Cover-Bild Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783426282120
Juliet Grames

Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna

Roman
Werner Löcher-Lawrence (Übersetzer)

Eine große italienisch-amerikanische Familien-Saga und das Porträt einer außergewöhnlichen Frau:

Für Stella Fortuna war der Tod schon immer ein Teil ihres Lebens. Ihre Kindheit ist geprägt von merkwürdigen Unfällen – Momenten, in denen alltägliche Situationen wie das Kochen von Auberginen oder das Füttern der Schweine beinahe tödliche Folgen haben. Sogar Stellas eigene Mutter ist überzeugt davon, dass ihre Tochter verflucht ist.
In ihrem ärmlichen Dorf in Kalabrien gilt Stella als seltsam: ebenso schön und klug wie frech und abweisend. Ihre innere Kraft nützt sie vor allem, um ihre kleine Schwester Tina vor den Härten des Lebens zu schützen. Doch immer wieder provoziert Stella auch den Zorn ihres Vaters Antonio, eines Mannes, der von Frauen Unterwürfigkeit verlangt, und dessen größtes Geschenk an seine Familie seine Abwesenheit ist.

Als die Fortunas vor dem Zweiten Weltkrieg nach Amerika auswandern, hofft Stella auf eine neue Freiheit – und muss erfahren, dass ihre Familie, und allen voran ihre Schwester Tina, ihr eines um jeden Preis verweigern wird: ihre Unabhängigkeit.

Im heutigen Amerika erzählt Stellas Enkelin die bewegende Geschichte ihrer Großmutter, die Geschichte eines Lebens zwischen Italien und den USA und den Kämpfen innerhalb einer Familie, die so alt sind wie die Zeit selbst.

Mit »Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna« hat Juliet Grames, Verlagsleiterin bei Soho Press, einen großen Familien-Roman geschrieben, der zum Teil auf ihrer eigenen italienisch-amerikanischen Familiengeschichte beruht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2021

Stella Fortuna - Überlebenskünstlerin oder vom Pech verfolgt?

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Zunächst muss ich erstmal eine Warnung für dieses Buch aussprechen, da Themen wie sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Misshandlungen und Tod eine Rolle im Roman spielen. Falls ihr durch derartige Themen ...

Zunächst muss ich erstmal eine Warnung für dieses Buch aussprechen, da Themen wie sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Misshandlungen und Tod eine Rolle im Roman spielen. Falls ihr durch derartige Themen oder Beschreibungen getriggert werdet, solltet ihr dieses Buch lieber nicht lesen.

Juliet Grames schreibt über die (zweite) Stella Fortuna, deren Leben ein wenig anders verläuft als bei anderen Menschen. Denn Stella entkommt sieben oder acht Mal dem Tod und ist folglich eine echte Überlebenskünstlerin (oder ein vom Pech verfolgter Mensch). Die Arten ihrer Beinahe-Tode sind sehr unterschiedlich, aber alle in ihrer eigenen Art und Weise schlimm. Dabei sind die Beschreibungen sehr detailliert und definitiv nichts für schwache Nerven. Manchmal wollte ich gar nicht weiterlesen, weil ich schon ahnte, was passieren wird. Es war eine Mischung aus Abneigung und Neugier, dass mich während bestimmter Szenen antrieb, weiterzulesen. Denn Juliet Grames (& die Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence) zieht einen mit ihrem Schreibstil in den Bann. Laut Klappentext soll die Geschichte auf das Leben ihrer Großmutter beruhen, aber bevor die Geschichte beginnt, betont die Autorin, dass es ein Roman sei. Mir ist nicht ganz klar geworden, inwieweit Ereignisse nun wirklich stattgefunden haben oder nicht – um ehrlich zu sein, hoffe ich es ganz stark nicht. Denn, wenn die Großmutter nur die Hälfte der Sachen in diesem Roman erlebt hat, wäre ich schon stark schockiert.

Aber abgesehen von den schrecklichen Ereignissen, die Stella Fortuna durchleben musste, war der Roman ein Highlight. Die Geschichte ist bewegend und berührend, auch wenn man manchmal einfach wütend wurde und am liebsten in die Szene eingegriffen hätte, um es zu verhindern. Juliet Grames‘ Buch macht etwas mit einem, während man die Geschichte liest. Es fühlt sich gar an, als würden die Figuren ihre Geschichte einem selbst erzählen. Und auch der Schreibstil, wie die Autorin Vorausblicke gab und sich selbst hineingeschrieben hat, ließ einen fühlen, als hätte alles tatsächlich so stattgefunden. Von der ersten bis zur letzten Seite verspürte ich in keiner einzigen Sekunde Langeweile und würde am liebsten immer weiterlesen. Die knapp 500 Seiten sind in Nullkommanichts verflogen, aber die Geschichte bleibt definitiv noch länger hängen. Möglicherweise habe ich bereits eines meiner Jahreshighlights entdeckt.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Stella ist keine Katze...

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Kalabrien. Stella Fortuna ist ein junges Mädchen. Sie ist hübsch, klug, hat ihren eigenen Kopf und beschützt ihre kleine Schwester Tina wo es nur geht. Ihr Vater ist von diesen Dingen weniger angetan. ...

Kalabrien. Stella Fortuna ist ein junges Mädchen. Sie ist hübsch, klug, hat ihren eigenen Kopf und beschützt ihre kleine Schwester Tina wo es nur geht. Ihr Vater ist von diesen Dingen weniger angetan. Für ihn müssen Frauen den Männern unterwürfig sein...Deshalb freut sich die ganze Familie immer sehr, wenn Vater gar nicht erst zu Hause ist - Aufatmen! Dennoch gilt Stella als ein wenig sonderbar. Seit ihres Daseins ist der Tot immer ihr Begleiter. Wie oft stand sie ihm schon gegenüber! Stellas Mama glaubt an einen Fluch!

Die Zeiten vor dem Zweiten Weltkrieg stehen für die Fortunas auf Veränderung und sie brechen auf in die USA und lassen Italien hinter sich. Dennoch bietet „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ nicht immer alles unbegrenzte was man sich erträumt...



Juliet Grames hat mit „Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna“ ein wirklich besonderes Buch verfasst. Allein die Art des Erzählens ist hier schon besonders - Stellas Enkelin erzählt uns ihre Geschichte. Sie wählt dabei ihre Worte mit Bedacht aus und ihr Schreibstil ist wunderbar fein und flüssig. Man ist schnell in der Geschichte und mitten im Leben von Stellas Familie. Nachdem der Leser alles erfahren durfte was notwendig ist um alles zu verstehen, fiebert man richtig mit. Stella geht einem nahe, Tina auch, die Reise in die Staaten....die generelle Entwicklung der Familie wird eine richtige Zerreißprobe, die einen auf jeder Seite fesselt.

Wenn man nach beenden des Buches dann erkennt, was alles aus dem Wahrheiten-Schatz der Autorin stammt, wundert man sich nicht mehr, wie genial sie diese Geschichte nur schreiben konnte! Die Symbiose zwischen Wahrheit und Fiktion ist ihr mit Bravur gelungen und wirkt unglaublich harmonisch! Ich finde den Titel des Buches und den Vergleich eines Katzenlebens sehr sehr passend. Stella ist zwar keine Katze und hat keine sieben Leben aber sie ist immer wieder auf die Füße gefallen....diese Vergleiche und Zweideutigkeiten sind immer herrlich und zeigen ein gewisses Niveau. Bravo!



Eine sehr lesenswerte Geschichte die auf jeden Fall 5 von 5 Sterne verdient!

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Veröffentlicht am 11.09.2019

Roman über die Entfremdung zweier sich liebender Schwestern, Familiengeheimnisse und die Rolle der Frau sowie den Aufbau eines neuen Lebens

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Stella Fortuna wird kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs im Januar 1920 in einem Dorf in Kalabrien geboren. Sie wird schon in ihrer Kindheit zu etwas Besonderen, denn durch Unglücksfälle wäre sie schon ...

Stella Fortuna wird kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs im Januar 1920 in einem Dorf in Kalabrien geboren. Sie wird schon in ihrer Kindheit zu etwas Besonderen, denn durch Unglücksfälle wäre sie schon beinahe drei- oder viermal verstorben. Verschwörungstheorien werden laut, dass der "Böse Blick" auf Stella laste.
In einem Dorf, in dem die Frauen in der Zeit des Heranwachsens von Stella oft auf sich allein gestellt sind, da die Männer als Arbeiter abgewandert sind und sich später im Zweiten Weltkrieg als Soldaten verpflichtet haben, muss Stellas Mutter Assunta vier Kinder alleine großziehen. Ihr Mann Antonio ist nach Amerika ausgewandert und kommt immer nur kurze Zeit zu Besuch, die die Schwangerschaften Assuntas dann zur Folge haben. Stella muss die sexuellen Übergriffe ihres Vaters auf ihre Mutter sowie die beschwerlichen Geburten als kleines Mädchen miterleben und hat sich geschworen, niemals selbst zu heiraten.

Stella entwickelt sich zu einer jungen Frau voller Widerworte, die sich letztlich aber nicht dagegen wehren kann, kurz vor Eintritt Amerikas in den Zweiten Weltkrieg nach Amerika auszuwandern. Halt gibt ihr stets ihre jüngere Schwester Cettina, die sie sehr liebt und auch beschützen möchte.
In Amerika müssen die jungen Frauen Fuß fassen, eine fremde Sprache lernen und für ihre Familie das Einkommen mitverdienen, erkennen aber auch die Vorzüge des weitaus fortschrittlicher entwickelten Landes.
Stellas andauernder Kampf für ihre Unabhängigkeit provoziert nicht nur ihren Vater und weckt seinen Zorn, sondern führt auch zur Entfremdung von ihrer Schwester. Im betagten Alter von über neunzig Jahren werden die beiden Schwestern über Jahrzehnte hinweg kein Wort miteinander gesprochen haben.

"Die sieben oder acht Leben der Stella Fortuna" erzählt, wie es zur Entfremdung der Schwestern kommen konnte und ob am Lebensende eine Versöhnung möglich wird.

Es ist eine Familiensaga, die ein ganzes, bewegtes Leben schildert. Der Name Stella Fortuna bedeutet Glücksstern, aber schon der Titel des Romans deutet darauf hin, dass Stella durch ihre zahlreichen Nahtoderfahrungen nicht immer Glück hatte - oder ist es dagegen Glück, dass sie sieben- oder achtmal überlebt hat?

Der Roman ist angelehnt an die Familiengeschichte der Autorin und wirkt trotz der mysteriösen, lebensgefährdenden Vorfälle glaubhaft und authentisch. Das Leben zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg in Kalabrien sowie nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Conneticut wird anschaulich und sehr lebendig beschrieben.
Stella ist eine beeindruckende Frau, die für ihre Unabhängigkeit und Freiheit kämpft und ungeachtet gesellschaftlicher Konventionen ihren Weg gehen wird. Sie ist ein vielschichtiger Charakter, der nicht nur als schön und klug dargestellt wird, sondern vor allem auch unheimlich stur und eigensinnig.
Es ist ein Roman über die Entfremdung zweier sich liebender Schwestern, über Familiengeheimnisse und die Rolle der Frau sowie den Aufbau eines Lebens in einer neuen, unbekannten Welt, der sich über ein ganzes Jahrhundert von Italien bis in die USA erstreckt und durchweg fesselnd geschrieben ist. Hass, Wut, Neid und Vergeltung haben dabei einen fast schon mythischen Anteil, der an Aberglaube grenzt.

Veröffentlicht am 20.09.2020

Tolle Familiensage

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Da überlegt mal zweimal ob man sein Kind Fortuna "Glück" nennt. Will man wirklich sein Schicksal herausfordern? Man wünscht sich immer das Beste für das eigene Kind und dann ... Glück ... Sind Sie abergläubig ...

Da überlegt mal zweimal ob man sein Kind Fortuna "Glück" nennt. Will man wirklich sein Schicksal herausfordern? Man wünscht sich immer das Beste für das eigene Kind und dann ... Glück ... Sind Sie abergläubig ? Glauben Sie an Geister ?
Eine schöne Familiensage. Mit viel Leid im Leben der Stella Fortuna. Die Geschichte wurde sehr anschaulich fesselnd geschrieben. Es ist spannend zu Erfahren, wie es zu den Nahtderfahrungen gekommen ist und wie Stella Fortuna überlebt hat

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Eine starke Frau kämpft für ihre Unabhängigkeit

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Stella wächst in einem winzigen Ort in Kalabrien auf, ohne ihren Vater, nur mit ihrer Schwester, ihrem Bruder und ihrer Mutter. Es ist kein leichtes Leben, aber immer wieder beweist sie ihren unermüdlichen ...

Stella wächst in einem winzigen Ort in Kalabrien auf, ohne ihren Vater, nur mit ihrer Schwester, ihrem Bruder und ihrer Mutter. Es ist kein leichtes Leben, aber immer wieder beweist sie ihren unermüdlichen Überlebenswillen. Als die Familie nach Amerika auswandert, um ihrem Vater zu folgen, braucht sie viel Stärke, um sich gegen die Tyrannei ihrer Familie und ihres Vaters aufzulehnen. Ein Roman über Auswanderung, italienische Familien und den Kampf für die Unabhängigkeit.

Dieses Buch hat mich so unfassbar wütend gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so mitnehmen würde. Doch nun muss ich mit dieser Wut und der Niedergeschlagenheit fertig werden, die Stellas Lebensgeschichte in mir zurückgelassen hat.
Versteht mich nicht falsch, es war kein schlechtes Buch. Ganz im Gegenteil, tatsächlich war es ein spannender Roman, mit vielfältigen Charakteren und lebendigem angenehmen Schreibstil. Ich glaube, es war wichtig, dass diese Geschichte aufgeschrieben wurde. Mit all dem Leid, das sich darin verbarg.

Wäre ich zu einer anderen Zeit geboren worden, hätte ich womöglich Stellas Schicksal geteilt und wäre in ähnlichen Familien- und Machtstrukturen gefangen gewesen. Es hat mich tief bewegt und fassungslos gemacht. Vielleicht wäre die Geschichte ein wenig erträglicher gewesen, wenn sich nicht jeder einzelne männliche Charakter wie ein Arschloch verhalten hätte. Und wenn auch ihre Schwester, Mutter oder Freundinnen ihr wenigstens einmal zugehört hätten.

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