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Veröffentlicht am 01.05.2018

Zurück in die Vergangenheit - ab in die 80er

Billy Marvins Wunderjahre
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Billy, Alf und Clark sind ein eingeschworenes Jungstrio. Jeden Blödsinn stellen sie gemeinsam an. Wir schreiben das Jahr 1987 irgendwo in einem kleinen Village im nirgendwo der US-Staaten. Es ist Sommer, ...

Billy, Alf und Clark sind ein eingeschworenes Jungstrio. Jeden Blödsinn stellen sie gemeinsam an. Wir schreiben das Jahr 1987 irgendwo in einem kleinen Village im nirgendwo der US-Staaten. Es ist Sommer, es ist heiß und es wurde den dreien noch heißer als sie bei Zelinsky’s Kiosk die neuste Ausgabe des Playboys gesehen hatten. „Glücksrad-Fee“ Vanna White ist auf dem Cover und auch im Innenteil. Und das heißeste ist, sie ist nackt. Für die 14-jährigen Jungs der größte Traum! Jeder soll ein Exemplar bekommen. Das Problem ist nur, sie sind eben noch keine 18 Jahre alt...das Projekt „Playboy“ beginnt! Dadurch lernt Billy Zelinsky‘s Tochter Mary näher kennen. Sie ist ebenfalls so Computerverliebt wie er und in diesem Gebiet auch recht pfiffig. Sie wollen an einem Wettbewerb für ein Computerspiel teilnehmen und erarbeiten nun das „Siegerspiel“. Dabei tauchen nur allerlei Problemchen auf und der Plan mit dem Playboy will auch erfüllt werden. Die Jungs geraten dabei nicht nur mit dem Gesetz in Konflikt sondern auch an ihre Grenzen. Aber es gibt eben Dinge, die nicht so sind wie sie scheinen... Jason Rekulak hat mit „Billy Marvins Wunderjahre“ einen absolut genialen Roman geschrieben! Es wird aus der Sicht von Billy erzählt. Dieser Ich-erzählstil ist so urkomisch das ich mich ganz oft richtig weggeschmissen habe vor lachen. Es ist einfach nur herrlich wie er seine Freunde beschreibt, sein Verhältnis zu seiner Mutter oder auch Sal Zelinsky. Die Story hat mich von der ersten Seite gefesselt und ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen. Hier sei noch gesagt, das die Haptik ein kleines Highlight ist! Vom bedruckten Lesebändchen bis hin zum Leineneinband...hier stimmt die komplette Ästhetik des Buches! Die klare unverformte Schreibweise ist großartig! Nichts wirkt zuviel oder zu wenig. Alles ist wohldosiert. Das Beste ist aber, der kleine gedankliche Roadtrip zurück in die 80er Jahre. Für alle die in dieser Zeit aufgewachsen sind kann ich nur sagen, lest dieses Buch, ihr werdet euch darin wiederfinden! Es ist soooo schön zu lesen das es damals auch ohne Social-Media ging. Man musste sich „richtig“ treffen um miteinander in Kontakt zu treten. Ebenso die ganzen Blödelein...habe wir doch auch alle gemacht. Wir haben uns doch auch auf den nächsten Starschnitt in der Bravo gefreut und darauf hingefiebert. Oder die Jungs bewundert die BMX-Räder hatten und auch noch gut damit fahren konnten. Es ging zu dieser Zeit auch noch um Idole die man hatte...für die einen war es Box-King „Rocky Balboa“ für die anderen war es Elle Mc Pherson. Der Tenor dieser Story ist unglaublich schön. Wir kannten uns als Freund, haben miteinander Quatsch gemacht, waren füreinander da, hatten, wie schon gesagt, Idole und hatten eben unsere kleinen Geheimnisse. Um sich bei jemanden zu entschuldigen musste man noch hingehen und nicht wie heute einfach nur eine plumpe Whats-App schreiben...es war schön damals....und aus diesem Grund gibt es für dieses Buch auch eine spitzenmäßige Bewertung! Dieser kleine Trip in die Vergangenheit hat richtig gut getan! Klare und absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.04.2018

Bis die Sterne zittern

Bis die Sterne zittern
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Leipzig, im Sommer 1936. die Sommerferien haben gerade begonnen und der 16-jährige Harro in eine Prügelei mit Hitlerjungs verwickelt. Er teilt diese Ideologie nicht und wird sie auch niemals teilen, das ...

Leipzig, im Sommer 1936. die Sommerferien haben gerade begonnen und der 16-jährige Harro in eine Prügelei mit Hitlerjungs verwickelt. Er teilt diese Ideologie nicht und wird sie auch niemals teilen, das steht für ihn fest. Anders als seine Eltern. Unverhofft bekommt er Hilfe von anderen Jugendlichen, die, ebenso wie er nichts mit der Nazi-Ideologie zu tun haben wollen. 1937 ändert sich für Harro alles. Seine Ideologie auch? Reibereien mit den Eltern und Ärger in der Schule, Nächte am Lagerfeuer, politische Aktionen, erste Liebe. Doch eigentlich typisch für einen Teenie in seinem Alter. Es gibt dabei aber ein großes Problem das seinem Treiben gefährlich werden könne - die Nazis. Denn Harro fällt auf, immer wieder und provoziert...

Johannes Herwig hat mit diesem Jugendroman ein sehr wichtiges Thema angesprochen. Er erzählt kraftvoll und auch emotional über das Erwachsenwerden in der Hitler-Diktatur. Die Protagonisten werden einem schnell vertraut, man ist schnell in der Geschichte drin. Kann sich in Harro hineinversetzen. Dabei gibt es aber noch ein paar Dinge die mir negativ aufgestoßen sind. Herwig schreibt im Jugend-Slang. Teilweise normal, dann wieder sehr zugespitzt und völlig übertrieben. Ich bezweifle dass das authentisch ist für die damalige Zeit. Ebenso werden gerade zum Schluss der Geschichte viele Dinge offen gelassen. Was geschieht mit der Clique? Mit den einzelnen „Mitgliedern“? Ein wenig schade das dieser Roman so abrupt endet, da hätte ich mir einen besseren Abschluss gewünscht. Dafür beinhaltet es ein sehr ansprechendes Nachwort das wiederum sehr gut zum Roman passt. Dennoch ist der Tenor des Buches auch heute noch sehr aktuell: ziehe ich mit den Anderen mit oder bin ich eher ruhig und still oder bin ich jemand der genau das was er denkt auch sagt?!

Veröffentlicht am 28.04.2018

Drei starke Frauen haben...den Mut zur Freiheit!

Der Mut zur Freiheit
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Wir schreiben die 1940er Jahre in Madrid. Die Hauptstadt Spaniens. Ein Land das zu dieser Zeit von Franco regiert wird. Es ist eine sehr aufwühlende Zeit mit vielen grausamen Ereignissen. Margarita erlebte ...

Wir schreiben die 1940er Jahre in Madrid. Die Hauptstadt Spaniens. Ein Land das zu dieser Zeit von Franco regiert wird. Es ist eine sehr aufwühlende Zeit mit vielen grausamen Ereignissen. Margarita erlebte ebensolches. Die junge Spanierin wurde von ihrem Vater verstoßen auf Grund ihrer Schwangerschaft. Sie wurde davon gejagt wie ein räudiger Hund. Völlig auf sich allein gestellt mach sie sich auf die Reise zu ihrer Tante Leonora. Später gebar sie ihre Tochter Valentina. Sie wird eine erfolgreiche Frau die im Arbeitsleben steht. Genau wie ihre tüchtige Mutter. Auch Valentina wird eines Tages schwanger und Olivia erblickt das Licht der Welt. Sie wächst zu einer schönen Frau heran und wird eine weltbekannte Tänzerin der spanischen Folklore. Alle drei Damen verbindet aber noch viel mehr. Sie sind nicht verheiratet und sind alle unehelich auf die Welt gekommen. Zu dieser Zeit ein voller Hohn in der Gesellschaft. Aber sie sind stark, haben Temperament, Mut und Selbstbewusstsein aber auch leider das falsche Händchen für die Liebe. Jede erlebt ihre eigene Geschichte mit allen Höhen und Tiefen. Katja Maybach schreibt hier einen warmen und sehr gefühlvollen Roman mit extrem viel spanischem Temperament. Ihre Einteilung der Abschnitte für jede der Damen ist sehr harmonisch und ausgewogen dargestellt. Keiner kommt zu kurz oder es gerät aus den Fugen. Alles läuft wunderbar ineinander über. Jede Situation wird von den Damen auf ihre Weise beurteilt. Jede zeigt ihren Blickwinkel auf. Sie lässt ihre Protagonisten dadurch sehr lebendig wirken. Ebenso ist ihr Schreibstil sehr bildhaft. Wer Madrid kennt, wird viele Stationen wieder entdecken und sich sofort dahin versetzt fühlen. Auch die politische Situation des Landes wird schonungslos dargestellt genau wie die Tradition des Stierkampfes. Maybach schreibt sehr betont ehrlich und das lässt die Figuren auch authentisch wirken. Der Auftritt Evita’s beispielsweise oder eben genau diese Stierkampfszenen. Ich hatte das Gefühl dass dieser Roman eher von einer Spanierin geschrieben wurde aber nicht von einer Deutschen! Maybach hat es geschafft das spanische Flair wunderbar zu beschreiben. Da gehört viel Auffassungsgabe dazu! Ich bin wirklich restlos begeistert von diesem Roman! Er ist einfach nur wunderschön und großzügig gespickt mit der spanischen Leidenschaft! Er hätte mehr als 5 Sterne verdient! Ich hoffe auf eine Fortsetzung! Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.04.2018

Der Zauber der Magnolie

Die Magnolienfrau
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Sabrina ist schon in ihren frühen Kinderjahren ein sehr tapferes Mädchen. Jahrelang ist sie ans Gipsbett gefesselt, und findet unter dem blühenden Magnolienbaum im Garten ihrer lieben Großmutter Hoffnung ...

Sabrina ist schon in ihren frühen Kinderjahren ein sehr tapferes Mädchen. Jahrelang ist sie ans Gipsbett gefesselt, und findet unter dem blühenden Magnolienbaum im Garten ihrer lieben Großmutter Hoffnung und Trost. Die erwachsene Sabrina schließlich sucht auf abenteuerlichen Reisen ihren Weg zu innerer Freiheit. Sie reist nach Indien um sich selbst näher zu kommen und ihre innere Ruhe zu finden. Vor allem die Exotik Indiens und die Einkehr in Ashrams faszinieren sie. In Gestalt des geheimnisvollen Shankar begegnet ihr die große Liebe. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer. Die schlimmste Prüfung für Sabrina kommt erst noch. Unschuldig landet Sabrina in einem der berüchtigtsten Gefängnisse Asiens. Wieder stößt sie an Grenzen, wieder wird sie in ihrer Freiheit beschnitten. Das ist das härteste und extremste was sie nie wieder wollte. Zudem ist sie schwanger, und ihre Gedanken kreisen einzig darum, wie sie entkommen kann. Doch der Blick auf die blühende Magnolie im Gefängnishof gibt ihr in dieser ausweglosen Situation Zuversicht. Ihre Gedanken kreisen wieder in ihre Kindheit und zu ihren lieben Oma. Sie will fliehen! Sie muss einfach! Wird ihr die Flucht gelingen? Sabrina de Stefani berichtet in ihrem Buch „Die Magnolienfrau“ von ihrem besonderen Leben. Als Leser hatte ich das Gefühl ich blättere heimlich in ihrem Tagebuch. Denn genau so fühlt es sich an. Sie beschreibt nicht nur die Welt Indiens mit ihren Farben, Gerüchen und Riten sondern eben auch ihr Gefühlsleben. Sie schreibt sehr offen und frei was sie alles erlebt hat und wie es sich angefühlt hat. Ohne große Umschweife erklärt sie Indien als ihre große Sehnsucht an und will ihr Leben da verbringen, sie wird kaufmännisch aktiv um sich über Wasser halten zu können doch dann geschieht das was keiner vermutet hat, sie muss ins Gefängnis. de Stefani nimmt den Leser mit auf ihre Reise und lässt einen großen Nachklang zurück. Dieser Roman könnte auch super als Filmvorlage dienen...

Veröffentlicht am 22.04.2018

Der Zopf

Der Zopf
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In diesem Hörbuch begleiten wir drei Frauen auf drei Kontinente die unterschiedlicher nicht sein könnten – aber alle drei haben dieselbe Sehnsucht nach Freiheit. Und dennoch teilen Smita, Giulia und Sarah ...

In diesem Hörbuch begleiten wir drei Frauen auf drei Kontinente die unterschiedlicher nicht sein könnten – aber alle drei haben dieselbe Sehnsucht nach Freiheit. Und dennoch teilen Smita, Giulia und Sarah das gleiche Schicksal: Alle drei kämpfen mutig gegen die verschiedenen Widerstände des Lebens. Indien: Smita ist eine Unberührbare, ist verheiratet und hat das wunderbarste Geschenk auf Erden erhalten - ihre Tochter. Doch eines steht für Smita fest. Ihre Tochter soll definitiv ein besseres Leben führen als sie selbst. Smita hat einen starken Willen und setzt den auch durch. Sie opfert ihr Haar dem Gott Vishnu, denn ihrer Tochter soll niemals so enden wie sie, das steht fest und dafür nimmt sie eine Menge in Kauf. Italien: In Palermo muss Giulia die Perückenfabrik ihres Vaters vor dem Bankrott retten. Das lles erweist sich nur mit der Zeit als absolute Zerreißprobe, denn plötzlich stellt nicht nur ihre Mutter sondern auch ihre Geschwister gewisse Ansprüche und dann platzt da noch ganz unerwartet die Liebe in Giulia’s Leben. Kanada: Sarah ist in Montral eine erfolgreiche Anwältin und alleinerziehende Mutter. Sie brennt für ihren Job. Verleugnet sogar teilweise ihr Privatleben und ihre Kinder. Nichts scheint ihrer steilen Karriere im Weg zu stehen bzw. darf auch nichts im Weg stehen. Bis plötzlich eine Krebsdiagnose ihr Leben völlig verändert. Sie geht in sich und erfährt durch eine Perücke neuen Lebensmut. Andrea Sawatzki, Eva Gosciejewicz und Valery Tscheplanowa nehmen uns mit auf eine Reise rund um den Erdball. Ja, das ist dieses Hörbuch wirklich. Eine interessante Reise. Die Sprecherinnen haben ein wunderbares Hörwerk geschaffen. Man muss mit Bedacht zuhören und alles walten lassen. Man brauch auch Zeit zum nachdenken für danach. Gerade Sawatzki spricht unheimlich gefühlvoll und zeigt einen besonderen Charakter. An sich will uns das Buch eine Hymne auf das Leben zeigen, aber ich muss ehrlich gestehen, war ich richtig enttäuscht. Es fehlt einfach gänzlich an Gefühl in diesen Geschichten. Es sind so interessante Frauen und Storys aber eben die Emotionen und Gefühle wurden irgendwie komplett vergessen. Es wirkt einfach oberflächlich, plump und flach. Leider. Denn als Zuhörer merkt man wie die Sprecherinnen ihnen krampfhaft versuchen Leben einzuflößen es aber nur bedingt funktioniert. Ebenso wurden einige wichtige Parts wie eben das Opfern der Haare oder die verschiedenen Sprache sehr wenig behandelt, auch zum Thema Krebs an sich wurde es recht rasch abgehandelt und als gegeben hingestellt. Aus dieser Geschichte hätte die Autorin noch viel viel mehr machen können. Die Geschichte um die drei Damen sind spannend aber eben viel zu kurz abgehandelt oder teilweise sogar offen gehalten wie bei Smita. Da hätte ich als Hörerin gerne mehr erfahren wie es mit ihr weiter geht. Natürlich spannen sich drei Stränge durch die Geschichte und zum Schluss flechten sie zusammen wie bei einem Zopf, aber der Haltegummi fehlt irgendwie und somit löst sich das Ganze leicht wieder auf....Schade!