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Veröffentlicht am 06.02.2025

Atmosphärischer historischer Krimi

Die Essenz des Bösen
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Inhalt:

Edinburgh, 1850. Im Hafen wird ein Stoffbündel aus dem Wasser gezogen, darin die Überreste eines strangulierten Säuglings. Raven, der zufällig vor Ort ist, ist geschockt. Wer tut einem kleinen ...

Inhalt:

Edinburgh, 1850. Im Hafen wird ein Stoffbündel aus dem Wasser gezogen, darin die Überreste eines strangulierten Säuglings. Raven, der zufällig vor Ort ist, ist geschockt. Wer tut einem kleinen Kind so etwas an? Doch damit nicht genug. Nach einer Feier wird Sir Ainsley tot in seinem Bett gefunden. Schnell gerät sein Sohn Gideon unter Verdacht, seinen Vater mit Arsen vergiftet zu haben. Widerwillig und nur seiner neuen Geliebten zu Liebe versucht Raven dessen Unschuld zu beweisen. Dabei braucht er wieder einmal die Hilfe von Sarah, die nach einem Besuch in Europa mit ihrem Wunsch eines Medizinstudiums hadert.

Meine Meinung:

„Die Essenz des Bösen“ ist der dritte Band der im Edinburgh des 19. Jahrhunderts spielenden Krimireihe um Will Raven und Sarah Fisher. Die Kriminalfälle innerhalb der Bücher sind in sich abgeschlossen, allerdings spielt auch die Entwicklung der Charaktere und ihrer Lebenssituationen eine große Rolle, sodass es sich empfiehlt, die Bücher der Reihe chronologisch zu lesen.

Die beiden Protagonisten sowie einige weitere Charaktere sind dem Leser bereits aus den vorherigen beiden Bänden bekannt. Will Raven, der als aufstrebender Mediziner im Haus des berühmten Professor Simpson praktiziert, ist ein sehr sympathischer und engagierter junger Arzt. Sarah Fisher, früher einmal selbst Hausmädchen bei Doktor Simpson, gehört inzwischen Dank einer Heirat einer höheren Schicht an, aber ihr Verständnis und ihre Empathie für Hausangestellte ist aufgrund ihrer Vergangenheit sehr groß. Sie hat ein großes Herz, ist schlau und lernbegierig, doch als Frau hat sie in der damaligen Zeit kaum Chancen, ihr medizinisches Wissen zu erweitern und unter Beweis zu stellen.

Das Setting der Reihe gefällt mir sehr. Den unter Pseudonym schreibendem Autorenpaar gelingt es wie bereits in den vorherigen Bänden, die damalige Atmosphäre einzufangen. Die Beschreibungen Edinburghs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind sehr atmosphärisch und bildhaft. Doch nicht nur die Geschichte Edinburghs sondern auch die Geschichte der Medizin spielt immer wieder eine Rolle in den Büchern, was ich persönlich sehr interessant finde.

Der Plot ist spannend, allerdings dauert es nach den anfänglichen Kapiteln, in denen die aufzuklärenden Verbrechen passieren, ein wenig, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. Die zweite Hälfte des Buches ist dann aber wesentlich spannender und insbesondere fesselnder. Ich konnte das Buch zum Ende hin kaum noch aus der Hand legen. Auch wenn man sich einiges bereits zusammenreimen kann bzw. ich einen entsprechenden Verdacht hinsichtlich der Identität des Mörders von Sir Ainsley hatte, vermag die schlussendliche Auflösung doch zu überraschen.

Fazit:

Anfangs etwas langatmig, dann aber insbesondere in der zweiten Hälfte fesselnd, spannend und atmosphärisch

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Gefühlvolle Geschichte mit wunderschönem Setting

Of Ocean and Storm (Färöer-Reihe 2)
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Inhalt:
Nach einem gemeinsamen Pub-Abend verbringen Lóa und Alex die Nacht gemeinsam. Als Loá Alex am nächsten Tag zum Flughafen bringt, sollen sich ihre Wege eigentlich für immer trennen. Doch Alex kann ...

Inhalt:
Nach einem gemeinsamen Pub-Abend verbringen Lóa und Alex die Nacht gemeinsam. Als Loá Alex am nächsten Tag zum Flughafen bringt, sollen sich ihre Wege eigentlich für immer trennen. Doch Alex kann seinen Reisepass nicht finden und die Insel dadurch nicht verlassen. Kurzerhand bietet Lóa ihm ihre Hilfe an und gewährt ihm Obdach in ihrem Tiny House. Dabei lernen sich die beiden näher kennen. Doch nicht nur Lóa versucht ihre Fassade aufrecht zu erhalten, auch Alex scheint jemand anderes zu sein, als er vorgibt.

Meine Meinung:
„Of Ocean and Storm“ ist der zweite Band der auf den Färör-Insel-Reihe von Autorin Emmy Buckley, wobei die Bücher unabhängig voneinander sind und folglich auch unabhängig voneinander gelesen werden können.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Setting des Buches sind die Farör-Inseln. Wie schon im letzten Band der Reihe unternehmen die Protagonisten mehrere Ausflügen auf den Inseln. Entsprechend bekommt auch der Leser allerhand zu sehen von der wunderschönen Landschaft, die bildhaft und mehr sehr viel Liebe und Begeisterung beschrieben wird. Aber man bekommt zugleich auch einen Einblick in die Kultur und Lebensweisen, was mir sehr gefallen hat. Die Handlung des Buches ist eher unaufgeregt. Trotzdem konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen und ich wollte unbedingt wissen, wie es für Lóa und Alex weitergeht.

Lóa und Alex, die beiden Protagonisten des Buches, aus deren Sicht die Handlung des Buches erzählt wird, haben mir sehr gefallen. Lòa ist Autistin und hat ihre ganz eigenen Rituale und Verhaltensweisen entwickelt, die ihr ihren Alltag erträglich machen. Ihre Eltern bringen nur wenig Verständnis für sie auf. Nicht zuletzt deshalb versucht sie nach außen hin möglichst normal und unauffällig zu wirken. Doch dadurch, dass sie Alex in ihr Heim lässt, wird es auf engem Raum immer schwieriger, den Schein zu wahren, und so beginnt ihre Fassade nach und nach zu bröckeln. Auch Alex versucht nach außen hin nicht der zu sein, der er ist. Dabei hat er es überhaupt nicht nötig und entsprechend gab es mehr als einen Moment, in dem ich ihn gern geschüttelt hätte. Trotzdem mochte ich ihn sehr und habe gehofft, dass er endlich mt offenen Karten spielt.

Fazit:
Schöne Geschichte mit tollen, sympathischen Protagonisten und einem gelungenen Setting.

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Düsterer und brutaler Thriller

NACHT - Die Toten von Jütland
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Jütland. Eine aus dem Leichenschauhaus entwendete Leiche wird gefunden. In die Brust des Toten ist der Name Grandberg eingeritzt, der Name einer reichen Familie im Dorf, zu der auch der örtliche Polizeichef ...

Jütland. Eine aus dem Leichenschauhaus entwendete Leiche wird gefunden. In die Brust des Toten ist der Name Grandberg eingeritzt, der Name einer reichen Familie im Dorf, zu der auch der örtliche Polizeichef gehört. Neben der Leiche steckt eine Schaufel im Boden. Die Ermittler kommen der damit verbundenen Aufforderung nach und entdecken einen Friedhof. Scheinbar entsorgt seit Jahren ein Serienkiller dort seine Opfer. Gemeinsamkeit der Opfer: sie wurden mit heißer Milch verbrüht. Die Sonderermittler David Flugt und Lucas Stage von der Task Force 14 aus Kopenhagen übernehmen die Ermittlungen. Können sie den Serienkiller stoppen, bevor er erneut zuschlägt?

Meine Meinung:

„NACHT – Die Toten von Jütland“ ist der erste Teil der dänischen Thriller-Reihe um die Ermittler der Task Force 14. Der Schreibstil des Autors Thomas Bagger lässt sich angenehm und flüssig lesen. Passend zum Inhalt schafft er eine düstere und beklemmende Atmosphäre. Zudem nimmt er kein Blatt vor den Mund, sodass es einige brutale Szenen gibt.

Auch die ungewöhnlichen Ermittler haben mir gut gefallen. David Flugt und Lucas Stage sind einem als Leser zunächst etwas suspekt, sie sind schwer zu durchschauen, scheinen ihre eigenen Geheimnisse zu haben. Mehr als einmal sind sie unterschiedlicher Meinung oder geraten sogar aneinander. Trotzdem ergänzen sie sich eigentlich ganz gut und haben definitiv Potential als Ermittlerteam.

Der Plot des Buches ist spannend, fesselnd und wendungsreich. Der Modus Operandi des Serienkillers ist ungewöhnlich und wirft Fragen auf, ebenso wie der aus dem Leichenschauhaus entwendete Tote. Nach und nach kommen die Ermittler der Wahrheit immer näher, obwohl sie bei ihren Nachforschungen mehr als einmal in einer Sackgasse landen. Es macht Spaß, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten und mitzuraten. Die schlussendliche Auflösung, die ich gegen Ende hin befürchtet habe, ist schockierend. Das Ende ist packend und macht neugierig auf weitere Bücher der Reihe.

Fazit:

Spannender dänischer Thriller - düster und brutal. Ein Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht!

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Veröffentlicht am 02.02.2025

Janna in Gefahr

Der letzte Atemzug
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Inhalt:

Ein Taxifahrer greift mitten auf der Straße eine augenscheinlich kranke und verletzte junge Frau auf und bringt sie in die Notaufnahme des Krankenhauses in Hudiksvall. Sie hat offensichtlich Gewalt ...

Inhalt:

Ein Taxifahrer greift mitten auf der Straße eine augenscheinlich kranke und verletzte junge Frau auf und bringt sie in die Notaufnahme des Krankenhauses in Hudiksvall. Sie hat offensichtlich Gewalt erfahren, doch schweigt über die näheren Umstände. Nicht einmal ihren Namen gibt sie Preis. Zudem scheint die Frau an einer hoch ansteckenden Virusinfektion zu leiden.

Zur gleichen Zeit wird auch Janna Weissmann von der hiesigen Polizei angegriffen. Jemand scheint es auf Janna abgesehen zu haben. Doch wieso?

Meine Meinung:

„Der letzte Atemzug“ ist der sechste Fall der im nordschwedischen Hudiksvall spielenden Krimiserie von Gabriella Ullberg Westin. Protagonisten der Reihe sind Kriminalinspektor Johan Rokka sowie seine Kollegin Janna Weissmann. Beide sind mir bereits aus den vorherigen Bänden der Reihe bekannt und sympathisch. Johann Rokka ist ein Ermittler mit Ecken und Kanten. In seiner Jugend geriet er zeitweise sogar auf die schiefe Bahn, hat aber letztlich den Absprung geschafft. Er hält sich nicht unbedingt an Vorschriften, doch ist engagierter und vielleicht auch aufgrund seiner eigenen Vergangenheit sehr guter Ermittler. Janna ist eher das Gegenteil von Rokka, trotzdem (oder vielleicht auch gerade deshalb) sind die beiden ein gutes Team. Da Jannas eigene Vergangenheit in diesem Band relevant für den Fall ist, erfährt der Leser viel über sie und ihre Kindheit, was mir gut gefallen hat.

Der Schreibstil der Autorin Gabriella Ullberg Westin ist wie gewohnt angenehm zu lesen und so ist man als Leser schon nach wenigen Seiten mittendrin im Geschehen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, hauptsächlich jedoch aus Sicht des Ermittlers Johan Rokka sowie in diesem Band auch verstärkt aus Janna Weissmanns Sicht. Die damit einhergehenden häufigen Orts- und Zeitwechsel sorgen für viel Dynamik und Spannung, gleichzeitig erfährt der Leser dadurch sehr viel und hat den Charakteren gegenüber zum Teil einen Wissensvorsprung.

Der Plot ist spannend und außergewöhnlich. Die Idee mit dem Virus sowie die Umsetzung hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn man als Leser die Möglichkeit hat, sich das eine oder andere bereits vorab zusammenzureimen, bleibt es bis zum Schluss spannend und die Auflösung vermag zu überraschen. Das actionreiche und nervenaufreibende Ende bildet schließlich einen gelungenen Abschluss des Buches.

Fazit:

Sehr spezieller, aber spannender sechster Teil der Reihe, der insbesondere mit einem außergewöhnlichen Fall und sympathischen Charakteren begeistert.

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Veröffentlicht am 02.02.2025

Die Lambs sind zurück

Was nicht vergessen wurde
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Inhalt:

In der Nähe der Themse werden in einem Beutel die Überreste einer jungen Frau gefunden. Bei genauerer Untersuchung stellt sich heraus, dass die Frau bereits seit vielen Jahren tot ist. Spuren ...

Inhalt:

In der Nähe der Themse werden in einem Beutel die Überreste einer jungen Frau gefunden. Bei genauerer Untersuchung stellt sich heraus, dass die Frau bereits seit vielen Jahren tot ist. Spuren führen Ermittler DCI Samuel Owusu zu einem herrschaftlichen Haus in Chelsea, in dem vor 30 Jahren ein lebendes Baby sowie drei getötete Menschen gefunden wurden. Die Tragödie, die sich hinter den Mauern abgespielt hat, konnte bis heute nicht vollständig aufgeklärt werden..

Meine Meinung:

„Was nicht vergessen wurde“ ist der zweite Band der Reihe, in der die Geschichte der Familie Lamb erzählt wird. Die Ereignisse bauen auf denen des vorherigen Bandes auf bzw. die Handlung schließt sich beinahe nahtlos an, daher empfiehlt es sich die beiden Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen.

In diesem Band steht neben Libby auch ihr Bruder Henry im Fokus der Geschichte. Libby fand ich bereits im vorherigen Band sehr sympathisch und so habe ich mich über ein Wiedersehen mit ihr gefreut. Zu Henry hingegen habe ich keinen wirklichen Zugang gefunden, dabei ist er gar nicht unbedingt unsympathisch, aber es ist fast unmöglich ihn einzuschätzen. Neben den Lambs spielen dieses Mal auch DCI Samuel Owusu sowie Rachel Rimmer eine größere Rolle, insbesondere letztere mochte ich sehr.

Der Plot hat mir gut gefallen. Die Handlung wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt. Die damit verbundenen Orts- als auch Zeitwechsel sorgen für Abwechslung und Spannung, aber auch dafür, dass es manchmal etwas schwierig ist den Überblick zu behalten. Ich fand es toll, noch mehr über die Familie Lamb und die Ereignisse vor 30 Jahren zu erfahren, nach und nach kamen auch immer mehr Erinnerungen an die Ereignisse aus dem ersten Band zurück. Vom Ende des Buches hatte ich aber irgendwie etwas anderes erwartet, insbesondere was Henry angeht.

Fazit:

Spannende Fortsetzung, in der man noch mehr über Libbys Vergangenheit erfährt. Der Handlungsstrang um Henry hat mich aber nicht zu 100% gecatched, trotzdem konnte mich das Buch insgesamt sehr gut unterhalten.

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