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Veröffentlicht am 03.05.2020

Wenn Schmerz das Leben zerstört

Frankenstein oder Der moderne Prometheus
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Klappentext:
„In seinem Laboratorium gelingt es dem jungen, von seinen naturwissenschaftlichen Forschungen besessenen Arzt Victor Frankenstein, einen künstlichen Menschen zu konstruieren und zum Leben ...

Klappentext:
„In seinem Laboratorium gelingt es dem jungen, von seinen naturwissenschaftlichen Forschungen besessenen Arzt Victor Frankenstein, einen künstlichen Menschen zu konstruieren und zum Leben zu erwecken. Doch dessen mißgestaltes Äußeres erweckt überall Schrecken und Abscheu. Das Wesen leidet, sucht menschliche Nähe und Verständnis, aber in den Augen der anderen bleibt es ein Monster. Es fordert Unterstützung von seinem Schöpfer - vergeblich. In die Einsamkeit gestoßen und zernagt von Schmerzen, macht er sich schließlich auf, um Rache zu nehmen ...“

Vorab, ich habe die neueste Ausgabe des Buches, welches bei Reclam im Jahr 2020 erschienen ist, gelesen. Die Geschichte um das „Monster“ kennt irgendwie jeder aus Filmen etc. aber seltener aus dem Buch. Autorin Mary Shelley hat in meinen Augen einen enormen Sprung in der damaligen Zeit geschaffen. Sie dachte damals schon über künstliche Intelligenz nach und deren Folgen....wenn man mal darüber nachsinnt, eigentlich erschreckend aktuell. Nur was waren ihre Beweggründe?
Zur Geschichte an sich: sie ist nicht das blutige Gemetzel was man aus den Filmen kennt. In ihrer wunderbaren Sprache zeigt sie uns einen Arzt (Victor) dessen Seele bereits längst sich in Auflösung befindet. Seine Gier und seine Suche nach dem Leben ist großer Wahn und das trifft perfekt zu. Die Erschaffung des Monsters wird ganz präzise beschrieben und wir können als Leser genau erahnen welchen Schmerz es spüren musste, als es verstoßen wurde. Warum wurde er denn verstoßen? Wie gesagt, jeder kennt die Geschichte, aber die Hintergründe eher weniger. Deshalb lohnt sich dieses Buch noch umso mehr, denn hier werden Shelleys Intentionen sowie die Entstehung der Geschichte genau im Anhang erläutert. Wir oft hat sie sie umgeschrieben! Darum sind auch die Erläuterungen zur Textgestalt, das Nachwort etc. wirklich eine sehr lesenswerte Zugabe in diesem Buch.
Zur Optik: das Cover ist genial gestaltet und beim aufblättern entdeckt der aufmerksame Leser schwarze Seiten....besser kann man die Stimmung Frankensteins nicht einfangen! Dunkel, düster, der Tot....
Dieses Buch ist ein Meisterwerk zum nachdenken über das Leben! Es ist ein Klassiker und Klassiker gehören in jede Bibliothek. 5 von 5 Sterne dafür und bitte, vergessen Sie den Film! Lesen Sie lieber das Buch - da kommt der Gruselfaktor schon ganz von allein!

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Kunst und Geschichte der Obstporträts in den USA

Summer Queen & Maiden Blush
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Autorin Stephanie Hauschild nimmt uns in diesem Buch mit auf eine ganz besondere Reise.

Ende des 19. Jahrhunderts gab es in den USA ein Projekt des Landwirtschaftsministeriums, das alle Obstsorten der ...

Autorin Stephanie Hauschild nimmt uns in diesem Buch mit auf eine ganz besondere Reise.

Ende des 19. Jahrhunderts gab es in den USA ein Projekt des Landwirtschaftsministeriums, das alle Obstsorten der Vereinigten Staaten auflisten sollte. Was für eine Aufgabe! Zu meist reisten Frauen/Künstlerinnen durch die Lande und erfüllten ihren Auftrag mit ganz besonderen Zeichnungen, wobei es sich hier wirklich um kleine und große Kunstwerke handelt. Hausschild zeigt nicht nur die Ergebnisse dieses Projekts sondern gibt auch den Künstlerinnen eine Stimme. Leider sind heute viele von ihnen nicht mehr bekannt. Sie beschreibt im ersten Drittel des Buches wie diese Studie genau ablief und entführt uns danach in die Welt der Zeichnungen. Diese beschreibt sie mit minimalistischen Texten und der Betrachter erfährt kurz und bündig wie denn beispielsweise die Grapefruit entstand.

Dieses Buch biete eine sehr gute Unterhaltung aus Geschichte und Kunst. Hier wird jeder Gärtner seine wahre Freude daran haben. Auch Optik und Haptik kommen hier in diesem Schmuckstück nicht zu kurz! Dieses Buch erhält 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Auf einen Tee mit Jane...

Tea Time mit Jane Austen
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Eine Tea-Time mit Jane Austen? Das wäre doch was! Welcher passionierte Tee-Trinker wurde das nicht gerne mal machen!? Leider lebt Austen bekanntlicher Weise nicht mehr aber Tee gibt es in den verschiedensten ...

Eine Tea-Time mit Jane Austen? Das wäre doch was! Welcher passionierte Tee-Trinker wurde das nicht gerne mal machen!? Leider lebt Austen bekanntlicher Weise nicht mehr aber Tee gibt es in den verschiedensten Varianten und ihre Bücher sind unvergessen bis heute! In diesem Buch dürfen wir dennoch noch ein Mal mit ihr zusammen abtauchen und ihre besten Szenen ihrer Geschichten sowie wunderbare Rezepte zum Tee genießen.

Die Rezepte sind, zum Teil, sehr aufwendig, aber das spielt überhaupt keine Rolle. Es gibt nichts schöneres als die eigene Tee-Zeit zu zelebrieren! Und Jane, ich nenne sie jetzt mal so, hat das früher ebenfalls schon so gesehen. Mit wunderschönen Zitaten eignet sich diese Buch als besonderer Begleiter zur eigenen Tee-Zeremonie. Es muss nicht immer der 5-Uhr-Tee sein, aber das ist ja selbst in England nicht der Fall, denn Tee geht immer!

Dieses Buch lädt zum träumen ein, zum verweilen, zum abschalten, zum genießen und dahin schwelgen. Es macht Lust auf Jane‘s Bücher, denn sie wirkt hier wirklich wie eine nette Freundin die einem ihre Geschichten erzählt, und wunderbaren Tee, egal ob allein oder mit netten Freunden.

Die Haptik und Optik des Buches ist ebenfalls wunderschön und grandios. Die Bilder sowie Farbspiele wirken sehr harmonisch. Alles bekommt genügend Raum und die Mischung aus Zitaten und Zutaten ist mehr als gelungen!

Ein wunderschönes Buch der Extra-Klasse - 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Vom Zauber der Blumen

Blumenpracht und Blütenzauber
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Hier ist es wirklich passend, den Klappentext zu zitieren, denn besser kann man es nicht beschreiben:

„Illustrationen aus alten Pflanzenbüchern haben auch im Zeitalter von Digitalkameras und Social-Media-Formaten ...

Hier ist es wirklich passend, den Klappentext zu zitieren, denn besser kann man es nicht beschreiben:

„Illustrationen aus alten Pflanzenbüchern haben auch im Zeitalter von Digitalkameras und Social-Media-Formaten wie Instagram nichts von ihrem Zauber verloren – im Gegenteil: Historische Abbildungen liegen voll im Trend. Ihre Schönheit, ihr Detailreichtum und ihre leuchtenden Farben lassen die Blüten in ihrer vollen Pracht erstrahlen. In diesem Buch werden von Akelei bis Veilchen mehr als 30 Pflanzen aus heimischen Gefilden in kurzen Porträts mit allerlei Wissenswertem rund um ihre Namen und ihre Geschichte vorgestellt und mit wunderschönen Abbildungen ergänzt.“

Dieses wunderschöne Buch ist ein echter Schatz unter den Pflanzenbüchern. Den Pflanzen wird hier viel Platz und Raum gegeben um sich genau zu präsentieren. Die einzelnen Beschreibungen der Pflanzen ist kurz und knapp und sehr informativ, dennoch stehen die Beschreibungen nicht im Vordergrund sondern eben die Zeichnungen. Man verliert sich regelrecht beim Anblick und kann ein wenig träumen und auch staunen. Wer bückt sich schon gern auf alle Viere um in das Innere einer Akelei zu gucken? Eben...macht man ja nicht so häufig und bei diesem Buch kann man wunderbar im Sessel sitzen und es genießen. Die Bilder haben eine enorme Strahlkraft und verzaubern regelrecht.

Für jeden Pflanzenliebhaber ist dieses Buch ein wahrer Schatz - 5 von 5 Sterne hierfür!

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Stella ist keine Katze...

Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna
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Kalabrien. Stella Fortuna ist ein junges Mädchen. Sie ist hübsch, klug, hat ihren eigenen Kopf und beschützt ihre kleine Schwester Tina wo es nur geht. Ihr Vater ist von diesen Dingen weniger angetan. ...

Kalabrien. Stella Fortuna ist ein junges Mädchen. Sie ist hübsch, klug, hat ihren eigenen Kopf und beschützt ihre kleine Schwester Tina wo es nur geht. Ihr Vater ist von diesen Dingen weniger angetan. Für ihn müssen Frauen den Männern unterwürfig sein...Deshalb freut sich die ganze Familie immer sehr, wenn Vater gar nicht erst zu Hause ist - Aufatmen! Dennoch gilt Stella als ein wenig sonderbar. Seit ihres Daseins ist der Tot immer ihr Begleiter. Wie oft stand sie ihm schon gegenüber! Stellas Mama glaubt an einen Fluch!

Die Zeiten vor dem Zweiten Weltkrieg stehen für die Fortunas auf Veränderung und sie brechen auf in die USA und lassen Italien hinter sich. Dennoch bietet „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ nicht immer alles unbegrenzte was man sich erträumt...



Juliet Grames hat mit „Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna“ ein wirklich besonderes Buch verfasst. Allein die Art des Erzählens ist hier schon besonders - Stellas Enkelin erzählt uns ihre Geschichte. Sie wählt dabei ihre Worte mit Bedacht aus und ihr Schreibstil ist wunderbar fein und flüssig. Man ist schnell in der Geschichte und mitten im Leben von Stellas Familie. Nachdem der Leser alles erfahren durfte was notwendig ist um alles zu verstehen, fiebert man richtig mit. Stella geht einem nahe, Tina auch, die Reise in die Staaten....die generelle Entwicklung der Familie wird eine richtige Zerreißprobe, die einen auf jeder Seite fesselt.

Wenn man nach beenden des Buches dann erkennt, was alles aus dem Wahrheiten-Schatz der Autorin stammt, wundert man sich nicht mehr, wie genial sie diese Geschichte nur schreiben konnte! Die Symbiose zwischen Wahrheit und Fiktion ist ihr mit Bravur gelungen und wirkt unglaublich harmonisch! Ich finde den Titel des Buches und den Vergleich eines Katzenlebens sehr sehr passend. Stella ist zwar keine Katze und hat keine sieben Leben aber sie ist immer wieder auf die Füße gefallen....diese Vergleiche und Zweideutigkeiten sind immer herrlich und zeigen ein gewisses Niveau. Bravo!



Eine sehr lesenswerte Geschichte die auf jeden Fall 5 von 5 Sterne verdient!

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