linsen-Cashew-Aufstrich nicht nur vegetarisch sondern vegan. Auch die empfohlenen Salate wie Rote Bete-Linsen-Salat oder Feldsalat mit Roter Bete sind als besonders proteinreich gekennzeichnet. Da mein Mann und ich Rote Bete sehr lieben, kommen und solche Rezepte natürlich sehr gelegen. Auch Linsen-Avocado-Salat mit Granatapfel oder Quinoa-Erbsen-Salat enthalten reichlich Eiweiß aber auch Ballaststoffe und sind vegan.
Mein Mann liebt Suppen, und mit einer Sellerie-Apfelsuppe oder einer Blumenkohl-Bohnensuppe kann ich ihm immer eine Freude machen. Auch diese Rezepte sind vegan.
Ein Spargel-Basilikum-Omelett oder Eier in Senfsauce mit Rosenkohl kommen bei der Familie gut an, und auch Gerichte wie Bohnensalat mit Burrata oder Ofengemüse mit Selleriestampf werden gerne angenommen. Während mein Mann mittlerweile richtig gerne vegetarisch isst, wandle ich für mich manche Gerichte dann noch auf vegan ab, denn da bedarf es oft nur kleiner Änderungen.
Für mich ist dieses kleine Kochbuch gut und hilfreich, um die Ernährung insgesamt gesünder zu gestalten, und alles was wir bisher daraus probiert haben, war auch äußerst lecker, was will man mehr?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.12.2024

Sehr spannender, turbulenter Abschlussband der Bodensee-Trilogie

Wie Spuren am See - Das Juwel
0

Dies ist der letzte Band der Bodensee-Trilogie. Eigentlich hätte man Isabella und Chris nach all der Aufregung der letzten Zeit endlich mal etwas Ruhe gegönnt, aber es kommt ganz anders, denn zum einen ...

Dies ist der letzte Band der Bodensee-Trilogie. Eigentlich hätte man Isabella und Chris nach all der Aufregung der letzten Zeit endlich mal etwas Ruhe gegönnt, aber es kommt ganz anders, denn zum einen erhalten die beiden eine Nachricht, die alles für sie verändert, und dann kommt überraschend Isabellas beste Freundin Rita zu Besuch. Sie ist nicht allein, und ihre Begleitung wirbelt auch so einiges an Gedanken und Erinnerungen an Isas Vergangenheit auf. Das junge Paar muss also gleichzeitig mit zwei unerwarteten, befremdlichen Situationen klar kommen. Während sich die eine Sache überraschend gut entwickelt, wird es bei der anderen Angelegenheit wieder ziemlich gefährlich.

Ich würde die Trilogie insgesamt den Spannungsromanen zuordnen, aber wie schon in Band 2 entwickelt sich die Handlung auch diesmal wieder stark zu einem Krimi.

Die Charaktere sind alle sehr glaubhaft dargestellt, und die Entwicklung im Freundeskreis von Isabella und Chris ist erfreulich. Aber dann ist da noch die unklare Situation mit der Villa, über die ich gar nicht allzu viel berichten möchte, um nicht zu viel zu verraten. Hier entwickelt sich die Handlung richtig heftig, und ich dachte mir dabei, so viel Unheil kann doch gar nicht innerhalb kürzester Zeit über ein junges Paar hereinbrechen. Auch einige Reaktionen von Nebencharakteren waren mir nicht ganz geheuer.

Sehr gut hat mir das Wissen um den Bodensee und seine Sagenwelt gefallen, das man so ganz nebenbei mitbekommt und das der Handlung etwas Geheimnisvolles verleiht. Was die Spannung angeht, steht der dritte Band seinen Vorgängern in nichts nach, ganz im Gegenteil.

Das Ende fand ich dann sehr befriedigend und schön.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere