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Veröffentlicht am 23.06.2025

Tiefgründiger Roman

Die Hummerfrauen
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Drei Frauen, drei Schicksalsschläge, alle verbunden durch einen kleinen, verschlafenen Ort an der Küste Maines. Drei Leben inmitten von Glanz, Einsamkeit, Geheimnissen und der Vergangenheit.
Ann, Julie ...

Drei Frauen, drei Schicksalsschläge, alle verbunden durch einen kleinen, verschlafenen Ort an der Küste Maines. Drei Leben inmitten von Glanz, Einsamkeit, Geheimnissen und der Vergangenheit.
Ann, Julie und Mina verbindet ihr Leben in Stone Harbor, noch dazu sind alle drei in die Dorfgemeinschaft integriert, aber doch auch irgendwie abseits, aufgrund ihrer Ecken und Kanten und ihrer eigenen Geschichten. Geprägt werden ihre Leben durch die Hummerfischerei, der. Mr. Darcy die Krone aufsetzt.

„Die Hummerfrauen“ von Beatrix Gerstberger, gelesen von Tessa Mittelstaedt ist ein Roman/ Hörbuch über drei Frauen, die ihren eigenen Weg gehen und sich genau damit immer außerhalb der Richtlinien der Gesellschaft bewegen.
Diese drei Frauen sind äußerst gewöhnungsbedürftig. Alle hat das Schicksal in den kleinen Ort gebracht und alle drei sind Kämpferinnen, die nicht auf den Mund gefallen sind. Gerade diese Eigenschaft konnte m.E. Tessa Mittelstaedt wirklich gut vermitteln. Ich habe die Atmosphäre dieses Buches als sehr bedrückend empfunden. Aber Julies und Annes Verhalten mit ihrer großen Klappe haben das Ganze aufgeheitert. Insgeheim war es für mich auch eine gewisse Satire über gesellschaftliche Konventionen vor ernsten Hintergründen.
Hier wird eindrucksvoll beschrieben, wie die Oberfläche glänzt, aber alles in der Tiefe bröckelt und wie man über zig Jahre einen Schein aufrechterhalten kann, der aber doch eines Tages einmal sein Antlitz verliert.
Dieses Buch zeigt auf, was Familie bedeutet. Familie kann ein Ort sein, aber vor allem Freunde, die sich einem annehmen.
Spannung ist hier weniger vorhanden. Es gibt aber dennoch eine begleitende Frage, die sich ab der Mitte des Buches einstellt.
Das Buch ist in unterschiedlichen Zeitperspektiven geschrieben. Es spielt in den 80ern, aber auch in den Jahren 2000/2001 bzw. noch einmal 17 Jahre später. 
Ich habe lange Zeit gebraucht, bis mir klar wurde, was diese Zeitsprünge zwischen den 80ern und den Jahren 2000/2001 soll, aber das erklärt sich, indem man Ausdauer beim Hören beweist.
Auch wenn die Geschichte größtenteils ernst geschrieben ist, lockert der agile Mister Darcy die Erzählungen auf. Auch er ist hin und wieder Teil der Tiefgründigkeit dieses Buchs.

Alles in allem ein schönes und melancholisches Buch vor düsterer Atmosphäre. Es ist ein absolut ernstes Buch, das Gesellschaftskritik beinhaltet und zum Nachdenken anregt. Es ist aber auch ein Beweis dafür, dass sich Kämpfen im Leben lohnt.
Wer also gerne Geschichten über Lebenslehren liest, ist hier richtig. Wer abschalten möchte, ist hier absolut falsch, da dies kein Wohlfühlbuch darstellt.

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Veröffentlicht am 19.06.2025

Wie es bei den Riegels weitergeht

Haribo - Goldene Zeiten brechen an
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Familie Riegel sieht sich den Zeiten des Nationalsozialismus und damit auch dem 2. Weltkrieg ausgesetzt. Mit allen Mitteln versucht Hans die Firma am Laufen zu halten und sich nicht zum Spielball der Politik ...

Familie Riegel sieht sich den Zeiten des Nationalsozialismus und damit auch dem 2. Weltkrieg ausgesetzt. Mit allen Mitteln versucht Hans die Firma am Laufen zu halten und sich nicht zum Spielball der Politik machen zu lassen. Immer mittendrin Gertrud und die drei Kinder, die einmal das väterliche Unternehmen weiterführen sollen.

„Haribo - Goldene Zeiten brechen an“ ist Band 2 der Saga um die Familie Riegel von Katharina von der Lane.
Ich war von Beginn an wieder mittendrin in der Geschichte der Familie Riegel und damit in der Geschichte des Haribo-Unternehmens. 
Ich hatte allerdings lange Zeit Probleme damit, herauszufinden, was es mit den Goldenen Zeiten auf sich hat, denn für mich war eine lange Zeit eher eine düstere Stimmung sowohl durch die historischen Gegebenheiten, aber auch durch die Entwicklung innerhalb der Familie Riegel gegeben. Gerade die Zeit des 2. Weltkrieges beherrscht doch einen Großteil des Buches. Wobei da gerade die Tatsache, wie geschickt Hans die Firmengeschäfte geleitet hat, äußerst interessant war. 
Gut hat mir auch gefallen, dass sämtliche Familienmitglieder beleuchtet wurden. So werden dem Leser hier auch alle drei Riegelkinder nähergebracht. Gerade das brachte doch eine gewisse Spannung in die Geschichte, denn deren Charaktere wurden wahrlich mit allen Ecken und Kanten beschrieben.
Auch Aga Riegel behielt weiterhin ihren Platz in der Geschichte und beeindruckte mich so manches Mal. Alle anderen Familienmitglieder und auch Gertruds Freundinnen haben in diesem Band nicht mehr so viel Bedeutung, was mich aber überhaupt nicht störte, weils dann doch zu viel geworden wäre.
Ein Manko war für mich die Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg. Hier hätte ich mir doch ein bisschen mehr Input gewünscht und auch über einen längeren Zeitraum. Das Verhältnis von 2. Weltkrieg und den anderen Jahren war leider etwas schlecht gewählt.

Alles in allem jedoch eine sehr gute Beschreibung der Firmengeschichte, die sowohl auf fiktionalen als auch realen Ereignissen beruht und damit eine gute Fortsetzung des ersten Bandes.

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Veröffentlicht am 18.06.2025

Der Liebe entgegengeschwemmt

Rosebay Hope - Ein Neuanfang in Irland
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Gwyn ist Erfolgsautorin, allerdings unter einem Pseudonym. Als sie mal wieder ein Manuskript beendet hat, leistet sie sich spontan einen Urlaub. Diese Reise durch Irland bringt jedoch Wirbel in ihr Leben ...

Gwyn ist Erfolgsautorin, allerdings unter einem Pseudonym. Als sie mal wieder ein Manuskript beendet hat, leistet sie sich spontan einen Urlaub. Diese Reise durch Irland bringt jedoch Wirbel in ihr Leben und sorgt dafür, dass sie ihr bisheriges Leben hinterfragt.

Jennifer Wellens „Rosebay Hope - Ein Neuanfang in Irland“ wird in der Hörbuch-Variante von Hannah Baus (Gwyneth) und Sebastian Seidel (Callan) gesprochen.
Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen liebevoll gestaltete Wohlfühlroman, der an der irischen Küste spielt. Es geht um Kleinstadtidylle, Lebensentwürfe, Zusammenhalt, Klischees, aber vor allem um die beginnende Liebe zwischen Gwyneth und Callan.
Gwyneth ist eine Frau mit Vorgeschichte, denn ihre Kindheit und Jugend waren äußerst bewegt. Auch hat sie die ein oder andere Angst, die es ihr manchmal im realen Leben nicht einfach macht.
Mir hat die Stimme Hannah Baus’ für den Charakter der Gwyneth wirklich sehr gut gefallen. Sie ist überaus freundlich und sympathisch und wirkt, trotz so mancher Probleme, lebenslustig.
Callan ist ebenso ein Mann mit einer bewegten Vergangenheit, dem man aber sofort die Liebe zu seinem Job einfällt. Dafür bezeichnend fand ich gerade sein erstes Kapitel mit Mister Walken.
Was mir allerdings nicht gefallen hat, war die Stimme Sebastian Seidels für seinen Charakter. Damit bin ich bis zum Schluss nicht warm geworden. Diese Stimme klingt für mich deutlich älter als die Person, die im Buch beschrieben wird, ist. Er klang mir damit ein bisschen zu abgeklärt.
Die Kapitel waren aufgeteilt in die Erzählperspektiven Gwyneths und Callans, sodass immer nachvollziehbar war, wer jetzt gerade erzählt.
An Callan hat mir dabei auch seine äußerst sensible Art, Dinge zu hinterfragen und durchzuführen, gefallen. Ich finde, da kann man etwas von lernen.
Auch dieser kleine Spannungsbogen um die Aufklärung des Pseudonyms und der Liebesgeschichte der beiden, aber auch der Diebstahlsache, hat der Geschichte das gewisse Etwas gegeben.
Doch der für mich absolute Wohlfühlpunkt war die Beschreibung der Bewohner Marble Hills, des familiären Krankenhauses Rosebay Hope und der Landschaft. Das hat dem ganzen die liebevolle Krone aufgesetzt.

Alles in allem ein wunderschönes Wohlfühlhörbuch über den Beginn einer neuen Liebe, dem Hinterfragen bisheriger Lebensentwürfe und traumhafter Landschaften, einzig die Stimme des Callan sorgt bei mir für einen Punktabzug, daher gebe ich dem Ganzen 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.06.2025

Basiswissen und gute Ergänzungen

Die neue Babyernährung
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Drogerien, Supermärkte, Newsletter, Hebammen, Eltern etc., alle geben ihre Tipps ab, wie man denn das liebe Kind ernähren soll. Vor allem locken auch die Gläschen der verschiedenen Hersteller im Regal ...

Drogerien, Supermärkte, Newsletter, Hebammen, Eltern etc., alle geben ihre Tipps ab, wie man denn das liebe Kind ernähren soll. Vor allem locken auch die Gläschen der verschiedenen Hersteller im Regal sämtlicher Einkaufsläden mit ihrer Vielfalt. Dennoch sind viele Eltern und da nehme ich mich nicht aus, bestrebt, das Essen für das Kind selber zuzubereiten.

Susanne Klugs „Die neue Babyernährung“ gibt dafür sehr gute Ansätze. Es geht hierbei nicht nur um die verschiedenen Breimahlzeiten, sondern auch um weitere Essensideen, wie verschiedenes Fingerfood (z.B. Gemüsesticks).
Was mir bei solchen Büchern aber auch wichtig ist, sind nicht nur die Rezeptideen, sondern auch die allgemeinen Informationen zur Ernährung, wie welches Trinken und wie viel, welche Portionsmengen, Tipps und Tricks, wenns mit dem Essen nicht klappt etc. Diese Faktoren werden hier u.a. auch angesprochen. 
Was mir auch gefallen hat, sind die verschiedenen Rezepte. Hier sind viele Rezepte dabei, die einfach und schnell umsetzbar sind, was in anderer Literatur doch sehr aufwändig dargestellt wird.
Negativ ist mir wiederum die Gestaltung aufgefallen. Ich nutze zum Nachschlagen beim Kochen gerne das iPhone oder iPad. Doch leider gibt es hier eine Farbgestaltung, bei der es unmöglich ist, die Dinge, die auf den verschiedenen Seiten stehen, zu lesen. So wird auf meinen Bildschirmen ein roter Hintergrund dargestellt und eine ähnliche Schriftfarbe, sodass ich nur mit viel Fantasie bzw. Anstrengung lesen kann, was dort steht.

Alles in allem eine gute Möglichkeit sich Ideen und Ratschläge zu holen. Für mich ist es eine gute Ergänzung zu den Ratschlägen der eigenen Mutter und anderer Literatur. Über die Form, wie man sein Kind ernähren will, muss letzten Endes jede Familie selber entscheiden und sich ihr Maximum aus all den Möglichkeiten heraussuchen.

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Einfach mal beißen

Ein Sommer in Salerno
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Eleonore ist Putzfrau und erlebt dabei täglich so einiges, wobei sie eine feste Stammkundschaft hat, denen jeweils ein Wochentag zugeordnet ist. Sie ist auf diese Arbeit angewiesen, da sie als alleinerziehende ...

Eleonore ist Putzfrau und erlebt dabei täglich so einiges, wobei sie eine feste Stammkundschaft hat, denen jeweils ein Wochentag zugeordnet ist. Sie ist auf diese Arbeit angewiesen, da sie als alleinerziehende Mutter ihre Zwillinge und sich versorgen muss. 
Eleonore hat an einer vergangenen Liebe zu knabbern, stolpert über das ein oder andere Problem ihrer Kunden und auch in ihrem weiteren Privatleben gibt es Ecken und Kanten.

„Ein Sommer in Salerno“ von Serena Giuliano wird als „eine herzerwärmende, amüsante und ermutigende Geschichte über Neuanfänge“ beschrieben. Mit dieser Beschreibung und der des Klappentextes hatte ich mir eine völlig andere Geschichte vorgestellt, eine Art sommerliche Komödie mit einem liebevollen Highlight.
Eleonore ist ein herzensguter Mensch, die ihre Familie und menschliche Wärme über alles stellt. Aber ihre verkorkste Liebe steht ihr im Weg. Dabei war mir die Beschreibung bzw. der Umgang Eleonores mit dieser Situation manchmal doch zu viel. Ja, viele von uns kennen die Situation, jemanden ständig im Netz zu „stalken“ und verzweifelt auf ein Lebenszeichen zu hoffen. Doch ich finde, der Zeitraum und die damit verbundene Intensität des Ganzen waren hier auf Dauer doch zu realitätsfremd. Hinzukommt auch noch, dass Eleonore eine Angewohnheit hat, die ich mehr als merkwürdig finde.
Bemerkenswert fand ich die Beschreibung der Beziehung zwischen Eleonore und ihren Zwillingen. Das ging wirklich ans Herz, verbunden mit dem Umgang mit Laura.
Die einzelnen Kunden Eleonores waren wirklich bemerkenswert. So viele unterschiedliche Menschen, so viele unterschiedliche Weltanschauungen von Kämpfernatur bis Weltfremdheit bildeten hier ein buntes Potpourri, aus dem man so manchen Rat mitnehmen kann. Das gepaart mit ein bisschen Witz und Ironie brachten ein wenig Abwechslung in die Geschichte.
Dennoch bin ich so richtig bis zum Ende nicht warm geworden mit der Geschichte. Dazu kamen auch noch die Textschnipsel am Ende jedes Kapitels, mit deren Sinn ich lange gekämpft habe. 
Spannung und Romantik sind hier auch nicht vorhanden. Mein Gefühl ist, dass die Autorin etwas Tieferes vermitteln möchte, vielleicht eine Art Lebensweisheit, jedoch ist ihr das nicht wirklich überzeugend gelungen.

Mein Fazit: Eine nette, aber wenig fesselnde Geschichte über eine verzweifelte Frau, die ihren Weg sucht und dabei über so manches Hindernis stolpert. Das Ganze verbunden mit ein wenig Ironie und Spott bilden etwas Abwechslung, wirken aber nicht überzeugend.

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