Profilbild von Kyra112

Kyra112

Lesejury Star
offline

Kyra112 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kyra112 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2024

Wer ist Klara - Die Wahrheit auf Kassetten

Zwischen den Sommern
0

Klara und ihr Mann sind in Sandersleben angekommen und beziehen ihr neues Heim gleich in der Nähe des Frauenbildungsheims. Während sie eine Familie gründen, hadert Klara immer noch mit ihrer Entscheidung, ...

Klara und ihr Mann sind in Sandersleben angekommen und beziehen ihr neues Heim gleich in der Nähe des Frauenbildungsheims. Während sie eine Familie gründen, hadert Klara immer noch mit ihrer Entscheidung, Tolla weggeschickt zu haben. Während der Krieg immer weiter voranschreitet, fragt sich Klara, ob sie dieses Leben wirklich so leben möchte.
Nachdem Isabell mit ihrer kleinen Familie nach Oldenburg gezogen ist, kommen ihre Oma Klara und sie sich immer näher. Langsam finden die beiden eine Verbindung zueinander, die jäh unterbrochen wird. Isabell und ihre Mutter werden daraufhin mit der Vergangenheit Klaras konfrontiert und jede für sich, stellt sich so ihre Fragen.

„Zwischen den Sommern“ von Alexa Hennig von Lange ist der zweite Band der Trilogie um die Erzählung des Lebens der Klara Erfurt. Diese ist eine fiktive Romanfigur, die aber auf zum großen Teil auf den wahren Erlebnissen der Großmutter der Autorin beruhen.
Für mich hat die Autorin mit Klara eine beeindruckende Persönlichkeit geschaffen. Klara ist eine Frau zwischen Pflichtbewusstsein, Pragmatismus, aber auch Bodenständigkeit. Ihr ist zu jederzeit bewusst, in welchem System sie sich bewegt und wie sie sich verhalten muss. Dennoch bleibt sie sich treu, lässt sich nicht verbiegen und hinterfragt Dinge.
Im Alter wirkt sie sehr zurückgezogen und verschlossen. Ich denke, dass sich gerade zum Ende dieses Teils Erklärungen finden lassen, wieso das so ist. Dennoch zieht sich diese verschlossene Haltung wie eine Art Spannungskurve durch die bisherigen Romanteile, sodass immer die Frage bleibt „Was hat Klara zu diesem Menschen gemacht?“.
War sie am Anfang auch ihrer Familie gegenüber für den Leser sehr distanziert, kommt nach und nach eine andere Person ans Tageslicht. Während also Klara als Charakter sehr strebsam und abgebrüht wirkt, schafft es Alexa Hennig von Lange auch eine sensible Persönlichkeit darzustellen. Das ist ihr m.E. in beeindruckender Form gelungen, gerade in der Darstellung der Beziehung zu Isabell und Inge, die sich, jede auf ihre Weise, mit Klaras Leben auseinandersetzen.
Ich gebe zu, der Roman ist für mich auch etwas besonderes, da er in meiner Heimat spielt, sodass ich ihn von einer etwas anderen Seite betrachte und damit ein Verbundenheitsgefühl existiert.

Alles in allem hat Alexa Hennig von Lange mit diesem zweiten Teil hervorragend an den ersten Band angeknüpft und nimmt den Leser von der ersten Seite an mit. Ein beeindruckender biografischer Roman, der die ungesühnten Seiten des Lebens in der Zeit des 2. Weltkriegs aufzeigt.
Von daher gibt es meinerseits eine absolute Leseempfehlung für all jene, die historische Romane mit biografischem Charakter mögen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2024

Wie Myrtle Holly nach Italien schickt

Die Orchideenfrauen
0

Holly hat nach der Trennung von ihrem Freund ihr altes Leben gen Plymouth verlassen. Hier ist sie als angestellte Maklerin in einer Immobilienfirma tätig. Als solche bekommt sie den Auftrag ein Cottage ...

Holly hat nach der Trennung von ihrem Freund ihr altes Leben gen Plymouth verlassen. Hier ist sie als angestellte Maklerin in einer Immobilienfirma tätig. Als solche bekommt sie den Auftrag ein Cottage auf den Klippen im Süden der britischen Insel zu verkaufen. Doch schon auf der Hinfahrt geht alles schief und dann haben Haus und Eigentümerin eine so besondere Aura, dass Holly ihren eigentlichen Auftrag vergisst und sich in Italien wiederfindet.

„Die Orchideenfrauen“ von Lea Santana warten wieder mit einem, für die Autorin bekannten, bunten und blumigen Cover auf.
Das Buch besteht aus 29 Kapiteln, die hauptsächlich in zwei Handlungsstränge unterteilt sind. Der erste Handlungsstrang ist der gegenwärtige um Holly und die Seniorin Annabel und der zweite Strang spielt in Annabels Jugend.
Im Prolog begegnet dem Leser sogar noch ein dritter Handlungsstrang, der sich im Laufe des Buches erklärt.
Mit dem ersten Handlungsstrang versucht Lea Santana eine Wohlfühlatmosphäre ala Jenny Colgan zu schaffen. Ich finde jedoch, dass sie damit von ihren bisherigen Charaktermustern, die sonst in ihren Vorgängerromanen („Der Sommer der Blütenfrauen“ und „Das Versprechen der Oktoberfrauen“) überwiegen, stark abgewichen ist und dieses Mal kein „bunter Paradiesvogel“ zu finden ist, was schade ist.
Die beiden Protagonistinnen Holly und Annabel sind liebevoll gestaltet. Sie gehören unterschiedlichen Generationen an und könnten dadurch Mutter und Tochter sein. Zwischen den beiden entwickelt sich aufgrund ihrer gemeinsamen Erlebnisse eine tiefe Beziehung. Aber gerade letzteres geht relativ schnell, ebenso der gemeinsame Ausflug nach Italien. Das wirkt sehr unauthentisch. Gerade die Aufklärung der Geschichte am Ende geht auch etwas zu schnell.
Auch das Ende der Geschichte wirkt sehr konstruiert und ebenso unauthentisch.

Fazit: Lea Santana hat sich dieses Mal an einer etwas anderen Geschichte versucht als man von ihr gewohnt ist. Leider konnte sie mich damit nicht ganz überzeugen, da die Handlung nicht authentisch wirkt.
Wer jedoch darüber hinwegschauen mag und Romane a la Colgan und/ oder Linfoot mag, ist hier ganz richtig. 
Von mir gibts dafür 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2024

Das Geheimnis der DNA

Die Entdeckerin des Lebens
0

Dr. Rosalind Franklin, eine bedeutende Wissenschaftlerin der 1950er Jahre forschte in Paris und in London. Am berühmten King’s College widmete sie sich der DNA und machte dabei eine wichtige Entdeckung, ...

Dr. Rosalind Franklin, eine bedeutende Wissenschaftlerin der 1950er Jahre forschte in Paris und in London. Am berühmten King’s College widmete sie sich der DNA und machte dabei eine wichtige Entdeckung, die Einfluss bis heute hat.
Bei ihren Forschungen kämpfte sie immer gegen das Vorurteil eine Frau zu sein, aber ging dennoch zielstrebig ihren Weg.

„Die Entdeckerin des Lebens“ von Petra Hucke ist Band 19 der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“.
Petra Hucke leitet in diesem Buch die einzelnen Kapitel immer durch die Erklärungen wichtiger Begrifflichkeit, die zumeist in Zusammenhang mit Rosalind Franklins Forschungen stehen, ein. Ich finde dies äußerst interessant und es gibt einen guten Überblick über das folgende Kapitel. Auch der Schreibstil der Autorin ist flüssig, sodass ich in zwei Tagen mit diesem Buch durch war.
Die Autorin beschreibt Rosalind Franklin so, wie sie war und nicht so negativ, wie sie ihre männlichen Kollegen, allen voran Watson, gesehen haben. Gerade den Konflikt mit letzterem hebt Petra Hucke gut und nachvollziehbar heraus.
Auch die Beziehung der Familie Franklin ist anschaulich und nachvollziehbar wiedergegeben. Dabei kommt ihre enge Beziehung zu allen Familienmitgliedern, aber auch ihr Händchen für Kinder, gut zur Geltung.
Was mir dabei jedoch nicht gefallen hat, es ist im gesamten Buch von sehr vielen Personen die Rede, sodass ich manchmal wahrlich den Überblick verloren habe.
Es handelt sich bei diesem Buch um eine biografische Geschichte, jedoch ist die Geschichte um Oliver und Rosalinds Beziehung bzw. Freundschaft gehört jedoch nicht der Realität an. Ich denke jedoch, dass es das nicht nötig gehabt hätte.

Alles in allem auch wieder ein interessantes Buch aus dieser Reihe über eine Persönlichkeit, die mir vorher nicht bekannt war. 
Eine Leseempfehlung für alle Geschichtsinteressierten und auch diejenigen, die gerne etwas über berühmte weibliche Persönlichkeiten erfahren möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2024

Gelungener Abschluss der Reihe

Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt
0

Die politischen Unruhen in Deutschland nehmen immer größere Ausmaße an. Sie stellen Marlene Emden, ihren Mann Max und ihre Freundin Sophie Maytrott vor immer größere Herausforderungen. Vor allem ihre politische ...

Die politischen Unruhen in Deutschland nehmen immer größere Ausmaße an. Sie stellen Marlene Emden, ihren Mann Max und ihre Freundin Sophie Maytrott vor immer größere Herausforderungen. Vor allem ihre politische Karriere und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung stellt die drei vor immer größere Herausforderungen. Ob die Flucht ins Ausland eine Lösung ist?

„Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt“ von Micaela A. Gabriel ist der dritte und abschließende Teil um die Trilogie über drei Frauen, die als erste in einem deutschen Parlament saßen und für die Demokratie einstanden. Jeder der drei Frauen, Marlene von Runstedt-Emden, Sophie Maytrott und Paula Hagedorn, hat ihre politische Karriere in anderer Form geprägt und für jede ist sie anders ausgegangen.
In diesem Band sind die Hauptcharaktere Marlene und Sophie. Die Handlungsstränge wechseln sich zwischen den beiden Frauen ab. Dabei werden diese immer durch den Ort der Handlung und das Jahr gekennzeichnet, sodass der Leser immer weiß, wo sich die Geschichte gerade örtlich und räumlich befindet.
Die Geschichte bleibt spannend bis zum letzten Kapitel, da nicht klar ist, ob allen drei Frauen ein Leben in der Freiheit gelingt. Wie ein roter Faden zieht sich dabei die Geschichte der jungen Lena von Ostwald, deren Leben unweigerlich mit dem von Marlene verbunden ist, durch den Roman.
Die Ereignisse im deutschen Reich der damaligen Zeit werden erschütternd beschrieben und keinesfalls verschönert. Auch das Handeln der Charaktere ist an diese Ausmaße angepasst und scheint dadurch äußerst authentisch.
Hin und wieder kommt es zu Zeitsprüngen in der Handlung, was kurz irritierend wirkt, aber zum besseren Verstehen der Handlung beiträgt und auch gut dargestellt ist.
Einzig, das Bild am Ende hätte es m.E. nicht gebraucht, das war dann ein bisschen zu viel des Guten und etwas zu weit hergeholt.

Insgesamt ein wirklich gelungener Abschluss um diese drei tollen Frauen! Eine Empfehlung für all jene, die gerne über starke Frauen lesen und auch historische Romane mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2024

Die Macht des italienischen Charmes

Hinter den Dünen - Der Inselcasanova
0

Sophie verbringt ihre Semesterferien auf dem familieneigenen Künstlerhof. Nun, da ihre Eltern immer noch ihren eigenen neuen Lebenserfahrungen nachgehen, bleiben sie und die Großeltern zurück und kümmern ...

Sophie verbringt ihre Semesterferien auf dem familieneigenen Künstlerhof. Nun, da ihre Eltern immer noch ihren eigenen neuen Lebenserfahrungen nachgehen, bleiben sie und die Großeltern zurück und kümmern sich um alles.

Dabei begegnet Sophie dem Italiener Daniele in dem Restaurant seiner Eltern. Dieser lässt nichts anbrennen und Sophie lässt sich auf ihn ein, nichtsahnend, was damit verbunden ist.

Eine Frau auf der Suche nach der großen Liebe, eigentlich immer dem Leitbild des nordischen Wikingers folgend, findet ihre Fantasien bei einem rassigen Italiener bestätigt. „Hinter den Dünen - Der Inselcasanova“ ist der zweite Band der „Hinter den Dünen“-Reihe der Ostseeromanautorin Nele Jantzen.

Die Geschichte um Sophie ist die Fortsetzung der Geschichte um ihre Künstlerfamilie. Stand im ersten Band noch ihre Schwester im Fokus der Geschichte ist es nun die jüngere Sophie, die der Leser begleiten darf.

Wirkt Sophie im ersten Band zwar auch sehr lebenslustig und aufgeschlossen, ist sie in diesem Teil sogar noch deutlich extrovertierter und wirft sie regelrecht in die Arme von Daniele. Sie nimmt dabei etwas die Ausmaße eines verliebten Teenagers an und schafft es dabei vor allem Jan-Marten des Öfteren vor den Kopf zu stoßen. Ihr Benehmen ist dabei wirklich hin und wieder unmöglich.

Die Handlung folgt einem auf und ab der Gefühle. Immer, wenn ich das Gefühl hatte, jetzt löst sich alles auf, gab es neue Wendungen, sodass es beim Lesen nicht langweilig wurde.

Aber gerade das Ende wirkt wieder sehr überlegt und der Leser erkennt die Sophie aus dem ersten Band wieder.

Trotz allem wirkt Sophie immer authentisch. Sie ist auf der Suche nach der großen Liebe, will ankommen und hat dabei auch immer das Bild ihrer großen Schwester vor Augen, für die sich schließlich auch alles zum Positiven verändert hat. Außerdem ist sie noch geprägt durch den Ausbruch ihrer Eltern.

Der Roman endet mit einem fiesen Cliffhanger und auch die Ungewissheit über die Reisen ihrer Eltern und deren Vorgeschichte schwebt nach wie vor über der Reihe.

Fazit: Es bleibt weiterhin spannend um das Leben der Künstlerfamilie Sommer. Nele Jantzen schafft es mit dem Ende, dass der Leser sofort weiterlesen möchte, um zu wissen, wie es um die Sommers, speziell mit Sophie weitergeht.
Diese Reihe schafft es immer wieder den Leser abzuholen und zu einem Ausflug an die wunderschöne Ostsee mitzunehmen-damit eine Empfehlung für alle Nele Jantzen- und Ostseefans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere