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Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein tiefgründiger Roman mit Lokalkolorit und Herz

Windmühlenträume
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Nach einem Unfall, bei dem sich Maike Matthiesen den Kopf angestoßen hat, muss sie plötzlich immer die Wahrheit sagen. In ihrem Beruf ist das fatal, denn die Wahrheit ist nicht immer angenehm, und Maike ...

Nach einem Unfall, bei dem sich Maike Matthiesen den Kopf angestoßen hat, muss sie plötzlich immer die Wahrheit sagen. In ihrem Beruf ist das fatal, denn die Wahrheit ist nicht immer angenehm, und Maike stößt so manchen Kunden damit vor den Kopf. Ihr Chef ist verärgert und beurlaubt sie kurzerhand, damit sie sich von ihrem Unfall erholen und zu sich kommen soll. Nicht nur der Zwang, immer die Wahrheit zu sagen, setzt ihr zu, sondern sie verspürt auch plötzlich das Bedürfnis, in ihre alte Heimat zu fahren, um sich der Vergangenheit zu stellen. Dreißig Jahre war sie nicht mehr in ihrem Elternhaus, und selbst den Menschen, die ihr nahe stehen, hat sie nie anvertraut, was damals wirklich geschah.

Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen. Da ist einmal das gegenwärtige Geschehen um Maike, dazwischen erzählen mehrere Rückblenden die Geschichte von Rosa, die als Kind nach Südwerder kam und auf dem Hof von Onkel und Tante lebte.
Die Einblicke in Rosas Leben lassen Verständnis und Mitgefühl für sie aufkommen. Maike hingegen zögert lange, ob sie sich einem Gespräch mit der Frau stellen soll, von der sie so bitter enttäuscht ist. Erst nach und nach, während ihres Aufenthalts in Südwerder, beginnt sie zu verstehen. Es gibt viel für sie aufzuarbeiten und zu klären. Da geht es nicht nur um das Verhältnis zu ihrem Vater und ihrer Stiefmutter, sondern Maike muss sich alten Freundschaften stellen und sich darüber klar werden, was sie im Leben wirklich will. Ihre zwanghafte Ehrlichkeit wirkt auf ihre Mitmenschen zum Teil verstörend und verletzend, aber andererseits hilft sie ihr auch, andere nicht nur oberflächlich zu betrachten und zu beurteilen, sondern ihnen ins Herz zu sehen. Durch diese unfreiwillige Eigenschaft findet sie heraus, wer es wirklich gut mit ihr meint.
Der neue Roman von Brigitte Janson ist warmherzig und tiefgründig, und doch blitzt immer wieder ein leiser Humor auf. Neben aller Nachdenklichkeit und Problembewältigung gibt es auch heitere Szenen, beispielsweise wenn Bradley, das Shetlandpony, seine Auftritte in der Geschichte hat.
Es sind viele Gespräche und Begegnungen nötig, bis man erfährt, was mit Maike los ist, wieso sie ihr Elternhaus dreißig Jahre zuvor verlassen hat. Je mehr ich über sie und ihr Leben erfahren habe, umso besser konnte ich sie verstehen. Nicht nur Maike und Rosa, die Hauptpersonen, sind großartig dargestellt, daneben gibt es noch viele interessante und lebendig beschriebene Charaktere, von denen jeder, wie im richtigen Leben, gute und schlechte Eigenschaften hat und auf seine Art besonders und liebenswert ist. Natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz, wobei die Einwohner von Südwerder ihre Hoffnung in Liebesdingen gerne auf das traditionelle Windmühlenfest setzen. Die entsprechende Windmühle, die dem Roman auch seinen Titel gegeben hat, ist eine Art Orakel, das alljährlich befragt wird, was jedoch auch oft zu Enttäuschungen führt. Was es damit genau auf sich hat, erfährt man in diesem schönen Roman, der mir ausgezeichnet gefallen hat und mir, neben der kurzweiligen und fesselnden Handlung, auch die Hamburger Vierlande nahegebracht hat, denn die Autorin erzählt mit viel Lokalkolorit, und man spürt ihre Liebe zu dieser Region.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Man trifft sich stets zweimal (1.Teil)

Man trifft sich stets zweimal (Teil 1)
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Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt Janna, dass die gefährliche Auftragsmörderin Susanne Krause aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Janna denkt mit Schrecken an die Ereignisse in der Vergangenheit ...

Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt Janna, dass die gefährliche Auftragsmörderin Susanne Krause aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Janna denkt mit Schrecken an die Ereignisse in der Vergangenheit zurück, als sie schon einmal mit der gefährlichen Frau zusammentraf und um ihr Leben fürchten musste. Eigentlich ist Janna gerade erst dabei, ihr gemeinsames neues Büro mit Markus einzurichten. Ihr Arbeitsvertrag ist noch gar nicht in Kraft, und so hilft sie nur hie und da im Institut aus. Aber Susanne Krauses Flucht ändert alles. Markus wird mit einem Undercover-Einsatz beauftragt, während Janna und die übrige Abteilung sich im Hintergrund bereit halten. Dann geht alles ganz schnell, und innerhalb kürzester Zeit werden alle vorherigen Fakten und Pläne auf den Kopf gestellt.
Die elfte Folge, die zugleich der erste Teil des Staffel-Finales ist, beginnt eher ruhig und harmlos. Janna verbringt etwas Zeit mit ihrer Familie, und man gewinnt Einblicke in ihren Alltag. Ihr Verhältnis zu Markus hat sich im Lauf der Zusammenarbeit verändert. Die anfängliche Skepsis ist inzwischen einer Vertrauensbasis gewichen, und der Agent und seine zivile Partnerin sind gute Freunde geworden. So verschieden die beiden sind, so haben sie doch eines gemeinsam, und das ist die Liebe zur Musik der Gruppe R.E.M. Unterschwellig knistert es auch immer ein wenig zwischen ihnen. Im Verlauf der Geschichte musste ich öfter schmunzeln, denn Janna hat eine Angewohnheit: wenn sie aufgeregt ist, redet sie wie ein Wasserfall, aber die Mitarbeiter des Instituts haben sich schon daran gewöhnt und sehen es gelassen.
Die Handlung, die diesmal eher langsam und entspannt beginnt, nimmt nach dem ersten Drittel des Buches plötzlich rasant an Fahrt auf, und die Spannung steigert sich bis zur letzten Seite. Einmal angefangen, konnte ich nicht mehr bremsen und habe die ca. 150 Seiten in einem Rutsch gelesen, denn Mila Roth erzählt in gewohnt kurzweiliger und fesselnder Art. Was sich die Autorin dann zum Ende dieses Teils für ihre Leser ausgedacht hat, grenzt jedoch schon an seelische Grausamkeit! Da gibt es nämlich einen ganz gemeinen Cliffhanger, der sicher viele Leser(innen) verzweifelt zurück lässt. Wie bitteschön soll man die Wochen bis zum Erscheinen des zweiten Teils aushalten? Nur gut, dass dies schon Anfang März der Fall ist, und ich fiebere dem Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits jetzt entgegen. Beim Lesen habe ich auch einige Songs von R.E.M. nebenbei gehört, was die emotionale Wirkung des Romans noch zusätzlich verstärkt hat, und ich gebe zu, dass ich auf den letzten Seiten die eine oder andere Träne nicht unterdrücken konnte.
Mein Tipp für alle, die Janna und Markus erst neu entdeckt haben und die vorherigen Bände noch nicht kennen: Es ist ratsam, mit dem ersten Band anzufangen, denn Quereinsteiger könnten zwar dem kriminalistischen Teil der Geschichte problemlos folgen, aber es wäre schade, so zu beginnen, weil das Wissen um die Hintergründe und Zusammenhänge fehlen würde.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Sehr gelungener Abschluss der Blütenträume-Trilogie. Hier laufen alle losen Fäden der vorherigen Bände zusammen!

Jasmin - Zeit der Träume
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In diesem dritten und letzten Band der Blütenträume-Saga geht es um Gräfin Flora von Langenbergs Urenkelin. Jasmin feiert ihren achtzehnten Geburtstag, als ihr die Urgroßmutter eine besondere Überraschung ...

In diesem dritten und letzten Band der Blütenträume-Saga geht es um Gräfin Flora von Langenbergs Urenkelin. Jasmin feiert ihren achtzehnten Geburtstag, als ihr die Urgroßmutter eine besondere Überraschung bereitet. Sie überlässt ihr einige Kisten mit alten Briefen und den Tagebüchern ihrer Ururgroßmutter Isolde. Die Schriftstücke sollen Jasmin bei ihrem Wunsch unterstützen, einen Roman zu schreiben. Flora von Langenberg ist zwar schon alt, aber sie hat immer noch die Fäden in der Hand, und so hat sie Clemens Meerbusch, den Sohn eines Verlegers, engagiert, damit er Jasmin helfen soll, ihre Gedanken und die vielen Informationen zu ordnen. So sehr Jasmin seine fachliche und kompetente Hilfe zu schätzen weiß, so bringt er doch andererseits die Gefühle der jungen Frau gewaltig durcheinander.
Für ihr großes Ziel führt Jasmin in der folgenden Zeit lange Gespräche mit allen Familienmitgliedern. Was sie dabei über die Vergangenheit und die bewegte Familiengeschichte erfährt, wird in ausführlichen Rückblicken erzählt. Vieles, was in den ersten beiden Bänden offen geblieben ist, klärt sich nun auf. Die Zeitsprünge und Rückblenden sind geschickt gesetzt und fügen sich immer passend zu den Gesprächen ein, die Jasmin mit ihrer Familie führt.
Jasmin ist ein wahres Energiebündel und hat einen starken Willen. Darin ist sie ihrer Urgroßmutter ebenbürtig, und obwohl sie nach und nach erfährt, wie übel Flora ihrer Familie damals mitgespielt hat, liebt sie die alte Dame sehr, und man stellt immer mehr fest, dass sich Flora auch sehr verändert hat, denn sie schlägt immer öfter versöhnliche Töne an und ist inzwischen glücklich, ihre Familie um sich zu haben. Nicht selten hört man auch Reue zu dem, was sie einst getan hat, aus ihren Worten.
Die Gespräche innerhalb der Familie sind nicht nur für Jasmins Traum hilfreich, sondern sie tun auch den anderen Familienmitgliedern gut und bringen Klarheit in die zwischenmenschlichen Verhältnisse.
Die Blütenträume-Trilogie erzählt eine Familiengeschichte über fünf Generationen. Die Frauen mit den blumigen Namen haben es nicht einfach im Leben; ihnen wird nichts geschenkt, und das Schicksal schlägt oft unbarmherzig zu. Annette Henning erzählt diese umfangreiche Familiensaga virtuos und verknüpft sehr geschickt nach und nach die losen Fäden. Die Ereignisse und Verwicklungen sind dicht gedrängt und die Handlung durchgehend kurzweilig. Ich muss gestehen, nachdem ich Band 2 beendet hatte, konnte ich es gar nicht erwarten, mich auf den letzten Teil zu stürzen. Wie ich schon in meiner Rezension zu „Leilani – Die Blume des Himmels“ erwähnt habe, ist es ratsam und gut, alle drei Bücher möglichst zeitnah hintereinander zu lesen, damit sich keine Erinnerungslücken einschleichen. Oft habe ich es bedauert, dass manches nur am Rand oder nur kurz abgehandelt wird, denn über einige Schicksale hätte ich gerne noch mehr erfahren. Aber letztendlich erfährt man doch alles Wichtige, und die Trilogie findet einen gelungenen und schönen, wenn auch etwas wehmütigen Abschluss.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Liebe auf den zweiten Blick!

Die Farben der Erinnerung
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Gemma war noch ein kleines Mädchen, als sie ihre Eltern bei einem verheerenden Brand verlor. Die traumatischen Erlebnisse von damals verfolgen sie auch drei Jahrzehnte später noch bis in ihre Träume. Ihr ...

Gemma war noch ein kleines Mädchen, als sie ihre Eltern bei einem verheerenden Brand verlor. Die traumatischen Erlebnisse von damals verfolgen sie auch drei Jahrzehnte später noch bis in ihre Träume. Ihr Vater, Professor für italienische Renaissance, hatte damals wohl etwas sehr Wichtiges entdeckt, das ihm und seiner Familie zum Verhängnis wurde.
Plötzlich erhält Gemma mehrere rätselhafte Mails, mit Bruchstücken von Gedichten aus Robert Brownings Feder. Auch ein Schmuckstück erreicht sie von einem anonymen Absender, und so beschließt sie, den versteckten und in gewisser Weise beunruhigenden Hinweisen nachzugehen.
Bei ihrer Suche nach dem Sinn der anonymen Botschaften wendet sie sich an den Oxford-Professor Sisley Ryland-Bancroft. Nach kurzem Zögern beschließt dieser, ihr zu helfen, denn irgend etwas an der verletzlichen jungen Frau und ihrer Geschichte berührt ihn zutiefst.
Gemeinsam machen sie sich auf eine lange Reise, die ungeahnte Gefahren und so manche Überraschung mit sich bringt.
Der Roman spielt auf drei Zeitebenen. Die Rahmenhandlung bildet dabei Gemmas Geschichte, die passenderweise im Präsens erzählt wird. Dazwischen findet man Abschnitte, die ins 19. Jahrhundert, zu dem Dichterehepaar Elizabeth Barrett und Robert Browning, entführen. Weitere Passagen erzählen die anrührende Geschichte von Lucrezia di Cosimo de’ Medici. Diese sind aus der Ich-Perspektive der jungen Lucrezia geschrieben. Bei den beiden historischen Handlungssträngen hat man anfangs den Eindruck, sie hätten recht wenig mit dem aktuellen Geschehen um Gemma zu tun. Es lohnt sich jedoch, hier ein wenig Geduld aufzubringen und sich darauf einzulassen, denn erst nach und nach fügt sich eines zum anderen, bis sich zuletzt alle Puzzleteile passgenau zusammensetzen und ein fertiges Gesamtbild ergeben. Es sind so viele Details in der Geschichte versteckt, die sich erst auf den zweiten oder gar dritten Blick erschließen!

Mit Gemma und Sisley hat der Roman zwei außergewöhnliche, interessante Charaktere, die einerseits so verschieden wirken und doch die selbe Sprache sprechen. Es sind zwei richtige „Anti-Helden“, die im Lauf ihrer Reise in Situationen geraten, die sie an ihre Grenzen bringen, die sie aber gerade miteinander bestehen können, weil sie gegenseitig ein tiefes Verständnis aufbringen.

Bildhaft und wunderschön ist die Sprache der Autorin, und die Protagonisten sind so farbig und lebendig dargestellt, dass es ein Leichtes ist, sie und ihre Beweggründe zu verstehen und mit ihnen zu fühlen. Überhaupt spielen Bilder und Farben in der Handlung eine tiefgreifende Rolle, und es hat mir viel Freude gemacht, ein Gemälde bis in seine Details zu erschließen.
Dies ist ein Buch, das sich lohnt, mehrfach zu lesen, denn erst nach und nach wird man alle Facetten und Zusammenhänge erkennen und so manche Metapher entdecken.
Darüber hinaus zeichnet sich der Roman durch plastische, farbenprächtige Schilderungen der besuchten Schauplätze aus, was das Lesen zum Genuss macht.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Schöne und stimmungsvolle geistige Reise nach Cornwall

Winterglitzern
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In diesem zweiten Teil der „Cornwall Seasons“ geht es hauptsächlich um Bree. Sie arbeitet als Model, aber man spürt schon zu Beginn des Romans, dass sie Zweifel hat, ob der Job in Zukunft noch gut für ...

In diesem zweiten Teil der „Cornwall Seasons“ geht es hauptsächlich um Bree. Sie arbeitet als Model, aber man spürt schon zu Beginn des Romans, dass sie Zweifel hat, ob der Job in Zukunft noch gut für sie ist. Auf jeden Fall ist sich Bree im Klaren, dass sie das Modeln nur noch eine begrenzte Zeit ausüben kann. Dazu kommen die Sorgen um ihre kranke Mutter, als Bree einen Anruf ihres Vaters erhält, mit der dringenden Bitte, nach Hause zu kommen. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist angespannt, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Mutter Brees Beruf nicht ernst nimmt. Es geht auf Weihnachten zu, und zu dieser Jahreszeit ist nicht viel los im Bed & Breakfast von Brees Eltern. Nur ein einziger Gast hat sich angemeldet, und zu Brees Überraschung kennt sie ihn bereits. Die Anziehungskraft, die Ben auf sie ausübt, ist beunruhigend für Bree. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass sich hier eine andere Beziehung entwickelt als die unverbindlichen Affären, die sie bisher hatte. Nun muss sie sich die Frage stellen, ob sie das überhaupt möchte.
Bryluen, wie sie eigentlich mit richtigem Namen heißt, ist von völlig anderer Wesensart als ihre Freundin Alys aus dem ersten Band der Cornwall Seasons. Sie ist selbstbewusst und stark und weiß, was sie will, und doch schleichen sich immer öfter Zweifel bei ihr ein, ob sie in ihrem gewohnten Leben noch wirklich glücklich ist.
Auch Ben, die männliche Hauptfigur des Romans, ist in seinem Leben an einem Wendepunkt angekommen. Er ist von Bree fasziniert, ist sich aber noch unschlüssig, wie er sich entscheiden soll, denn er hat erst eine enttäuschte Liebe hinter sich. Auch ist er eigentlich ein ehrlicher, geradliniger Mensch, aber er schleppt doch so einige Geheimnisse mit sich herum, die sein Verhältnis zu Bree belasten.

Mit Bree und Ben hat der Roman zwei außerordentlich sympathische und starke Charaktere, an deren Gedankengängen und Gefühlen man als Leser teilhaben kann.
Auch Cornwall, als Schauplatz der Geschichte, hat gerade in der Vorweihnachtszeit so einiges zu bieten, was Cara Lindon sehr schön in Worte gefasst hat, so dass man die Atmosphäre direkt spüren kann. Im Anhang findet man einige schöne Rezepte für Kuchen und cornische Kekse, die alle sehr lecker klingen und mit denen Bree im Lauf der Handlung sich und ihre Freundinnen verwöhnt.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich eine Besonderheit, die für die Romane der Autorin bereits ein Markenzeichen und unverzichtbar ist. In all ihren Büchern gibt es nämlich auch vierbeinige Protagonisten. Alys' Kater Helyer ist bereits aus dem ersten Band bekannt, ebenso wie Jorys Hund Buddy. Aber die beiden bekommen Gesellschaft, denn zusammen mit Ben zieht sein Hund Charlie Brown mit im B&B von Brees Eltern ein. Bree kümmert sich um eine verletzte Katze, außerdem kommen noch Bens Freund Joel und sein Hund Godzilla ins Spiel. Die Vierbeiner sorgen immer wieder für Turbulenzen und amüsante Situationen im Roman.
Der erste Teil war gut, dieser zweite Band hat mir aber noch besser gefallen. Das liegt sicher einerseits daran, dass mir gerade Bree von den Freundinnen ausgesprochen sympathisch ist. Besonders gefällt mir an ihr, dass sie zu ihrer „curvy“ Figur steht und ein gewisses Auftreten und Selbstbewusstsein hat und dass sie nicht auf den Mund gefallen ist, wenn sich jemand abfällig über ihre Kurven äußert.

Die Probleme, die sie und auch Ben haben bzw. die sich aus der Beziehung der beiden ergeben, sind sehr realistisch dargestellt und wirken daher glaubwürdig und wie aus dem wirklichen Leben gegriffen. Trotz des wunderschönen Covers, das sehr anheimelnd wirkt und trotz der idyllischen Atmosphäre Cornwalls und der romantischen Handlung ist die Geschichte alles andere als verklärt oder kitschig. Ich kann von Herzen eine Leseempfehlung aussprechen, denn das ist ein Roman, mit dem man es sich an kalten Wintertagen oder -abenden so richtig gemütlich und stimmungsvoll machen kann. Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt auf den dritten Band, in dem es um Chesten gehen wird, und ich freue mich darauf, die drei Freundinnen und ihre Lieben (die zweibeinigen und die vierbeinigen) wieder zu „treffen“.