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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2024

Kitschig, banal und ziemlich unglaubwürdig

Zwischen Herzklopfen und Schneegestöber
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Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen, und den Untertitel "Ein Fehmarn-Roman" fand ich sehr ansprechend. Das war es aber leider dann auch schon. Worum es in diesem Roman geht, kann man schon in der Kurzbeschreibung ...

Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen, und den Untertitel "Ein Fehmarn-Roman" fand ich sehr ansprechend. Das war es aber leider dann auch schon. Worum es in diesem Roman geht, kann man schon in der Kurzbeschreibung sehen, und mehr möchte ich zum Handlungsverlauf auch gar nicht preis geben. Aber kaum ist Marie auf dem Alpakahof ihrer Eltern angekommen, geht es schon los. Sie legt ein Verhalten an den Tag, wo ich ständig gedacht habe, so benimmt sich doch keine erwachsene Frau! Die anderen Charaktere waren auch nicht glaubwürdiger. Nicht nur einmal habe ich über die fragwürdigen Ereignisse die Augen verdreht. Auch wie sich die Männer in Maries Leben benommen haben, fand ich einfach nur daneben. Die einzigen vernünftigen Menschen in der ganzen Geschichte sind eigentlich Maries Großeltern. Sie habe ich als sympathisch empfunden, und ihnen sowie den Schwarznasenschafen ist es zu verdanken, dass ich das Buch mit 2 1/2 Sternen bewertet habe.
Zwar spielt der Roman in der Weihnachtszeit, aber es kommt nicht wirklich Weihnachtsstimmung auf. Man muss es daher nicht zwingend in der Weihnachtszeit lesen. Dass immer wieder die skurrilen Outfits der Mitwirkenden sehr detailliert beschrieben werden, hat es für mich nicht besser gemacht. Alles in allem muss ich leider sagen, dass ich ziemlich enttäuscht war. Die Alpakas und auch die Schafe waren mehr oder weniger nur Kulisse, und auch das Schneegestöber konnte die Stimmung für mich nicht retten. Auf mich wirkte das alles wie eine seichte Komödie mit ein paar fadenscheinigen Slapstick-Einlagen.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Informatives Buch, wunderschön aufgemacht

Mein wunderbarer Topfgarten
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Da ich für meine gärtnerischen Aktivitäten nur diverse Fensterbänke und meinen Balkon zur Verfügung habe, interessiert mich das Thema "Topfgarten" brennend, denn ich möchte diese Bereiche nach Möglichkeit ...

Da ich für meine gärtnerischen Aktivitäten nur diverse Fensterbänke und meinen Balkon zur Verfügung habe, interessiert mich das Thema "Topfgarten" brennend, denn ich möchte diese Bereiche nach Möglichkeit sinnvoll gestalten und probiere gerne verschiedene Lösungen aus. So habe ich auf Instagram schon vor einiger Zeit den Account "tinas_homeandgarden" entdeckt, wo ich viele interessante Anregungen, speziell für Topfgärtner, gefunden habe.
Nun hat die Autorin ihr Wissen in einem Buch zusammengefasst. In "Mein wunderbarer Topfgarten" erklärt Tina Ullmann alles, was man wissen sollte, ganz von Anfang an. Da geht es im ersten Kapitel um eine sinnvolle Grundausstattung, um geeignete Substrate und um wesentliche Informationen, die man auf jeden Fall kennen sollte, beispielsweise zu Besonderheiten bei der Pflege von Pflanzen in Töpfen und Kübeln, über die richtige Düngung, das ideale Gießverhalten und geeignete Schnittmaßnahmen. Auch der Winterschutz ist hier ein wichtiges Thema, denn nicht alle Pflanzen, die man auf Balkon oder Terrasse kultiviert, können im Schutz des Hauses überwintern. Manche sind einfach zu groß und zu schwer.
Im Buch folgt ein umfangreiches Kapitel darüber, welche Pflanzen sich überhaupt für den Topfgarten eignen, und es ist erstaunlich, wie vielfältig die Auswahl ist. Hier gibt es zu verschiedenen Pflanzenkategorien jeweils Tabellen, die nicht nur geeignete Pflanzen auflisten, sondern daneben auch über den idealen Standort, Wasserbedarf, über Blütezeit und Besonderheiten informieren und auch zeigen, ob eine Pflanze winterhart ist oder nicht. Da gibt es übersichtliche Aufstellungen zu Stauden, Laub- und Nadelgehölzen, Kräutern, einjährigen Blütenpflanzen und Zwiebelgewächsen. Diese Aufstellungen sind sehr hilfreich, ganz egal ob man einen Topfgarten erst neu anlegen möchte oder ob es darum geht, einzelne Pflanzen zu ergänzen und Lücken zu füllen. Hier kann man auf einen Blick erkennen, welche Pflanze für den entsprechenden Standort geeignet ist.
Der Hauptteil des Buches ist nach den vier Jahreszeiten geordnet. Für Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind zahlreiche Pflanzenporträts enthalten, und in den "Specials" werden Besonderheiten vorgestellt, beispielsweise insektenfreundliche Pflanzen, Bonsais, Pflanzen als Sichtschutz, Obst und Gemüse im Topfgarten, Wasserstellen und Nahrung für Vögel und Insekten und vieles mehr. Auch im Winter muss der Topfgarten nicht brachliegen, sondern auch hier gibt die Autorin schöne Empfehlungen für Dekorationen mit winterharten Pflanzen und einer stimmungsvollen Beleuchtung.
Im Anschluss erfährt man noch viel Interessantes über Nachhaltigkeit im Topfgarten, wie man Krankheiten und Schädlinge an seinen Pflanzen rechtzeitig erkennt und welche Hilfsmaßnahmen man ergreifen kann. Auch ein Kapitel über ideale Pflanzen-Partnerschaften und Kombinationen gibt es, wo man erfährt, dass sich beispielsweise Lavendel sehr gut mit einem Olivenbäumchen verträgt aber auch, welche Pflanzen-Nachbarschaften völlig ungeeignet sind. Ich muss gestehen, dass ich, habe ich mich einmal in das Buch vertieft, gar nicht genug bekommen kann und gerne über manche Themen noch mehr wissen möchte. Aber die Grundlagen sind für alle wichtigen Bereiche abgedeckt, und ergänzend schaue ich gerne öfter mal auf dem Instagram-Profil der Autorin vorbei.
Ich nehme dieses sehr informative Buch gerne zur Hand, schon weil es so toll aufgemacht ist. In jedem Kapitel gibt es viele schöne und stimmungsvolle Fotografien, wo man sich Ideen und Inspirationen holen kann. Dieses Buch enthält nicht nur wertvolles Basiswissen, sondern begleitet Topfgärtner durchs ganze Jahr und macht einfach Freude.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Vielschichtig und beeindruckend

Eismusik
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Mit Fridtjof Nansen und Eva Sars treffen zwei Menschen aus völlig verschiedenen Welten aufeinander. Er, der Wissenschaftler und Forscher, ist zudem ein Herzensbrecher, der anscheinend die damalige Damenwelt ...

Mit Fridtjof Nansen und Eva Sars treffen zwei Menschen aus völlig verschiedenen Welten aufeinander. Er, der Wissenschaftler und Forscher, ist zudem ein Herzensbrecher, der anscheinend die damalige Damenwelt in Atem hielt. Doch dann hat er an die gefeierte Sängerin Eva sein Herz verloren, und die beiden werden ein Paar. Ein sehr ungleiches Paar mit unterschiedlichen Werten und Zielen im Leben! Eines jedoch haben sie gemeinsam, die Lust am Skifahren und am Abenteuer.
Wenn man den Untertitel des Buches liest, denkt man an eine romantische Liebesgeschichte, aber dieses Buch ist sehr viel mehr.
Die Ehe der beiden gestaltet sich nicht einfach, denn Fridtjof widmet sich mehr seiner Forschung als dem Familienleben, und er nimmt es auch mit der Treue nicht so genau. Eines Tages verlässt er die Frau, die er liebt und bricht zu einer riskanten Forschungsreise in die Arktis auf. Eva bleibt mit der gemeinsamen Tochter zurück. Jahrelang lebt sie in Ungewissheit um das Schicksal ihres Mannes. Nur allzu gerne hätte sie ihn auf dieser Reise begleitet. Aber sie muss sich in ihrem Leben selbständig arrangieren und ihren Weg finden.
Der Roman ist aus zwei Sichtweisen geschrieben. Einerseits begleiten wir Fridtjof bei seinem wilden Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Die Schilderungen der Ereignisse sind alle sehr plastisch und faszinierend. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie es Fridtjof und seinem Team in dieser unendlichen Eiswüste ergeht und welchen Gefahren er sich stellen muss. Andererseits ist auch Evas Leben gut und ausführlich dargestellt. Auch für sie ist es nicht leicht, und manchmal zweifelt sie, ob sie sich richtig entscheidet.
Der Schreibstil ist zum Teil etwas verhalten. Die Emotionen und Gedanken der Protagonisten werden nicht immer deutlich ausgesprochen, sondern oft muss man zwischen den Zeilen lesen. Lässt man sich darauf ein, ist die Geschichte unglaublich bereichernd. Dies und auch der Umstand, dass man den Roman nicht eindeutig zuordnen kann, sondern er in verschiedenen Genres einen eindrucksvollen Platz findet, macht ihn für mich so fesselnd und besonders. Es ist ein historischer, biografischer Roman, der nicht nur eine sehr schöne und beeindruckende Liebesgeschichte erzählt, sondern uns auch in ein großes Abenteuer mitnimmt.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Es geht turbulent weiter im Leben von Fabienne

Alte Hoffnung, neue Wege
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Im zweiten Band der Köchinnen-Trilogie kommt Fabienne Durant nach Südfrankreich zurück. Zum einen hat sie Sehnsucht nach ihrer alten Heimat und nach ihrer Familie, außerdem hegt sie auch nach Jahren immer ...

Im zweiten Band der Köchinnen-Trilogie kommt Fabienne Durant nach Südfrankreich zurück. Zum einen hat sie Sehnsucht nach ihrer alten Heimat und nach ihrer Familie, außerdem hegt sie auch nach Jahren immer noch die Hoffnung, ihren Sohn wieder zu finden, der als Baby entführt wurde. Ihren Traum, ein eigenes Restaurant zu eröffnen und zu führen, hält sie aufrecht, auch wenn sie in der gehobenen Gastronomie einen schweren Stand hat, da die meisten Männer das Kochen im Restaurant als ihre Domäne ansehen, wo Frauen nichts zu suchen haben. Wenn man bedenkt, dass die Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts spielt und somit nur wenige Generationen zurück liegt, ist es erstaunlich, wie stark sich das Frauenbild im Lauf dieser 135 Jahre verändert hat, was nicht zuletzt Frauen wie Fabienne zu verdanken ist, denn schon damals fand langsam aber sicher ein Umdenken statt.
Fabienne ist eine starke, ehrgeizige Frau, die weiß was sie will. Ab und zu erschien sie mir aber ziemlich unsensibel und fast rücksichtslos. Das hängt vermutlich mit ihrer Vergangenheit zusammen, wo sie einige negative Erfahrungen gemacht hat, die sie sicher prägten.
Es gibt zwei wichtige Männer in ihrem Leben. Da ist einmal Yves, ihr bester Freund und Ehemann, und dann lernt sie den Koch Noé kennen, unter dem sie arbeitet und von dem sie viel lernen kann.
Es ergeben sich einige große Wendungen in Fabiennes Leben, auf die ich gar nicht näher eingehen möchte, denn ich will niemandem den Lesespaß verderben.
Für mich war manches bereits bekannt, denn es gibt immer wieder recht ausführliche Rückblicke für alle, die den ersten Band nicht gelesen haben. Ich würde sagen, auch ohne Kenntnis des ersten Buches kommt man gut zurecht und kann der Geschichte bestens folgen. Für alle, die Band 1 gelesen haben, ergeben sich dadurch jedoch ein paar Längen.
Man erfährt sehr viel über die Gastronomie der damaligen Zeit in Frankreich und über die Speisen, die dort gereicht wurden. Da muss ich sagen, dass ich manchmal beim Lesen direkt Hunger bekam. Ich kann nur dringend empfehlen, den Roman nicht mit leerem Magen zu lesen! Für den "Notfall" gibt es hinten im Buch ein paar ausgewählte Rezepte, mit denen man sich selbst an der französischen Küche versuchen kann.
Der Schreibstil ist locker und kurzweilig, und wir lernen ein paar sehr interessanter Charaktere kennen. Leider bleibt Fabienne und ihre Familie auch diesmal nicht von Schicksalsschlägen verschont, und es kommt zu einigen unverhofften Ereignissen.
Mit dem Ende war ich nicht so ganz glücklich, denn es gibt einen fetten Cliffhanger, und vieles bleibt offen. Einige Fragen und Probleme, die sich im ersten Band ergaben, wurden nicht aufgelöst sondern ziehen sich durch den gesamten zweiten Band, und wir werden wohl erst im dritten Teil erfahren, wie sich alles fügt. Glücklicherweise ist das Erscheinungsdatum des dritten Buches nicht mehr weit, denn nun bin ich sehr neugierig darauf, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Dunkel, mystisch, spannend

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Schon optisch passt der neu erschienene Band der Totengräber-Reihe perfekt zu den zwei Vorgängern, und auch die Ausstattung ist wieder sehr gelungen. Der Totengräber Augustin Rothmayer schreibt an einem ...

Schon optisch passt der neu erschienene Band der Totengräber-Reihe perfekt zu den zwei Vorgängern, und auch die Ausstattung ist wieder sehr gelungen. Der Totengräber Augustin Rothmayer schreibt an einem neuen Buch. Das handelt von Spuk und Geistererscheinungen, und wir Leser erhalten Einblicke, da vielen Kapiteln des Romans ein Zitat oder Auszug aus Rothmayers Werk vorangestellt ist.

Wie gewohnt sind, neben Augustin Rothmayer, auch wieder Inspektor Leopold von Herzfeldt und seine Freundin, die Tatortfotografin Julia Wolf mit am Start. Außerdem spielt das Waisenmädchen Anna eine wichtige Rolle. Augustin Rothmayer hat sie bei sich aufgenommen, und was sie so in ihrem Alltag auf dem Friedhof erleben, ist manchmal ganz schön schräg.

Ich muss gestehen, dass ich ein wenig gebraucht habe, in die Handlung hinein zu kommen, denn anfangs gab es ein paar Längen. Aber nach dem ersten Drittel hatte mich die Handlung gepackt, und das Lesen war sehr fesselnd und kurzweilig. Wie schon der Titel von Augustin Rothmayers Buch verrät, geht es diesmal um Geister und Spukerscheinungen, und es finden einige Seancen statt. Diese Kontaktaufnahmen durch Medien mit Verstorbenen waren gerade im 19. Jahrhundert ein beliebter Zeitvertreib. Auch Geisterfotografien waren zu dieser Zeit sehr populär und spielen in dieser Geschichte eine wichtige Rolle.

Als in der Gruft unter dem Stephansdom eine Leiche gefunden wird, verbreitet sich schnell der Glaube, der Mann wäre von einem Geist umgebracht worden. Leo von Herzfeldt muss den Fall klären. Nicht nur dabei kommt ihm ein hartnäckiger Reporter in die Quere, sondern Harry Sommer ist auch mit Julia befreundet, was Leo ganz und gar nicht gefällt. Seine Ermittlungen laufen diesmal unter erschwerten Bedingungen, denn seine Mutter kündigt ihren Besuch an. So ist wieder ganz schön viel los in Leos Umfeld, nur sein Privatleben bleibt dabei auf der Strecke. Ein weiterer Fall beschäftigt die Wiener Polizeidirektion, denn aus einem Wiener Waisenhaus verschwinden Kinder auf rätselhafte Weise.

In die stark übersinnlich geprägte Handlung hat der Autor wieder viele historische Tatsachen, Orte und Personen integriert. So ist zum Beispiel der britische Schriftsteller Arthur Conan Doyle mit dabei. Der Erfinder von Sherlock Holmes ist begeisterter Teilnehmer an Seancen und erweist sich zudem als kurzweiliger Gesellschafter für Leos Mutter. Als Krimi-Autor kann er sich natürlich auch aus den realen Wiener Fällen nicht heraushalten, sondern mischt kräftig mit.

Ein Personenverzeichnis am Anfang und ein kleines Glossar am Ende des Buches sind hilfreich. Das Nachwort des Autors ist mit Spoiler-Alarm gekennzeichnet und sollte daher wirklich erst zum Schluss gelesen werden. Hier erklärt der Autor einiges zu den realen Hintergründen seines Romans.

So, mehr werde ich aber nun wirklich nicht verraten, denn es soll ja für alle, die den Roman lesen möchten, auch spannend bleiben. Wem die ersten beiden Bände gefallen haben, der wird sicher auch von dieser Geschichte gefesselt sein.

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